Hallo zusammen,
unsere Hündin lebt seit etwa 1/2 Jahr bei uns. Sie ist jetzt acht Monate alt und macht unsere Familie (Kinder sind 10, 5, 3) komplett. Sie ist eine foxred Labradorhündin. Bei uns bin ich diejenige, die sich meist um Madam kümmert. Wir trainieren, gehen Spazieren, gehen zur Hundeschule, spielen, kuscheln... Ich bin also die Hauptbezugsperson.
Nun zu unserem Problem...
Immer, wenn Madam Stress hat, entlädt sie ihn bei mir und das sehr aggressiv. Sie springt mich an, beißt,... Sie ist nicht zu beruhigen. Ich habe extrem viele blaue Flecke, kaputte Kleidung,... Sie springt mich von allen Seiten an und wirkt sehr aggressiv, man könnte richtig Angst bekommen. Ich weiß, dass sie das nicht böse meint und wie mit anderen Hunden toben will und ihren Stress abbauen muss. Das geht ja nun so gar nicht. Meine bisherige Strategie (seit 4Monaten): ich sage deutlich Nein und sie kommt ohne tamtam je nach Ort in die Box, die feste Leine im Garten oder an eine Laterne, bis sie sich beruhigt hat. Danach ist sie wieder der liebste Hund. Mal über kurz, mal über lang.
Bei meinem Mann reicht meist ein sehr deutliches Nein. Er fixiert sie auch mal ganz kurz, wenn es zu krass wird. Das klappt bei ihm ganz gut, bei mir würde es in einen Kampf ausarten, den wir ganz und gar nicht möchten.
Eine Trainerin meint, dass das Wegsperren/Anleinen und Ignorieren der beste Weg ist, eine andere meint, dass deutliche Körpersprache, auch mit Fixierung, ins Fell fassen,... der richtige Weg ist. Das stachelt sie aber nur noch mehr an, weshalb ich bei meiner o.g. Strategie geblieben bin-sie soll ja auch eine zuverlässige Reaktion bekommen. Es wurde zwischenzeitlich besser, jetzt ist es aber wieder ganz extrem. Es passiert in allen möglichen Situationen. Wir versuchen schon so wenig Stress wie möglich aufkommen zu lassen - aber das klappt bei drei Kindern nur bedingt. Wir haben offensichtlich noch kein gutes Maß gefunden. Entweder unter- oder überfordert, gefühlt nahtloser Übergang. Sobald es langweilig wird, zeigt sie ihre Langeweile (knabbert alles an, zerwühlt/zerbeißt ihr Körbchen). Spiele ich mit ihr, fällt sie mich spätestens nach dem zweiten Ballwerfen an.
Ich möchte ihr so gern helfen.
Hat jemand einen Tipp, wie/was ich mit ihr dazu trainieren kann?
Ich versuche es gerade damit, dass ich sie am Spielzeug zergeln lasse, dann unterbreche und wenn sie die Unterbrechung ruhig akzeptiert, Stopp als Signal trainiere. Danach wieder zergeln als Belohnung. Hat jmd sonst noch eine Idee?
Wenn sie warten muss, massiere ich sie z.B. oder lasse sie Suchspiele machen, wenn ich merke, dass es zu viel auf dem Spaziergang wird (Hundebegegnungen o.ä.).
Gestern wollte sie Plastik fressen, was sie am Waldrand gefunden hat und ich wollte es ihr abnehmen. Wir trainieren das Aus, was mal besser, mal schlechter klappt. Den Plastikbecher wollte sie aber nicht hergeben, weshalb ich ihn ihr abgenommen hab (wie häufig auch Kinderspielzeug, was sie im Garten findet). Dann wieder das Anfallen.
Auch die Trainerinnen sind immer über ihre besonders hartnäckige Art überrascht.
Vielen Dank fürs Lesen und entschuldigt den langen Text...