Das Brachydilemma - Schein ist wichtiger als Sein?

  • hi,

    mir ist aufgefallen, daß sehr viele (nicht so informierte) Halter oder solche, die es werden möchten, vom einmaligen Charakter von Bullys, Mops und Co sprechen UND dabei aber eigentlich nur die Stereotypen im Kopf haben: Ruhig, gechillt, gemütlich, sanft.


    Wenn dann aber mal unter diesen Rassen Hunde dabei sind mit Nase und anatomischer Möglichkeit zu atmen und sich schmerzfrei zu bewegen, dann zeigt sich, daß diese Hunde, die ja eigentlich kleine Molosser sind, eben genau nicht so sind, sondern durchaus 'griffig', kläffig, voller Energie - Hunde mit Anspruch an die Halter, die dann tw sehr schnell überfordert sind vom Hund, der sich tatsächlich wie ein Hund verhält.


    Da ja auch immer wieder zb der Puggle ins Gespräch kommt, ein Beagle-Mops-Mix, wird klar, daß einige oder auch viele? Halter nur die Optik möchten, aber nicht den Hund dahinter.


    Bisher war noch kein Mopshalter in der Lage, mir klar zu machen, was an diesen Hunden so unglaublich einzigartig sein soll.


    Fernab der Qualzuchtdiskussion - was ist der wirkliche Charakter dieser Hunde? Und welche Hundetypen könnten als "Ersatz" in Frage kommen? Verbieten und Rassen im Idealfall auch aussterben zu lassen wäre das eine - aber was bleibt den wirklichen Freunden dieser Rassen, die Menschen also, die sich bewußt NICHT mehr für Hunde diesen Typs entscheiden, wegen der Problematik.

  • Bisher war noch kein Mopshalter in der Lage, mir klar zu machen, was an diesen Hunden so unglaublich einzigartig sein soll.

    Ich mag Molosser unheimlich gern. Und einen gesunden Molosser im Handtaschenformat :herzen1: :herzen1: :herzen1: würd' ich sofort nehmen! Oder drei!




    Und welche Hundetypen könnten als "Ersatz" in Frage kommen?

    Gute Frage. Keine Ahnung.
    Hat jemand eine Idee?

  • Bisher war noch kein Mopshalter in der Lage, mir klar zu machen, was an diesen Hunden so unglaublich einzigartig sein soll.

    Ich versuchs mal als Mopstante eines kleinen Mops namens Franz, den ich schon 10 Jahre lang begleiten darf.


    Mir gefällt, dass Möpse richtig gerne toben, spielen, kleine Clowns sind und Kopfarbeit mögen. Man konnte Franz sehr leicht sehr coole Tricks beibringen, bei denen ich mit anderen Hunden gescheitert bin. Einige Möpse fahren aber auch schneller runter wenn man aufhört zu spielen. Einzigartig finde ich jetzt nichts am Charakter dieser Rasse, aber es gibt meiner Meinung nach auch nur bei ganz wenigen Rassen etwas „einzigartiges“ weil die vielleicht für eine ganz spefizische Arbeit gezüchtet werden.

    Hat jemand eine Idee?

    Havaneeeeseeer.

    Ich fühle mich gerade echt wie ne komische Alte die jeden Tag im df Havaneser „schreit“. |)


    Aber ja, das sind auch kleine Clowns die gut runterkommen können. Sind aber optisch komplett anders. Aber es wurde ja nach einer charakterlichen Alternative gefragt, oder?

  • Ich als ehemalige Mopshalterin möchte die Einschätzung von @HaviS unterstützen und noch hinzufügen:

    Neben der Lust am Leben (Toben, Tricksen, Kuscheln und ja, auch wandern - wandern beginnt für mich ab ca. 10 bis 12 km, hat unserer bis er ca. 10 Jahre alt war problemlos mitgemacht) haben sie eine große innere Relaxtheit (wenn erzogen und gefördert). Damit meine ich nicht Gemütlichkeit weil nicht laufen können, sondern ihre Gechilltheit, Souveränität, aber auch Standing in Hundebegegnungen, selbstbewusst gepaart mit einem geringen Aggressionspotential, geringes bis quasi nicht vorhandenes Jagdinteresse.

    Und diese wuscheligen Havaneser etc. sind halt optisch schon etwas anderes als die kurzhaarigen.


    Ich möchte damit keine Bresche für die Möpse schlagen, wir sind ja auch abgekommen, aber sie vereinigen schon sehr viele positive Eigenschaften.


    Französische Bullterrier sind eine ganz andere Kategorie an Charakter, da sollen Bully-HalterInnen was zu sagen

  • Für mein Empfinden würde ich von den Möpsen, die ich kennengelernt habe, sagen die charakterlichen Besonderheiten sind typische Begleithund-Züge. Sehr engen Bezug zu Menschen, sehr verschmust, eher ruhig und genügsam und verspielt/drollig (weiß nicht wie ich es nennen soll, aber sie kommen mir weniger "ernst" vor als andere Hunde, ewiges-Kind-Phänomen so ein bisschen). Ich empfinde es aber nicht so, dass es da keine nicht-kranken Alternativen gibt. Die schon genannten Havaneser, aber auch andere Bichons und Bolonkas habe ich sehr ähnlich kennengelernt.


    Aber ich bin ja auch kein Rassekenner oder Mopsliebhaber.


    @Alana3010 Das wäre vielleicht eine gute Frage für Dich.

  • Zwei Anmerkungen noch :


    Ich meinte in meinem letzten Beitrag natürlich Französische Bulldoggen nicht Bullterrier |)


    Zum verspielt / drollig, genau das war eben unserer gar nicht so, beim 'Drolligsein' muss man sehr aufpassen, das verknautschte Gesichts nicht falsch zu interpretieren. Ich finde ja eher, dass Möpse - jedenfalls unserer - eben nicht quatschig drauf war, sondern ein 'ernster im Sinne erwachsener' Hund, sehr souverän. Seine Kunststücke hat er auch mit größter Konzentration gelernt und durchgeführt.

    Dass die Figur und das Gesicht natürlich dann ungewollt komisch wirken, konnte ich gut bei 'Vorführungen' nutzen, aber auch wenn alles lachte, der Hund war ernsthaft dabei!

  • beim 'Drolligsein' muss man sehr aufpassen, das verknautschte Gesichts nicht falsch zu interpretieren

    Nee ich meinte schon, drollig vom Verhalten, nicht vom Gesicht her (das Gesicht finde ich persönlich nun wirklich eher schauderhaft als drollig, daran kann es bei mir nicht liegen). Die Möpse, die ich kennengelernt habe, haben auch als erwachsene Hunde noch gerne mit Fremdhunden gespielt und viel "gekaspert" (soweit sie es körperlich konnten), also Spielzeuge angebracht, spontane Rennflshs bekommen und sowas.

  • Also spielen mit Menschen ja, kann ich bestätigen, aber im Umgang mit anderen Hunden war unserer und der von unseren Freunden, den wir auch viel bei uns in Urlaubsbetreuung hatten, 'erwachsen' und nicht verspielt /fiddelig.

    Hängt aber vielleicht auch davon ab, ob und wann die Hunde kastriert werden, 'unsere' beiden waren unkastriert - ist aber nur eine Vermutung ins Blaue.

  • Also spielen mit Menschen ja, kann ich bestätigen, aber im Umgang mit anderen Hunden war unserer und der von unseren Freunden, den wir auch viel bei uns in Urlaubsbetreuung hatten, 'erwachsen' und nicht verspielt /fiddelig.

    Hängt aber vielleicht auch davon ab, ob und wann die Hunde kastriert werden, 'unsere' beiden waren unkastriert - ist aber nur eine Vermutung ins Blaue.

    Wie gesagt, ich bin nun auch echt kein Rassekenner und kannte nur so 5-6 Möpse genauer. Das kann also auch reiner Zufall sein!

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