Ich finde das alles unnötig polarisierend gerade.
Ich verstehe das alles so:
Damit ein Hund unter starker Belastung und Bedrohung noch selbstbewusst und sicher agieren kann, braucht er Willenskraft, Durchsetzungsvermögen und Mut. Und eine gewisse Eigenständigkeit, gerade, wenn er sich alleine behaupten soll.
Führerhärte ist keine gewünschte Eigentschaft an sich. Aber ein Hund mit großer Willenskraft, Durchsetzungsvermögen, Eigenständigkeit und Mut ist natürlich erst mal auch ein Hund, der auch seinem Hundeführer gegenüber diese Eigenschaften besitzt und ggf. zeigt.
Ein sehr weicher und sensibler Hund ist evtl. auch für das Agieren in einer bedrohlichen Lage nicht "hart" genug.
Ich würde daraus schliessen - für Situationen, in denen ich wirklich einen verlässlich zupackenden Hund brauche, also im Einsatz als Schutzhund im Dienst, da wird man eine gewisse Führerhärte akzeptieren müssen, weil der Hund diese Härte nun mal für andere Dinge braucht.
Im Sport muss es wohl immer eine Gradwanderung zwischen der hohen Sensibilität und Führerweichheit, die den Hund eben so führig macht, und dem Mass an Härte, den der Hund für den Sport oder Teile davon eben braucht.
Ich hätte jetzt auch vermutet, dass ein Hund, der das Geschlagenwerden gut aushält, auch eher tough gegenüber seinem Menschen ist. Weil er halt Arsch in der Hose hat.
Ich hatte noch nie einen Arbeitshund. Aber durchaus eigenständige und weniger eigenständige Rassen. Und ich finde es völlig logisch dass bsp. der Dackel sehr viel mehr Überzeugungsarbeit braucht als der Pudel. Ob da die Begriffe Führerweich und Führerhart dazu passen, weiß ich nicht. Ich will mich hier nicht zur Zielscheibe der Eingeweihten machen (ja, ich habe keine ahnung, alles Stammtischparolen etc pp - ich weiß ich weiß), ich will nur beitragen, die Zusammenhänge, wie ich sie sehe, zu klären.