Menge Pansen durch Muskelfleisch oder Gemüse ersetzten? Welches Öl für empfindlichen Hund?

    Hallo,


    Mogli (Jack Russel/Chihuahua Mix) bekommt derzeit eine Auslussdiät mit Pferdefleisch.

    Grund ist, das er sich immer stärker Juckte, allerdings glaube ich das es am Lachsöl und Dorschlebertran lag, denn als ich dies erhöht hatte wurde es deutlich schlimmer.


    Es scheint also nicht ganz zu stimmen, das bei einer Fischunverträglichkeit trotzdem Lachsöl und Dorschlebertran vertragen wird.


    Anfangs juckte er sich nur leicht, da hab ich aber auch zu wenig Öl gegeben. Da sein Fell aber stumpf wurde, hab ich mehr Öl gegeben, Fell wurde deutlich besser, aber das Jucken auch viel Schlimmer.


    Seit er kein Rind als Proteinquelle, Lachsöl und Dorschlebertran mehr bekommt, hat das Jucken am Körper schon deutlich nachgelassen.


    Dazu hat der Arme wohl auch ne Pollenallergie, weil er sich in der letzten Zeit auch häufig an den Augen gerieben und gekratzt hatte.

    Jetzt bekommt er Ceterizin und es ist deutlich besser geworden.


    Ok, da es vom Pferd keine Pansen, nur Muskelfleisch und Innereien gibt, weiß ich nicht wie ich das ausgleichen soll.

    Die Menge, die normal Pansen wäre durch Muskelfleisch oder Gemüse/Obst ausgleichen?

    Die Menge an Innereien bleibt ja trotzdem bei 15%?


    Derzeit bekommt er (70/30) Pferdemuskelfleisch, Pferdeinnereien, Pferdefett (um den sehr geringen Fettgehalt im Pferdefleisch zu erhöhen), Pferdeknochenmehl oder Pferdeknochen, Süßkartoffel, 3 x die Woche Seealgenmehl für Jod.

    Mit Öl muß ich schauen, denn anscheindend verträgt er auch kein Leinöl. Danach hat er sich wieder häufiger an den Ohren gekratzt. weary-dog-face

    Teste jetzt Kokosöl und für Omega-3- Fettsäuren wollte ich Chiasamen versuchen. Letztere müssen wohl gemahlen und eingeweicht werden?


    Das Pferdefett wird ja kein Öl ersetzten, da muß ich umbedingt was finden was auch von Mogli vertragen wird.eyerolling-dog-face



    Gruß, Tanja

    Die Prozentrechnerei ist so oder so recht ungenau und auch wenn entsprechende Autoren es gern propagieren, braucht kein Hund Pansen im Futter.

    Während einer richtigen Ausschlussdiät solltest du zu Beginn weder Zusätze, noch Öle oder großartig Gemüse füttern. Proteinquelle plus Kohlenhydratquelle und sonst nichts für die ersten Wochen.

    Wenn ich meinem eigentlich völlig allergiefreien kleinen Terrier täglich eine solche Fleischmenge geben würde, würde er sich nach einiger Zeit kratzen wie verrückt. Bist du dir sicher, dass nicht die Fleischmenge an sich viel zu üppig ist für den Zwerg, es also vielleicht nicht am Proteinträger, sondern generell an der Proteinmenge liegt?

    Hallo,


    ok, dann müsste ich die Seealge als Jodquelle und Chiasamen also auch erstmal weglassen.



    Ich dämpfe die Süßkartoffeln bis sie ganz weich sind, weiß aber nicht ob das so richtig ist. Roh sollen sie ja Oxalsäure enthalten.


    terriers4me

    Das es Hunde gibt, die durch einen hohen Fleischanteil mit Juckreiz reagieren habe ich hier nun auch schon öfter gelesen.

    In meinem Büchern über Barf und auch im Internet finde ich immer Angaben mit 80/20, oder eben 70/30.

    Ich frage mich auch, wie es sein kann, das ein Tier, welches Hauptbestandteil der Nahrung Fleisch ist, damit Probleme haben kann.

    Ich finde darüber auch keine Info, warum das so sein kann.


    Angenommen ich würde 50/50 füttern, dann bekäme Mogli 92 g Fleisch (inklusive Innereien, Fett) und 92 g Gemüse/Obst (derzeit ja Süßkartoffeln).


    Das kommt mir irgendwie total falsch vor, einen Omnicarnivoren soviel pflanzliches in den Napf zu packen. :/


    Allerdings, wie gesagt, vor drei Wochen sind wir von Rind mit Lachsöl auf Pferd und Süßßkartoffel umgestiegen.

    Das Jucken wurde sehr schnell viel weniger.

    Nur als ich mal eine Fertigdose mit Pferd Pur gegeben habe, fing das Jucken wieder an.

    Mogli scheint also die künstlichen Zusatzstoffe nicht zu vertragen.


    An den Ohren kratzt er sich immernoch immer mal wieder, aber nicht ständig.

    An einem Tag so gut wie garnicht, an einem anderen Tag wieder etwas häufiger.


    Das reiben und jucken an den Augen hat mit der Gabe von Ceterizin fast ganz aufgehört.

    Das kommt nurnoch sehr selten vor und wenn nicht mehr in dem Ausmaß wie vorher.


    Ich habe jetzt eine Art Tagebuch angelegt, mal schauen ob da was bei raus kommt.


    Gruß, Tanja

    Ich würde auch dazu raten, da Protein zu reduzieren, gerade wenn der Fettgehalt eher gering ist und damit die Energieversorgung viel aus dem Fleisch kommt. Hunde wurden über viele Jahrhunderte auf große Genügsamkeit bei tierischem Protein selektiert, daß viel Fleisch zu "Schärfe" im Blut und Hauterkrankungen führt, ist eine ganz alte Warnung, die sich schon vor 200 Jahren findet.

    Zitat von Tanja 75

    Ich frage mich auch, wie es sein kann, das ein Tier, welches Hauptbestandteil der Nahrung Fleisch ist, damit Probleme haben kann.

    Ich finde darüber auch keine Info, warum das so sein kann.

    Die Info darüber ist ausserhalb von Barf-Büchern sehr leicht zu finden.


    Für Haushunde ist Fleisch nicht unbedingt der Hauptbestandteil der Nahrung - soviel Fleisch hatten früher die Menschen nicht übrig! Die Hunde kriegten stärkehaltige Resten: Brot, Getreidebrei. Klar konnten sie das mit selbsterlegten Kleinnagern ergänzen, aber es fand über Jahrhunderte eine Selektion auf Verwertung von KH statt. War regional abhängig (Hunde von nordischen Völkern erhielten mehr Fleisch/Fisch), andere wurden ausgesprochen fleischarm ernährt. Aufgrund dieser Selektion können Hunde heute Kohlenhydrate wesentlich besser verwerten als Wölfe. Sprich: artgerechte Ernährung ist für Hunde nicht dasselbe wie für Wölfe!


    Viele Hunde vertragen eine grosse Bandbreite von Proteinanteil/Fleisch im Futter, aber längst nicht alle. Eine extrem fleischlastige Ernährung ist weder notwendig, noch ökologisch sinnvoll.


    Zur Ausgangsfrage: Pansen schmeckt extrem lecker, enthält aber nichts, was nicht in Innereien verfügbar wäre. Für die Dauer einer Ausschlussdiät muss man sich da gar eine Gedanken machen. Schau lieber, ob ein etwas reduzierter Fleischanteil besser geht.


    PS: Ich frag mich gerade, wie Hunde Chia-Samen verwerten sollen? Wie kommen die an das Öl ran?:???:

    Ich denke, dass Chiaöl gemeint ist. Das habe ich auch schon verfüttert. Alternativ kannst du Dir auch mal Leindotteröl anschauen. Das ist kein Leinsamen, ist günstiger als Chiaöl und hat im Vergleich zu Leinöl auch eine bessere Haltbarkeit.


    EDIT: Würde es jetzt während der Ausschlussdiät aber auch nicht austesten, sondern erst später.


    Hallo,


    es waren wirklich Chiasamen gemeint, so steht es im Buch "Rohkäppchen und der Zahnlose Wolf" von Frau Dr. Ziegler.

    Sie werden gemahlen und eingeweicht.


    Kennt jemand eine gute Seite im Internet, wo es genauer um das Thema weniger Proteine geht?


    Nur mal so zum Verständnis: Wenn Mogli am Tag 188 g Futter bekommt (ich rechne noch mit 4 % vom KG weil der Hund dünn ist und zunehmen sollte), dann bekäme er ja bei einer 50/50 Fütterung 94g Süßkartoffel und 94 g Fleischanteil.

    Der 94 g Fleischanteil bestünde dann ja aus Muskelfleich, Innereien und Fett.

    In Moglis Fall alles vom Pferd.

    Wenn ich jetzt von den üblichen 15% Innereien ausgehe wären das nurnoch 14 g.

    Aber in den Innereien sind ja wichtige Nährstoffe enthalten, und ob die geringe Menge dann noch ausreicht?:ka:

    Im Fleisch sind ja generell wichtige Nährstoffe, Aminosäuren usw.

    Und wenn die Menge dann so reduziert wird, ob der Bedarf da noch gedeckt wird?


    Wie lange würde es bei einer Umstellung auf 50/50 dauern bis der Juckreiz weg sein müsste?


    Heute juckt er sich wieder sehr viel überall am Körper und Kopf, was aber wohl daran liegt, das er ziemlich angestaut ist, weil er nach der Kastration am Montag die ganze Zeit so einen OP Body getragen hat.

    Den Body findet er dermaßen furchtbar, das er sich kein Stück mehr bewegt hat.

    Heute habe ich den Body dann wenigsten über Tag ausgezogen, natürlich unter ständiger Beobachtung.

    Da war gut zu merken wie gestresst er durch die paar Tage null Bewegung war/ist.

    Er ist total aufgedreht und ich meine festgestellt zu haben, das Mogli sich generell stärker juckt wenn er gestresst ist. Egal ob durch generell stressige Situationen oder zu wenig Auslastung.


    Gruß, Tanja

    Von den 4 % zurückgerechnet, müsste Mogli etwa 4,7 kg wiegen. Lt. Meyer/Zentek hätte er damit einen Proteinbedarf von etwa 17 g. Mit hochwertigem Fleisch/Innereien ist das bei Deiner 50/50 Planung abgedeckt. Nur würde ich dringend von proteinhaltigen, aber meist minderwertigen Knabbersachen und Leckerlie abraten. Soll er zunehmen, stocke nach Verträglichkeit lieber Süßkartoffel und Fettanteil auf. Für einen kleinen, aktiven Hund, der zunehmen soll, würde ich schon damit rechnen, daß 4 % zu knapp sind. Damit kann das Verhältnis Fleisch/Kohlenhydrate durchaus auf 40/60 rutschen, das ist aber kein Problem. Wie lange es dauert, bis Du etwas merkst, hängt von Mogli ab. Mit 2 Wochen würde ich aber mindestens rechnen.

    Zum Thema Omega 3. Fische produzieren das auch nicht selbst, sondern nehmen das über Algen auf. Zusätzlich liefern sie auch Proteine und viele pflanzliche Bestandteile. Vielleicht lohnt es sich also mal in diese Richtung zu schauen.

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