Rückruf in der Pubertät

  • Was ich dir in deinem Fall abnehme, wie ich dich einschätze, Murmelchen

    Andererseits denken das wohl viele. Ich persönlich würde nicht ausschliessen, dass ich in der Zeit auch mal "ungerecht" gegenüber Kaya war. In der Praxis ist die Unterscheidung m.E. nicht ganz einfach.

  • Vielen lieben Dank für die zahlreichen Tipps. Ich nehme da einiges mit...

    Ich werde wohl einerseits den Rückruf etwas herunterfahren und nicht so viel fordern, wenn der Hund es nicht leisten kann. Wenn es sein muss, dann aber wohl konsequent durchsetzen.

    Ich bin sehr gespannt, ob und woran ich irgendwann merken werde, dass mein Hund "erwachsen" wird... hab da noch keine Erfahrung, ist mein erster eigener Hund.

  • Ich bin sehr gespannt, ob und woran ich irgendwann merken werde, dass mein Hund "erwachsen" wird... hab da noch keine Erfahrung, ist mein erster eigener Hund.


    Ich denke schon, dass man das merkt, wobei ich vermute, dass es nicht mit Tag X auf einmal alles vorbei ist.


    Wir haben auch einen Junghund und einen Senior, der aber erst mit zwei Jahren zu uns kam. Insofern haben wir das "Ende einer Pubertät" auch noch nicht erlebt.


    Beim Senior merkte man in all den Jahren ziemlich genau, wann man ihn laufen lassen konnte / kann.

    Wir haben bei ihm drei Stufen:

    1) Leine / Schleppleine mit Handschlaufe in der Hand

    2) Schleppleine lang, schleifend neben uns (so dass man jederzeit drauftreten könnte)

    3) eine "Fake-Schlepp", das ist nur ein ganz kurzes Stück Biothane, mit dem er natürlich theoretisch überallhin weglaufen kann. Er braucht dieses Fake-Teil irgendwie aus psychologischen Gründen, aber das ist eine andere Geschichte.


    Er hat auch immer so Phasen, in denen halt Schritt 3 oder sogar 2 nicht möglich sind (z.B. Frühlingstag mit zig Hunden um uns rum). Aber ich finde eben, wie eingangs geschrieben, dass man das ganz gut merkt, was geht und was nicht. Und dann kommt eben die Handschlaufe in die Hand und gut ist.


    Beim Junghund, der als Welpe wirklich immer, immer, immer gehört hat - selbst in wirklich schwierigen Situationen, hat man die Wesensveränderung auch sehr gut gemerkt. Er ist jetzt an der Schlepp und fertig. Das haben wir frühzeitig gemacht, sodass er zum Glück nie wirklich weggelaufen ist und gemerkt hat, wie geil das vielleicht ist. Wir haben sie halt dran gemacht, als seine Reaktion immer zögerlicher war und sein Fokus immer weiter wurde. Zugegeben: Wir gehen in der Hinsicht lieber auf Nummer sicher, ein überfahrener Hund in der Familie reicht :(. Und bei uns gibt es halt überall Straßen.

    Um den RR weiter aufzuladen, wird er sehr selten und wirklich nur dann eingesetzt, wenn er eh auf uns zuläuft (an der Schlepp oder im Garten), und dann wird belohnt und Party gemacht. Aber das alles eher selten.


    (Oder ab und zu mit dem Klicker, wie weiter oben schon beschrieben: Klick, wenn er sich umorientiert und dann noch mal, wenn er wirklich ankommt).


    Wir werden - analog zum Senior - wenn es möglich ist, von Stufe 1 auf Stufe 2 wechseln. Wenn das auch gut klappt, wird die Schlepp dann immer kürzer und hoffentlich irgendwann ganz verschwinden.

    So hatten wir es damals auch gemacht, als wir den Senior aus dem Tierheim geholt haben: Immer 1-2 Meter Schlepp abschneiden, bis es halt nur noch dieser kurze Fake-Strick war.

  • Ich bin sehr gespannt, ob und woran ich irgendwann merken werde, dass mein Hund "erwachsen" wird...

    Bei Hündinnen entwickelt sich das mit jeder Läufigkeit. Meine ist gefühlt nach der dritten Läufigkeit jetzt mit 2 1/2 Jahren halbwegs erwachsen.


    Es ist aber ein ständiges auf und ab. Vor den Läufigkeiten ist meine richtig anstrengend, weil jagdlich motiviert und unkonzentriert. Danach ist es dann schlagartig besser als es vorher war. Bis die nächste Läufigkeit kommt. Aber es wurde bisher auch mit jeder Läufigkeit weniger extrem.

  • Was das Thema "erwachsen werden" betrifft, kann ich dazu sagen, dass es unterschiedlich ist und ich möchte nix schwarzmalen, denn unsere Hündin war ein Spätzünder und erst mit etwa 5 richtig erwachsen gewesen.


    Rückruf in der Pubertät funktioniert nicht immer zuverlässig, weil da Änderungen im Hundekind Vorgehen. Bunte Murmeln sind da im Kopf. Die machen bei jeder Bewegung ganz laut "klong-klong-klong" in der Birne. Und wenn Du Glück hast, erwischt Du einen Moment zwischen den "Klongs" und der Hund hört Dich, folglich kommt sie. Wenn nicht, war es zu laut. :ka: xD


    Ist wie mit Kindern. Zwischen 12 und 17/18 werden die Eltern schwierig....die ersten Haaree sprießen da, wo vorher noch keine waren, Mädels bekommen ihre Periode, bei den Jungs juckt es wo anders, sie fangen an zu stinken und hören? Ach herrje. Man denkt sich, das Kind ist nicht meins, ich möchte es gerne umtauschen.


    So ähnlich ist es mit dem Hund. Einfach liebevoll konsequent bleiben, nicht sauer werden, Kommando nicht totquatschen und vor allem nicht, wenn sie dann mal hört, Leine dran und fertig. So lernt sie, dass zurück kommen doof ist, weil Leine dran und fertig Spaß. Lieber den Rückruf zwischendurch - nicht zuuuuu oft - so üben, dass, wenn der Hund in Deine Richtung schaut oder schon auf dem Weg zu Dir ist, dann gerufen wird, mega Party wenn es geklappt hat und weiter geht's. So lernt der Hund, zurückkommen gefällt meinem Menschen und wenn sich mein Mensch freut, freue ich mich auch.

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