Hund zu schnell *gg*

  • Hallo zusammen, ich hole mal etwas aus. Mein Hundekind Loki wird bald 1 Jahr alt. Wir haben ihn Anfang Dezember von einem TSV übernommen und wir sind auf einem sehr guten Weg, würde ich sagen. Er hört sehr gut und folgt wirklich toll. Inzwischen kann ich ihn gut ableinen und er kommt zuverlässig auf Rückruf, auch wenn er gerade einen anderen Hund sieht oÄ.
    Jetzt ist mein Thema trotzdem noch, dass er einfach so einen riesen Radius hat und generell einfach immer zu schnell ist. Es ist als wäre er ein High Speed Dog. Loki ist eine Mischung aus Border Collie und Kurzhaar Collie, sehr sportlich gebaut er liebt es auch zu rennen. Anfangs beim Ableinen war er quasi von 0 auf 100. Mega Beschleunigung :grinning_face_with_smiling_eyes: Durch den vielen Freilauf wurde das schon wesentlich besser und bei Spaziergängen, wo die Flächen begrenzt sind (zb. links Fluss, rechts Zaun) ist er dann auch in einem relativ normalen Abstand dabei.
    Jetzt war ich gestern ausreiten und habe ihn mitgenommen. Wollte mal sehen wie er sich so macht und es war eh genau wie erwartet. Er flitzt die ganze Zeit nur umher. Hier, STOP, NEIN, aus!, alles funktioniert aber eben nur für ein paar Sekunden. Ich müsste ihn durchgehend zu mir holen und alle 5 Sekunden scharf "Bei mir" sagen... das ist ja eigentlich auch genau das, was ich nicht will. Er soll ja nicht zb. neben dem Pferd gehen. Darf ja vor oder hinter uns umher schlendern oder laufen aber wie ich dieses hektische umher Gelaufe eindämmen kann? Phuuu... keine Ahnung. Er macht es ja auch an der Leine. Er zieht nicht aber die Leinenlänge wird immer voll ausgenutzt. Mit "zurück" macht er ein paar Schritte Richtung zu mir, damit die Leine wieder etwas durchhängt aber auch das muss ich oft wiederholen. Das passt sonst nicht zu ihm. Er ist wirklich sehr klug und ich kann ihn für einige Minuten Ablegen und Absetzen. Ich löse auch immer mit einem Kommando das "bei mir" auf, genauso wie wenn er irgendwo sitzt oder sonst ein Kommando ausführt.
    Ich habe das Gefühl, dass er fast etwas zu gestresst ist und auf 100 Hochzeiten gleichzeitig tanzen möchte. Loki kann noch nichtmal in Ruhe kacken, ohne dabei weiter zu schnuppern. :speak_no_evil_monkey: In der Wohnung ist er mega ruhig, angenehm, hat noch nie etwas kaputt gemacht, findet leicht Ruhe.
    Wie bringe ich denn draußen etwas mehr Gelassenheit in die Sache und diesen High Speed raus? Es ist auch nicht so, als wäre hier draußen viel los. Teilweise begegnen wir am gesamten Spaziergang keiner Menschenseele.
    Wie gesagt, es wurde schon besser. Wir sind auch schon seine 4. Familie (inkl. Pflegefamilie, aber macht für ihn ja keinen Unterschied) und dafür ist er sowieso ausgesprochen fit und klar im Kopf. Ich will auch gar nicht zu hart mit ihm ins Gericht gehen aber trotzdem brauche ich einen Ansatz, um diese Hektik loszuwerden. Dann hätten wir durch das Ausreiten einfach super Möglichkeiten für Ausflüge.


    An zu wenig oder zu viel Beschäftigung, wird es, denke ich, nicht liegen. Glaube wir haben da schon ein gutes Mittelmaß gefunden. Es ändert auch nichts an seinem Verhalten ob wir einen aktiveren oder weniger aktiven Tag haben.


    Ihr habt bestimmt Ideen :)

  • Ich würde mich öfters draussen an einer unbelebten Stelle irgendwo ruhig hinstellen( hinsetzen), Hund ist angeleint, Fuß auf die Leine ( kurzer Abstand) und bleiben. Ohne den Hund zu beachten. Du kannst dir was zu Lesen mitnehmen oder Musik hören, am Handy daddeln oä, tief und gleichmäßig atmen. Und so lange ausharren, bis dein Hund endlich abschaltet und ruhig ist.

    Anscheinend ist da eine Erwartungshaltung aufgebaut, dass man draussen immer hirnlos bolzen kann?

    Also musst du diese Erwartungshaltung durchbrechen.


    Du könntest zusätzlich mit der Schleppleine arbeiten und ein Radiustraining anfangen.

  • Es kann auch sein, dass er sich über das Rennen einen Kick holt. Das soll für die Hüter, besonders BC, jetzt nicht so ungewöhnlich sein.

    Ich meine, flying-paws hatte das Problem mal mit einer ihrer Hündinnen. Vielleicht mag sie was dazu sagen.

  • Klingt in der Tat nach dem vollen Programm von bekloppten Hütedingern. Das muss man ganzheitlich bearbeiten, da gibt es nicht einen Kniff, damit man den Stress rausbekommt.


    Wenn das bisher so gelaufen ist, ist es in dieser Phase noch schwieriger den Fuß in die Tür zu bekommen, aber es nützt ja nichts - die beamen sich ja sonst immer weiter damit weg. Im wahrsten Sinne des Wortes. Jagen wird dann zusätzlich zum Rumballern auch noch mehr ausgebaut in den nächsten zwei Jahren bzw. man kombiniert das gerne ...

  • Danke euch! Ja ganzheitlich sind wir schon auf einem guten Weg. Es ist schon viel mehr Ruhe reingekommen und nun geht es vor allem um die Orte, wo in alle Richtungen quasi offen ist. Eventuell braucht es einfach noch viele Spaziergänge im Wald, wo die Leine nicht ab kommt. Ich leine ihn eh immer an, wenn er übertreiben anfängt, weil mir das irgendwann auch zu viel ist, ihn ständig nur zu maßregeln und alle 5 Sekunden zu sagen, was er eben nicht machen soll.
    Er hat eine Hundefreundin, wenn die beiden spielen, laufen sie auch so irre durch die Gegend. Wenn ich mit ihm alleine die selbe Strecke laufe, sind wir schon ganz zivilisiert unterwegs. Denkt ihr, dass auch das dieses wilde Spielen unterbinden sollte oder wäre das dann schon ein legitimes Ventil oder füttert es nur den Junkey in ihm?


    Hatte auch ehrlich gesagt von Anfang an das Gefühl, dass er draußen ein falsches Verhalten gelernt bekommen hat bzw. ihm nicht das richtige Verhalten beigebracht wurde.


    Wie eigentlich meistens, gibt es nicht den besonderen Kniff. Hatte nur gedacht, es gibt so ein paar Ideen um die Entwicklung in eine positive Richtung zu unterstützen, wie die Idee von Donna zb, danke dafür. Probier ich aus.

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