Utopische Rassehundezucht - eure Vorschläge?

  • Einen Punkt den ich nochmal hervorheben möchte, weil der glaub ich gestern zu Missverständnissen geführt hat :ops: ist, die Unterschied innerhalb der Rassen bzgl. Show.


    Es gibt da ja mehrere Möglichkeiten wie die ZO aktuell gewichtet sind.

    Zum einen sowas wie den SV, wo es die Hochzucht und Leistungszucht gibt, welche aber exakt die gleichen Zulassungskriterien haben und sich spezialisiert wird. Es ist dort aber nicht notwendig den Hund durch x Shows zu schleifen um die ZZL zu bekommen. Rassestandard reicht.


    Und dann gibt es Vereine, wo der Fokus auf Show direkt in der ZZL verankert ist. Briards zum Beispiel müssen prinzipiell 3x mit SG bewertet werden, damit sie überhaupt zugelassen werden. Da ist der Fokus auf Show bereits in der ZZL verankert und man kommt gar nicht drum rum, wenn man Briards züchten will. Völlig egal, ob das hinterher überwiegend "nur" Begleithunde werden.


    Und grade bei der zweiteren Gruppe war den Züchtern der Rasse das Wesen nie unwichtig, die ich so kennenlernen durfte. Nahm häufig sogar einen hohen Stellenwert ein und es gab genaue Vorstellungen davon, wie ein Hund von Rasse x so zu sein hat. Trotzdem sind das für mich Showzuchten, einfach, weil die ZZL so ausgelegt ist, dass der Formwert in der ZO einen so hohen Stellenwert einnimmt.


    Ich persönlich finde das so auch nicht schön, wenn der Formwert innerhalb der Vereine so stark in der ZZL verankert ist. Da würde ich mir wünschen, das einfach Rassestandard reicht und man manche "historisch gewachsenen" Merkmale auch mal überdenkt.


    Sonst bin ich im SV einfach schon sehr zufrieden. Es gibt einen ausgewogenen Grundstock aus Gesundheit, Wesen, Leistung und Rassestandard. Traumhaft wären noch diverse Extras die hier bereits erwähnt wurden. Deckbegrenzungen, Käufer mehr in die Pflicht nehmen, Mehrfachbelegungen, künstliche Befruchtung. Auch bin ich in meinem Verein ganz zufrieden was die Forschung angeht. Mir gefällt das System der Zuchtwerte. Ich würde mir allgemein Wünschen, das mehr mit Fakten, Forschung, Empfehlungen und Datenbanken gearbeitet wird und nicht bloß mit dem (Halb-)Wissen der Züchter, was Zuchtplanung angeht.

  • „Geringe Hürden“ und „umfangreiche Untersuchungen/Wesensbeurteilung/Leistungstests“ in einem Konflikt stehen.


    Grade wenn man alles sehr objektiv halten möchte was Wesen und co angeht.

    Ich glaube, der Wunsch-Welpenkäufer eines engagierten Züchters wird die Untersuchungen und Tests sowieso alle machen. Weil es sinnvoll ist, dass die Nachzuchten möglichs vollständig untersucht werden. Das spricht in meinen Augen gar nicht gegen "geringere Hürden" bei der ZZL, denn diese Hürden wird in einer idealen Zuchtwelt sowieso jeder Welpenkäufer nehmen.


  • Ist aber bei den (leider, leider) wenigsten so. Speziell bei den KHCs sind in den letzen Jahren wahnsinnig viele Neuzüchter dazugekommen, darunter auch einige die nicht so gut informiert sind wie sie es sein sollten (wie wohl bei jeder Rasse). Die nutzen fast ausschließlich KK I Rüden, einfach weil das die Auswahl schon mal verkleinert. Kein Witz, das wurde mir tatsächlich so gesagt.

    Das kann man in der Database auch sehr schön sehen, die KK II Rüden, auch mit perfekten Gesundheitsergebnissen, interessantem Pedigree oä haben eigentlich kaum eine Chance.

    Und das ist schon richtig blöd, weil es den Genpool der eh schon viel zu klein ist noch weiter zusammenschrumpfen lässt.

    Ich hab gerade mal durch die Database geschaut: bei 51 Würfen in DE in 2020/2021 habe ich zwei gefunden, bei denen der Rüde eindeutig KK II ist. Bei etwa 15-20 Würfen war der Rüde entweder aus dem Ausland (die Körklassen sind eine deutsche Sache) oder es ist aus der Database nicht erkenntlich.

    Bei beiden KK II Rüden würde ich behaupten, sind alleinig die Ohren Schuld, dass V nicht erreicht wurde (einmal Stehohren und einmal ein Fliegeröhrchen)



    Jo, kann ich mir schon denken, dass es die auch gibt.


    In meiner Blase hab ich noch nie jemanden sagen gehört "oh, der hat aber nur Körklasse 2, dann kann ich den nicht nehmen".



    Für mich ist der Formwert allerdings auch das letzte, was mich an einem Rüden interessiert.

  • Oh, gibt Leute, die hätten Erbses Zahnfehler am Liebsten korrigiert, damit sie die ZZL bekommt. Weil: is hübsch. Und sooooo lieb. |)

    Ja, ich kenne auch einen Deckrüden (nicht meine Rasse), der nur dank Zahnspange keinen Vorbiss mehr hat :roll::headbash:

    Ich fände es besser, wenn man ehrlich dazu stehen würde, dafür aber bei Vorliegen ansonsten hervorragender Eigenschaften auch Hunden mit Fehlfarbe, unerwünschter Ohrform oder Fehlbiss - solange dieser nicht gesundheitlich stark beeinträchtigend ist (hypothetisches Beispiel: Scherengebiss statt vom Standard gewünschten Zangengebiss) -eine Ausnahme-Zzl ermöglicht. Damit wären die Erblinien viel nachvollziehbarer als bei Erlaubnis von Schönheitskorrekturen bei der Auswahl der Elterntiere für die nächste Zuchtgeneration.


  • Häufige Deckakte sind durchaus ein Problem. Sie nehmen damit unbekannteren Rüden die Möglichkeit auch mal zum Zug zu kommen.

  • Ja, ich kenne auch einen Deckrüden (nicht meine Rasse), der nur dank Zahnspange keinen Vorbiss mehr hat :roll::headbash:

    Ich fände es besser, wenn man ehrlich dazu stehen würde, dafür aber bei Vorliegen ansonsten hervorragender Eigenschaften auch Hunden mit Fehlfarbe, unerwünschter Ohrform oder Fehlbiss - solange dieser nicht gesundheitlich stark beeinträchtigend ist (hypothetisches Beispiel: Scherengebiss statt vom Standard gewünschten Zangengebiss) -eine Ausnahme-Zzl ermöglicht. Damit wären die Erblinien viel nachvollziehbarer als bei Erlaubnis von Schönheitskorrekturen bei der Auswahl der Elterntiere für die nächste Zuchtgeneration.


    Bei welcher Rasse wird denn eine Zangengebiss gefordert?!



    Ich hoffe deine Blase wächst Bonadea =)


    Also bei den Shelties ist die Blase zum Glück gar nicht so klein xD

  • Ich bin sehr für eine Ausstellungspflicht. Man sieht da oft genug gleich direkt diverse Mängel...

    In meiner Utopie haben Richter die absolute Pflicht sich an den Standard zu halten. Keine Mode, keine Vorliebe, es zählt was der Standard vorgibt.

    Passend dazu wird der Farbfetisch diverser Rassen abgeschafft und in jedem Standard wird festgelegt was zum Ausschluß führt.


    Ehrlich, damit wären ne Menge wesensschwache Hunde schon gleich mal ausgesiebt weil die nicht die benötigten Ausstellungsergebnisse erzielen können!

    Sauber ausgesiebt und das ganze ohne viel Umstand.

    Und das "Richter Hopping" ist damit auch Geschichte, also nur die Ausstellungen melden wo Richter A wertet, oder Richter B.

    Ebenso Geschichte ist auch das in meinen Augen unerträgliche "Wir laden nur Richter ein die so bewerten wie wir das mögen".



    Ich war ja mit dem Whippet auf diversen Ausstellungen, 3mal selbst ausgestellt, sehr oft nur als Besucher.

    Und es gruselt mich!!!

    Darum hab ich auch früh aufgehört mit dem Ausstellen, besuche inzwischen auch meist nur noch 1mal im Jahr ne Ausstellung in der Nähe zum einkaufen. Denn was man da zu sehen kriegt ist frustrierend als Rasseliebhaber und wenn diese wandelnden Halbkatastrophen noch gut bewertet werden isses noch schlimmer.

    Der Standard ist so eindeutig, über 1/4 der Hunde müssten sofort aus dem Ring wenn man sich nur dran halten würde.

    "Ausgewogene Kombination von Muskelkraft und Stärke mit Eleganz und Grazie der Umrisslinien. Für Geschwindigkeit und Leistung gebaut." und dann stehen da viele übergewichtige Whippets im Ring. Bei den meisten kann man die letzte Rippe nichtmal mehr erahnen, geschweige denn sehen. Muskeln? Ääääh... Mit sehr viel Phantasie erkennbar. Wie soll denn so ein Hund Leistung bringen?

    "Freundlich, anhänglich, ausgeglichen" steht beim Charakter, auf dem Tisch stehen geduckte Hunde die sich eher ungern anfassen lassen.

    Wenn nun aber diese Abweichung vom Standard endlich mal exakt bewertet wird dann kriegen diese Hunde allerhöchstens ein G. Immer und überall. In meiner Utopie wäre die Abweichung im Charakter sogar direkt als schwerer Fehler zu bewerten.


    Klar, bei den Junghunden kann und sollte man ein wenig offener sein, die spooky phase und alles muss man bedenken.

    Aber erwachsene Hunde die auf 3 von 3 Ausstellungen offensichtlich arg zurückhaltend bis sehr scheu vor dem Richter stehen? Raus, danke, keine ZZL.


    Beim Whippet gibt es eigentlich 3 Linien. Showzucht, Leistungszucht und eben S+L, die Show- und Leistungszucht. In letzterer sind Hunde die in meinen Augen ideal sind, weil sie eben noch die Leistung erbringen die ein Whippet haben muss und gleichzeitig eben wie ein Whippet aussehen.

    Aktuell muss man sich da aber seine Richter aussuchen wenn man sich auf Ausstellungen was erhoffen will.... (Und wenn man mit seinem S+L Hund dasteht inmitten der Speckies fragt sich so mancher rassefremder Besucher wieso da 2 verschiedene Rassen im gleichen Ring stehen. Ein Trauerspiel!)


    Beim MiniBullterrier sag ich garnix. Das ist eine einzige Katastrophe, fett gefütterte Hunde die Substanz vorgaukeln sollen, immer krassere Papageienschnäbel.

    Alles weit weg vom im Standard beschriebenen "Muskulös" und wie man aus dem "Die Profillinie verläuft vom Oberkopf leicht abwärts gekrümmt bis zur Nasenspitze" dann auf diese heftigen Papageienschnäbel kommt.... :(



    Und ja, man sieht so einiges auf Ausstellungen. Besonders auf den großen Hallenaustellungen.

    Und wenn ich da dann die Pudel sehe, die total gechillt auf ihrem Tischchen stehen, sitzen, liegen während der Besitzer noch hier ein wenig bürstet, da ein wenig sprayt finde ich das deutlich sympatischer in Sachen Wesen als die Collies die hechelnd vor sich hinstressen und denen der Ring mit Teppich ausgelegt wird weil die nicht auf dem gleichen Untergrund laufen können wie die Whippets.

    Bei einer Rasse wo der Standard das vorschreibt: "Freundlich veranlagt, ohne jegliche Spur von Nervosität oder Aggressivität.". Würde man sich da wirklich an den Standard halten, wieviel würde denn aktuell noch über bleiben im Zuchtgeschehen?



    Darum, meine Utopie wären Richter die verpflichtet sind sich an den Standard zu halten und eine Ausstellungspflicht. Mindestens 4 besuchte Ausstellungen oder so.

    Die Qualzuchten erledigen sich dann nämlich auch von selbst!

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