Qualzuchten IV

  • Wenn es immer anspruchsloser sein soll

    Hunde sind doch in ihrer ganzen Bandbreite eh Überraschungspakete, selbst innerhalb der Rasse und eines Wurfes. Ich bräuchte keine neu erschaffene Rasse, weil ich gern mit dem Risiko der Hundehaltung lebe und es als Herausforderungen sehe mich auf den jeweiligen Hund einzustellen. Ist man derart starr im Denken, dass man nur a, b oder c haben kann, sollte man sich keinen Hund holen. Selbst ohne QZ bleiben so viele andere Rassen und deren Mixe übrig, wo jeder was finden kann, vorausgesetzt man ist flexibel und offen. Für mich ist genau das der Spaß an der Hundehaltung.

    Danke, danke, danke!!!

    Beim TS wird immer so getan als wären da alle Hunde "Wundertüten" und man hat ja üüüberhaupt keine Möglichkeit vorherzusehen, was man sich da ins Haus holt. Wenn man nicht gerade nur nach Foto shoppt, sondern sich einen, am besten erwachsenen, Hund konkret anschaut, dann halte ich das für viel weniger Ü-Ei als den Züchterwelpen.

    Was für merkwürdige Züchter kennt ihr bitte ?

  • da fragt jemand nach nem kleinen bis mittelgroßen Hund

    Sorry, aber ersten ist 50cm definitiv mittelgroß. Zweitens: Islandhund und FB haben nen Gewichtsunterschied von 3 Kilo nach unten, Maximalgewicht gleich. Da ist die Streuung innerhalb der Rassen größer. Das grenzt jetzt für mich einfach nach "verzweifelt nach irgendwelchen ab den Haaren herbeigezogenen Argumenten suchen". Ja, man kann halt nicht garantieren, dass der Hund auf mm und Gramm so ist, wie geplant. Dass man das jetzt aber als "Ohhhh den armen Leuten bleibt ja gar keine andere Wahl, weil es GAR KEINE passenden Rassen gibt" aufführt, verwirrt mich in der Tat in einem Hundeforum. Und die "Erklärung" dazu macht es nicht besser.

  • Hab zwei Windsprites und daher Infos zur Entstehung. Erschaffen wurde die Rasse über ein paar Jahrzehnte hinweg von einem einzigen Züchter, der unbedingt Whippets mit Langhaar haben wollte (ihm ging es dabei rein um die Optik; irgendwann zwischen den 50ger und 70ger Jahren hat er angefangen bis Ende der 80ger mein ich):

    - Zwingeranlagen, zusätzlich sehr viele Hunde eingesperrt in Boxen, die überall im Haus verteilt waren, teil übereinandergestapelt. Die Hunde kamen dort nur für Ausstellungen oder zur Verpaarung raus.

    - ganze Würfe die er nicht für gut befunden hat, oder eben die Geschwister die er nicht für die Weiterzucht verwendet hat, wurden über einen langen Zeitraum zur Euthanasie gebracht.

    - Inzucht

    Am Ende ( Ende 80ger oder Anfang der 90ger müsste das dann gewesen sein) wurde das Amt eingeschaltet wegen der schlimmen Zustände und die Hunde wurden ihm abgenommen. Ein paar wenige Liebhaber haben damals mit einigen übrigen Hunde zur Rettung der Rasse weitergezüchtet und auch immer wieder Whippets eingekreuzt um die entstandenen Inzuchtprobleme wieder abzumildern.

  • Abgesehen von klein und pflegeleichtes Fell...

    Ich kann ja immer nur von meinem Hund sprechen, Und das ist zum einen unerwünscht und zum anderen hab ich ja auch oben schon geschrieben, dass ich einen Hund genauso wie ihn noch mal haben wollte.

    Es ist das Ausschlußprinzip. Ich wollte keinen kleinen Wuschel und schon gar keinen Pudel oder sowas. Chihuahua und Co erschienen mir zu klein, Terrier mag ich vom Typ nicht. Schnauzer und Dackel sagen mir optisch nicht zu und zu viel Fell kam für den Mann nicht in Frage.

    Damit ist ein grosser Teil der kleinen Hunde raus. Und ich weiss, dass es noch andere Rassen gibt, aber es gab bei jeder einen Haken.

    Und es ist ja letztlich bei mir auch kein zweiter Frenchie eingezogen.

  • Vor ca. 20 Seiten hieß es, dass viele Leute einen unkomplizierten, netten, nicht jagenden und nicht wachenden Hund wollen und das ja enorm hohe Anforderungen seien und wenn man keine hündischen Eigenschaften möchte, dann…

    Das fand ich ehrlich gesagt total seltsam.

    Das sind alles unterm Strich nette und entspannte Begleiter gewesen ... manche sind mal nem Bewegungsreiz hinterher, andere bellen wenn plötzlich wer in der Wohnung steht, aber alles total moderat

    Das zweite ist ja nun genau das, was ich - und andere gesagt haben und was Du seltsam findest: es haben auch nette Begleithunde diese "hündischen" Eigenschaften in unterschiedlichen Ausprägungen. Man arbeitet eben daran bzw darum herum und dann sind sie "trotzdem" - oder teils auch gerade deswegen - nette und entspannte Begleiter.

    Und abgesehen davon: die Qualzuchten haben diese Eigenschaften ja auch - inwiefern begründet das also den Kauf einer Qualzucht (darum geht es hier ja)?

    Hm, dann habe ich dich und andere wohl falsch verstanden. Für mich las es sich, als wären diese Attribute (nett, nicht jagend und wachend, unkompliziert) etwas, was auf eine eierlegende Wollmilchsau hindeutet. DAS ist für mich eine seltsame Aussage, weil ich eben zig unterschiedliche Hunde kenne, die genau das hergeben.

    Für mich ist melden oder mal 10m einem Bewegungsreiz hinterherhüpfen jetzt aber auch nicht wachen oder jagen, wo man explizit dran arbeiten müsste und die Hunde dann „trotzdem“ tolle Begleiter werden.

    Und jetzt steh ich noch mehr auf dem Schlauch: nix von dem Geschriebenen begründet den Kauf einer Qualzucht, warum sollte es? Es zeigt viel mehr, dass diese ganzen Attribute die gefragt sind, ja auch von vielen anderen Hunden erfüllt werden. Sowohl optisch als auch charakterlich.

  • Es ust das Ausschlußprinzip. Ich wollte keinen kleinen Wuschel und schon gar keinen Pudel oder sowas. Chihuahua und Co erschienen mir zu klein, Terrier mag ich vom Typ nicht. Schnauzer und Dackel sagen mir optisch nicht zu und zu viel Fell kam für den Mann nicht in Frage.

    Damit ist ein grosser Teil der kleinen Hunde raus. Und ich weiss, dass es noch andere Rassen gibt, aber es gab bei jeder einen Haken.

    Da haben wir aber wieder genau den Ausgangspunkt der Diskussion. Was du aufzählst, sind fast auschließlich Argumente zur Optik (außer beim Terrier).

  • Es ust das Ausschlußprinzip. Ich wollte keinen kleinen Wuschel und schon gar keinen Pudel oder sowas. Chihuahua und Co erschienen mir zu klein, Terrier mag ich vom Typ nicht. Schnauzer und Dackel sagen mir optisch nicht zu und zu viel Fell kam für den Mann nicht in Frage.

    Damit ist ein grosser Teil der kleinen Hunde raus. Und ich weiss, dass es noch andere Rassen gibt, aber es gab bei jeder einen Haken.

    Da haben wir aber wieder genau den Ausgangspunkt der Diskussion. Was du aufzählst, sind fast auschließlich Argumente zur Optik (außer beim Terrier).

    Ich kann das auf meinen Hund spezifisch erweitern. Aber er war halt nie der Standardfrenchie.

    Aber richtig, viele fallen bei mir wegen der Optik raus. Da stehe ich auch zu.

  • ja ich denke, die Gebundenheit an Optik, die viele Hundehalter haben beim Wunsch nach einem Hund, schränkt unnötig ein.

    Ich hatte da nie wirklich Vorstellungen, auch wenn ich süss und bisschen langhaarig unbewusst bevorzuge.

    Ich hatte kurzhaarig, zart mit 6 kg und grösser mit 66 cm usw. Und doch waren sie alle zu mir passend und super Begleithunde.

    Und so werde ich das auch in Zukunft handhaben, dass ich die Optik nicht dominieren lasse

  • Rocky, für die die es lesen möchten

    Was mich an Rocky als FB überzeugt hat ist klar, erst mal seine Statur, klein, muskulös, tolle Ohren. Ja der gefällt mir optisch, da schäme ich mich auch nicht für.

    Er ist felltechnisch absolut pflegeleicht, was hier ein wichtiges Argument ist, weil hier keiner Lust auf viel Fellpflege und ständige Friseurbesuche hat.

    Er passt perfekt in unseren Alltag, muss nicht mehrfach die Woche auf den Hundeplatz o.ä., ist aber immer gerne mit dabei und hat auch Bock, etwas zu "arbeiten". Er lernt hier und da gerne mal einen Trick, kommt aber auch ohne Dauerbespassung zurecht.

    Er ist immer unser perfekter Wanderbegleiter gewesen. Robust und ausdauernd, nicht zerbrechlich, absolut geländegängig.

    Jagdtrieb ist da, aber händelbar. Er konnte immer zu 99% freilaufen.

    Kleiner Sturkopf, der gerne mal was hinterfragt, aber durchaus erziehbar.

    Im Umgang mit fremden Hunden nicht easy, aber mit bekannten ein top Kumpel.

    Alles in allem ist er ein sehr unkomplizierter Hund ohne ständige Wehwehchen, der einfach Spaß macht.

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