Utopische Rassehundezucht - eure Vorschläge?

  • Warum nicht?

    Sorry, ich habe den Thread nicht weiter verfolgt, aber um deine Frage zu beantworten:


    Ich glaube schon, dass es umsetzbar ist, Wesentests für die einzelnen Rassen einzuführen.

    Das ist aber eben auch nur wieder ein weiterer Aussieb-Mechanismus. Und selbst WENN dafür andere (Farbe z.B.) rausfielen - es würde weiter im eigenen Saft kochen.


    Ich würde mir wünschen, dass der überkommene und mMn sinnlose Rassebegriff aufgegeben würde, zugunsten eines viel weiter gefassten Zuchtgedanken, wie in meinem Post dazu beschrieben.


    Und das halte ich nicht für umsetzbar in den gegebenen Strukturen - wie wir wissen, hat jede Bürokratie den eingebauten Mechanismus, sich selbst zu erhalten.


    Und natürlich weiß ich auch nicht, ob dann "plötzlich" alles besser wäre. Ist halt meine Utopie.

  • Ich halt's da mit der Frau Sommerfeld-Stur. Ein schwammig gefasster Standard läßt halt auch variationsbreite zu. Und eigentlich beschreibt er den Hund wie er optimal aussehen würde um seinen ursprünglichen job gut zu tun.

    Sie erklärt aber auch sehr deutlich, dass die Vorstellung "Nur die Besten in Zucht" ein grundsätzlich fehlerhafter Gedanke ist.

    Standards und Zuchtschauen, Prüfungen etc. sollten dazu dienen, NUR diejenigen "auszusortieren", die schwerwiegende Fehler haben und überhaupt nicht dem Standard entsprechen.


    Statt dessen verleitet das Bewertungssystem dazu, immer die (angeblich) Besten zu bevorzugen, und viele andere, obwohl sie auch "gut" sind, fallen hinten runter. Und das ist populationsgenetisch ein großes Problem.


    Ich finde, sie erklärt das sehr sehr anschaulich:


    https://sommerfeld-stur.at/survival/


    Ich denke, man sollte, wenn man das ändern will, wohl besser auf Abstufungen verzichten und nur nach geeignet/nicht geeignet richten. Man könnte ja immer noch vermerken, was man bei einer Anpaarung besonders im Auge behalten sollte - z.B. Hündin ist etwas zu groß, lieber einen kleineren Rüden dazu).

  • Eine Show ist im Prinzip eine Miss Wahl für Hunde. Auch da wird es am Ende nur eine Miss Gemany,/ Miss XXX geben.


    Ich denke, man sollte, wenn man das ändern will, wohl besser auf Abstufungen verzichten und nur nach geeignet/nicht geeignet richten. Man könnte ja immer noch vermerken, was man bei einer Anpaarung besonders im Auge behalten sollte - z.B. Hündin ist etwas zu groß, lieber einen kleineren Rüden dazu).

    Zumindest bei meiner Rasse wird genau das so gemacht.


    Und bei vielen Rassen genügt SG für die Zucht. So denn überhaupt ein Showergebniss notwendig ist.

  • Und bei vielen Rassen genügt SG für die Zucht. So denn überhaupt ein Showergebniss notwendig ist.

    Ja, das ist aber nicht das, was ich meinte.

  • Ja, aber dann 2 oder 3 mal.


    Das ist ja auch ein Geschäft....und alles was Geld einbringt, werden diejenigen nicht abschaffen, die daran verdienen.


    Und SG ist nur bei wenigen Rassen nötig. Beim Collie und beim DSH weiss ich, dass nur 2 mal SG nötig ist. Das heisst, man besucht so lange Shos, bis man 2 mal SG hat.

    Das SG sagt nichts aus! Ein Hervorragend auch nicht. Nicht bei meiner Rasse, nicht bei den DSHs.

    Beim Collie bekommen Hunde Hervorragend, die nicht anständig gradeaus laufen können. Das ist ernst gemeint. Das ist der reiste Affenzirkus.

    Ohren müssen korrekt sein (Schwachsinn)

    Zähne....das ist in Ordnung

    Wesen.... Collies, die sich sehr aggressiv zeigen werden aussortiert

    Hodenkontrolle...logo...

  • Irgendeine Motivation muss es bei der Rassehundezucht aber geben. Bei jedem Hobby, das sich irgendwie organisiert hat, gibt es interne Vergleiche. Völlig egal, ob das Modelleisenbahner oder Hobbyastrologen oder Wellensittichzüchter sind. Nur im stillen Kämmerlein Welpen aufziehen, die nach Abgabe weitgehend nie wieder gesehen werden, und daraus eine langandauernde Befriedigung zu ziehen, die den Züchter motiviert, Anstrengungen über das Mindestmaß hinaus zu unternehmen, und das günstigenfalls über Jahrzehnte - illusorisch. Es braucht eine wirksame Bestätigung durch Gleichgesinnte, und da gibt es nicht viel. Bei einigen Rassen läuft das über Arbeits- und/oder Sportprüfungen, bei anderen aus einer Kombi Prüfungen/Ausstellungen, bei wieder anderen nur über Ausstellungen. Das waren die Triebfedern der Rassehundezucht, seit sie im 19. Jhd. von Großbritannien aus die Welt erobert hat. Über Ausstellungen sind Hundehalter auf Rassen und ihre Eigenschaften und Verwendung aufmerksam gemacht worden, gäbe es sie nicht, hätte niemals jemand hier vom z.B. Tibet-Terrier, Havaneser, Rhodesian Rigdeback, Golden- und Labrador Retriever oder Husky gehört.


    Von einem Extrem ins andere zu verfallen, ist mMn kontraproduktiv. Das Reglement der Ausstellungen muß geändert werden, und Kriterien der Vitalität im weitesten Sinne einen Platz finden. Analog zu Gebrauchshundklassen könnte es Klassen für Hunde mit rasseinternen Leistungsnachweisen geben, und wenn es bei Möpsen eben eine kleine Ausdauerprüfung ist. Wenn die Siegertitel an einen Leistungsnachweis gekoppelt wären, könnten ohne Verbote mittelfristig funktionalere Varietäten innerhalb einer Rasse gefördert werden. Oder Bonuspunkte für Hunde, deren Nachkommen bestimmte Leistungen nachweisen können. Möglichkeiten gäbe es da einige.


    Gleichzeitig bin ich für eine strikte Trennung von Zuchtzulassung und Ausstellung, weil bei der Zuchtzulassung gerade der Aspekt des Vergleiches und des Rangierens keine Rolle spielen darf, nur die Frage, ob ein Zuchteinsatz förderlich, neutral oder schädlich für die Rasse wäre.

  • Ich würde mir, ganz im Gegenteil, sehr wünschen, dass eine Mindestzahl an Ausstellungen Pflicht für jede Rasse sind. Und die sollten schon mehr als ein SG schaffen und dafür nicht extra durchs ganze Land zu eine ganz bestimmten Richter fahren, den man besonders gut kennt oder weiß, dass der lasch bewertet.

    Es gibt ja viele Rassen, die keine anderen Voraussetzungen brauchen, kein Wesenstest und nix. Dann bitte wenigens paar Formwerte von verschiedenen Richtern.

  • Ich würde mir, ganz im Gegenteil, sehr wünschen, dass eine Mindestzahl an Ausstellungen Pflicht für jede Rasse sind. Und die sollten schon mehr als ein SG schaffen und dafür nicht extra durchs ganze Land zu eine ganz bestimmten Richter fahren, den man besonders gut kennt oder weiß, dass der lasch bewertet.

    Es gibt ja viele Rassen, die keine anderen Voraussetzungen brauchen, kein Wesenstest und nix. Dann bitte wenigens paar Formwerte von verschiedenen Richtern.

    Warum nicht den Sektor WESENtest ausbauen?

    Man kann genausogut als Vorausseztung den Wesentest machen vor Ort, mit dem Fachrichter, der dann Hoden und Zähne guckt und schaut, ob der Hund atmen kann.....

    Ach wär das schön......

    Beim Wesenstest kann man auch eine Laufstrecke einfügen für die Beurteilung des Gangwerks....


    Aber wird nicht kommen. Warum auch. Solange alle den Zirkus mitmachen, die Hunde gekauft werden, dreht sich das Showrad weiter. Mit all den Auswüchsen.

  • Bei den Rassen, die im ÖKV direkt betreut werden, ist bei einigen Rassen quasi als "Wesensüberprügung" die BGH-A oder der Verkehrsteil der BH verpflichtend, das finde ich schon mal einen guten Anfang, das sollte ja eigentlich jeder Hund schaffen. Leider ist es nicht bei allen Rassen Pflicht und die Auswahl wirkt recht willkürlich (Basenji, Shikoku und Shiba brauchen z.B. keinen, Xolo, Chow und PSPP schon :ka:) aber vom Grundsatz find ich die Idee gut.

  • Ich würde mir, ganz im Gegenteil, sehr wünschen, dass eine Mindestzahl an Ausstellungen Pflicht für jede Rasse sind. Und die sollten schon mehr als ein SG schaffen und dafür nicht extra durchs ganze Land zu eine ganz bestimmten Richter fahren, den man besonders gut kennt oder weiß, dass der lasch bewertet.

    Es gibt ja viele Rassen, die keine anderen Voraussetzungen brauchen, kein Wesenstest und nix. Dann bitte wenigens paar Formwerte von verschiedenen Richtern.

    Das waere wohl das Aus fuer einen Grossteil aller Arbeitstervueren/Fusselmalis in DE :hust:

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