Wieviel „Natur“ ist Zuviel? Schnauzengriff, Rudeltheorien, PREY-Ernährung usw.

  • als wir vor 12 jahren sam als winzigen welpen bekommen haben(laut tierarzt erst 6 wochen alt) wurde mir gleich am 2. tag nahegelegt den schnauzengriff unbedingt anzuwenden,sonst würde der knirps nie lernen wer das sagen im rudel hat.(von einem hundehalter der seinen schäferhund im zwinger hielt,mit stachelhalsband laufen lies u.ä.)

    nun haben wir so einen hochsensiblen hund bei dem schon ein etwas "böserer" blick oft reicht um ihn regelrecht einbrechen zu lassen.

    ich habs 2x probiert muß ich zugeben..... dann nie wieder


    die hudne unter sich machen das ab und an mal und sam hat änni manchmal so gemaßregelt wenn es ihm zuviel wurde.

    das ist völlig ok,aber ich als mensch .....?


    zur ernährung;

    sam ist nicht gesund und wir haben anfangs lange nach einem für ihn angemessenen futter gesucht....

    ich wurde dann immer kritischer bei dem was im futter enthalten ist,hab mich immer mehr damit auseinander gesetzt,hab barf probiert(wurde nicht vertragen) und letztendlich für eine gut gemischte frischfütterung entschieden.

    die ganzen tollen hinweise,das man hunde möglichst wolfsnah füttern soll,tolle webseiten mit wunderbaren wolf/landschaftsbilder,sich super anhörende futtervarianten,alles natur und wolfsnah.


    nun ,ich hab einen kranken hund der absolut nichts mit einem wolf gemeinsam hat.......


    ich hab dann mal folgendes gemacht;ich habe einen wolfsforscher(er lebt inzwischen nicht mehr) angerufen und gefragt was ich denn tun kann um meinen hund wolfsnah zu ernähren.....


    die antwort war sehr hilfreich.....seine aussage: man kann keinen hund nicht ernähren wie einen wolf.hunde sind im laufe der domestizion zum allesfresser geworden und würden mit reiner fleischfütterung nicht lange leben.


    heute bekommen beide hunde nach möglichkeit saisonales,regionales gemüse,straussenfleisch direkt von einer farm.möglichst keine weizenprodukte ,beide vertragen das nicht,obst v.m.


    auch hier sind grenzen gesetzt,so kann man heute kaum noch lebensmittel als natürlich bezeichnen.selbst vegetarisch o. vegan nicht und auch fleisch von gut gehaltenen tieren nicht mehr.

    obst und gemüse bekommen tierische hinterlassenschaften als dünger,die tiere dann nicht immer artgerechtes futter.......wo ist da natur?

    die katze die ihre mäuse selber fängt und frißt lebt vermutlich natürlicher als unsere hunde.


    und noch mal eine kleine "böse"anmerkung ;)


    ich halte meine klm hündin auch nicht artgerecht ,ihrer natur entsprechen..... der klm ,der zum jagen geborene hund:ironie2:.... unglücklich wenn er nicht jagen darf:ironie2: lebt hier als ganz normaler familienhund........nichts mit arbeit in der natur,jagen,ihre raubwildschärfe(die sie nicht hat) ausleben.

    also eher wenig natur beim hund........


    lg

  • man kann keinen hund nicht ernähren wie einen wolf.hunde sind im laufe der domestizion zum allesfresser geworden und würden mit reiner fleischfütterung nicht lange leben.

    Auch Wölfe sind keine Fleischfresser sondern fleischbetonte Allesfresser - wie man heute weiß, früher wurde das anders gelehrt.


    Bei Hunden kommt es tatsächlich ein wenig auf die Rassen an. Nordische Rassen aus Regionen ohne Ackerbau sind dort auch schon immer fleischlastiger ernährt worden, so dass diese auch eine fleischlastigere Ernährung vertragen/benötigen und Kohlenydrate schlechter verwerten können.

    Derweil Rassen aus Gebieten mit Ackerbau (was die meisten Rassen betrifft), deutlich besser Kohlenhydrate aufschlüsseln können und daher mit einer fleischärmeren Ernährung häufig besser bedient sind.

    Wobei die Bandbreite, wie gut Kohlenhydrate verstoffwechselt werden können, sogar innerhalb einer Rasse stark schwanken kann (z.B. beim Saluki).




    die katze die ihre mäuse selber fängt und frißt lebt vermutlich natürlicher als unsere hunde.

    Katzen sind - im Gegensatz zu Hund und Wolf - tatsächlich reine Fleischfresser. Wobei ich mir vorstellen kann, dass sich das langsam wandelt, weil viele Katzen heutzutage doch sehr nah mit ihren Menschen leben und auch eher mal "ungeeignete" pflanzliche Nahrung erhalten bzw. in vielen Katzenfuttern nicht nur Fleisch enthalten ist.

  • @lèau

    sicher hast du recht... nur meine nachfrage liegt 12 jahre zurück und ich habe ja auch nur geschrieben das der herr mir die auskunft gab ,man kann einen hund nicht wie einen wolf ernähren und mit reiner fleischkost nicht lange leben würde.

    ich denke schon das das rasse/region bedingt unterschiedlich ist,glaube aber das auch im hohen norden die hunde mitlerweile nicht nur ausschließlich fleisch bekommen wobei ich nicht meine das diese hunde kohlenhydrate in form von getreide bekommen... man wird auch dort ein bischen mit der zeit gegangen sein und heute ist doch so gut wie überall industrieware(für mensch und hund) verfügbar.


    das auch ein wolf mal was anderes frißt als fleisch ist mir bewußt..... da werden in der wildnis durchaus auch pflanzliche komponente gefressen(beeren,wurzeln,gräser)


    das mit der katze war nur so eine anmerkung:smile: ich weiß das katzen reine fleischfresser sind.... wir hatten 30 jahre katzen und sind fast verzweifelt an dem ganzen industriefutter mit all den unsinnigen inhaltsstoffen,die katzen krank machen,aber nicht zur natürlichen(da ist es wieder das wort natur/natürlich:smile:)ernährung gehören.leider war es nicht möglich unsere katzen artgerecht zu füttern sie haben es einfach nicht angenommen.

    das ist mit ein grund warum wir heute keine katze mehr haben.


    lg

  • Jepp, heute werden auch nordische Schlittenhunde oft mit TroFu ernährt. Preis, Lagerung, unkomplizierte Fütterung, keine Zubereitungszeit - das sind gravierende Vorteile. Man kann Huskies, Malamutes etc. auch ganz normal ernähren wie jeden Hund. Sie vertragen aber im Gegensatz zu z.B. HSH eine Diät mit sehr hohem Fleischanteil - sogar ausschließlich tierische Nahrung - sehr gut. Anderen Hunden, deren Ernährungsweise sich seit Jahrtausenden zu einem hohen Anteil Kohlenhydrate hin entwickelte, könnte man mit einer rein tierischen Ernährung möglicherweise sogar schaden. Leider ist das bisher noch nicht sehr weit erforscht.

  • glaube aber das auch im hohen norden die hunde mitlerweile nicht nur ausschließlich fleisch bekommen wobei ich nicht meine das diese hunde kohlenhydrate in form von getreide bekommen... man wird auch dort ein bischen mit der zeit gegangen sein und heute ist doch so gut wie überall industrieware(für mensch und hund) verfügbar

    natürlich gibt's im Norden "heute" auch Trockenfutter (genauso wie sich die Menschen dort heutzutage auch vielseitiger ernähren, weil man heutzutage viele Waren, Getreide, Gemüse, Obst, importieren kann) - allerdings gibt es industrielles Trockenfutter noch gar nicht so lange (meine Oma hatte einen Gemischtwarenladen und meine Mama (Jahrgang 55) erinnert sich noch gut daran, als eines Tages ein Vertreter mit Hundefutter im Laden stand und dann ein mini Eck im Regal dafür frei geräumt wurde); so dass sich diese jahrhunderte bis jahrtausende langen Anpassungen noch nicht geändert haben.

    Die rassespezifischen Unterschiede in der Verwertbarkeit von Kohlenhydraten hab ich mir auch nicht ausgedacht, dazu gibt's Studien. Wäre zu dem Thema nicht vor einiger Zeit ein Artikel in der "Unsere Windhunde" gewesen, wär mir das auch gar nicht so bewusst gewesen (auch, wenn es eigentlich logisch ist).

  • @ l´eau


    ich weiß :smile:

    hundefertigfutter gibt es erst seit den 60ern


    ich bin jahrgang 59 und kann mich an die ersten bekannten sorten erinnern

    peddigrie pahl,frolik.......damals gab es ja auch noch keine discounter und hundefutter nicht überall.


    das mit der unterschiedlichen verwertbarkeit von kohlenhydraten wollte ich auch garnicht in frage stellen.


    ich für mich denke das man hunde nicht pauschal ernähren kann,das sollte schon individuell auf den hund abgestimmt sein.

    aber mit der ansicht stehe ich oft ein bischen alleine da,die teilen nur ganz wenige hundehalter.


    lg

  • Ich finde es absolut richtig dass man das individuell abstimmen sollte mit der Ernährung, je nach Hund.

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