Wesensschwäche - Reizoffenheit-unsozialisiert

  • Hallo zusammen.

    Ich dachte mir es wäre mal interessant genauer über die Themen fehlende Sozialisation, Reizoffenheit, Wesensschwäche zu sprechen :winken:


    Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass selbst langjährige Hundebesitzer die Unterschiede nicht kennen. Nicht selten höre ich bspw bei Lucca die Frage ober was schlimmes erlebt habe oder unsozialisiert sei.

  • Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass selbst langjährige Hundebesitzer die Unterschiede nicht kennen. Nicht selten höre ich bspw bei Lucca die Frage ober was schlimmes erlebt habe oder unsozialisiert sei.

    Naja, kennt man den Hund nicht, lässt sich das ja auch nur sehr schwer einschätzen. Ich kann ja teilweise selber nicht mal sagen, wie ich das bei meinem Hund nennen würde. "Gestörte Reizverarbeitung aufgrund von Schmerzen"? "Entwicklungsstörung aufgrund chronischer Erkrankung"? Irgendwie so....?


    Ist nicht so einfach :ugly:

  • Wenn ich einen neuen Hund mit "originellem Verhalten" aufnehme rätsel ich auch erstmal eine Zeitlang.

    Bei meiner Spanierin bin ich mir mittlerweile sicher dass ihr Verhalten an fehlender Umweltprägung liegt, bei manchen hab ich bis zu ihrem Lebensende nur geraten. Ohne Kenntnis des Vorlebens des Hundes kann manches alles sein.

  • "Gestörte Reizverarbeitung aufgrund von Schmerzen"? "Entwicklungsstörung aufgrund chronischer Erkrankung"? Irgendwie so....?

    Da würde ich als Oberbegriff Retardierung drüberschreiben..... einfach nur aufgrund deiner Umschreibungen

  • "Gestörte Reizverarbeitung aufgrund von Schmerzen"? "Entwicklungsstörung aufgrund chronischer Erkrankung"? Irgendwie so....?

    Da würde ich als Oberbegriff Retardierung drüberschreiben..... einfach nur aufgrund deiner Umschreibungen

    Ja, ich denke mittlerweile, sowas trifft schon zu - er generalisiert kaum Dinge, obwohl er komplett normal aufgewachsen ist. Ich zögere halt immer, so Begriffe aus der Humanmedizin zu verwenden, man kann es in der Psyche des Hundes halt nie zu 100 % sagen.


    Kurz gesagt, er kann nicht, wie er will oder eigentlich müsste. Ich nutze gerne den Sammelbegriff "Armes Würstchen", der trifft definitiv zu. ;)


    Hier sind die Leute aber auch immer erstaunt, wenn ich sage, dass er komplett normal aufgewachsen ist. Sein Befinden und vor allem auch seine Wahrnehmung wechselt jeden Tag (mit dem Befinden). Und teils auch nach Ort: Drinnen ist er ein anderer Hund und deutlich selbstbewusster. Da kennt er die Bedingungen, über die das Leben funktioniert, und probiert sich neuerdings auch aus, wie man es eigentlich in der Pubertät erwarten würde. (z. B. "Ich knurre mal den Opi von seinem besonders lecker gefüllten Napf weg und schaue, was passiert." Spoiler: Frauchen wird ärgerlich und schickt den Pudel ins Körbchen. Experiment gescheitert.)


    Ich merke also schon, dass er gewisse Phasen nachholt, wenn es ihm gesundheitlich besser geht, aber eine richtige Festigung im Wesen schreitet (wohl durch diese dauernden "Unterbrechungen") nur enorm langsam voran.


    Lionn Wie ist das bei euch? Wo würdest du euren Hund einordnen? Wie würdest du ihn beschreiben? Worauf führst du das zurück?

  • Wurli ich kriege irgendwie so für mich kein klares Bild vom Pudel.... oft hat man ja so innere Bilder wie man sich was vorstellt.... liegt sicher auch daran, dass ich immer nur so Bruchstücke irgendwo mitbekomme

    Kürzlich habe ich versucht in deinem Fototröt Erhellung diesbezüglich zu finden....


    Ich eilte also ganz schnell hin

    las die Poesie und auch die Reime

    auf Antwort hier vergeblich hoffen

    Geschichten standen keine drin

    keine Krankheit, keine Keime

    meine Fragen sind noch immer offen



    oder so

  • ich kriege irgendwie so für mich kein klares Bild vom Pudel.... oft hat man ja so innere Bilder wie man sich was vorstellt.... liegt sicher auch daran, dass ich immer nur so Bruchstücke irgendwo mitbekomme

    Du, mir geht's genauso. Das Problem ist: Der Pudel ist jeden Tag ein bisschen anders. Kurzfassung:


  • Wenn ich an den Begriff "Wesenschwäche" denke, komme ich auf Hunde mit Gebrauch (also zb Jagdhunde). Es muss also einen Standard geben, der nicht komplett erfüllt wird.


    Ich kann mir vorstellen, dass einige Begriffe sich ähnlich sind, aber aus unterschiedlichen Kontexten entstanden sind. Zudem beschreibt ja fehlende Sozialisation eine Ursache und keine detaillierten Ausmaße. Während Wesenschwäche ein (fachlich bewerteter) Zustand ist. Reizoffenheit eine Eigenschaft, die weder negativ noch positiv besetzt sein muss.


    Also meine Definition sind bestimmt nicht korrekt, ich finde nur das man Zustände, Eigenschaften und Ursachen unterscheiden sollte und nicht vergleichen. Die haben dann ja auch wieder ganz unterschiedliche Auswirkungen/Ursachen usw. Wahrscheinlich kommt man im Alltagswissen da einfach auch durcheinander.

  • … die Themen fehlende Sozialisation, Reizoffenheit, Wesensschwäche zu sprechen ..:winken:


    Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass selbst langjährige Hundebesitzer die Unterschiede nicht kennen.

    Hmh, ich finde es auch schwierig, da 3 Kästchen aufzumachen und das strikt zu trennen. Zumindest beim unzureichend sozialisierten Hund. Denn Wesensschwäche und Reizoffenheit (in der Variante: Keine adäquate Bewältigungsstrategien für die empfundene Reizüberflutung) sind durchaus gängige Folgen einer mangelhaften Sozialisation.


    Ganz basal ist der Unterschied erstmal, dass fehlende Sozialisation eine Beschreibung früherer äußerer Umstände sind und Wesensschwäche bzw. Reizoffenheit Beschreibungen des Wesens und Verhaltens des Hunds. Für die fehlende Sozialisation eine mögliche Ursache sein kann.


    Edit: Überschnitten mit BettiFromDaBlock :smile:. Ja, ähnlich sehe ich es auch.


    Wobei ich bei Reizoffenheit schon Unterschiede sehe zwischen genetisch erwünschter und selektierter Reizoffenheit und der inadäquaten Kapazität zur Verarbeitung von (hier gängigen) Alltagsreizen aufgrund mangelnder Sozialisation oder gar Deprivation.

  • Irgendwann wirds ja auch schwierig.... ist der Hund zum Beispiel schussscheu oder ist das ein eklatanter Ausbildungsfehler


    Beim Laut ist es einfacher finde ich.... waidlaute Hunde zeigen deutliche Wesensmängel.... einfach keine Erregungstoleranz


    Ich habe mal einen MV erlebt..... der war nicht mehr für Geld und gute Worte zu überzeugen, eine Taube zu apportieren.... weil Achtung.... eine Taube mal gefusselt hat

    Wild loslassen, vor Schreck, weil es sich noch bewegt ist auch so ein Ding

    ein Jagdhund mit Angst vor Wild ist auch wesenschwach

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!