Vorsteherhunde, Jagdtrieb?!

  • Wozu brauchst du denn einen Hund der den ganzen Tag
    rennt *maldummfrag* :roll:
    Nenn doch mal deine konkreten Hundeauswahlkriterien und was du
    genau mit dem Hund vorhast, vielleicht
    hast du einige Rassen einfach noch nicht bedacht.
    Und wenn Größe und Gewicht das einzige Kriterium sind, ich tu mir
    schwer 38kg Jagdhund in die Badewanne zu heben... ;)
    Ausdauer kannst du fast jeden Hund antrainieren. Gut, für einen
    Bernhardiner kann eine 3h Radtour echt zu viel sein, aber in der Regel
    halten sogar schwere Rassen eine 3-4 h Wanderung ohne Probleme
    durch, du wirst dir noch früh genug wünschen, dass der Hund nicht den
    ganzen Tag rennen will wenn es draußen regnet, stürmt und kalt ist... :D

  • Windhunde können den ganzen Tag laufen und rennen :D Mir fallen spontan die Terrier ein. Allerdings haben die einen enormen Jagdtrieb. Sie sind teilweise wie Quecksilber und vermutlich schon aufm Berg bevor du nur deinen Kram zusammengepackt hast. Du solltest dir unbedingt im Klaren sein, dass du nicht einfach einen Hund holst und gleich losstiefeln kannst. Ein Welpe ist für Sport mehr als ungeeignet. In der Zeit kannst du den Grundstein für die gute Erziehung legen, auf Berge nur in der Tragetasche (kurze, einfache Strecken auch mal zu Fuß) und fürs Rad brauchst du am Anfang einen Korb. Ausgewachsene Hunde musst du teilweise auch erst trainieren. Je nachdem wo sie herkommen sind sie an der nächsten Ecke schon platt. Von der vielleicht mangelnden bis fehlenden Erziehung ganz zu schweigen.


    Wenn dir der Kurzhaar so gefällt geh ihn besuchen, lass dir von den Besitzern/Pflegern von dem Hund erzählen, geh mal mit ihm spazieren. Wobei die sind ja auch nicht so klein oder? *im Rassebuch stöbern geh*

  • Corinna


    Zitat


    Ich weiß halt nicht recht, welche Rassen außer der Jagdhunde ausdauernde Läufer sind und auch den ganzen Tag rennen können und wollen...


    Außerdem habe ich auch schon mal irgendwo erwähnt, dass ich evtl. eine Rettungshundausbildung machen möchte oder mich mit dem Hund anders beschäftigen (Dog-Dancing, Kunststücke) und was es nicht alles gibt. Ich will mich nur nicht verpflichten mit dem Hund jeden Tag Dummytraining oder Fährtensuche machen zu müssen, weil der Hund sonst durchdreht oder unausgelastet ist (was ja die Ansicht der Meisten hier ist).


    @all
    Ich bin halt sehr sportlich und viel Outdoor unterwegs, Bergwandern, Bergsteigen, MTB etc. da soll der Hund natürlich mit und auch ausdauernd und einigermassen flink sein (klar werde ich den Berg dann nicht mehr mit 65 km/h abfahren ;) ).
    Ich bin freiberuflich tätig, aber auf Dauer ist eine Ganztagsbeschäftigung nicht auszuschließen, weswegen ich auch nach einer "Dog-sharing-Familie, Person, Rentner ausschau halte, die meinen Vorstellungen vom Umgang und ERziehung mit/am Hund entspricht und diesen dann 3-5 Tage die Woche tagsüber betreuen.


    Ich bin generell nicht ganz unerfahren, bin mit Hunden groß geworden, hab aber lange Jahre keinen halten können (arbeitstechnisch).


    Ich werde mir sicherlich Zeit für die ERziehung nehmen (ist ja auch eine Herausforderung und sowas macht mir Spaß). Ich will ja nicht, dass er sich als Alpha-Tier aufspielt ;)
    Ich lese jetzt schon diverse Hundeerziehungsbücher :D
    Wenn ich merke, das ich damit Schwierigkeiten bekomme, würde ich auch eine Hundeschule besuchen... etc.


    So viel zu mir und meinen Vorstellungen :^^:

  • Für das, was Du an Beschäftigung planst, brauchst Du keinen spezialisierten Gebrauchshund :wink:


    Zitat

    Ich will mich nur nicht verpflichten mit dem Hund jeden Tag Dummytraining oder Fährtensuche machen zu müssen, weil der Hund sonst durchdreht oder unausgelastet ist (was ja die Ansicht der Meisten hier ist).


    Das würde aber das Hauptaufgabengebiet sein müssen :wink:


    Wie wäre es mit einem netten Mischling aus dem Tierheim?


    Lange Spazieren gehen kann übrigens jeder Hund, mal von Extremzüchtungen abgesehen. Dafür braucht es nur vier Beine und ein bisschen Kondition :wink:


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Ich will mich nur nicht verpflichten mit dem Hund jeden Tag Dummytraining oder Fährtensuche machen zu müssen, weil der Hund sonst durchdreht oder unausgelastet ist (was ja die Ansicht der Meisten hier ist).


    Täglich halte ich auch für übertrieben. Diese beiden Sachen sind etwas wofür Jagdhunde gezüchtet wurden, deshalb kann man davon ausgehen dass sie dort gute bis sehr gute Leistungen zeigen und mit Feuereifer bei der Sache sind. Es sind aber auch Arbeiten ohne Wild, also für Nichtjäger durchaus geeignet. Und wenn wir von Auslastung sprechen meinen wir den Kopf auslasen. Rennen lastet den Körper aus, Fährtenarbeit zum Beispiel den Kopf. DogDancing und Kunststücke zähle ich auch zur Kopfarbeit. Allerdings würde ich dafür niemals einen Weimi, Viszla oder Deutsch Kurzhaar nehmen. Wobei ... wenn du Rettungshundarbeit machen möchtest wirst du um Dummyarbeit und Fährte nicht herumkommen .... Da wirst du glaub ich alle 2 Tage herangezogen.

  • Wie wärs mit einem Dalmatiner- die können den ganzen Tag rennen,
    der Jagdtrieb lässt sich meist in geregelte Bahnen lenken und dem
    musst du nicht jeden Tag eine Fährte legen.
    Oder ein Labrador? Mit dem muss man zwar auch arbeiten, aber
    dir bleibt der Workaholic erspart (außer du nimmst einen aus einer
    Field-Trial Linie...)
    Der Weimi pfeift dir was wenn du dogdancing mit ihm machen
    willst :p ist den meisten vieeeel zu langweilig :D

  • Tja Dogdancing und Kunststücke sind aber halt keine Beschäftigung für einen Jagdhund. Ich habs ausprobiert und es klappt nicht. Vorsteher sind dazu gezüchtet worden weiträumig um den Jäger herum zu rennen und möglichst Wildgeruch zu wittern.
    Wir konnten unserm Setter nur mit Mühe abgewöhnen, dass er 100 Meter vorläuft ohne sich einmal umzudrehen. Nämlich mit 1 1/2 Jahre Schleppleinentraining, gaanz viel Geduld und Antijagdtraining. Dogdancig heißt viele kleine Tricks mit Frauchen/Herrchen auf wenig Raum. Der Hund muss ständig gucken und mehr Kopfarbeit leisten als körperlichen Betätigung, da spielen die meisten nicht mit.


    Es wird aus gutem Grund gesagt, dass auch Jagdhunde aus einer Showlinie arbeiten müssen.
    Ballspiele gehen bei uns gar nicht, der Hund dreht so auf, dass er für alles andere nicht mehr aufnahmefähig ist. Discdogging geht besser, aber man darf es nie zu lange spielen und auch nicht zu häufig, höchstens 2 Mal die Woche.


    Dummytraining und Fährte sind dafür aber fast jeden Tag dran. Und ohne dies hätten wir einen nervösen, unausgelasteten Hund.


    Ob eine Rettungshundausbildung das richtige ist weiß ich nicht, würde ich aber stark bezweifeln. Klar kann man es zusätzlich machen, aber ob es dem Hund Spass macht oder ausreicht :/


    Auf keinen Fall ist es ein Ersatz für Antijagdtraining!


    LG Cörki

  • Ähm, woran ich mich jetzt doch ein wenig störe, ist diese Aussage:


    Code
    Entweder zu klein (ich möchte keinen Taschenhund) oder zu groß (Ich will ihn heben können) oder nicht ausdauernd genug...


    Ein Kurzhaar liegt Größen- und Gewichtsmässig in etwa auf Höhe eines Dt. Schäferhundes. Die anderen Rassen sind da auch nicht wesendlich kleiner (die weimis sogar noch größer und schwerer).


    Code
    ist es ein Problem, wenn er im Gelände seinem Jagdinstinkt nachgeht und man ihn laufen läßt? Vorrausgesetzt er hört gut und kommt zurück? Wie es scheint ist der spezielle den ich im Auge habe keiner, der sein Wild erlegt sondern "nur" in die Enge treibt...


    Ja ist es. 1. Es ist nach dem Tierschutzgesetz verboten Hunde auf Tiere zu hetzen. Und genau das wäre dabei der Fall. 2. Das nur in die Enge treiben ist für ein Stress genug. Das Tier hat zwar keine Verletzungen, aber so eine Aktion kann trotzdem tödlich enden. MAl ganz davon abgesehen, das es bei Wildschweinen dann für den Hund tödlich endet. 3. Damit erfüllt der Hund alle Kriterien fürs wildern, und wenn Du es bewußt duldest, Du auch. Und Wilderei (von Menschen) ist eine Straftat(!) und beim Hund kann es dazu führen, dass der Hund Dir im günstigsten Falle nur abgenommen wird.


    Nimm es mir nicht übel, aber Du gehst ganz schön blauäugig und leichtfertig an die Sache ran (zumindest was die Rassenwahl betrifft). Die Kriterien treffen auf viele Rassen zu, und ich schließe mich da Corinna an, Du brauchst nicht wirklich zwingend nen Gebrauchshund, da sind für Deine Zwecke andere Rassen und auch Mischlinge besser geeignet.


    Gruß Christian

  • Ramona wenn du einen Hund mit Jagdtrieb nicht soweit erziehen willst, das er frei laufen kann ohne zu hetzen o.ä. und Du ihn nicht auslasten willst mit den typischen Dingen, dann hol Dir nicht so einen Hund! Du tust weder Dir, noch dem Hund einen Gefallen!!


    Es gibt doch soviel Rassen/Mixe, die in der Erziehung einfacher sind, weil sie den Jagdtrieb nicht haben (oder nicht so ausgeprägt) und die durch Dinge wie Ball-Spiele, Tricks etc. auszulasten sind!

  • @ Coerki: Sorry, aber was für Bloedsinn!


    Dogdancing ist keine Beschaeftigung für Jagdhunde- vielleicht nicht fuer Deinen Jagdhun, andere finden das vielleicht toll! man kann das nicht einfach so pauschalisieren.


    60% der Dogdancing Hunde in USA sind Retriever- alles Jagdhunde.

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