Mittelschnauzer Dame schnappt nach Familienmitglied

  • Danke für eure Antworten. Das erste mal schnappen war am ersten Tag, sie stand neben meiner Mutter als wir die Kiste mit ihren Sachen ausgeräumt haben und knäppte ihr in die Hand. Ich denke sie war einfach aufgeregt.

    Beim zweiten Mal lag sie auf ihrer Decke und wir wollten ihr das Schweinsohr runternehmen, da sie direkt drauf lag und es auch gruselig fand und total nervös war deswegen. Ich denke sie war gestresst.

    Beide Male waren es Situationen, wo Ihr der Hündin - die Ihr noch nicht kanntet / lesen könnt - "ihre" Sachen wegnehmen wolltet.

    Ich würde da auch in Richtung Ressourcen denken.

    Generell würde ich bei einem Hund, den ich noch nicht kenne, nicht einfach hinlangen und etwas wegnehmen, sondern vielleicht durch Tauschen mit was noch Tollerem versuchen, weiter zu kommen.


    Stress kommt vermutlich noch dazu.


    Sie "testet nicht und versucht ihren Kopf durchzusetzen". Wahrscheinlich wendet sie schlicht und einfach die Strategien an, die ihr bisher geholfen haben. Es wird ja einen Grund haben, warum sie so jung schon so oft den Besitzer wechseln musste. Ihr seid die dritte Familie?

    Dass Ihr einen Trainer zu Rate zieht, find ich super. Derweil würde ich versuchen so wenig Konflikte wie möglich einzugehen und mich auf absolut notwendige Dinge beschränken.

    Ein Hund, der den ganzen Tag hin und her läuft, kommt nicht zur Ruhe. Schlafentzug wird nicht umsonst als Folter eingesetzt. Das kann richtig krank machen.

  • Sie "testet nicht und versucht ihren Kopf durchzusetzen". Wahrscheinlich wendet sie schlicht und einfach die Strategien an, die ihr bisher geholfen haben. Es wird ja einen Grund haben, warum sie so jung schon so oft den Besitzer wechseln musste. Ihr seid die dritte Familie?

    Also wenn die Erzählungen der Vorbesitzer stimmen, ja sind wir die 3te Familie wenn man den Züchter nicht mitzählt. Ich weiß ja, dass Hunde teilweise hin und her geschoben werden ist keine Seltenheit, aber sie ist doch erst 14 Monate alt und ist von Augsburg (Züchter vermute ich mal) nach Bayern, nach Hessen und jetzt zu uns. Der Umzug von Bayern nach Hessen war letzte Woche Freitag(!).


    Und Hundetrainer war von Anfang an klar, meine Eltern hatten als letztes einen 5 Jahre alten Airdale und haben durch eine Trainerin soviel erfahren, was den Airdale anging. Lucy ist nicht der erste Hund, ich bin mit Hunden groß geworden. Aber der erste den ich mir geholt habe, für den ich verantwortlich bin und der ich natürlich ein ordentliches und sicheres Zuhause für immer geben möchte dog-face-with-floating-hearts-around-headface Und die Hundetrainerin trainiert ja nicht nur den Hund sondern auch mich. Was ich vllt falsch mache und wie ich es besser machen kann.

  • Andere haben schon nützliche Tips beigesteuert, von mir gibt's nur ein kleines OT:

    - Eine Hündin, die nach Menschen schnappt, ist in meinen Augen alles andere als eine Dame... :D


    Dagmar & Cara

  • Also zuerst bin ich da vollkommen bei meinen Vorrednern :

    Deine Hündin hat jetzt binnen kürzester Zeit 2 Besitzerwechsel gehabt, da sind 3 Tage garnix. Sie muss erstmal ankommen und braucht Ruhe.

    Das hin und her tingeln ist vermutlich deshalb weil sie sich in ihrer neuen Umgebung noch nicht sicher genug fühlt um so ruhen zu können wie es ein anderer Hund tun würde der bereits länger bei euch leben würde.

    Rechne mal mit nen paar Wochen bis Monate, je nachdem wie doll ihr da das Misstrauen im Weg steht.

    In dieser Zeit würde ich nen Gang zurück Schrauben. Sie ist in eurer Wohnung bereits überfordert, da brauchts noch kein langes Gassi, sie muss erstmal ruhen können, das is schon anstrengend genug.

    Des Weiteren würde ich Dinge die ein Ressourcenproblem darstellen könnten, meiden.

    Es weiß ja keiner wie das die Vorbesitzer gehandhabt haben, oder ob es nur daran liegt dass sie euch noch nicht ausreichend über den Weg traut um in Ruhe und ohne Angst dass ihr es eh nur wegnimmt kauen kann. ( bisher hat sie ja eher die Erfahrung gemacht, dass ihr es ihr wegnehmen wollt)

    Gebt ihr deshalb erstmal kein Schweineohr oä, und lasst sie erstmal in ihrer Geschwindigkeit auf euch zu kommen.


    Ich hab ja selber eine Mittelschnauzer Hündin. Allgemein Schnauzer sind tendenziell eher misstrauische Hunde. Je nach Hund mehr oder weniger ( ja ursprünglicher umso mehr, meistens). Speziell der Mittel ist da nochmal nen Ticken näher dran als es Zwerg und Riese sind. Sie sind ein bisschen eigen. ^^

    Es kann sein dass der erste Besitzer es sich einfacher vorgestellt oder es verbockt hat, und Besitzer 2 mit der Konsequenz ( evtl auch geschnappt weil man etwas weg nehmen wollte?) nicht klar gekommen sind.

    Schnauzer wählen in Konfliktsituationen gern den Vorwärtsgang. Vermutlich wird sie irgendwann noch auspacken mit ner Portion Territorialverhalten, das wäre alles ganz Schnauzertypisch. Sollte so, sonst hätten sie ihren Ursprünglichen Job nicht machen können.

    Grundsätzlich haben sie zum Airedale viele Gemeinsamkeiten, aber sie sind oft nen Ticken weniger offen, misstrauische, ernster, und im Spiel gröber.

    Sie achten sehr auf Körpersprache ( bei Mensch wie Hund) und sind sehr sehr wachsam.


    Das bedeutet auch, dass sie je nach Individuum länger brauchen um sich mit Fremden Menschen anzufreunden, und so ein bisschen zum Ressourcen verteidigen neigen können.

    Somit wäre das Verhalten was deine Hündin zeigt, auch nicht grade untypisch.

    Hier ist es bspw so dass sich meine Hündin von mir und meiner Mutter alles gefallen lässt. Von Fremden dagegen garnix. Fremden ( und Hunden) gegenüber würde sie verteidigen.

    Ich würde mich trotzdem - nur weil ich das gesagt hab - nicht davon ausgehen dass sich das Ressourcenthema schon gibt wenn erstmal eingewöhnt. Aber solange sie euch noch nicht überm Weg traut und sich nichtmal in eurer Wohnung wohl fühlt, braucht ihr damit noch nicht anfangen.


    Ihr müsst sie nicht in einen anderen Raum sperren. Ich würde eine Hausleine dran machen ( falls es zu kritischen Situationen kommen sollte) und sie erstmal weitestgehend wie Luft behandeln - sie ist da, braucht aber auch keine besondere Aufmerksamkeit.

    Gassi erstmal nur Runden zum Lösen.

    Wenn sie auf euch zu kommt, ist gut. Wenn nicht? Auch gut.

    Pennt sie sogar ein? Besonders gut.

    Aber nicht belästigen, kein Futter weg nehmen, kein Spielzeug weg nehmen, nicht stören wenn sie in Ihrem Bettchen liegt.

    Und nebenbei würde ich als Mensch nochmal dazu raten mich genauer mit der Körpersprache auseinander zu setzen ( Calming Signals). Dann ist das Schnappen evtl nicht mehr so plötzlich :)

    Meine Schnauzerine bspw kommuniziert zum großen Teil nonverbal. Das heißt - Sie hat es nicht nötig jedes Mal zu Knurren wenn ihr was nicht passt, schließlich gibt's genug andere Wege mitzuteilen wenn man was blöd findet.


    Und nebenbei könnt ihr nach nem Trainer schauen, damit ihr das Ressourcenthema angehen könnt ( oder ob je nachdem noch was anderes dazu kommen sollte).

  • Ich habe mich wegen Schnauzer versucht schon etwas schlau zu lesen in der kurzen Zeit :) Also es ist so das sie tatsächlich unsere Nähe sucht. Sie guckt nach uns, abends liegt sie auch brav bei mir im Büro (haben Haus mit Garten) obwohl sie auch im Schlafzimmer von mir liegen könnte wo ich wirklich nur zum schlafen bin, da ich den großen Kleiderschrank auch um Büro habe. Gestern wanderte sie mit mir zusammen ins Schlafzimmer als ich schlafen ging. Sie kommt auch immer zu uns, setzt sich auf ihre 4 Buchstaben und möchte an der Brust/Bauch gekrault werden. Also ich finde sie schon sehr offen uns gegenüber, was überraschend ist :) Ich glaube auch, dass sie sich gut bei uns eingewöhnen wird.

    Ich wollte mir halt jetzt ein paar Tipps holen um ihr den Einstieg in unsere kleine Familie so leicht wie möglich zu gestalten. Denn wir gesagt, nach 3 Tagen haben wir schon gemerkt, sie ist eigentlich ein super toller Hund.

  • Ich finde es sehr ungewöhnlich, wenn Hunde „hin und her geschoben“ werden und meiner Erfahrung nach hat das auch üblicherweise einen Grund. Wisst Ihr, warum die zwei Vorbesitzer sie abgegeben haben?


    Sie ist jetzt ein paar Tage bei Euch, noch viel zu früh um zu beurteilen, wie sie sich insgesamt zeigt, wenn sie richtig angekommen ist. Aber zumindest probiert sie schon aus, wie weit sie mit „zwicken“ kommt oder was sie sich damit vom Hals halten kann. Was für einen Hund ja auch gar nicht so ungewöhnlich ist, es ist ein Bestandteil des möglichen Verhaltensrepertoires. Da solltet Ihr einfach ein nüchternes Auge drauf haben. Wertungen in der Art von „eigentlich ist sie doch ganz lieb, aber ...“ stehen dem sachlichen Blick gerne mal im Weg, die würde ich erstmal beiseite schieben. Und den Hund beobachten und ihn kennenlernen.


    Mehr Zeit zum Eingewöhnen und mehr Ruhe ist wichtig. Auch wenn sie „von selbst“ immer wieder kommt, möglicherweise um zu checken, was los ist.

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