Elsa mit dem viel zu großen Herz - die Geschichte meiner Pflegehündin

  • Wie viel würdest du denn - als mutmaßlich einzige Abnehmerin des Buches - zu zahlen bereit sein? Kann ich davon leben? :lol:

    Wie lange überlebst du von 19,99 €? :lol:

    Ja, Luigi mäuselt ja auch eine Stunde am Stück, ne?

    Er hätte noch länger gebuddelt, ich hab nur nach einer Stunde abgebrochen :lol: Er macht das aber nicht mehr so exzessiv, also zumindest kann ich ihn jetzt einfach mit einem netten "Komm wir gehen weiter" dazu bringen, dass wir unseren Spaziergang fortsetzen. Das extreme Mäuseln hatten wir nur in den ersten Monaten nachdem ich ihm angefangen habe das buddeln zu erlauben. Er hört auch mittlerweile von selbst auf mit dem buddeln und das dauert definitiv unter einer Stunde :lol:


    Kann Elsa irgendwelche kleineren Tricks oder Signale für Ankündigung von Futterspielchen? Oder hast du mal Isometrische Übungen probiert? Wir haben mittlerweile einen ganzen Werkzeugkasten an Dingen, mit denen ich die Erregung bei Luigi wieder senke. Muss natürlich alles aufgebaut werden und dauert halt ein bisschen.


    Bezüglich der Hundebegegnungen, ideal wäre es natürlich, wenn sie gar nicht mehr in Situationen kommt, wo sie ausrasten muss oder zumindest nur noch ganz selten. Alles andere wird den Weg eben arg verlängern und erschweren. Aber ist eben auch immer die Frage, wieviel Aufwand man ins Training eines Pflegehundes stecken will, das erfordert eben schon einiges an Zeit, sei es nur um in passende Gegenden raus zu fahren.

  • Das Forum spackelt ein bisschen, versuch X hier zu antworten.

    :winken:

    Sockensucher ich hab mal angefangen deine Kaami-Story zu lesen. Heftig! Mit dem Wissen von heute ist es allerdings auch lustig, wie deine ersten Einschätzungen so sind. Schnell vermittelbare kleine Schnappschildkröte

    Ja, lustig, das liebe ich an Tagebüchern, man kann zurückblättern und sich selbst bei den idiotischsten Sachen beobachten :D

    ihre Diagnose wird ja nicht besser. Wir hätten jetzt nach der Anfangsprognose noch 6-10 Monate. Aber das ist eben einfach nicht klar. Zumal ihr Zustand sich gerade wieder verschlechtert. Wir sind nun zu dem Entschluss gekommen, dass wir Gnadenplatz für sie bleiben. Sagen wir, wir haben uns damit abgefunden, ein Entschluss ist das nicht wirklich. Wir haben die Hoffnung aufgegeben, dass sich die goldene Nadel im Heuhaufen noch findet.

    Ja, man kann neue Besitzer einfach nicht im Internet bestellen für die speziellen Hunde. Aber es ist ein Entschluss, ihr könntet auch Terz machen beim Verein, dass die ne Notpflegestelle organisieren ... Wenn schon, dann auch mit den Lorbeeren, die ihr verdient, euch der Aufgabe zu stellen das Beste aus ihrem kurzen Leben zu machen und für sie dazusein. :bussi:

    Mein Freund sagte, dass er sich nicht mehr vorstellen kann, Elsa abzugeben, wenn ich die Lebenssituation der Bewerberin nicht absolut perfekt fände.
    Er sagte, dass er es sich nicht verzeihen könnte, wenn wir sie abgeben würden und sie würde zwei Wochen später sterben.
    Und ich könnte das auch nicht. Wir sagten der sehr netten Frau ab.

    Eben. Ist halt schon euer Hund ... :bussi:

    Das war auch der Tag, an dem Elsa inkontinent wurde.
    Sie verlor fortan immer in der tiefsten Entspannung Urin. Keine Tröpfchen, sondern eine ganze Ladung.
    Wenn sie aufwachte, war das Sofa und ihre komplette Flanke nass.

    Oh man, immer noch ein Schäufelchen drauf ... :streichel:

    Welpenpads zierten die ganze Wohnung, da aber die Mädels unbedingt ein "Külleken" buddeln müssen, bevor sie sich hinlegen, lagen die grundsätzlich neben Elsas Hintern, wenn sie schlief.

    Moltexspannbettlaken ... ein Investition, aber lohnt sich ...

    O'Heare "Die Neuropsychologie des Hundes". Ein ganz schön dünnes Heftchen. Und gar nicht mal so wissenschaftlich, wie der Titel annehmen lässt.
    Aber: ich stellte daraufhin die Ernährung der Hunde um: Viel mehr Kohlenhydrate, viel mehr Obst/Gemüse-Anteile. Jetzt gab es also maximal 1/3 Reinfleisch.
    Auch wenn Elsa nun mit weniger Begeisterung fraß und zunächst für ca 2 Wochen Schleim im Kot hatte (Schleimhüllen) - sie hat seit dieser Umstellung feste, normale Häufchen. Ich dachte, das kann sie gar nicht.

    Na, gut dass du es sagst, hab ich auch schon öfter überlegt anzuschaffen, dann ... lohnts sich nicht grins

    Ja, haen wir auch gemacht bei Kaami, um ihre Aggressionsspitzen zu kappen, macht keinen neuen Hund (höchstens einen dickeren ...) aber sagen wir mal, seitdem keine ernsthaftere Beißattacke mehr ... ist sicher ein Stück vom Puzzle ...

    Aber diese Verhaltensänderung, die James O'Heare mir frech in Aussicht gestellt hatte - mehr Serotonin durch mehr Tryptophan - mehr gute Laune, alle Hunde finden ihren inneren Beagle - nee. Nee, das kam nicht so recht.

    Herrlich, der innere Beagle, also ich würd dein Buch auch kaufen! *Wild nick!*

    Tryptophan schmeiß ich extra in den Hund ... Seradom heißt glaube ich das zeug, wo sie alls was nett auf den Hund wirken kann in eine Kapsel geschmissen haben, wäre vielleicht was für euch

    Es gibt nach wie vor auch Situationen, in denen sie nicht komplett ausrastet und das sind die einzigen, in denen ich filmen kann. In diesem Video sieht man eine Situation, in der vor 4 Minuten 20 Meter an uns vorbei ein sehr ruhiger Hund vorbei lief. Also, das hier ist 4 Minuten nach der Situation. Und der andere Hund war weit weg. Und er war extrem ruhig.

    Also das kenne ich von Kaami auch. Das laaange nachglühen, die Erwartung ,das der wiederkommt oder halt noch was neues blödeeees, weil Welt ist so ... voll böse und schrecklich gemein und muss man vorsorglich schonmal informiert werden. DAS lässt sich Hund nicht bieten! So!

    Kaami konnte das auch stundenlang im Auto durchziehen, ein blöder Reiz und dann arbeitet man dran, aber es kommt halt wieder bei anderen Belastungen. Kein Urvertrauen und das starke Bedürfnis, das selbst unter Kontrolle kriegen zu können.


    Der Rest des Spaziergangs war hecheln, ziehen und alle 5 Meter markieren.

    Jepp, durch der Hund ... kenn ich leider zu gut ... Markieren zeigt ja dann das sie territorial ist und das durchaus alles ihr ist. Kaami interessiert sich nicht so dolle für Hundespuren, bei ihr ist es dann Vögel jagen, was wieder ganz nach oben rutscht ....

    Es gibt also zwangsläufig sehr viele Einzelrunden für die drei.
    Einen Miniausschnitt einer solchen Situation sieht man hier:

    Ja, sie wirkt verwirrt, schaut sich um ... kann den Keks nehmen und gekullerten nachgehen,

    Sie steht, Elsa, Keks angeboten, sie holt sich den Keks bleibt wieder stehen, kuckt Herrchen an, aber der gibt nicht wieder einen Keks ... Keks könnte auch zum Signal geworden sein, dass ein Hund kommt, deshalb das umkucken. Also passiert auch gerne mal, wenn man was unangenehmes schönfüttert, dass Futter dann aber auch zum Signal wird, da kommt das.

    Wenn ihr an gute Stellen laufen wollt, vielleicht wäre ein Buggy noch was für euch ... sie ist ja recht klein, vielleicht ein Kinderbuggy gebraucht zum testen ... Wobei ich denke, so ein Hundebuggy ist praktischer, weil man den zumachen kann.

    Sie rennt mit Begeisterung die Treppe zum Garten hoch, kann kaum erwarten, dass ich die Tür öffne - und dann bleibt sie einfach stehen. Wenn ich die Tür hinter ihr schließe und selbst in den Garten gehe, beginnt das Geduldsspiel. Mal kommt sie einige Meter aufs Gras und löst sich. Mal steht sie eine Viertelstunde lang unentschlossen auf dem kleinen Stück Beton und schaut mich an, darauf wartend, dass ich ihr die Tür wieder öffne.


    Ach verdammt ...

    :streichel:


    Ich würde wahrscheinlich das ritual mit dem aufgeregt hinrennen gar nicht erst ansetzen. Aufregung, Herztätigkeit anregen, die sie nicht mehr so hat und dann fühlt sie sich schlecht und beziehts vielleicht auf draußen. Also hochnehmen, raustragen und da gleich futter streuen und mit such schön absetzen ... die gekullerten Leckerlis fand sie ja gut, ich würd das nutzen, mehrmals, verlängern, bis ihr Hirn in dme Modus angekommen ist. Wenn der Rasen auslöser ist vielelicht ienfach mal Alte Handtücher verteilen, darunter auch Kekse stecken...

    Und es wirkt auch ganz gut. Zwar nicht, wenn ich die Dosis wie empfohlen versuche zu reduzieren, aber wir fuchsen uns da schon noch rein.

    Immerhin! Eine große Baustelle geschafft ...

  • Das Leben wird enger, irgendwie. Mal in Ruhe was im Garten machen oder mich mit einer Freundin treffen wird langsam zur Herausforderung.

    Ach man ... :streichel:

    Irgendwann im Juni hatte ich - Skeptikerin durch und durch - ihr Bachblüten gegeben. Und ich kann nicht sagen, ob die was gebracht haben. Ich gebe sie inzwischen nicht mehr und jetzt ist sie wieder so seltsam drauf. Aber ob da ein Zusammenhang besteht? Ich glaub nicht so recht daran.

    Nun gebe ich ihr L-Theanin und L-Tryptophan ins Futter. Scheint aber bisher auch keine Auswirkungen zu haben.

    Fang doch einfach wieder an mit den Bachblüten, wenns funktioniert, wer heilt hat recht. (Ich glaub auch nicht dran, aber wer weiß, solange was drin ist in den Bachblüten und nicht wie in Homöopathie manchesmal kein Atom mehr von irgendwas. Allergien funktionieren ja auch mit kleinsten Mengen, also wer weiß ...)


    Im Vorfeld habe ich einen ellenlangen Fragebogen ausgefüllt.

    Da stand nicht, dass man nach dem Ausfüllen auf Holz klopfen muss, damit bis zum Termin auch alles so bleibt, wie angegeben. Als ich also schrieb, dass sie seit der Futterumstellung keinen Durchfall mehr hat und alles super ist - ich schwöre, es ging ein Knirschen durchs Universum - produzierte das kleine Monster unter großen Gepupse nur noch rektale Matsche.
    Das zweite Knarzen durchs Universum kam dann, als ich auf die Frage, bei wie viel Prozent der Hundebegegnungen Elsa 'das Verhalten' zeigen würde, von 95% auf 100% korrigierte, da ich's blöd fand, die eine okaye Hundebegegnung so überzubewerten.
    Gestern auf dem Spaziergang ging Elsa also an einem Zaun vorbei, von dem ich mir schon dachte, dass hinter diesem Zaun wieder ein Hund das schöne Wetter genießen würde. Elsa voran, Flexi ahoi. Ich weiß aber, dass dieser Hinterm-Zaun-Hund dort der netteste Hund aller Zeiten ist und dachte mir, dass ich mal verwegen sein möchte und es laufen lasse.
    Und was passiert? Die schnuppern an einander, in wilder Erregung wedelnd, kein Theater, kein Geknurre, kein Reinsteigern. Und als ich sage, dass wir weitergehen - ratatatatatatatatatata- geht die olle Möhre echt einfach weiter..
    Und - das war aber nur ein leichtes Grollen des Universums - Autofahren hat heute auch ganz gut geklappt. Ich muss halt mit auf der Rückbank sitzen.

    :lol: Jaaaa, hauptsache dagegen und überraschend. Kenn ich von meinem Sachbearbeiter :roll: Ich hoffe, das kommt nun öfter vor, dass Hundebegegnungen wieer nett sind. Der Kot darf gerne wieder in Lot!

    Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass Elsa schauen wollte, ob ich in den Knast muss, weil ich ja die Richtigkeit meiner Angaben mit meinem Namen unterzeichnet habe.

    :lachtot:

    Balsam für meine Seele: ich hatte bisher so trainiert, wie sie es auch gemacht hätte. Aber das erklärt die plötzlichen drastischen Rückschritte nicht.

    :bindafür: Klar, aber wie gesagt, der Hund hat immer die Wahl andere Verknüpfungen herzustellen als gewollt. Und wenn es bei ihr gut funktioniert, funktionieren negative Erlebnsise leider auch gut. Also Garten = blöd wegen einer einmaligen Sache, vielleicht schlechter funktionierendem Herzen, was du schlecht erkennen kannst. Man nennt das ja leider auch Herzangst, wenn die Versorgung eng wird, gibts ein unterschwellig Angstvolles Gefühl der Brustenge, das sie auf Sonstwas zurückführen kann, was zufällig gleichzeitig auftrat.

    Die erste Arbeitshypothese ist, dass Elsa Anwandlungen von Demenz zeigen könnte, vielleicht auch einfach verursacht durch Sauerstoffmangel. Oder dass die Elektrolyte durch die Diuretika zu stark ins Wanken gekommen sind. Oder vielleicht doch Schilddrüse.

    Elektrolyte, ja ... für eine klassische Demenz ist sie ja zu jung. Sauerstoffmangel ... Kontrollierst du regelmäßg Zahnfleisch und Zunge, als Barometer? Hundebuggy könnte man vielleicht auch als Sauerstoffzelt benutzen? Würde sie sowas verschreiben?


    Elsas Aggressionsverhalten draußen erscheint ihr in erster Linie erlernt, aber auch so, als würde sie das Verhalten konditioniert abspulen, selbst wenn der Reiz längst weg ist - sie hat gelernt mit Aufregung zu reagieren und die Aufregung bleibt, während Elsa scheinbar nicht mehr so recht weiß, woher die kommt und sich dann ohne Ziel weiter aufregt. Damit passt sie eigentlich ganz gut in meine Familie, das machen wir alle so.

    :lol: Gut, dass du da Familienähnlichkeiten erkannt hast :D

    Aber das Verhalten ist nun nicht so selten bei Leinenaggression generell und Auslandshunden speziell ... Dass nach dem Reiz keine Beruhigung eintritt. Wundert mich, das sie das ungewöhnlich findet. Zumal Aufregung ja wieder ihr Herz belastet und ihr Körper ihr dann eine negative Rückmeldung geben muss.

    Hat sie Angstlösende MEndikamente angesprochen? Training ist gut, aber ihr habt ja nunmal nicht mehr ewig Zeit, ich hätte mir erhofft, dass eien Verhaltenstierärztin da noch was in Petto hat, um ihr das Leben, das sie noch hat schneller zu erleichtern.

    Mal sehen, was das Blutbild sagt. Hämatokrit, Elektrolyte, T4 und TSH sind nun erst mal das erste, was gescheckt wird - und wenn uns das einen Hinweis gibt, werden Werte nachgeordert.

    Und, ist schon was gekommen?


    Nun brauche ich aber irgendwie einen netten, fremden Hund, der für mich ein wenig auf und ab läuft. Und das leider relativ häufig, Elsa soll ab jetzt mindestens so oft Hunde sehen, die Leberwurstregen auslösen und sonst nicht auf sie reagieren, wie Hunde, die nicht zum Casting gehören. Schwierig.
    Und zeitintensiv.

    Habe gerade eine Challange gesehen mit Stoffhunden. Hunde reagieren erstmal auch genau drauf, wie auf ienen Hund. Also ein Paar mal könntest du Trainieren, indem ihr einen hund an verschiedenen Stellen stellt. Der Hält auch ganz still. und wenn man nciht schnuppern lässt, klappt das sicher öfter.

    Ja, schade, dassi hr soweit wegwohnt. Eiiiinen passenden hund hätte ich ja ...

    Skurril war die Verabschiedung bei lupologic. Ich sagte "Vielen Dank Frau B.!" und sie sagte "Bis dann junge Frau!" - meinte sie damit jetzt mich oder Elsa? Ich bin 38. Ich denke täglich mehrfach an Botox. Ich denke täglich mehrfach "wie lang noch bis Rente?".
    Junge Frau. Ts. Nee. Die muss Elsa gemeint haben - und sich von mir einfach nicht verabschiedet haben.

    :lol: Hab dich auch auf wesentlich jünger geschätzt. Und je nachdem wie Alt die TA war, jung ist halt relativ :D

    Also, freu mich auf mehr Berichte (und FOTOS! Und Videos!), junge Dame :D

  • Kann Elsa irgendwelche kleineren Tricks oder Signale für Ankündigung von Futterspielchen? Oder hast du mal Isometrische Übungen probiert? Wir haben mittlerweile einen ganzen Werkzeugkasten an Dingen, mit denen ich die Erregung bei Luigi wieder senke. Muss natürlich alles aufgebaut werden und dauert halt ein bisschen.


    Bezüglich der Hundebegegnungen, ideal wäre es natürlich, wenn sie gar nicht mehr in Situationen kommt, wo sie ausrasten muss oder zumindest nur noch ganz selten. Alles andere wird den Weg eben arg verlängern und erschweren. Aber ist eben auch immer die Frage, wieviel Aufwand man ins Training eines Pflegehundes stecken will, das erfordert eben schon einiges an Zeit, sei es nur um in passende Gegenden raus zu fahren.

    Also, 19,99 halten mich locker einen halben Tag über Wasser, wenn die Miete schon gezahlt ist! ;)

    Elsa kann "aufstützen" (läuft fast immer, da soll sie mit den Vorderläufen auf irgendwas draufsteigen, das macht sie gern! Aber damit müsste ich ihr bei Hundebegegnungen nicht kommen - kurz danach nutze ich es, um ihren Kopf wieder auf andere Ideen zu bringen und um zu gucken, ob sie wieder halbwegs auf Empfang ist) "schau" (wird immer besser, da kullert dann ein Leckerli oder mehrere und sie darf hinterher, das passiert mal in wild und mal in "plumps") und "Elsa" (okay, das klingt total blöd, aber erst seit ein paar Tagen beginnt sie, mich daraufhin halbwegs zuverlässig anzusehen und sich überhaupt angesprochen zu fühlen. Das ist ein kleines Goal.)
    Aber normalerweise versuche ich, wenn es die Situation hergibt, Elsa irgendwie "runterzufüttern" oder eine Kleinigkeit machen zu lassen und dann Futter auflesen. Geht halt nicht immer gleich gut.
    X-Leckerchen schnallt sie zum Beispiel null. Das hab ich tausend mal probiert. Wir kommen bis "zwei", dann interessiert sie sich leider nicht mehr für mein Spektakel.
    Vielleicht muss ich dafür einen Paillettenzylinder tragen.


    Zum zweiten Punkt: also ich geb alles, um solche Situationen zu vermeiden. Manchmal passiert's halt doch. Aber ich geh auf seltsamen Pfaden zu seltsamen Zeiten und frei mich über Kackwetter, wenn die anderen drinnen bleiben. Und ich investier in die Kleine genau das Gleiche, wie in meine anderen - die wird eh nicht mehr vermittelt werden können. Aber adoptieren möchte ich sie trotzdem nicht offiziell, ich mach gern den Gnadenplatz, finanziell kriege ich sie aber nicht gestemmt. Auch, weil mein Buch viel zu billig verschleudert werden soll. :D
    Das Ding ist, manchmal sind da irgendwo Hunde, die zur Eskalation führen, die nicht vorhersehbar waren. Und das kann ich leider nicht ändern. Egal, wie weit ich fahre, egal, welche Schlammwege ich nehme, welche Uhrzeiten ich aussuche - manchmal kommen da einfach diese Hunde aus dem Nichts, selbst, wenn wir nur an der roten Ampel im Auto stehen und da einer vorbeiläuft. Dann kann ich ja eigentlich schon wieder umdrehen und nach hause fahren.

    Naja, es wird gerade besser. Ich berichte noch ausführlich, muss nun erst mal eure Antworten beantworten. :)

  • Moltexspannbettlaken ... ein Investition, aber lohnt sich ...

    Das könnte dann so eine künstlerische Installation werden. Das ganze Haus umspannt in Moltex. Christo hätte mir dabei sicher behilflich sein können. Die Verhüllung des Regierungssitzes von Königin Elsbert.
    Aber hier läuft's ja inzwischen mit 1mg Incurin. Zur Not bleiben wir eben bei der Dosierung.

    Na, gut dass du es sagst, hab ich auch schon öfter überlegt anzuschaffen, dann ... lohnts sich nicht

    Ach, so würd ich das gar nicht sagen. Es ist halt ein bisschen ein Gefühl von "wusst ich schon" und "wäre das ne kostenfreie PDF, die ich im Netz gefunden hätte, hätte ich mich sehr gefreut!" - es ist halt sehr dünn für 20 Euro. Aber ich glaube auch, dass dir das jetzt nicht neue Welten eröffnet. Für jemanden, der nicht so fit ist wie du, ist das sicherlich ne gute Anschaffung. Hat man an einem Abend in der Wanne durch, wenn man in Bio aufgepasst hat.

    Tryptophan schmeiß ich extra in den Hund ... Seradom heißt glaube ich das zeug, wo sie alls was nett auf den Hund wirken kann in eine Kapsel geschmissen haben, wäre vielleicht was für euch

    Schmeiß ich auch extra rein. Aber nicht das Sedarom, das war mir einfach zu teuer, deshalb nehm ich jetzt so ein reines L-Tryptophan für Menschen und dosiere das um. Aber vielleicht würde der Verein auch das Sedarom bezahlen, muss ich mal nachfragen.
    Das Problem ist aber auch, dass Elsa zu oft ihr Essen stehen lässt. Und eine reine KH-Mahlzeit würde sie mit dem Arsch nicht angucken, nicht mal mit Thunfischöl drüber. Durch das Insulin würde die Aufnahme ja begünstigt werden. Aber wenn ich da nicht Croissants und Eiscreme füttern will, wird das nix. Selbst Joghurt ist ja ein Erzfeind, sobald der mal ein ernsthaften Techtelmechtel mit einer Banane hatte.

    Fang doch einfach wieder an mit den Bachblüten, wenns funktioniert, wer heilt hat recht. (Ich glaub auch nicht dran, aber wer weiß, solange was drin ist in den Bachblüten und nicht wie in Homöopathie manchesmal kein Atom mehr von irgendwas. Allergien funktionieren ja auch mit kleinsten Mengen, also wer weiß ...)

    Tja, who knows. Ich hab die Bachblüten in den Urlaub mitgenommen und beim gestrigen Gewitter den panischen Hunden echt Rescuetropfen gegeben. Bilde mir schon ein, dass es was gebracht hat. Die waren wirklich sehr verstört vorher, wir sind hier in einer kleinen Holzhütte und es war schon sehr laut. Danach kamen alle etwas zu Ruhe. Kann natürlich auch andere Ursachen gehabt haben, wer weiß. Aber es schad' ja nix.

    Elektrolyte, ja ... für eine klassische Demenz ist sie ja zu jung. Sauerstoffmangel ... Kontrollierst du regelmäßg Zahnfleisch und Zunge, als Barometer? Hundebuggy könnte man vielleicht auch als Sauerstoffzelt benutzen? Würde sie sowas verschreiben?

    Ja, Zahnfleisch und Zunge kontrolliere ich regelmäßig. Auch Atemfrequenz und auch Puls. Aber da ist meistens alles in Ordnung. Nach starken Stressituationen ist die Zunge etwas dunkler, das berappelt sich dann aber wieder.

    Hat sie Angstlösende MEndikamente angesprochen? Training ist gut, aber ihr habt ja nunmal nicht mehr ewig Zeit, ich hätte mir erhofft, dass eien Verhaltenstierärztin da noch was in Petto hat, um ihr das Leben, das sie noch hat schneller zu erleichtern.

    Ja, hat sie. Allerdings empfindet sie Psychopharmaka bei Elsa als letzten Weg, die passen alle nicht so super mit ihrem restlichen Medikamentencocktail. Anafranil - das hat meine alte Hündin zum Schluss bekommen - hab ich sogar noch da. Aber es ist einfach fraglich, ob das bei ihr überhaupt greifen würde.
    Aber klar, ich hätte mich auch gefreut, wenn sie noch andere Vorschläge gehabt hätte. Nicht, weil ich nicht gewillt wäre, zu üben und zu trainieren und Stellschrauben zu drehen, sondern weil wir einfach nicht ewig Zeit haben.
    CBD-Öl hält sie für einen guten Versuch. Da hat sie das hier empfohlen: Calmin

    Und, ist schon was gekommen?

    Jau, hast du ja im anderen Fred schon gelesen.
    Calcium zu hoch.
    TSH (canines) 0.22 (Referenz: < 0.5 ng/ml)

    T4 (Gesamtthyroxin) 1.9 (Referenz: 1.0 - 4.0)

    Sie meint, ich soll in 8 Wochen noch mal kontrollieren lassen, um eine Tendenz sehen zu können.
    Ist natürlich blöd, ich will Elsa nicht ständig zum TA schleppen, es stresst sie so fürchterlich. Und wir wollen ja irgendwie Ruhe und Wohlsein reinkriegen.

    ... Huch? Darf man nicht mehr als 8 Zitate?
    Nundenn! dann muss ich wohl einen neuen Beitrag erstellen. :)


  • Die Referenzen von T4 und TSH sind überfällig, nicht daran festhalten. Wenn der TA oder die Therapeutin sich nicht mit dem Thema auskennt, unbedingt einen Spezialisten hinzuziehen.

    Wir haben das Thema erst durch, T4 war bei Kira zwar noch niedriger, aber die von Elsa sind bei weitem auch nicht optimal. Zudem fehlen auch noch eine paar Werte.

    Ich weiß allerdings nicht, inwiefern die Medikamente die sie derzeit bekommt die SD Werte beeinflussen.

  • Juli, zwischen dem 19. und dem 24.



    Am Dienstag vor einer Woche, also einen Tag nach Elsas Tierarzttermin, hatte Bolle seinen.
    1,5 Stunden Fahrt, ich war meganervös, also mussten Freund und alle Hunde mit.

    Was gut war: Elsa hat die Autofahrt gut weggesteckt. Zwar hatte sie ein wenig Stress, da ich aber mit ihr auf der Rückbank saß und der Snackautomat war, hielt sich das alles im Rahmen.

    Wir haben letztlich sehr viel Geld für alchemistische Methoden ausgegeben, an die ich nur eingeschränkt glaube, aber das ist ja hier nicht Thema. Er musste in Narkose. Als er wieder aufwachte, war er einfach der süßeste Fleischklops auf dem Planeten.
    Elsas Verhaltenstierärztin sagte am Tag zuvor zu mir, dass sie gerade einen Hund in Behandlung hätte, der jetzt Benzodiazepine bekommen würde, weil er aus seinem Angstverhalten nicht wieder herauskäme und nicht trainierbar sei. Nun sei der Hund aber enthemmt, würde jagen und frech sein weil eben der Valiumspaß vor allem deshalb Spaß ist, da er Hemmungen nimmt.
    Die wahren Passionen eines Hundes erkennt man also so richtig auf Benzos.
    Nun, Bolle war noch voll auf Benzos, als er aufwachte. Und nun weiß ich, was Bolle wirklich will: an der Leine ziehen, durch Hecken laufen, alles anpinkeln und fressen, fressen, fressen. Er ist über Tische und Bänke gegangen und war extrem süß und extrem anstrengend und gaaaanz anders als sonst. Das quittierte Elsa umgehend mit Anknurren, sobald er sich näherte. Zum Glück startete sie keine Angriffe auf ihn, ich musste sie leider immer wegschicken, wenn er rumtaperte, denn er hat nichts verstanden. Er hat ihr Knurren einfach nicht wahrgenommen, dem war alles schnurz, außer Aussicht auf Essen.
    Ich hatte kurz Sorge, dass wir wieder bei Null anfangen müssen, zum Glück war das aber nicht so und als Bolle wieder nüchtern war, fand Elsa ihn auch wieder halbwegs in Ordnung.

    Inzwischen kam das Blutbild an. Und es erfordert leider irgendwie Umstellungen in der Ernährung, von der ich nicht so recht weiß, wie ich die hinkriegen soll. Irgendwie müssen alle Mineralien etwas hoch, Calcium muss aber runter.
    Schilddrüse scheint erst mal unauffällig, für mich ergibt sich daraus zumindest erst mal nichts. Eigentlich würde man bei den T4-Werten wohl einen anderen TSH-Wert erwarten - aber ich kenn mich damit einfach nicht gut genug aus. Die TÄ ist ja Fachfrau dafür und findet, dass eine Kontrolle in 8 Wochen sinnvoll wäre, um zu sehen, in welche Richtung die Tendenz geht.

    Für mich wurde alles zunehmend komplizierter, da ich mich irgendwie verhoben hatte - an Elsa übrigens, die ja nur 10kg wiegt. Die Rückenschmerzen wurden immer schlimmer und gipfelten am Freitag in völliger Bewegungsunfähigkeit. Ungünstig, da wir am Samstag ins Sauerland fahren wollten.
    Verschieben wäre irgendwie blöd gewesen, denn meine Mutter, bei der wir wohnen wollten und die extra den Garten perfekt ausbruchssicher gemacht hatte, hatte für sich und ihren Pflegehund schon eine Ferienwohnung gebucht, damit wir keinen Stress zwischen den Hunden riskieren.
    Die Vergesellschaftung hatten wir schon mal versucht. Aber Arni, der atopische Mutti-Pflegi, ist durch seine hohe Energie einfach ein Dorn im Auge meiner Mädels. Die finden das etwas autistische Hibbeltier einfach richtig kacke - und der steckt keinen Meter zurück. Das ist also zu heikel wenn man weiß, wie die Tierarztdichte da so ist und keine Lust auf Hundegulasch hat.

  • 24. Juli - 28. Juli 2021

    Eintrag aus dem Sauerland. Nach einigen Tagen heftiger Rückenschmerzen und jetzt der ziemlichen Klarheit: Bandscheibenvorfall betäube ich mich jetzt wie irre und schlucke Cortison, um irgendwie was vom Urlaub zu haben.


    Und auch die Hunde machen etwas Kummer. Sie lieben es, hier zu sein. Der Garten ist riesige und Elsa kann Freilauf genießen. Wir leben direkt im Wald. Wir treffen kaum andere Hunde und die Menschen hier leinen alle zügig an, wenn sie einen kommen sehen. Aber:

    - Bolle ist durch seinen Eingriff noch etwas angeschlagen und läuft nicht gut.

    - Alma ist natürlich immer mal wieder extrem angefixt von dem ganzen Wild hier aber das ist kein Vergleich zu dem, was wir hier schon durchhaben. Sie hing früher immer im Ende der Leine, ein einziger Triebknubbel, extrem gestresst. Das ist viel besser geworden. Aber irgendwie wirkt sie auch etwas verschüchtert und depri. Verkrümelt sich manchmal ins Badezimmer und liegt da unglücklich auf der Fußmatte. Beleckt und beißt sich häufiger als sonst. Ist extrem anhänglich und will am liebsten nur mit mir sein und irgendwas machen. Am besten auch ohne die anderen.
    - Elsa hatte glaube ich ihren ersten Herzaussetzer. Die Tierärztin hat mich darauf vorbereitet. Irgendwann wird es zu kleinen Ohnmachtsanfällen kommen. Und wir hatten hier den ersten, den ich mitbekommen habe. Sie war etwas aufgeregt, wuselte herum, ich vermittelte ihr, dass wir jetzt noch nicht rausgehen, sie verkrümelte sich auf ihren Platz - und fiel um. Auf den Rücken, alle Beine hochgestreckt, Augen und Schnauze offen. Ich bin sofort hin und habe sie angesprochen, sie kam sofort wieder zu sich und war dann sehr schmusig. Etwa zwei Minuten später war sie wieder ganz normal. Aber da ist mir das Herz in die Hose gerutscht. Obwohl ich wusste, dass es passieren wird. Die Kardiologin hatte mich auf genau das vorbereitet und mir das auch noch mal erklärt, als ich sie anrief.
    Danach hat sie das nicht wieder gezeigt und ist sonst fidel und freut sich an Grashüpfern, Kröten, Schmetterlingen und Gartenfreilauf.

    Sie ist hier aber auch extrem anhänglich. Wenn ich mit Alma alleine gehe, stresst sie das sehr. Sie jammert dann und nimmt kein Futter, lässt sich auf kein Spiel ein. Wobei ich glaube, dass es für sie schlimmer ist, wenn Alma und ich gemeinsam gehen.


    Die Hundebegegnungen:

    Es ist so beknackt, dass ich selbst mit den Augen rolle. Man zahlt (also irgendwer, nicht ich) eine (vermutlich horrende) Tierarztrechnung bei einer auf verhalten spezialisierten Praxis.


    Und das Krasseste, was man als Soforttipp mitnimmt, ist Fleischwurst.



    Ich bin nicht geizig mit Leckerchen, nie gewesen. Aber zugunsten der Gesundheit gab es als Leckerchen entweder gekochtes Hühnchen oder meinen mütterlichen Idealen entsprechendes Trockenfutter oder Selbstgebackenes aus Hack, Eiern, Kartoffeln und Haferflocken mit diversen goodfoods gepimpt.

    Wenn ich wusste, dass uns größere Anstrengungen blühen, nahm ich auch mal so billige Stinkihundesalamiblister mit, mit denen war ich aber dann doch geizig.



    Und diese Verhaltenstierärztin sagte zu mir "da muss das Paradies aufgehen, wenn sie andere Hunde sieht. Mit Fleischwurst." - ich sah mich im Durchfall ertrinken. Zu viel Salz, zu viel Scheiß, bäh.

    Und - was soll ich sagen - Fleischwurst ist der große Hit.

    Fleischwurst > Pöbeln.

    Okay, für Elsa soll's also Fleischwurst regnen, sollten ihr sämtliche Hunde begegnen - sang ja auch Hildegard Knef schon.

    Es läuft echt ganz gut, hier sind Hundebegegnungen noch schwerer planbar, dafür insgesamt niedriger, Fleischwurst führt aber echt dazu, dass Elsa sich nicht so reinsteigert und schneller wieder runterkommt.

    Wir haben hier bereits zwei Mal Hunde getroffen, die recht eng an uns vorbei mussten. Mit der entsprechenden Wurst geht das. Dass Wurst mehr Sicherheit geben kann als Frauchen knappst schon an meinem Ego. Wäre ich doch ein Bruce Willis aus Wurst. Dann könnte ich sie in meine starken Wurstarme nehmen und sie würde an mir knabbern, bis sich innerer Frieden einstellt.

    Wir haben hier wirklich gute Trainingsbedingungen, ich würd gern für immer hier bleiben, wenn meine Mutter ihren Pflegi nicht hätte. Aber der bleibt ihr wohl auch noch erhalten, niemand will einen Atopiker, der nicht allein bleiben kann.
    Elsa will den halt auch nicht.
    Und auch ich hätte ihn gerade würgen können. Oder meine Mutter. Oder mich. Uns alle. Ein Blumenstrauß aus zu würgenden Hälsen.
    Das Ding ist nämlich, dass hier im Nachbarsgarten auch Hunde sind und wir dadurch super üben konnten, dass man sich kurz ärgern kann, man dann aber einfach da weg geht und sich vertrauensvoll in Bruce Wurstis Arme wirft.
    Und nun kam meine Mutter mit Arni am Gartentor vorbei. Arni springt wie ein Flummi auf und ab. Ich gehe mit Elsa in die Richtung, sie geht vor, sieht den Hundeflummi und tritt den Rückzug an, wendet sich ab, kommt zu mir. MEGA! Hab ich die gefeiert! Lametta, Luftschlangen, alles!
    Ich schmeiße ihr Leckerchen auf den Boden in einigem Abstand zum Zaun und gehe zu meiner Mutter und Arni.
    Und meine Mutter lockt Elsa zum Zaun. Ich sag ihr noch, dass sie das lassen soll, dass ich es super finde, dass sie auf Abstand bleibt.
    Sie lockt.
    Und lockt.
    "Ich will sie ja nur streicheln"
    "Aber das braucht sie gerade nicht. Das kriegt sie von mir. Ich kann Arni etwas zu Essen hinwerfen, damit er nicht zu nah an sie herankommt, dann kannst du sie streicheln."

    Nö, sollte ich nicht, sie hält Arni auf Abstand.
    Und Elsa kommt, lässt sich streicheln, Arni nähert sich natürlich doch und Elsa knurrt ihn hart an.
    Meine Mutter schimpft (sanft) mit ihr und ich sage ihr nur, dass Elsa das darf.
    "Das darf die?!"
    "Ja, natürlich. Sie wollte Abstand. Du lockst sie in die Situation. Arni kommt auf sie zu, das ist ein Konflikt, natürlich darf sie knurren!"
    Arni macht noch einen Jump an den Zaun, Elsa bekommt einen Wut- und Hustenanfall.
    Ich hätt schreien können.
    Sie hatte es perfekt gemacht. Dann wurde sie in eine Situation geleitet, die zu viel war und ich hab's geschehen lassen. Wie unsagbar dumm. Das hätte die perfekte Trainingssituation sein können. Das absolute Erfolgs- und Lernerlebnis. Jetzt war es ein Erlebniseintopf mit zu vielen Bitterstoffen im Abgang.
    Und ja, Elsa bellt jetzt auch wieder mehr die Nachbarshunde an.
    Weil ich das ja hier alles nicht im Griff habe.

    BÄH.

  • X-Leckerchen schnallt sie zum Beispiel null. Das hab ich tausend mal probiert. Wir kommen bis "zwei", dann interessiert sie sich leider nicht mehr für mein Spektakel

    Was meinst du mit, sie schnallt es nicht? Es ist ja nicht Ziel bis zu irgendeiner Zahl zu zählen. Man kann auch nur bis 1 zählen und dann erstmal 20 Leckerlies durch die Gegend werfen.


    Elsa kann "aufstützen" (läuft fast immer, da soll sie mit den Vorderläufen auf irgendwas draufsteigen, das macht sie gern! Aber damit müsste ich ihr bei Hundebegegnungen nicht kommen - kurz danach nutze ich es, um ihren Kopf wieder auf andere Ideen zu bringen und um zu gucken, ob sie wieder halbwegs auf Empfang ist) "schau" (wird immer besser, da kullert dann ein Leckerli oder mehrere und sie darf hinterher, das passiert mal in wild und mal in "plumps") und "Elsa" (okay, das klingt total blöd, aber erst seit ein paar Tagen beginnt sie, mich daraufhin halbwegs zuverlässig anzusehen und sich überhaupt angesprochen zu fühlen. Das ist ein kleines Goal.

    Innerhalb der Hundebegegnung würdeich das auch nicht nutzen, da gibts bei mir Click for Blick. Ich würde das eben, so wie du sagts nutzen, um ihre Erregung danach runter zu regeln. Ich würde vielleicht auch das Leckerlie kullern oder weit werfen auch ohne Anforderung trainieren (also ohne angucken). Wir haben hier beispielsweise ein "Kegeln", da werfe ich einfach munter los, aber ich erwarte nicht, dass ich davor angeschaut werde. Dann haben wir einige Übungen, wie "mich anspringen", Handtouch, im Kreis drehen, Pfötchen geben, die ich viel in lustigem Kontext übe und gute Gefühle hervorrufe. Die frage ich dann ab. Und ich arbeite viel mit isometrischen Übungen um Erregnungen vor allem dann zu senken, wenn Übungen und Leckerlies nict mehr möglich sind. Ich gehe eben auch erst weiter, wenn die Erregung wieder halbwegs gesenkt ist. Wenn das gar nicht gehen sollte, wäre der Spaziergang beendet, Anne sagt immer so schön, es macht keinen Sinn mit einem Hund weiter spazieren zu gehen, der nicht mit dem denkenden Teil seines Gehirns arbeiten kann.


    Anne sagte letztens mal, das Schilddrüse oft nur eine Sekundärerkrankung ist, die ausgelöst wird, wenn der Hund eben viel Stress hat. Nicht andersrum. Ganz oft normalisieren sich Schilddrüsenwerte wieder, wenn man am Verhalten des Hundes so trainiert, dass sein Stress eben weniger wird. SDU ist quasi oft nur Symptom, aber nicht Ursache.

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