Ersthund Routinen, Auslastung, etc.

  • Routinen waren und sind hier wichtig, damit der Jungspund lernt (allein) zur Ruhe zu kommen. Wir arbeiten z.B. im Homeoffice. Da ist es halt so dass wir bestimmte Zeitfenster haben an denen wir Gassi gehen, füttern, etc. Der Hund ist zwangsläufig an unsere eigene Tagesroutine gebunden, aus der wir uns auch nicht befreien können da wir Verbindlichkeiten gegenüber dem Arbeitgeber haben. Dazu gehört auch dass er sich selbst adäquat beschäftigen muss oder halt ruhen, wenn wir arbeiten.


    Routinen geben Sicherheit ist mein bisheriges Fazit aus vielen Jahren Hundehaltung. Klar tickt jeder Hund anders, aber bei meinen war das ausnahmslos so. Wenn der junge Hund sich dann entspannt und routiniert durch das gemeinsame Leben bewegt, kann ich immernoch Step für Step Routine rausnehmen - wenn es mir selbst überhaupt möglich ist.


    Gassigänge und Erziehung machen wir nach dem trial and error Prinzip. Alles wird - gerade zu Anfang - wöchentlich auf den Prüfstand gestellt, nichts ist in Stein gemeißelt. Das erste Lebensjahr dient hier fast ausschliesslich dem Erlernen sich unserem Alltag anzupassen, mit der Umgebung und Lebensumfeld klarzukommen, Grunderziehung und Benehmen, Frustrationstoleranz und Impulskontrolle. Damit ist zumindest mein Junghund ausgelastet. Das was uns wichtig ist, versuchen wir schon ganz zu Anfang regelmässig mit einzubauen - da wären wir wieder bei Routine.

    Wir gehen z.b. gerne Essen und haben hier ganz viele Restaurants/Cafes mit richtig schönen Aussensitzplätzen. Ergo sitzen wir ca. 1x Woche mit unserem Hund in einem und machen das, oder sitzen im Cafe und trinken einen Cappucino und beobachten die Leute (auch eine gute Übung). Oder mir ist es wichtig dass mein Hund entspannt in öffentlichen Verkehrsmitteln mitfährt, also fahre ich 1-2x die Woche mit ihm Bus. Meistens verbinde ich das mit einem schönen Gassigebiet oder halt zum entspannten Kaffee trinken in einem Café. Wir sind Camper, Viel-Camper mit 120Nächten im Jahr. Ergo ist unser Hund bereits beim Abholen vom Züchter im Camper gefahren und hat die erste Nacht ausserhalb der Zuchtstätte in einem Camper geschlafen. Und so gehts weiter. Fast jedes Wochenende sind wir unterweg, ohne großes tramtram. Das ist Teil unseres Alltags, das ist selbstverständlich.


    Aber jeder hat ja einen anderen Alltag und je nachdem wie anspruchsvoll dieser für einen Hund ist, kann man früher oder später mit konkreten Training Richtung Ausbildung anfangen. Wir fangen z.B. erst mit dem Ausbildungskurs zum Ablegen der Begleithundprüfung an, wenn er ca. 14Monate alt ist. Einfach weil er noch so pubertär ist, dass es vorher meines Erachtens keinen Sinn macht und wir zudem noch auf der Warteliste des Vereins stehen.


    Und ganz wichtig ist hier > ausreichend Ruhe und Schlaf zum verarbeiten und festigen des Erlernten.

  • Wie die anderen schon geschrieben haben - Futter und Routinen sind individuell. Da muss man gucken, was für den jeweiligen Hund und für den eigenen Alltag passt und wenn alles gut funktioniert, ist es richtig. Auch wenn andere Leute es vielleicht anders machen.


    Zur geistigen Auslastung: Ich finde es immer super, wenn jemand seinem Hund auch ein Angebot für den Kopf macht! Bloß, weil eine Hunderasse nicht seit Generationen für eine spezielle Arbeit gezüchtet wurde, heißt das ja nicht, dass diese Hunde nicht auch Spaß daran haben, Ihre Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen. Auch da musst Du einfach ausprobieren, was Deinem Hund und Dir liegt. Ob das Suchen und Apportieren ist, Fährtenarbeit, Agility, Obedience oder Tricks lernen oder ganz was anderes: Dir steht im Grunde die ganze Bandbreite von Hundebeschäftigung zur Verfügung. Hunde haben unterschiedliche Vorlieben und Begabungen - probier aus, wo sein Talent liegt!


    Allerdings: Dein Hund ist noch sehr jung. Mach nicht zu viel und probier nicht zu viel auf einmal aus - ihr habt noch viele Jahre Zeit, Euch gemeinsam umzusehen!


    Bei der Läufigkeit handhabe ich es bei meiner Hündin so, dass ich sie die ersten fünf, sechs Tage noch frei laufen lasse, danach nicht mehr. Ich weiß nicht, ob sie wirklich abhauen würde - normalerweise hört sie sehr gut, aber Standhitze ist ja kein Normalzustand. Deshalb riskiere ich da nichts. Also machen wir dann ca. zwei Wochen lang nur Leinenspaziergänge. An der Schleppleine. Sonst wird es für uns beide zu nervig. Alltag und Training laufen ganz normal weiter. Oh, und ich lege in der Zeit eine alte Decke aufs Sofa, dann habe ich kein Gehampel mit Läufigkeitshöschen. Die paar Blutstropfen, die sie auf dem Weg zwischen Eingangstür und Futternapf und zwischen Futternapf und Sofa verliert, wische ich einfach auf.

  • Danke euch :) Das hilft mir schon gut weiter. Ich weiß, dass jeder Hund unterschiedlich ist. Gerade deswegen wollte ich ja eure Erfahrungen wissen bzw. wissen wie eure Tage so aussehen, um diese unterschiedlichen Möglichkeiten zu sehen :)

  • Meine Hündin ist gerade auch das erste Mal läufig. Ein paar Tage vorher hatte sie weniger Hunger. Drin hat sie am Anfang eine waschbare Windel umbekommen (weil Mann das Blut eklig findet :see_no_evil_monkey:). Die ersten Tage war sie auch unmotiviert, verzichtet seitdem auf die erste Pipirunde und schläft weiter wenn ich mich fertig mache. Allgemein war sie teils unmotivierter und wollte manchmal heim, sobald sie ihre Geschäfte erledigt hatte. Ableinen konnte ich sie eh noch nie, von daher hat sich da nichts geändert, ausser das wir um Rüden einen Bogen machen.

  • Hi,


    Zum Futter kann ich nur sagen, selber kochen und alles genau ausrechnen 😉 wir kochen immer für einen Monat vor in Dosen/Gläser.


    Ansonsten ist meiner Meinung nach wichtig eine gewisse Grund Struktur und Regeln im Alltag zu haben.


    Darüber hinaus kommt es stark auf die Energie des Hundes an aber generell würde ich sagen das zwei mal 30min spazieren Minimum sind


    Wir gehen jeden Morgen für 2-3h spazieren/"jagen" und dann abends nochmal ne Runde.


    Spiele für die "jagd" machen wir Apportieren, Fährten, DogDancing, Suchen, Reizangel...je nach Lust und Laune.


    Lg

  • Unser Henri ist jetzt auch sieben Monate alt. Wir handhaben es so, dass es Futter erst nach dem Spazieren gehen gibt. Die Zeiten an sich wechseln innerhalb einer gewissen Bandbreite.


    Als Welpe war er einmal die Woche in einer sehr guten Welpengruppe. Das haben wir dann auch weiter geübt. Hauptsächlich Rückruf :grinning_face_with_smiling_eyes: . Da sind immer noch bei. Ansonsten Spaziergänge in ganz unterschiedlichen Umgebungen. Er hat natürlich den Vorteil, dass noch weitere Hunde bei uns leben. Rassegerecht wird er mit Mantrailing beschäftigt. Einmal die Woche reicht. Ansonsten ist er einfach nur bei uns mit in Haus und Garten.

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