Hallo ihr Lieben,
mich quält seit vielen Tagen eine total schwierige Entscheidung. Ich muss dazu aber ein bisschen ausholen..
Wir haben eine 6jährige Havaneser Hündin, welche schon als Welpe zu uns kam. Vor 1,5 Jahren wurde sie leider fast tot gebissen und seitdem haben wir massive Probleme beim Gassi-Gehen. Wenn wir einem anderen Hund begegnen, wird sie sehr aggressiv. Kommt ihr der Hund zu nahe, fängt sie an zu jaulen oder zu schnappen. Vor dem Beis-Vorfall hat sie sich mit jedem Hund verstanden und wollte mit allen spielen. Jetzt hat sie leider wahnsinnige Angst. Hinzu kommt, dass es mir nicht anders geht. Ich gerate auch total in Panik, wenn uns ein unangeleinter größerer Hund begegnet und wir nicht ausweichen können. Somit überträgt sich diese Angst wahrscheinlich auch noch auf unsere Hündin und verschlimmert alles noch mehr. Wir haben vieles probiert und auch in der Hundeschule konnte uns leider nicht geholfen werden. Wir bekommen das Problem nicht in den Griff, es wird leider eher immer schlimmer, habe ich das Gefühl. In der Zwischenzeit kam es leider nochmal zu 3 sehr gefährlichen und unschönen Hundebegegnungen... Das Gassi-Gehen macht hier wohl im Moment niemandem mehr Spaß.
Hinzu kommt, dass wir noch zwei kleine Kinder haben. Zeitlich ist es mir leider nicht möglich, ständig ohne die Kinder mit ihr rauszugehen. Somit sind die Kids oft auch noch in der Schusslinie und ich habe total Angst, das hier mal etwas passiert, wenn es doch wieder zu einem Angriff, auch durch das Verhalten von unserer Hündin provoziert, kommt.
Durch Zufall haben wir nun eine ganz liebe Familie kennen gelernt, die unserer Hündin gerne ein neues Zuhause schenken würden. Es wohnt dort bereits ein ca. gleichaltriger Havaneser-Rüde und die Mutter hat einen sehr verträglichen und super gut sozialisierten Schäferhund, welcher sehr vorsichtig und geduldig im Umgang mit kleinen Hunden ist. Die Familie hat sehr sehr viel Erfahrung mit Hunden, im Gegensatz zu mir - sie ist mein erster Hund. Es gibt dort keinen kleinen Kinder, die Hunde stehen absolut im Mittelpunkt und bekommen wesentlich mehr Aufmerksamkeit, als es mir im Moment möglich ist. Also ich bin mir sicher, dass es ihr dort sehr gut gehen würde.
Nun ist es aber so, dass meine Hündin und ich eine sehr enge Bindung haben. Wenn wir mal ohne ihr in den Urlaub gefahren sind und sie eine Woche bei meinen Eltern war, die sie sehr häufig sieht und auch gut kennt, hat sie eigentlich nur getrauert. Also lag hauptsächlich rum und hat abgewartet und sich riesig gefreut, als wir endlich wieder kamen.
Ich tue mir wahnsinnig schwer, sie abzugeben, stelle mir aber einfach die Frage, wo es ihr besser geht für ihr restliches Leben. Ich möchte absolut nur das allerbeste für sie!
Ich denke, wenn sie nun im Tierheim oder so wäre und es würde sich die Frage stellen, ob sie zu uns kommt oder eben in die andere Familie, würde es ihr in der anderen Familie auf jeden Fall besser gehen.
Nur wie ist es, wenn wir sie nun einfach abgeben?? Würde sie uns auf Dauer sehr vermissen oder gewöhnt sich ein Hund schnell um? Fühlt sie sich abgeschoben oder könnte sie das Leben mehr genießen, wenn sie auch wieder Kontakt mit anderen Hunden hätte und auch wieder ein wenig Sicherheit zurück erlangen könnte und wieder absolut im Mittelpunkt stehen würde, so wie es uns leider durch die Kinder nicht mehr zu 100% möglich ist? Kann es sein, dass sie durch die Trennung sogar noch mehr Probleme bekommt wie z. B. Verlustangst oder sowas?
Was würdet ihr uns raten? Gibt es hier jemanden, der schonmal eine ähnliche Erfahrung gemacht hat oder der weiß´, wie Hunde bei einer Abgabe oder Eingewöhnung in eine neue Familie reagieren?
Würde mich riesig über Antworten freuen, vielleicht kann ich dann endlich irgendwann eine Entscheidung treffen
Viele liebe Grüße