Möglichkeiten bei aggressiven Nachbarshund

  • Hallo,


    Bei mir im Haus zwei Türen weiter wohnt ein sehr großer Hund. Die Besitzer sagen es ist ein Labrador-Bardino-Mix. Zuerst haben wir uns halt so mal gegrüßt, aber nichts näheres. Das einzige was mir aufgefallen ist das er sich an meine Betreungshündin anschleicht, aber da ich da eh keinen Kontakt zulasse, war mir das egal.


    Nach etwa 3 Wochen hat mich die Besitzerin wütend angesprochen, weil die Hunde nicht Hallo sagen dürfen. Da hat der Hund mich angeknurrt. Kurze Zeit später hat die Besitzerin mich wegen was anderem sehr böse angesprochen. Und da ist er knurrend und bellend in die Leine gesprungen, sodass sie ihn kaum halten konnte. Und ab da begegnet er mir mit knurren und bellen.


    Kurze Zeit später hat dann der Besitzer versucht gegen meinen Willen, die beiden Hunde zu befreunden. Wobei der andere Hund schon drohfixierend angeschlichen kam. Und der Besitzer glaubte die beiden könnten schön spielen zusammen. Ich hatte da einfach nur Angst und meine Betreungshündin auch. Dann habe ich erneut das Gespräch gesucht und es ging 3 Wochen gut.


    Dann habe ich meine Tür aufgemacht und der Hund erschien davor und hat mich zähnefletschend angeknurrt. Und ist dann auf meine Betreungshündin losgegangen. Und wollte in meinem Flur eindringen. Am nächsten Tag ist er auf meine Freundin, die er davor noch nie gesehen hat knurrend zu geschlichen. Sie stand vor meiner Wohnungstür in eine Ecke gepresst. Und hatte nur noch Panik. Sie hat ihr Tierabwehrspray genommen und hat nur gedacht, ich muss den Hund töten bevor er mich tötet. Der Hund durfte an langer Leine zu ihr hin. Irgendwann ist der Hund aus der Situation gegangen und hat aus der Ferne wieder geknurrt.


    Daraufhin bin ich zu deren Vermieter gegangen. Dann ging es wieder ein bißchen. Bis es nun wieder eskaliert. Der Hund macht seine Tür auf und kommt knurrend raus. Wenn er mich irgendwo im Treppenhaus hört knurrt er sofort los. Aussen habe ich ihn gesehen und bin rechts weg gegangen. Ich war schon 50 Meter weg, als er knurrend in den Weg reinsprang. Das weiß ich weil ich sie brüllen hörte, "der meint doch gar nicht euch" Und später zwei zitternde Jugendliche traf, in die er fast gesprungen wäre. Ein anderes mal hat er vor meiner Wohnungstür jemanden der mir beim einkaufen hilft angeknurrt.


    Ich habe es dann beim Ordnungsamt angezeigt, die Polizei befragt. Beide nicht zuständig. Das sei Sache des Vermieters. Also diesen nochmal angeschrieben. Als Antwort bekam ich, die Frage was ich mir denke was sie machen soll. Und das die Vermieter keine Möglichkeiten sehen. Ich weiß es ehrlich auch nicht. Und weiß noch nicht was ich Antworten soll.


    Ich habe überlegt ob ich über den Vermietern anbieten sollte, dass mir die Besitzer die Maße nennen und ich Ihnen einen Maulkorb schenke. Selber kann ich das nicht machen weil sie mit mir nicht mehr reden. Besonders die Besitzerin starrt mich nur an und sie haben sich für nichts entschuldigt und ich glaube sie verstehen auch gar nicht wofür.


    Aber haben wir da echt so wenig Möglichkeiten? Habt ihr noch eine Idee was wir da machen könnten? Klar Anwalt, wäre das nächste das ich versuche. Wir sind in Bayern und die Besitzer sind da völlig aussen vor. Sie findet das knurren und Zähnefletschen keine Aggression ist, weil der macht ja dann nichts. Und meine Freundin hat gesehen wie er mit sehr viel Aggression eine Frau begrüßt hat und die Besitzerin dachte er freut sich und findet die Frau gut. Ein anderes Mal hat sie gesehen wie er bellend in die Leine ging und sie hat die so verbellten Menschen aufgefordert ihn zu streicheln. Außerdem habe ich zweimal mitbekommen wie sie ihn schlagen. Einmal wollte er auf meine Besuchshündin drauf und das andere mal wäre er mir fast in den Rücken gesprungen. Ich habe den Luftzug schon gespürt und dann ein klatschen gehört und dann einen aufjaulen gehört. Auch das habe ich dem Ordnungsamt gemeldet.


    Einen schönen Abend euch


    Waldbaer73

  • Guten Morgen,


    ich empfehle Dir einen Anwalt zu nehmen und dann

    - Anzeige wegen versuchter gefährlicherer Körperverletzung und Nötigung zu stellen (wegen der Vorfälle aus den Absätzen 2 und 3)

    - Deinem Nachbarn eine Unterlassungserklärung zu schicken in dem er aufgefordert wird, unter Klageandrohung seinen Hund nicht aus seinem Machtbereich zu lassen

    - Eurem Vermieter mitzuteilen, dass ihr bei fehlender Abhilfe die nächste Miete um bis zu 50% kürzt


    Das ist zT (jedenfalls der dritte Punkt) juristisch grenzwertig, führt aber bei den meisten Menschen dazu, dass sie eingeschüchtert sind und klein beigeben.


    Alles Gute für Dich und Deine Freundin.

  • Moin,

    Das klingt schrecklich.

    Du kannst dich ans Veterinäramt wenden, notfalls auch anonym.

    In Deutschland ist das Mietrecht so ausgelegt, dass der Hund eine Duldung ist und grundsätzlich wieder verweigert werden darf in der Wohnung. Vielleicht die Vermieterin darauf nochmal in aller Deutlichkeit hinweisen. Ansonsten die Tipps, die Lea2020 genannt hat.


    Ich drücke dir die Daumen, dass gehandelt wird.



    Feli & Ash

  • Bist du im Mieterschutz? Da könnte man sich auch hinwenden um Rat zu suchen wie man mit dem Vermieter reden kann. Der hat nämlich auch Möglichkeiten (zb diesen Hund zu verbieten wenn er die anderen im öffentlichen Hausflur belästigt und gefährdet)

  • Gibt es objektive Zeugen für manche dieser Vorfälle? Weitere Nachbarn? Die Jugendlichen? Wenn nur eure Aussage gegen die der Nachbarn steht, wird es - zu Recht - schwierig für euch, denn dann sieht das einfach nur nach einem hässlichem Nachbarschaftsstreit aus.


    Sammelt Zeugen und lasst euch über einen Anwalt helfen.

  • Hey


    Also wenn das alles so stimmt und ich betroffen wäre, würde ich so vorgehen.


    1. Gespräch mit dem Besitzer suchen und ihn ausdrücklich darauf hinweisen, das er sich von mir fern halten soll und ich keinen Kontakt möchte, mich belästigt und bedroht fühle.

    Notfalls unfreundlich.


    Fruchtet das nicht.


    2. Vermieter informieren, darüber das ich mich bedroht und belästigt fühle.

    Und er den Besitzer darauf hinweisen soll sich von mir fern zu halten.

    Freundlich aber bestimmt.


    Wenn das alles zu keiner Besserung führt dann.


    3. Anwalt, Unterlassung und evtl Mietminderung.


    Wir hatten mal die Miete gemindert, als der Vermieter nach 3 Aufforderungen den Mangel (da ging's nicht um Hunde) nicht abstellen wollte.

    Den geminderten Teil haben wir einbehalten und zwar solange, bis der Mangel abgestellt war, was dann sehr schnell ging.


    Bei uns hier ist die Haltung eines Hundes nicht in Stein gemeißelt.

    Sie kann jeder Zeit untersagt werden.

    Es gibt hier Regeln an die sich jeder Besitzer halten muss, sonst droht Entzug der Erlaubnis.


    Bei uns reicht es schon, wenn sich ein Mieter vom Hund bedroht fühlt, ohne das eine echt Bedrohungslage vorliegt um Post zu bekommen.


    Falls das alles so stimmt wie geschrieben, was jetz keine Unterstellung sein soll. :)


    Verstehe ich den Besitzer nicht.

    Entweder ist der Verantwortungslos, dumm oder macht sich einen Spaß daraus, das andere Angst vor seinem hund haben.

    Oder eine Mischung aus allem.

  • Hallo,


    Wir haben nicht den gleichen Vermieter. Meine Vermieter sind informiert. Und mit den Vermietern von Ihnen bin ich im Gespräch. Und es entwickelt sich zu einem wirklich guten Gespräch. Zum Anwalt gehe ich als nächstes. Danke für alle eure Informationen.

    Hab ich das richtig verstanden, der Hund kann die Wohnungstür selbstständig öffnen?

    Ja kann er. Aber nicht von Anfang an. Das hat sich so entwickelt in den letzten Monaten.


    Gibt es objektive Zeugen für manche dieser Vorfälle? Weitere Nachbarn? Die Jugendlichen? Wenn nur eure Aussage gegen die der Nachbarn steht, wird es - zu Recht - schwierig für euch, denn dann sieht das einfach nur nach einem hässlichem Nachbarschaftsstreit aus.

    Ich weiß nicht ob ich neutrale Zeugen habe. Die Jugendlichen zb. kenne ich nicht. Aber bei den Nachbarn frage ich mal ob sich jemand bereit erklärt. Denn ja für einen Teil gibt es Zeugen. Und für eine Nachbarin kann ich Zeuge sein, wenn sie ihren Vorfall angeben möchte.

    Verstehe ich den Besitzer nicht.

    Ich verstehe die Besitzer auch nicht. Ich kenne sie zu wenig um deine Frage nach dem Grund zu beantworten.


    Schönen Tag


    Waldbaer73

  • Ehrlich, sowas macht mich echt sauer.


    Es ist bspw eh schon schwierig als Hundehalter eine Wohnung zu finden, warum tritt man das dann so derart mit Füßen??


    Ich würde definitiv eine Beschwerde an den Vermieter einreichen. Schildern was vor gefallen ist, dass ihr Angst vor dem Hund habt, und da dringend was passieren muss.


    Zusätzlich Vetamt/Ordnungsamt ( I h werfe immer durcheinander wer für sowas genau zuständig ist, sry) informieren.


    Die gute Frau sollte mAn samt Hund zum Wesenstest konsultiert werden, sollte bspw eine Maulkorb Pflicht seitens Vermieters ( inwiefern der das durchbringen kann) nicht greifen.


    Ein Bardino ist von den Anlagen her so ziemlich das Gegenteil vom Labrador. Die Besitzerin hat offenbar weder Ahnung noch Verantwortungsbewusstsein.

    Passt auf euch auf :/

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