Verfressener Junghund

  • Hallo zusammen,

    meine Freundin und ich sind jetzt seit drei Monaten die Halter eines Shiba Inu Rüden. Wir hatten anfangs Schwierigkeiten mit dem kleinen, die wir aber sehr gut in den Griff bekommen haben und nun ist schon alles relativ entspannt mit ihm. Er lernt jeden Tag dazu und geht einmal die Woche zur Hundeschule.

    So, nun zu unserem größten Problem. Er frisst extrem gern und macht vor nichts Halt. Bei jedem Spaziergang oder auch draußen im Garten schnüffelt er nach fressbaren Gegenständen, diese können z.B. Lebensmittelreste, tote Vögel oder Mäuse, Kot von Wildtieren und bis vor kurzem auch Kot von anderen Hunden sein. Da er schon des öfteren Dinge gefunden hat, die wir ihm abnehmen mussten, weil sie gefährlich waren, rennt er jetzt damit vor uns weg und frisst sie trotzdem. Ein Abbruchsignal aufzubauen, versuchen wir permanent, aber das ist ihm im Prinzip egal. Man kann ihm mit seinen Lieblingsleckerlis vor der Nase rumwedeln, er kommt höchstens kurz ins Grübeln, frisst aber im Zweifelsfall immer seine Beute. Wenn ich ihm was fressbares vor die Nase lege und "Nein" sage klappt das wunderbar, auch draußen. Fällt mir jedoch ausversehen etwas runter, kann ich sagen was ich möchte, er will es fressen.

    Da das ganze für ihn sehr gefährlich und für uns sehr unentspannt ist, brauchen wir dringend Ratschläge.

    Ich habe auch schon probiert ihm zu zeigen, dass solche Dinge schlecht sind, indem ich sie ausschimpfe und mit einem Stock drauf einschlage (seine Beute, nicht den Hund ;)), das interessiert ihn aber auch nicht.

    Bevor er irgendwann mal mit einer Vergiftung beim Tierarzt landet, müssen wir was tun, also bitte helft uns.


    Vielen Dank

    • Neu

    Hi


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    • Ich frag erstmal ganz stumpf: Sicher, dass ihr genug füttert?


      Und ansonsten ja, das ist gefährlich. Leine dran, dann kann er nicht mit seinen Funden flüchten. An Schleppleine werdet ihr euch früher oder später sehr wahrscheinlich sowieso gewöhnen müssen. Und nicht bestechen (mit Futter rumwedeln, damit Hund was macht), sondern belohnen, wenn der Hund das erwünschte Verhalten zeigt.

      Wenn ich ihm was fressbares vor die Nase lege und "Nein" sage klappt das wunderbar, auch draußen.

      Wie hast du das denn geübt?

      Ich habe auch schon probiert ihm zu zeigen, dass solche Dinge schlecht sind, indem ich sie ausschimpfe und mit einem Stock drauf einschlage (seine Beute, nicht den Hund ;)), das interessiert ihn aber auch nicht.

      Das würde ich übrigens lassen, wenn du nicht willst, dass dein Hund dich als nicht zurechnungsfähig einstuft :lol:

    • Hallo Gurami,


      ich persönlich würde mich, da ihr schon in der Huschu seid, damit an die Trainerin/den Trainer wenden. Da dies sicher den geplanten Gruppenunterricht sprengt sollten Einzeltermine möglich sein.


      Als ganz kurzfristige Notfallhilfe empfehle ich Euch (Giftköder-)Schutznetz, das ähnlich wie ein Maulkorb getragen wird.

    • Erstmal zu seiner eigenen Sicherheit nen passenden Maulkorb drauf.


      In der Zwischenzeit könnt ihr üben dass es sich für ihn rentiert, wenn er euch zeigt was er gefunden hat.


      Also Leine an den Hund, ihr legt etwas auf den Boden und bewaffnet euch mit etwas Fressbarem das richtig toll ist ( und er sonst nie bekommt).

      Die Leine ist dann so lang dass er in die Nähe kommt, aber nicht dran ( alternativ könnt ihr auch den Fuß auf das Fresbare Objekt am Boden stellen). Wenn er versucht dran zu gehen, ignoriert ihr das.

      Wenn er sich zu euch orientiert/euch anschaut, dickes Lob und Jackpot in den Hund.


      Wegnehmen und Abbruch ist,, Scheiße ich darf das nicht, aber es weg ist kann mir keiner klauen! "

      Belohnt man aber gezielt das Finden ( also nicht das Fressen), geht die Aufmerksamkeit erstmal zu euch weil ihr definitiv das bessere Zeug dabei habt ( sei es jetzt Käse, TubiDog Creme, Sprotten, wasauchimmer es gibt was er richtig richtig toll findet), und ihr könnt entsprechend reagieren dass er nicht mehr dran kommt.


      Irgendwann geht dann auch der Abbruch, weil er weiß dass er jetzt was Gutes bekommt und man ihm nicht etwas Interessantes wieder weg nimmt.



      Und bis das sitzt, Maulkorb drauf, damit er nix aufnehmen kann, er sich nicht in Gefahr bringt und es auch keine weiteren ungünstigen Lernerfolge gibt.

    • Ich frag erstmal ganz stumpf: Sicher, dass ihr genug füttert?

      Tatsächlich sind wir uns nicht 100%ig sicher, aber er wirkt zumindest nicht abgemagert. Er bekommt jeden Tag 300g Nassfutter auf drei Mahlzeiten aufgeteilt und Leckerlis. Außerdem bekommt er ab und zu mal was zum Kauen.

      Wie hast du das denn geübt?

      Erst habe ich das Leckerli in der Hand gehalten und die Hand zugemacht, wenn er es haben wollte in Verbindung mit einem "Nein" und habe das dann gesteigert.

      Das würde ich übrigens lassen, wenn du nicht willst, dass dein Hund dich als nicht zurechnungsfähig einstuft :lol:

      Ja so ungefähr hat er mich auch angeguckt :D aber ich hatte das irgendwo gelesen und wollte es mal probiert haben.

    • Klingt nach zu wenig. Hatte jetzt eben mal nach Welpennassfutter geschaut und finde da eher Margen im 400 bis 500 Gramm Bereich für Hunde zwischen 7 bis 10 kg Endgewicht.

    • Okay 300 g Nass sind echt wenig.


      Ich schätze dass er mindestens 50 % mehr braucht.

      Erweitere mal fürs erste auf ne 400 g Dose am Tag, und schau mal ob das reicht.

    • Okay 300 g Nass sind echt wenig.

      Ach man, okay :(

      Es gibt unterschiedliche Angaben dazu im Internet und manch ein Hundeprofi sagt, dass Herstellerangaben grundsätzlich zu viel sind und empfiehlt wesentlich weniger. Aber gut, dann werden wir ab sofort mehr füttern. Danke.

    • Ich habe hier auch so einen verfressenen 5 Monate alten Hund, der die ersten Wochen draußen alles in die Schnute genommen hat. Da muss man konsequent sein, IMMER den Befehl zum Ausspucken geben, notfalls das was auch immer es ist, aus dem Maul holen. Ich kann nicht zählen wie oft ich das gemacht habe. An der Leine ist das natürlich einfacher machbar. Da würde ich in eurem Fall definitiv die Schleppleine installieren bis das Ausspucken klappt. Bei uns funktioniert es inzwischen gut. Meistens trete ich auch mit dem Fuß noch drauf, nach dem Motto: gefressen wird nur, wenn ICH das sage.

      Man muss mit Argusaugen spazieren gehen und alles an potenzieller Beute vor ! dem Hund sehen. So kannst du ihn, angeleint, zwar in die Richtung gehen lassen, Gleichzeitig ist es aber auch der perfekte Moment, um ihn an der Aufnahme zu hindern UND sofort zu belohnen, wenn er es sein lässt.

      Am allerbesten übst du auch zu Hause mit Dingen, die dir vielleicht „aus Versehen“ runterfallen und die er sich schnappen will.

    • Okay 300 g Nass sind echt wenig.

      Ach man, okay :(

      Es gibt unterschiedliche Angaben dazu im Internet und manch ein Hundeprofi sagt, dass Herstellerangaben grundsätzlich zu viel sind und empfiehlt wesentlich weniger. Aber gut, dann werden wir ab sofort mehr füttern. Danke.

      Grundsätzlich muss man sich n bisschen ran tasten.

      Die Angaben schwanken je nach Hersteller, jeder Hund braucht unterschiedlich viel weil jeder nen anderen Stoffwechsel hat.


      Unsere Westie Hündin brauchte bspw immer Verhältnismäßig viel, die wurde nicht dick und brauchte mehr um satt zu werden.


      Meine Schnauzerhündin dagegen bekommt relativ wenig, weil sie schnell zu nimmt.


      In deinem Fall kannst du theoretisch bis auf 600 g hoch gehen, aber weil er noch ne Menge Leckerli bekommt und jedes g zu viel erstmal ins Wachstum gesteckt wird, ist weniger oft mehr. Tastet euch da einfach ran :)

      Wenn er ausgewachsen ist wird er übrigens wieder weniger brauchen. Welpen und Junghunde brauchen verhältnismäßig immer relativ viel.

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