Wie reagiert Ihr auf hilflose Hundehalter?

  • Auch wenn es nicht immer so ist: ich habe selbst ein Beispiel erlebt, wie ganz andere Absichten hinter für mich persönlich „seltsamen“ Verhalten liegen. Also für - die meisten meinen es gut.


    Jahrelang hatte mich eine Frau aus der Nachbarschaft genervt, weil sie mich ständig anquatschten wollte, während ich mit meinen Hunden trainierte. Ich war schon total verzweifelt, weil ich dachte, dass sie mich irgendwie auf dem Kieker hat. Man muss dazu sagen, die Frau ist in ihrer Art einfach nicht so die Höflichste. Sie ist außerdem eine Bekannte, also keine Fremde. Aber wir konnten uns nie unterhalten, weil sie einfach immer den falschen Moment wählte… Dachte ich. Aber ich wurde neulich ausnahmsweise von ihr angesprochen, während ich NICHT trainierte mit Geri sondern einfach lässig Gassi genoss. Tja. Sie wollte einfach mal mit mir quatschten - denn genau das tat sie. Total nett, über unsere Hunde. Es ging nur nicht - weil ich immer mit Training beschäftigt oder mit jemand anderem unterwegs war und ihre Ansprache als Störung wahrgenommen habe. Ich hatte ja meine TS-ehemaliger-Schutzhund-Wölfin, mit der ich recht viel arbeiten musste (nur dass sie zu krank für Hundesport war, änderte nichts daran dass sie Training und Aufgaben brauchte, sie war nicht nur meine Seele, sie war auch meine Hauptfreizeitbeschäftigung - und als sie, nach viel Arbeit, dann ganz verträglich und im Gehorsam war, kamen auch schon recht schnell die Welpen und weiter ging es mit Training). Und wenn nicht trainiert wurde, waren ich und Freki mit unserem Lieblingspitz und dessen Frauchen unterwegs, oder mit meinen und Frekis anderen Freunden, und da wollte ich auch keine Störung. Sie hatte also gar nicht die Möglichkeit, mich NICHT zu stören. Wir sahen uns ja nur in den „Gassigründen“ und da war ich immer, immer, immer beschäftigt. Manchmal wollen diejenigen, die als störend und übergriffig empfunden werden, nämlich einfach nur Kontakt und wissen nicht genau wie und wann es am besten wäre. Ich ärgere mich im Nachhinein viel mehr über mich, weil ich nicht viel eher schon einfach selber auf diese Frau und ihren Hund zugegangen bin. Nur so als Beispiel für das was du erwähnt hattest, ich hoffe es passt und ich habe verstanden was du meintest.

  • tu ich selten. Es geht mir da auch um die Denkweise: Lästern ist ok, aber evtl helfen zu wollen, nicht :???:

    Einfach mal auskotzen - das geht im Internet, in einem Forum enorm gut.
    Weil:
    Ärger ist etwas, das man nicht teilen sollte denn es vermehrt sich auf unschöne Weise:
    Teilst Du den Ärger mit jemandem, ist der bestenfalls auch verärgert - solidarisch :barbar: Dann wäre man dann schon zu Zweit schlechtgelaunt.

    Ist die Person nicht verärgert und ergreift vielleicht sogar noch Partei der andern Seite, bist Du verägertererererer :motzen:

    Natürlich ist das nicht immer und üüüüüberall aber das Muster in etwa ist wiedererkennbar :lol:

    Also ist es besser, sich online auszukotzen und das nicht im RL mitzuschleifen :smile:


    Ich gehe gar soweit, dass Leute die wir eigentlich nur schimpfend erleben (nicht speziell hier, allgemein Online-Menschen halt), im RL mega hilfsbereit und freundlich sind.


    Der Schimpf-Thread hat eine wichtige Funktion.
    Wenn man mal nicht weiss, wohin mit dem eigenen Frust und Ärger ist das eine wirklich gute Müllhalde.
    Und keiner muss sich dort aufhalten, keiner muss dort lesen.
    Eigentlich perfekt, nicht?

  • Für den Schimpfthread muss man sich freischalten lassen, oder? Das heißt, dass jeder der darauf keine Lust hat, nichtmal Benachrichtigungen im Forum darüber bekommt. Ich finde diesen Aufbau sehr gut. Habe mich bis jetzt noch nicht freischalten lassen, aus diffuser Befürchtung, mich selbst dort als schrecklicher Hundehalter „im Spiegel“ zu sehen…

  • Ich lese auch mal im Nerv- Thread. Und klar, die Funktion als seelischer Mülleimer ist voll okay.

    Ich persönlich denke mir halt manchmal, dass das Leben entspannter wäre, wenn man die Situatuionen, die Anlass dazu geben, sich dort richtig auszukotzen, etwas gelassener sehen würde. Natürlich gibt es Beispiele und Begebenheiten, die dort geschildert werden, da längst du dir wegen der anderen HH ans Hirn. Aber bei Leuten, die man z.B. immer wieder trifft, würde vielleicht auch mal ein nettes klärendes Gespräch helfen.

    Wie im Beispiel von FrekisSchwester. Sie fühlte sich ja von der Dame auch genervt (aus nachvollziehbaren Gründen). Hätte sie früher mal die Trainingssituation erklärt, hätte die andere HH Rücksicht nehmen können und ihr wäre viel Nerverei erspart geblieben.

    Bei uns kenne ich nur vom Gassigehen ein Paar, das neben 3 eigenen Hunden immer wieder einen TS- Pflegi hat. Ihre 3 eigenen Weiber haben Kaya mittlerweile als zu tolerierendes Übel akzeptiert und es ergeben sich immer wider nette Gespräche, wenn wir uns treffen. Jetzt freuen sie sich immer, wenn sie uns sehen, weil sie mit ihren Pflegis und Kaya dann immer Fremdhundebegegnungen trainieren können. Sie kennen Kaya und wissen, wie sie reagiert. Zur Zeit haben sie einen Kroatischen Schäferhund, der schnell auslöst bei fremden Menschen und Hunden und da stellen wir uns als Übungsobjekte zur Verfügung. Eine Win- Win, weil Kaya auch lernt bei solchen Begegnungen. Und falls ich mal einen Angsthund haben sollte, weiß ich auch schon, wo ich Tipps kriegen könnte, weil die mit solchen Hunden enorm viel Erfahrung haben.

  • Den Hinweis den eigenen Hund nicht zu anderen angeleintem Hunden zu lassen, würde ich jetzt nicht unbedingt als Tip zur Erziehung packen. Das ist ja eher nett verpackt, dass der andere Halter seinen Fifi gefälligst vom eigenen Hund fernzuhalten hat.

    ja, alle Menschen hassen alle anderen und wollen alle anderen auch nur loswerden, wahnsinn, also manche haben anscheinend echt Traumen erlebt :roll:

    Ne, besagte Leute haben meinen Dackel nicht als Fifi betrachtet, mich auch nicht als Arsch der Welt, sondern als 11jähriges Kind mit kleinem Dackel, den sie süß fanden und die mir nett unter die Arme gegriffen haben. Die Bekanntschaften mit diesen Leuten hielten weit über den Tod unserer Hunde hinaus.

    Stell Dir vor, nicht jeder will jeden Menschen auf den Mond schießen, sie wollten mir tatsächlich was beibringen. Aufrichtig und Achtung: Empathisch

    Was hat denn die Bitte die Hunde nicht zueinander lassen mit Menschenhass zu tun? Und eben halt für mich auch nichts mit Erziehungstipps oder hilflosen Hundehaltern....Meine Hunde sind alle "Fifis" - ist für mich jetzt per se auch keine "Beleidung", sondern fällt hier im Sprachgebrauch unter Fellnase oder was auch immer.


    Ich hatte den Eingangspost so verstanden, was ich mache wenn ich sehe dass da jemand gerade ein Problem mit dem Hund hat, dass er nicht lösen kann und dabei hilflos wirkt- aus dem Weg gehen um die Situation für das Hund-Halter Gespann entspannter zu machen. Und ich gehe auch aus dem Weg wenn mir jemand seinen Rat aufdrücken will, nach dem ich nicht gefragt habe. Die meisten von den schlauen Tipps wären auch einfach unfassbar schief gegangen "Die machen das schon unter sich aus".


    Das hat ja nichts mit ungewolltem Kontakt zu tun, oder wenn man sagt "Keinen Kontakt an der Leine, Nein meine wollen nicht spielen, Lassen Sie Ihren Hund nicht auf mein Grundstück rennen oder eben den freigedrehten Junghund einsammelt der spontan den Rückruf vergessen hat".


    Hier gehen auch sicher alle anders spazieren und an anderen Orten. Ich habe gerne meine Ruhe und betreibe auch keinen Smalltalk auf meinen Spaziergängen, daher ergeben sich manche Situationen auch einfach nicht. Andere gehen vllt. spazieren und quatschen gerne und haben so ganz andere Gesprächseinstiege. Wenn ich gefragt werde antworte ich auch oder erkläre wie ich dieses oder jenes gemacht habe, aber ansonsten lasse ich andere, fremde Menschen in Ruhe.

  • So, ich bin heute morgen vorm Frühstück mit meiner Silver eine Runde Rad gefahren. Dabei haben wir drei andere Hundehalter getroffen. Alles drei "Stehenbleiber".

    Der erste mit einem größeren schwarzen coolen Hund in der einen Hand und einem kleinen bellenden in der Flexileine hängenden Hund auf der anderen Seite.

    Die zweite, eine Frau mit geiferndem Ridge, stand halb im Gestrüpp und brauchte beide Hände und ihr gesamtes Körpergewicht, um den Hund zu bändigen.

    Und zuletzt noch eine junge Frau mit unfreundlichem Soka, der sie halb übern Weg zerrte und die deshalb auch ordentlich zu tun hatte.

    Ich bin mit Silver auf der abgewandten Seite jedesmal zügig dran vorbeigeradelt.


    Glaubt jemand, ich hätte einem dieser drei einen Gefallen getan, wenn ich angehalten hätte und irgendwelche Belehrungen oder Kommentare vom Stapel gelassen hätte?

    Ich tippe drauf, die waren alle drei froh, dass wir möglichst schnell vorbei waren und sie mit ihren Hunden ungestört weitergehen konnten.


    Edit: ...und ich bin nicht so zügig dran vorbei gefahren, weil ich andere Menschen und Hunde hasse, sondern einfach, um die Situation möglichst schnell zu entspannen. Bei der Ridgeback-Frau war vielleicht ein ganz klein wenig Besorgnis dabei, was mit meiner Silver passieren könnte.... hab ich in dem Moment aber ehrlich gesagt auch nicht genauer analysiert, bin einfach nur zackig dran vorbei.

  • Glaubt jemand, ich hätte einem dieser drei einen Gefallen getan, wenn ich angehalten hätte und irgendwelche Belehrungen oder Kommentare vom Stapel gelassen hätte?

    Denkst Du, dass das jemand glaubt?

  • Die zweite, eine Frau mit geiferndem Ridge, stand halb im Gestrüpp und brauchte beide Hände und ihr gesamtes Körpergewicht, um den Hund zu bändigen.

    Und zuletzt noch eine junge Frau mit unfreundlichem Soka, der sie halb übern Weg zerrte und die deshalb auch ordentlich zu tun hatte.

    Zunächst mal Glückwunsch, dass nichts passiert ist. Scheint ein guter Tag für Dich zu werden ;)


    Glaubt jemand, ich hätte einem dieser drei einen Gefallen getan, wenn ich angehalten hätte und irgendwelche Belehrungen oder Kommentare vom Stapel gelassen hätte?

    Ganz bestimmt nicht. Aber die Vorstellung mit dem Rad anzuhalten, den Zeigefinger zu heben und "Die kleine Hundefibel" zu zitieren find ich witzig.

    Ich bin auch der Meinung, dass in solchen Situationen jedes Gespräch und jeder Kommentar überflüssig ist (solange die Hunde einem nicht zu nahe kommen).

  • Oder „Die kleine Hundebibel“, wegen Missioniereifer etc. 🤣 Und dann so richtig schön in schulmeisterlichem Ton. Das würde - je nach Humor des Hundehalters - vielleicht sogar durch Lachen entspannen 🤪

  • Ok, also solchen Leuten nicht helfen und sich im Nerv Thread über sie auslassen, ist lästern.

    Solchen Leuten nicht helfen, sondern die "Flucht ergreifen" und in einem eigenen Thread im Forum herablassend über sie sprechen, ist aber in Ordnung. :???:

    Die Logik muss ich nicht nachvollziehen können.

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