Extremer monatelang anhaltender Durchfall und Gewichtsabnahme beim Welpen/Junghund

  • Hallo,


    wir wissen einfach nicht weiter! Unsere 6 Monate alte Golden Retriever Hündin Maja (geboren 24.09.2021) leidet unter extremen dauerhaften Durchfall. Kein Tierarzt kann uns helfen geschweige denn eine Diagnose finden. Aber erstmal von Anfang an:


    Wir bekamen Maja als sie 12 Wochen alt war von der Züchterin. Sie bekam bei der Züchterin Animonda vom Feinsten Rind und Geflügel als Nassfutter, welches wir ihr erstmal weiter gaben. Auffällig war der vermehrte Kotabsatz, sie machte ca. 3-5 Mal pro Tag, von der Konsistenz her jedoch perfekt. Die Züchterin versicherte uns es sei normal, dass ein Hund so oft Kot absetzen muss, was unser Tierarzt aber keineswegs so empfand. Nichtsdestotrotz bekam sie erstmal 2 Wurmkuren, um auf Nummer sicher zu gehen von unserem TA. Mit den anstehenden Impfungen beim Welpen machten wir auch nach der Vorgabe vom TA so weiter wie bisher (Grundimmunisierung), außerdem wurde sie auf anraten unseres TA gegen Borreliose geimpft. Bis dato hat sie keine weiteren Impfungen aufgrund des noch immer anhaltenden Durchfalls bekommen.

    Wir wollten schnellstmöglich auf Trockenfutter umstellen, da es für uns die einfachste Lösung schien, stellten sie also komplett auf Vet Concept Young Pack um. Das Young Pack sensitive gab‘s als Leckerchen. Kotkonsistenz bei diesem Futter unverändert und immer noch 3-5 Mal pro Tag.

    Dann nahm am 17. Januar 2022 das Übel seinen Lauf. Wir konnten lautes Blubbern und extreme Darmgeräusche aus ihrem Bauch vernehmen. Sie setzte noch häufiger als sonst Kot ab, von der Konsistenz jedoch immer noch gut. Am morgen des 18. Januar 2022 musste sie sich noch vor dem Frühstück übergeben (das erste und einzige Mal). Wir wussten jetzt, das irgendwas nicht stimmt. Ab zum Tierarzt mit ihr, Kotproben von den letzten 3 Tagen mit im Gepäck (zum Glück waren die Beutel noch im Mülleimer). Giardientest und das Ergebnis: positiv. Sie bekam für 5 Tage Metrovis Antibiotikum. In der Zeit der Antibiotika Gabe, 2 Mal am Tag einen perfekten Haufen. Nachdem wir das Antibiotikum abgesetzt haben jedoch immer dünner werdenden Stuhl und immer häufiger, der TA riet uns das Futter nochmals umzustellen, diesmal zurück auf Nassfutter. Er empfahl uns Ropodog Young Geflügel und Rind. Sie bekam das neue Futter nach 2 Tagen Schonkost mit Reis, Haferflocken und Hüttenkäse in Kombination mit DiaDog Durchfall Tabletten. Es wurde erst besser, jedoch nach kurzer Zeit noch schlechter als vorher, sie musste regelmäßig nachts mehrere Male sehr sehr dünnen Kot absetzen, manchmal war es so nötig, dass sie es nicht mal mehr bis zur Terrassentür einhalten konnte. Also wieder zum TA, diesmal aber zu einer Anderen, welche sich auf alternative Behandlungsmethoden spezialisiert hat, wir haben nun den 22.02.2022. Ein erneuter Giardientest als Absicherung, das Ergebnis: negativ. Sie bekam Enteri Creme mit ins Futter, zum Darmaufbau. Sie sollte jedoch keine Schonkost bekommen, da sie sowieso schon nur noch Haut und Knochen war (damals 13.6kg). Es wurde einen Tag besser, der Kot festigte sich. Jedoch am übernächsten Tag die böse Überraschung. Jetzt musste sie nicht nur nachts raus sondern auch tagsüber mehrmals und immer dünnen Kot absetzen. Also wieder zum TA, jetzt wurde eine Futtermittelunverträglichkeit auf Rind oder Geflügel vermutet. Wir stellten sie komplett auf Ropodog Pferd Sensi Pur um. Ein Nassfutter, ausschließlich mit Pferdefleisch, welches besonders für darmerkrankte Hunde ist. Auch mit dieser Futterumstellung war kaum eine Besserung zu sehen. Also wieder zum TA, wir sollten wieder die DiaDog Durchfall Tabletten geben, wie zu erwarten trat keine Besserung ein. Also Blutabnahme und wieder das Metrovis Antibiotikum, falls es doch noch Giardien sind. Diesmal sollte sie das Metrovis 14 Tage lang bekommen. Sie bekam die 1. Tablette und der Durchfall war von jetzt auf gleich wie weggeblasen. In den folgenden 14 Tagen 1x täglich einen perfekten Haufen. Die Blutuntersuchung laut TA komplett unauffällig. Wir hatten also Hoffnung, dass es sich jetzt mit der 14 tägigen Antibiotika Gabe endlich erledigt hat. Sonntags abends war die letzte Antibiotika Gabe (27.03.2022). Wir sollten die Darmflora nach Antibiotika Gabe mit Kefir aufbauen, also 1 EL pro Tag ins Futter. Montag und Dienstag war noch alles gut, Mittwoch morgen dann schon weicherer Kot (wir vermuteten den Kefir als Ursache, also sofort abgesetzt) und ab Donnerstag ging’s dann wieder richtig los. Nachts sowie auch tagsüber kam hinten nur noch braunes Wasser raus geschossen, also wieder zum TA. Diesmal sollten wir DiaTab Durchfalltabletten geben, natürlich keine Besserung. Und jetzt sind wir da wo wir heute sind, sie bekommt seit heute morgen wieder Metrovis, Tablette drin und schon kein Durchfall mehr. Zusätzlich sollten wir das Futter auf Hill‘s Prescription Diet Digestive Care umstellen, laut TA ein Futter für chronisch erkrankte Hunde. Der TA weiß nicht weiter, es gibt keine Diagnose, immer werden nur die Symptome behandelt.

    Während der ganzen Zeit haben wir natürlich viel gelesen, Tipps von anderen ausprobiert. Im Endeffekt haben wir versucht: Heilmoor, Kurkuma, VetConcept Darmaufbau Kur (bestehend aus Darmpulver, Liquid und Nachtkerzenöl), Morosche Möhrensuppe, Ida Plus Luftikus und natürlich die Enteri Creme, Durchfall Tabletten und Kefir.

    Maja ist heute bei 12.4kg. Die Wurfgeschwister wiegen alle ca. das doppelte. Während der Antibiotika Gabe kann sie immer ca. 500-700g zunehmen, aber jetzt ist sie wirklich nur noch Haut und Knochen. Es muss eine Lösung gefunden werden, wir wissen einfach nicht mehr weiter. Es steht sogar schon der Verdacht IBD im Raum, was sich der TA aber nicht vorstellen kann, weil alle Wurfgeschwister total unauffällig sind.


    Vielleicht habt ihr ja noch Tipps oder ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir sind über jede noch so kleine Information dankbar. Oder vielleicht könnt Ihr einen Tierarzt/Heilpraktier im Raum Ruhrgebiet, Sauerland, Münsterland, Siegerland empfehlen.


    Ich entschuldige mich schon mal für den langen Text.


    Mit freundlichen Grüßen

  • habt ihr schonmal versucht zu barfen? Das wäre das erste was ich probieren würde, hätte mein Hund solche Probleme.


    LG

    Sabine

  • Ich würde da jetzt einen Spezialisten suchen, Gastroenterologie, und bis dahin Antibiotika weitergeben in Verbindung mit bekannt verträglichem Futter, damit die Maus nicht noch mehr von Kräften kommt. Das schlimmste sind jetzt weitere Futterversuche und planloses Rumprobieren vom Tierarzt. Jetzt ist Ursachenforschung notwendig.


    Ich könnte mir vorstellen, daß die Giardien immer noch Thema sind - aber das muß systematisch angegangen werden.

  • Ich rufe dir mal Wurli , die hat leider Gottes viel Erfahrung mit IBD beim jungen Hund.





    Bei meinem Rüden haben die Darmprobleme übrigens auch mit Giardien angefangen. Weg sind sie nie gegangen und er ist bis heute mit fast 7 Jahren an der Grenze zum Untergewicht, aber seit wir einen Darmfloracheck haben machen lassen und die Darmflora danach gezielt aufgebaut haben, geht es ihm wirklich gut und er hält sein Gewicht.

  • Giardien sind in der Regel die Folge eines Grundproblems, das vorher Sabin da ist.


    Ich habe beim Lesen ein wenig den Überblick verloren. Was mir allerdings aufgefallen ist: Es wurde nach bzw. bei Behandlung extrem schnell wieder Industriefutter gegeben.


    Wie verträgt der Hund den Selbstgekochtes?


    Antibiotikum schädigt die Darmflora nachhaltig. Das Mikrobiom wird nie mehr wie zuvor. Deshalb braucht es dann lebenslang Zusätze, die das abfangen.

  • Sorry, ich hab jetzt nicht alles gelesen, tu mich ohne Absätze schwer und es ist spät heut...

    Es steht sogar schon der Verdacht IBD im Raum, was sich der TA aber nicht vorstellen kann, weil alle Wurfgeschwister total unauffällig sind.

    Das sagt überhaupt nichts darüber aus, wie wahrscheinlich eine IBD beim entsprechenden Hund ist.


    Ich kann dir nur so viel sagen: Bei uns hat das IBDerma von Lupovet geholfen, mit entsprechendem Behandlungsschema. Ihr könntet mal Dr. Breuer über die Website kontaktieren, da gibt es eine Möglichkeit für Beratungsgespräche.


    Hier waren allerdings Giardien in der Welpenzeit nie Thema.


    Was mich jetzt verwirrt hat: Der Hund hat am Anfang normal gefressen und 3-5 normale Haufen am Tag gemacht? Das finde ich im Welpenalter ehrlich gesagt vollkommen normal. Ich hätte da nie gewechselt.

  • Ich bin bei meinen Welpen auch von einem Häufchen pro Mahlzeit ausgegangen, da sind 3 bis 5 völlig normal. Welpen haben halt einen intensiven schnellen Stoffwechsel.

  • Hat sie denn schon mal längere Zeit selbst gekochte Schonkost bekommen.

    Für mich liest sich das so, als ob immer wieder ganz schnell auf normales Futter umgestellt wurde.

    Ein geschädigter Darm braucht länger um sich zu erholen.

  • Mal etwas brainstorming:

    - ist ausser Kotproben irgendwas an Diagnostik gelaufen? Blutuntersuchungen, Kontrastmittelröntgen, Ultraschall?

    - war die Kotuntersuchung eine reine Untersuchung auf Giardien?

    - Metronidazol wirkt gegen Giardien und Clostridien, möglicherweise war der initiale Giardienbefall nur ein Sekundärbefall bei einer Infektion mit einem anderen Erreger, wie z. B. Clostridien (weil das Metronidazol so "gut" wirkt)

    - mir fällt das extreme Durcheinander bei der Fütterung auf, so viel Hin und Her in so kurzer Zeit bei einem offensichtlich krankem Verdauungstrakt

    - die Argumentation, der Hund bräuchte keine Schonkost, weil er dringend zunehmen soll, hinkt für mich.

  • Erstmal Danke für die zahlreichen Antworten!


    Zum Thema Barfen:

    Da haben wir uns auch schon Gedanken drüber gemacht, bisher trauen wir uns jedoch nicht wirklich ran. Sie ist unser 1. Hund und beim Barfen muss man so viel beachten was die Nährstoffaufnahme angeht haben wir das Gefühl. Aber ja, wir würden natürlich alles versuchen.


    Zum Thema Schonkost:

    Da sie unser 1. Hund ist habe ich in erster Linie auf den TA gehört, und dieser meinte halt, dass man ihr bloß nicht zu lange Schonkost geben soll, weil sie schon so unglaublich dünn ist.

    Bevor sie jedoch das 2. mal Metrovis bekommen hat, habe ich ihr nach eigenem Gefühl nur noch Schonkost gegeben, aber auch da leider nur Durchfall.

    Was gebt ihr denn so als Schonkost? Ich kenne nur 1/3 Reis, 1/3 Haferflocken, 1/3 Hüttenkäse.


    Zum Thema selber kochen:

    Haben wir auch versucht. Reis, Süßkartoffeln mit Hühnchen zum Beispiel. Da habe ich auch hier im Forum viele Beiträge zu gefunden und mich daran orientiert. Aber das gab leider auch keine Besserung.


    Zum Thema IBD:

    Der TA hat zu uns gesagt, das könnte zu 100% sowieso nur durch eine Darmbiopsie diagnostiziert werden. Ich habe aber eher die Vermutung, dass der TA selber nicht mehr weiter weiß und das einfach in den Raum geworfen hat.


    Hat jemand gute Erfahrung mit einem Gastroenterologen in NRW machen können?

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