Der Jagdhunde-Ausbildungsthread

  • Das geht auch ohne Ohren drehen und den ganzen aufgezählten Rest...

    Können wir wenigstens hier Zwang und Gewalt trennen?

    Wenn darunter verstanden wird, dass der Hund nach dem Lernen auch Mal muss wenn er nicht will, können wir ja alles so benennen...Zwangssitz, Zwangsplatz, Zwangsaus

  • Zu der Bracken-PO:


    AP (Anlagenprüfung): Art der Suche, Laut, Schussfestigkeit, besondere Verhaltensweisen.


    Art der Suche: Geprüft wird auf Fuchs oder Hase auf abgestecktem Areal. Bracke wird geschnallt und muss systematisch Suchen. Bewertet wird wie weit sich die Bracke löst und wie systematisch sie sucht.


    Laut: bewertet werden Fährtenwille, Sicherheit, und Fährtenlaut. Bracke soll hartnäckig die Fährte verfolgen und zuverlässig zur Fährte zurückkehren wenn verloren. Bewertet wird die Zeit, die die Bracke auf der Fährte bleibt. Beim Laut gibt's die Bestnote nur bei zuverlässig Fährtenlauten Hunden. Waidlaut und Sichtlaut werden vermerkt.


    Schussfestigkeit: wie unbeeindruckt der Hund durch die Schussabgabe ist, während sie frei sucht. Im Idealfall muss sie auch noch abrufbar sein.


    Die Bringtreue im Rahmen der Brauchbarkeit wird glaube ich durch die PO des Vereins Deutscher Bracken geregelt. Wenn ich mich recht entsinne: Schleppe mit Haarwild. Führer setzt an, folgt für 30 Meter und schnallt dann. Bracke muss zuverlässig zum Stück kommen und Bringen. Absetzen führt bei schwerem Wild zu keinem Punktabzug.

    In anderen Brackenvereinen kann man die Schleppe am Riemen machen, dann ist das das Fach Haarwildschleppe.


    Den Rest ergänze ich peu a peu, die PO ist recht umfangreich, und jeder Brackenverein hat sich ein paar Besonderheiten gebastelt.

  • Wenn darunter verstanden wird, dass der Hund nach dem Lernen auch Mal muss wenn er nicht will,

    das verstehe ich darunter.....

    Ich auch, und ich habe auch kein Problem mit Zwangsapport an sich, da ich eben der Meinung bin, dass der Hund, vor allem eben als zumindest Teilzeit-Gebrauchshund auch funktionieren muss.

    Andererseits sehe ich (auch als ich gestern mal bei einer Übungsgruppe des JGV zugesehen habe) besonders beim Apport zu viel Gewalt und einfach kein fair aufgebautes Training. Das sieht man allerdings leider häufig in der Jagdhundeausbildung.

    Ich selbst (und das ist nur meine persönliche Meinung) bin durchaus der Meinung, dass ich auch mit Zwang und "Bestrafung" arbeiten darf, aber eben nur dann, wenn ich sicher sein kann, dass der Hund die geforderte Aufgabe leisten kann und eben weis, was von ihm verlangt wird. Und das ist eben ganz oft nicht der Fall. Da werden Hunde für Dinge bestraft, die sie überhaupt noch nicht können...

    Außerdem betreiben ich die Jagdhundearbeit eben für meinen Hund, da möchte ich auch, dass mein Hund Spass an der Sache hat und Dinge freudig ausführt.

  • Wenn darunter verstanden wird, dass der Hund nach dem Lernen auch Mal muss wenn er nicht will,

    das verstehe ich darunter.....

    Das war auch mein Verständnis.


    Der Knirps hält Zwang auch nur bis zu einem gewissen Punkt aus. Wo die Vorsteher dann erst richtig kapiert haben worum es geht und anfangen freudig mitzuarbeiten, macht Herr Brack schon dicht und ist nicht mehr ansprechbar. Deswegen wenden wir Zwang erstmal da an, wo er auch wirklich muss (Abruf von Fährte, oder wenn ich ihm im Revier keine Alternative lasse als durchs Wasser zu gehen). Alles was eher "wäre toll wenn er das macht" ist, machen wir noch spielerisch.

  • Die Anlagenprüfung ist ja ähnlich wie bei uns. Nur, dass wir eben noch zusätzlich das Wasser haben.

    Bei uns war eigentlich nur die Hasenspur im vorhinein ein "Problem", da wir hier eben auch nur sehr wenige Hase (und wenn dann eben im Wald und nicht auf dem Feld) haben. Das hat das Üben schon ziemlich schwierig gemacht.

  • Bzgl der Hasen gibt es ja auch seit Jahren Diskussionen, wie damit auf den Prüfungen umgegangen werden soll... Deswegen geht bei uns halt auch Fuchs (aber auch nicht in allen POs).


    Ich finds einfach nur superverwirrend, dass der Gonczy Polski in vier verschiedenen Vereinen geprüft werden darf (die Brackenvereine). Einerseits ist das ganz praktisch, weil man sich die jeweils am besten passende Prüfung raussuchen kann, andererseits muss man wirklich genau die PO und die Anhänge lesen, sonst steht man am Ende auf einer Prüfung auf die man sich nicht vorbereitet hat.

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