Hund beißt Kind. Gibt es noch eine realistische Chance für ihn?

  • dann könnt ihr keinen Hund halten. Da muss man gar nicht rumdiskutieren.

    Sorry, aber das ist Schwachsinn! Mir kann keiner erzählen, dass jedes Elternteil Hund und Kind in jeder Sekunde strikt trennt, nur weil man mal aufs Klo muss, etwas aus einem anderen Raum holt etc. Wenn der Hund also pennt, weckt man ihn auf um ihn für 2 Minuten mit aufs Klo zu nehmen? Wirklich?

    Ja.

    5jährige und Hund ist bei beiden Seiten eine Konstelltation mit Überraschungspotential. (Und unser Kind hat recht wenig Hundeinteresse und lag nur als Baby gern im Wassernapf) Eine Babygittertür ist immer dazwischen. Man muss keinen Hund komplett aussperren oder mitzerren, aber man kann Gegebenheiten und Räume so gestalten, dass sich trennen lässt, keinr Ressourcenprobleme entstehen usw.

    Hund permanent und unbeaufsichtigt noch dazu, mitten ins Geschehen lassen und dort drin belassen ist bei der Altersstufe der betroffenen Kinder alles, nur nicht vernünftig.

    Man glaubt gar nicht, wie schnell 3,4,5 jährige Fieberthermometer in Hunde stecken versuchen, selbst wenn man daneben steht, weil bei Doc Mc Stuffins war das auch so... Selten, dass Eltern 4 jährige mal eben allein über die Straße lassen, weil sie Verkehr noch nicht abschätzen können. Dabei dauert das nur 30 Sekunden. Aber minutenlang mit einem Lebewesen, das komplexer is als Auto von rechts oder links, allein sein, das 4 jährige überhaupt noch nicht verstehen (und auch Elternanweisungen gar nicht zuverlässig umsetzen können) und n Tier, das mit diesem seltsam großköpfigen Menschenjungtier mit der Piepsstimme auch nicht auf nem menschenerwachsenen Niveau interagieren kann, soll immer easypeasy Selbstläufer sein?

  • Mein Sohn hat von klein auf eingetrichtert bekommen, dass mit dem Hund nur in meiner Anwesenheit agiert wird. Auch mein DSH-Rüde hat alles mit sich machen lassen, aber da war ich dabei und hatte den Hund im Auge, denn sobald sich seine Ohrstellung oder der Blick zum Unwohlsein verändert hätte, hätte mein Sohn ihn sofort in Ruhe lassen müssen.

    Habe ich den Raum verlassen, nahm ich meinen Sohn als Baby oder Krabbelkind mit.

    Als er alt genug war, hab ich den Raum auch mal kurz verlassen um aufs Klo zu gehen, aber immer mit der Anweisung den Hund in Ruhe zu lassen und daran hat erxsich gehalten weil er wusste was passieren kann.

    Er hat nämlich von klein auf gesagt bekommen, dass ein Hund beissen kann wenn ihm plötzlich etwas nicht mehr gefällt.

    Da er immer am SV-Platz beim Schutzdienst zugesehen hat, wusste er schon mit 2-3 Jahren was "beissen" bedeutet.

  • Ich möchte lediglich auf den Threadtitel antworten " gibt es noch eine realistische Chance für ihn ? "

    Ja, bei erfahrenen Hundehaltern, aber nicht bei euch. Das meine ich NICHT böse, nur realistisch.

    Deiner Tochter alles, alles Gute !

  • Es gibt Babygitter.

    Ja die gibt es. Wenn das Kind aber durchgreift oder drübergreift und der Hund groß genug ist drüber zu schauen/zu springen hilft dir das gar nichts?

    Tja, dann lässt man die auch so nicht allein, bis man die Situation besser abschätzen kann. Oder macht zusätzlich Zimmertüren zu. Die sind ne tolle Erfindung, wenn es um kurzzeitige Trennung geht.

  • Dann oute ich mich auch mal als eine Mutter, die ihre Kinder durchaus schon mit dem Familienhund alleine gelassen hat. Nicht nur, um auf die Toilette zu gehen, sondern sogar mal während ich einkaufen oder - Achtung! - arbeiten war und die Kinder Ferien hatten.

    Allerdings haben meine Kinder nicht am Hund laufen gelernt, ihn nie als Pony missbraucht, ihn verkleidet oder mit ihm anderweitig gespielt.

    Und es stand beim Neuzugang fest, dass es ein Welpe vom Züchter werden wird, denn den sehe ich aufwachsen, kann seine Erfahrungen mitgestalten, lerne ihn und seine Körpersprache kennen, erlebe, was ihn vielleicht verunsichert und wie er reagiert. Hier gab es in den ersten sechs Wochen keine unbeaufsichtigte Minute von Hund und Kindern, weil wir auch erst ein Gefühl für ihn und sein Verhalten entwickeln müssen.

    Anstatt hier also eine Grundsatzdiskussion darüber zu führen, ob es fahrlässig sei, Kinder mit Hunden alleine zu lassen, wäre es vielleicht angebrachter, mal zu überlegen, ob das nicht eher ein Nebenschauplatz ist und das eigentliche Problem darin besteht, dass man einerseits Kinder hat, die den Hund wie ein Spielzeug behandeln und andererseits einen erwachsenen Hund mit unbekannter Vorgeschichte, den man nach sechs Monaten ganz sicher nicht einschätzen kann (und vielleicht auch nie ganz einschätzen können wird). Projiziert man nun noch die Eigenschaften des alten Familienhundes auf den neuen, so ist das in meinen Augen der eigentliche Knackpunkt und nicht die Frage, ob man Kinder mal alleine mit Hunden lassen kann.

  • Anstatt hier also eine Grundsatzdiskussion darüber zu führen, ob es fahrlässig sei, Kinder mit Hunden alleine zu lassen, wäre es vielleicht angebrachter, mal zu überlegen, ob das nicht eher ein Nebenschauplatz ist und das eigentliche Problem darin besteht, dass man einerseits Kinder hat, die den Hund wie ein Spielzeug behandeln und andererseits einen erwachsenen Hund mit unbekannter Vorgeschichte, den man nach sechs Monaten ganz sicher nicht einschätzen kann (und vielleicht auch nie ganz einschätzen können wird).

    Ich finde, dass man aber so kleine Kinder und Hund nicht unbeaufsichtigt lässt - auch nicht, wenn man den Hund nicht als Spielzeug behandelt.

    Lucy ist ja wirklich sehr lieb - und Lexi war sowieso ein absoluter Kinderhund - aber beide würde ich nicht mit einem 2 oder 4jährigen Kind minutenlang alleine lassen.

    Ab einem gewissen Alter ja - aber mit 2 und 4 sind die Kinder noch weit davon entfernt

  • Mir kann keiner erzählen, dass jedes Elternteil Hund und Kind in jeder Sekunde strikt trennt, nur weil man mal aufs Klo muss, etwas aus einem anderen Raum holt etc. Wenn der Hund also pennt, weckt man ihn auf um ihn für 2 Minuten mit aufs Klo zu nehmen? Wirklich?

    Das habe ich gemacht, als meine Kinder noch ganz klein waren und als sie gekrabbelt sind ebenfalls. Mein Hund war zwar deutlich kleiner als eurer, trotzdem hätte er sie verletzten können und um das auszuschließen kam entweder der Hund oder das Kind mit... und ja, auch mitten in der Nacht. Man kann ja nie so doof denken, wie es dann manchmal doch kommt.

    Auch mein Hund hat sich sämtlichem Trubel gestellt und war immer dabei. Ich musste ihn aber aus Situationen rausholen, er wäre nicht freiwillig gegangen. So geduldig er auch sein konnte, irgendwann hätte es auch ihm gereicht.

    In einem zu Hause ohne Kinder kann Apollo sicher glücklich werden.

  • @Windkobold

    Deine Kinder waren da 2, 4 und 7?

    Also unseren letzten Hund bekamen wir als Welpe, als unser Ältester ein Jahr alt war. Unser zweites Kind wurde zwei Jahre später geboren.

    Auch wenn ich nicht Buch geführt habe, würde ich stark vermuten, dass sie auch in diesem Alter schon zeitweise unbeaufsichtigt mit dem Hund waren. Sei es im Sommer auf der Terasse oder im Garten oder eben im Wohnzimmer, während ich Wäsche aufhing oder telefonierte.

    Dass ich nicht einkaufen gefahren bin, während ein Zweijähriger alleine mit Hund war, versteht sich ja von selbst. Aber das lag jetzt nicht am Hund, sondern eher daran, dass man ein Kind in dem Alter nicht alleine lässt.

    Ich habe hier nie besonderes Management betrieben, um Hund und Kinder zu trennen. Die Kinder blieben mal alleine ab einem Alter, in dem es ihnen zuzutrauen war. Und wenn der Hund da war, war er eben da.

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