Mein Hund hat einen anderen gebissen. Bloß ein dummer Unfall oder muss ich mir Sorgen machen?

  • Was genau ist denn das "Problem" - abseits davon, dass Henry logischerweise keine Hundezonen mehr besuchen darf?

    Pöbelt er beim Spazierengehen? Zieht er in bestimmten Situationen bzw. bei gewissen Auslösern an der Leine? Oder zieht er einfach dauerhaft, weil er es einfach nie gelernt hat? Inwiefern soll das Sitz helfen? V.a. wenn es ohne Ablenkung aufgebaut wird?

    Betreffend Halti - selbst wenn ich kein Fan davon bin - sehe ich es genauso wie @Lockenwolf: das muss wie ein Maulkorb erst einmal auftrainiert werden. Wenn die Trainerin überrascht ist, dass sie das nicht sofort problemlos einsetzen kann und gleichzeitig nicht mehr weiter weiß, bekäme ich da gewisse Zweifel an ihrer Kompetenz :emoticons_look:

  • Sitz ist wohl das einfachste Kommando. Ich soll ein Gefühl dafür bekommen mit Henry zu trainieren und er soll lernen, dass ich bestimme. Sie meint, wenn ich es nicht mal schaffe ihm ein einfaches Sitz verständlich zu machen, brauchen wir komplexere Dinge gar nicht ausprobieren.

    Sie meinte auch, dass ich umziehen soll, in eine Wohnung mit Garten, aber die kosten halt und ich kann mir das nicht leisten. Aber normalerweise ist Garten ja keine Pflicht bei einem Hund. Und was würde ein Garten bringen? Dass er dann wacht? Dann habe ich ja gleich noch ein Problem mehr.

    Ich bin einfach überfordert. Ich werde Henry am Wochenende für eine Nacht zu einem Freund geben, damit ich mal ein bisschen durchatmen und nachdenken kann.

  • Ich möchte einfach einen gechillten Hund haben, mit dem ich angenehm durch die Gegend schlendern kann, ohne mir Sorgen machen zu müssen. Ich möchte nicht vor anderen Hunden flüchten müssen. Ich will nicht Schmerzen leiden, weil ich versuche meinen Hund zu halten, mich nicht durch die Gegend schleifen lassen. Einen Hund mit dem ich Spaß haben kann, der frei laufen kann, mit mir spielt, dem ich Tricks beibringen kann. Ich will mit anderen Gassi gehen, dabei quatschen ohne Angst haben zu müssen.

    Ich will eine sorgenfreie Hundehalterin sein.

    meine Prognose: das wird mit diesem Hund nie möglich sein.

  • Ich bin einfach überfordert. Ich werde Henry am Wochenende für eine Nacht zu einem Freund geben, damit ich mal ein bisschen durchatmen und nachdenken kann.

    Das finde ich gut. Und vielleicht hier auch mal n Tag nicht reinschauen dann, einfach auf dein Herz hören. Ich denke, hier ist soviel passiert in den letzten Tagen, es ist schon fast alles gesagt. Entscheiden musst du.

    Kopf hoch. :)

  • Mein Hauptproblem ist, dass Henry zu allen Hunden hinzieht und ich wie ein Blatt im Wind hinterhergeschleift werde.

    Er pöbelt nicht, will nur abchecken, aber das ist immer Stress mit anderen Hundebesitzern, die das nicht wollen. Ich kann dann nur hilflos warnen und sagen, dass sie mir bitte aus dem Weg gehen sollen. Aber ich wurde auch schon über Straßen geschleift. Ich habe einfach Angst mit ihm an der Leine zu gehen.

    Hundewiesen waren für mich ein Segen, weil ich ihn so auslasten konnte. Das fällt jetzt weg und ich habe das Gefühl ihm gar nicht mehr gerecht zu werden.

    Ich will einfach dass er brav an der Leine geht oder frei laufen kann und andere Hunde ignoriert.

  • Sitz ist wohl das einfachste Kommando. Ich soll ein Gefühl dafür bekommen mit Henry zu trainieren und er soll lernen, dass ich bestimme. Sie meint, wenn ich es nicht mal schaffe ihm ein einfaches Sitz verständlich zu machen, brauchen wir komplexere Dinge gar nicht ausprobieren.

    Sitz ist genauso wenig oder viel Komplex wie ein Schau. Anfangs ist beides total easy dann kommen herausforderungen wie Distanz und Zeit dazu wobei sich Augen und Kopf schneller bewegen als ein großer Po nach unten. Sorry aber diese Begründung ist daneben und zeugt nur von der Inkompetenz der Trainerin

    Sie meinte auch, dass ich umziehen soll, in eine Wohnung mit Garten, aber die kosten halt und ich kann mir das nicht leisten. Aber normalerweise ist Garten ja keine Pflicht bei einem Hund. Und was würde ein Garten bringen? Dass er dann wacht? Dann habe ich ja gleich noch ein Problem mehr.

    dieser Hund passt nunmal einfach nicht in dein Leben. Ja ein Garten wäre toll aber er ändert auch nichts daran dass man Henry erziehen muss. In einer Stadtwohnung wird ein Herdenschutzhund nicht glücklich. Da ist im Haus viel zu viel Trubel.


    Ich bin einfach überfordert. Ich werde Henry am Wochenende für eine Nacht zu einem Freund geben, damit ich mal ein bisschen durchatmen und nachdenken kann.

    gute Idee! Und bitte sag deinem Bekannten dass Henry nicht auf Hundewiesen darf!

  • Ein Garten hätte den Vorteil dass er ein Stück weit seine Bedürfnisse stillen kann.

    Ansonsten ist Wachen in einem wachsamen Hund immer mehr oder weniger präsent. Das macht den Hund aus, ist Teil des Charakters. Das bedeutet - er wacht jetzt schon, nur kannst du es in deinem aktuellen Umfeld nicht steuern, und er kann es nicht richtig ausleben.

    Mit Garten, kann er das.

    Ich hab ebenfalls einen Hund einer wachsamen Rasse, und wohne in der Stadt/am Stadtrand.

    Allerdings keinen HSH, deutlich kooperativerxund viel viel handlicher. Ich hab keine Probleme diesen Hund zu halten, und kann ihr mitteilen wann/bis wann es okay ist, und wann nicht mehr.

    Sie horcht zB in meiner Wohnung welche Menschen durchs Treppenhaus laufen, das ist Wachverhalten. Sie schlägt an wenn ihr was spanisch vor kommt, darf sie, wenn sie es nicht übertreibt.

    Ich kann ihr mitteilen wann jetzt gut ist, und dass Alles okay ist, weil ich es mit bekommen habe.

    Draußen darf sie es auch in einem bestimmten Rahmen. Sie darf mir nachts mitteilen wenn etwas spanisch ist. Sie darf mir mitteilen wenn ich etwas nicht mit bekomme, dann soll es aber auch gut sein können.

    Für sie ist das okay so, und es ist vor allem auch nicht Alles.

    Sie lässt sich auch anderweitig beschäftigen. Ist sie ausgelastet, versteift sie sich auch nicht so aufs Wachen.

    Bei einem HSH geht das nicht. Für ihn ist wachbar, was er sehen kann. Er braucht den Überblick, und es gibt für ihn keine Alternative.

    Ein HSH ist ein Spezialist. Für ihn gab es keine Andere Aufgabe als Wachen und bei Bedarf schützen. Dafür sind diese Hunde gemacht, das liegt ihnen im Blut, das ist wofür sie leben.

    Für einen Schnauzer bspw ist Wachen ebenfalls ein wichtiger Aspekt, aber sie sollten auch begleiten, Ratten vertilgen, und sind mittlerweile nurnoch wachsame Begleithunde, teils noch Gebrauchshund.

    Es sind keine Spezialisten, wie es die Herdenschützer sind, und sie sind mittlerweile an so einem Leben angepasst, was ein HSH nicht ist.

    Für dich ist Wachen ein Problem. Nachvollziehbar.

    Aber das bekommst du aus diesem Hund nicht raus. Wachsam muss man wollen, sonst wird man damit meines Erachtens nach nicht happy.

  • Mein Hauptproblem ist, dass Henry zu allen Hunden hinzieht und ich wie ein Blatt im Wind hinterhergeschleift werde.

    Er pöbelt nicht, will nur abchecken, aber das ist immer Stress mit anderen Hundebesitzern, die das nicht wollen. Ich kann dann nur hilflos warnen und sagen, dass sie mir bitte aus dem Weg gehen sollen. Aber ich wurde auch schon über Straßen geschleift. Ich habe einfach Angst mit ihm an der Leine zu gehen.

    Hundewiesen waren für mich ein Segen, weil ich ihn so auslasten konnte. Das fällt jetzt weg und ich habe das Gefühl ihm gar nicht mehr gerecht zu werden.

    Ich will einfach dass er brav an der Leine geht oder frei laufen kann und andere Hunde ignoriert.

    "Nur abchecken"... sag mal du verstehst es nicht, oder?? Dein Hund ist gefährlich? Was passiert wenn er beim abchecken bemerkt er kann den anderen nicht leiden? Was passiert wenn sein gegenüber nicht erfreut reagiert? Ich als Halter von 2 Rüden würde dir und deinem Hund sehr deutlich und wenn nötig auch körperlich klarmachen dass es kein Durchkommen zu meinen Hunden gibt. Wenn du dafür nicht sorgen kannst dann eben andere. Was soll denn bitte noch passieren bis du wach wirst? Henry gehört gesichert und zwar mit Maulkorb und dann gehört er zu Leuten die ihn in einer Umgebung halten können in der er so einen Mist nicht bauen können, Leute die ihn auslasten und erziehen. (nein, eine Hundewiese ist keine Auslastung)

    Wenn man möchte dass ein Hund gut an der Leine läuft muss man ihn erziehen. und für Freilauf auch und Überraschung, dass dauert manchmal Jahre und bei manchen Hunden wird das nie was.

    Sorry, ich weiß das klingt hier mega hart aber mir wurde ein Hund komplett zerbissen weil es Leute wie dich gibt. Baccio hat es überlebt aber 8 Wochen täglich Tierarzt sind wirklich nichts was ich je wieder brauche oder was ich einem anderen Menschen wünsche. Es kotzt mich einfach an wie verantwortungslos manche Hundebesitzer handeln und denken andere werden es schon richten.

  • Sitz ist wohl das einfachste Kommando. Ich soll ein Gefühl dafür bekommen mit Henry zu trainieren und er soll lernen, dass ich bestimme. Sie meint, wenn ich es nicht mal schaffe ihm ein einfaches Sitz verständlich zu machen, brauchen wir komplexere Dinge gar nicht ausprobieren.

    Sie meinte auch, dass ich umziehen soll, in eine Wohnung mit Garten, aber die kosten halt und ich kann mir das nicht leisten. Aber normalerweise ist Garten ja keine Pflicht bei einem Hund. Und was würde ein Garten bringen? Dass er dann wacht? Dann habe ich ja gleich noch ein Problem mehr.

    Ich bin einfach überfordert. Ich werde Henry am Wochenende für eine Nacht zu einem Freund geben, damit ich mal ein bisschen durchatmen und nachdenken kann.

    Das Problem an "Sitz" ist, dass es langweilig für den Hund ist. Es gibt Rassen/Typen wie Husky, Akita oder HSH die einfach nicht die klassischen "Trick"-Hunde sind. Die sehen keinen Sinn in sowas, machen es eventuell mal dir zu Liebe oder weil das Leckerchen gerade schmackhaft ist. Den Trainingsansatz, mit Sitz ein Gefühl für den Hund zu bekommen, finde ich total unlogisch. Hier geht es um gegenseitigen Respekt, Vertrauen und ein Miteinander. Wo hilft es da, Kommandos zu üben. Die Trainerin klingt wirklich nur so lala... :ka:

    Ich würde dir jetzt raten, dir noch einmal einen HSH-Spezialisten zu holen. Wenigstens für eine Stunde und zu schauen, ob seine Herangehensweise dir mehr das Gefühl gibt, das schaffen zu können. Aber mit einem Punkt hat auch die jetzige Trainerin recht: Es wird Monate dauern und ob es am Ende klappt, liegt natürlich auch an der Harmonie zwischen dir und deinem Hund.

    Zum Garten: Meine Rumänin hat jetzt auch einen Garten (anfangs nicht). Sie darf dort Wache schieben und liebt das sehr. Wenn sie mal bellt, gehe ich raus, schaue nach, sage "Danke fürs Aufpassen, alles in Ordnung" und gehe wieder rein. Sie liebt diesen Job und darüber kann man auch gut üben, dass der Hund mit dir kommunziert, dir vertraut, dass du das "letzte Wort" hast und Situationen für ihn übernimmst. :nicken: Manche Hunde sind in reiner Wohnungshaltung tatsächlich nicht passend und da gehören HSH eigentlich dazu.


    Ansonsten gute Idee, ihn mal abzugeben und deine Gedanken zu sortieren. Mach dir nicht so einen gewaltigen Stress. Die Option, ihn abzugeben, steht ja. Es gibt also einen Notknopf. Viele haben ihn bereits genutzt und sobald man alles probiert hat und es einfach nicht passt, ist es auch legitim sich dafür zu entscheiden. Wir sehen ja alle, dass du dir Mühe gibst, hier nachgefragt hast, den Trainer rangeholt hast. Probiert euch noch etwas aus und setz dir eine Deadline. Fühl dich gedrückt. :streichel:

  • Ach Gott, du tust mir Leid.

    Fühl dich mal gedrückt. :hugging_face:

    Du hast absolut jedes Recht dir einen unkomplizierten Hund zu wünschen. Die Organisation hat es einfach völlig vergeben und dir einen Hund gegeben, der nicht nur eine Nummer zu gross ist - nein, er ist auch sehr unpassend.

    Du bist Hundeanfänger, du konntest das gar nicht sehen. Mach dir deswegen keine Vorwürfe. Aber es ist wirklich wichtig das du überlegst, ob ihr beide zusammenpasst. Denn wenn wir das ganze nüchtern und rational anschauen, dann sind wir uns beide doch einig das es eigentlich nicht geht - oder?

    Sei auch egoistisch, der Hund ist es auch und es ist nicht schlimm den Hund abzugeben. Es ist auch für deine eigene Sicherheit. Hundehaltung sollte Spass machen. Man soll gerne mit dem Hund rausgehen. Man soll gerne mit ihm spielen, man soll sich freuen wenn Abends der Hund angewuselt kommt, man findet alles niedlich und toll was er macht. Er macht einfach Spass. Es ist einfach toll mit ihm unterwegs zu sein! So etwas kannst du auch haben; mit dem richtigen Hund.

    Das, was du hast, ist ein furchtbares Gefängnis. Brich aus diesem aus, orientiere dich neu. Finde diesen perfekten Begleithund für dich und du wirst den Einstieg in die Hundehaltung nochmals komplett neu erleben. Du musst das in den Griff kriegen. Für dein eigenes Wohl. Du kannst nicht am Abend dort sitzen und weinen, weil dich ein Hund so überfordert. Das ist doch kein Leben, da sind wir uns doch auch einig? Und wenn du daran denkst das du bis ans Lebensende mit diesem Hund arbeiten musst, andauernd aufpassen musst, andauernd an der kurzen Leine halten musst, weil du andauernd seine Genetik unterdrücken musst...das ist doch kacke.

    Umziehen, das ganze Leben umkrempeln für einen Hund mit dem es einfach nicht geht... ich kann mir nicht vorstellen das du das möchtest. Wo liegt der Sinn darin sich an einem Tier zu orientieren und das komplette Leben danach auszurichten mit allen Einschränkungen die man in Kauf nimmt? Nein, dafür holt man sich keinen Hund.

    Das ist kein Hundehalter-Leben. Das ist ein Gefängnis. Für dich und für den Hund. Für dich, weil du etwas möchtest was der Hund nicht bieten kann und für den Hund, weil er nicht für das Leben gemacht wurde in das er sich jetzt befindet. Er ist leider nicht der Begleithund, den du möchtest.

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