Wie hätte ich mich richtig verhalten sollen?

  • Junimond tatsächlich hätte sie auf „Sitz“ vermutlich sogar gehört. Aber die halbe Sekunde, die ich Zeit hatte um zu entscheiden, wie ich sie jetzt vom Vogel jagen abhalte, war zu schnell vorbei im rational zu denken 😂

    Da war mein Gehirn nur „scheiße, aaargh, Schleppleine nicht dran, Ginny, Stop!! Nein!!“

  • Als sie dann das nächste mal bei mir war hab ich sie mal nicht angeleint, sondern nur gelobt, weil ich dachte sie soll ja nicht denken dass der Spaß jedes Mal vorbei ist wenn sie auf mein rufen reagiert.

    Wenn es mir mal passiert, dass Herr oder Frau Hund mich ignorieren und ich daraufhin anleinen will, ohne dass 'Anleinen' in dem Moment eine Strafe ist, dann verbinde ich das Anleinen+Bei-mir-sein in dem Moment mit kleinen Übungen (mit tendenziell mehr Belohnung als nötig).


    Also z.B. gleiche Situation, Reika jagt Vögel, kommt erst danach. Dann spreche ich sie an, lasse sie kurz Fuß gehen (mit Belohnung bei jedem Schritt), rufe einfache Übungen ab (Sitz etc) mit viel Lob, lasse mal ein Leckerlie rollen, wenn ich ein Spieli dabei habe wird damit gespielt oder es wird kurz versteckt... Je nachdem, was der Hund so mag (und was grade zur Situation passt).

    Meist leine ich danach an, wenn Hundi aber gerade total drüber ist, dann leine ich direkt an und mache dann angeleint die Übungen.

    Ich bilde mir dann zumindest immer ein ( :pfeif: ), dass das Anleinen danach nicht mehr mit dem Zurückkommen verbunden wird/nicht mehr als Strafe wirkt.

  • Caissa das klingt total plausibel, danke!


    Für alle als kleine Update: wie schon gesagt, war das Verhalten heute nicht die Regel. der mittagsspaziergang (an der Schleppleine!!) hat wunderbar geklappt. Musste sie 3 mal unterbrechen, als sie wieder ins Feld stiefeln wollte, beim dritten Mal hat der verbale Abbruch gereicht und ich musste nicht an der Schlepp ziehen. Ab da hat die kleine Kröte sich wirklich vorbildlich verhalten, Rückruf 1A, sogar aus dem Schnüffeln raus, mit anbrausenden Radfahrern (benutze den Rückruf aber nur, wenn sie sich auf Ansprache eh schon rumdreht, ansonsten Angel ich sie mir oder geh einfach zu ihr hin und sammle die Leine ein). An pöbelndem Hund vorbei ohne hin zu ziehen, einfach wunderbar ☺️


    Wie gesagt, es gibt gute und schlechte Tage. Wollte nur nicht dass der Eindruck entsteht dass ich total hilflos bin und der Rückruf nicht funktioniert und ich einfach blöderweise meinen Hund rumjagen lasse. Ich wollte ja nur Tipps für solche (seltenen) Situationen.

  • Hey


    Hm. Sauer auf seinen Hund sein, obwohl er keinen Fehler gemacht hat, ist mMn völlig okay und normal. Man empfindet Frust für die entstandene Situation und man kann nicht in jeder Situation souverän reagieren, das ist einfach menschlich! Zumal die Emotionen nicht den Hund treffen, sondern die Situation. Dein Beitrag hört sich für mich als erstes nach einem "normalen" schlechten Tag an.


    Hund haut ab, kommt nicht zurück, dreht am Rad und frustriert den Besitzer. Gibt's halt. Nächstes Mal anders machen.


    Ich leine auch mit Freigabe ab. Und ja, dafür muss der Kleine auch stehen bleiben. Würde ich ohne Freigabe weiterlaufen, würde er einfach warten. Freigabe heisst in diesem Fall:"Keine Leinenführigkeit, du darfst rumwuseln und schnüffeln in unserem abgemachten Radius." In meinem Radius gibt's spannendere Sachen als Raben und Co. Es gibt geiles Spielzeug, tolles Futter, Spiele, gemeinsam rennen. Dafür habe ich im Freilauf die Orientierung an mir immer belohnt. Und wenn er meinte er müsse jetzt aus dem Radius raus, bin ich in eine andere Richtung und er musste mir folgen.


    Aber du wolltest ja gerne noch lesen wie du anders hättest darauf reagieren können:


    Anleinen, weitergehen, fertig. Keine zweite Chance, gar nichts. So würde ich das machen. Wenn die erste Situation schon sehr nervenstrapazierend war, wird es beim zweiten Mal vermutlich auch nicht besser. Ich wär an deiner Stelle mit dem Hund weiter angeleint gelaufen und hätte aufgrund der Frustsituation langsam den Heimweg angeschlagen.


    Keiner ist perfekt, ist halt so. Auch die Queens haben mal schlechte Tage :)

  • Ich verstehe nicht, warum du in dem Moment einen Rückruf wolltest. Wenn ich merke, ich hab abgeleint und der Hund spaced grad ab, rufe ich nicht zurück, besonders wenn ich davon ausgehe, dass ich den Rückruf in dem Moment nicht durchsetzen kann.

    Ich hätte gewartet bis der Hund sich wieder etwas zu mir orientiert hätte und dann gerufen.

    Bei mir wird ein Rückruf immer durchgesetzt. Aber ich rufe auch nur zurück, wenn es mir wichtig ist.

    Schleppleine hilft dir bei der Vorbereitung auf den Freilauf nur, wenn du sie wirklich nur zur Sicherung benutzt und ansonsten so agierst, als hätte der Hund keine Schlepp dran.

    Für mich hört sich das ein bisschen so an, als stünde da kein konkreter Plan dahinter, wie man beim Hund zum sicheren Freilauf mit gut funktionierendem Rückruf kommt.

  • Ehrlich gesagt, da machste gar nix mehr richtig.


    Problem (das ist bei uns auch so, ich war auch nicht ganz erfolgreich...) - dein Hund weiß, wann Schlepp dran ist und wann nicht. Das liegt daran, dass du dich anders verhältst (oder gibst du "ok" wenn du die Schlepp aus der Hand gleiten lässt?).


    Dann rennt sie los, knallt bisschen durch, fetzt rum - aber sie kam ja zurück. Ich hätte durchaus belohnt, wortlos angeleint und wäre weitergegangen. Ne Korrektur bringt nichts mehr, groß Feiern würde ich auch nicht, aber das Anleinen sollte immer positiv bleiben.


    Direkt wieder ableinen war .... mutig.


    Ich hab solche Sachen auch schon gebracht, liegt daran, dass es so schwer ist, sich klar zu machen, dass der Hund im "Aufgeregt" Modus einfach komplett anders reagiert als sonst. Dafür habe ich lange gebraucht, ich hatte den Typ Hund einfach noch nie, ich wollte das einfach nicht so recht einsehen (weil sonst hört er ja blabla...).

    Und nicht sauer werden ist auch schwer, ja. Wenn man sauer ist, kommt Hund aber natürlich nicht gern. Daher gibts (bei mir) die Belohnung, um meine Emotionen quasi schön zu füttern. Verbergen kann ich sie nicht vor dem Hund. Der ist einfach zu sensibel.


    Ich würde das abhaken. Solche Situationen sind halt "Kind in den Brunnen gefallen", sei froh, dass alles gut ausging und lern selbst daraus.

  • Ich versteh ehrlich gesagt gar nicht, wieso das Thema Rückruf grade so präsent ist. Ich hab doch zu keinem Moment nen Rückruf benutzt. Als ginny den Raben fixiert hat, hab ich ihren Namen gesagt und Bissi geschnipst, in der Hoffnung dass sie sich nochmal umorientiert. Und als sie übers Feld gezischt ist hab ich gewartet bis sie innehält, hab n bisschen mit fröhlicher Stimme gelockt und versucht die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Als sie dann entschieden hat lieber weiter Kreise zu rennen hab ich halt „EY“ gerufen und in die Hände geklatscht (keine Glanzleistung, ich weiß) und sie als sie nach weiteren 3 Runden ankam belohnt und angeleint. In keinem Moment habe ich mein Rückrufwort ausgesprochen, Weils eben absehbar war, dass sie grad besseres zu tun hat, und ich es eh nicht durchsetzen kann.


    Ansonsten achte ich drauf, dass ich an der Schleppleine so tue, als wär sie im Freilauf ( und sage tatsächlich „ok“ wenn ich die Schlepp loslasse)

  • Ach Leute, ich weiß ja, dass ich überhaupt kein „Problem“ hab. Es ging mir in diesem Thread eigentlich weniger drum zu fragen, wie ich nen guten Rückruf aufbaue, wie Antijagd Training funktioniert oder warum mein Hund kaputt ist und wie irre übers Feld flitzt.

    Ich glaub ich war einfach heute morgen dann so genervt von allem, dass ich mich mal ein bisschen auskotzen wollte. Das es bei nem pubertären Hund natürlich immer Tage gibt, wo gar nichts funktioniert, ist ja logisch. Und am Tag drauf passt wieder alles. Hab mich nur gefragt ob ich in der Situation hätte besser agieren können. Die Antwort: ja, nach Hause gehen, Schleppleine holen oder Spaziergang an der kurzen Leine oder spätestens nach dem ersten Ausraster angeleint lassen.


    Trotzdem danke an alle 🥰

    Manchmal muss man einfach nur ein bisschen Dampf ablassen. Mein Hund tut das, in dem sie kopflos übers Feld rennt, ich tu das, indem ich im dogforum rumjammere 😂 jeder hat seine eigene Methode.

  • Aufstehe, Krone richten, weitermachen :smile:


    Ich wäre, da alles ja übersichtlich war, deutlich sichtbar für den Hund von ihm weggerannt. Und wenn ich sie hätte, kommentarlos angeleint, sie mit einer ganz einfachen Aufgabe ins Kommando genommen (z.B. „schau“), dies verbal belobt (positive Stimmung für beide aufbauen) und wäre entspannt mit ihr weitergegangen. Es hätte definitiv keinen zweiten Versuch mehr gegeben.

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