Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Oh, SherylH, der mit dem "unsicher" stimmt beim Althund. Wenngleich er schon eindeutig kommuniziert mit Abwenden, etc. Aber grundsätzlich ist er unsicher. Wobei ich "Mobbing" beim Pubertier anderen Hunden gegenüber echt noch nicht festgestellt habe. Auch alten und kranken Hunden gegenüber verhält er sich echt sehr sozial und lässt sie in Ruhe

    Das eine hat mit dem anderen nicht unbedingt was zu tun. Bobby ist auch nett zu alten Hunden und lässt sie komplett in Ruhe. Wichtig ist nur, dass sie klar und deutlich kommunizieren. Es ist irgendwie die ganze Attitüde, die der andere Hund ausstrahlt, da muss nicht mal eine großartige Kommunikation stattfinden (bzw. so fein, dass man sie als Mensch kaum wahrnimmt).

    Problematisch ist es zum Beispiel bei der Hündin einer guten Freundin, mit der wir oft spazieren gehen. Diese Hündin ist unsicher bis ängstlich mit anderen Hunden, gleichzeitig aber sehr verspielt und fröhlich vom Grundcharakter her. Sie macht auch mal Spielaufforderungen in seine Richtung, aber dann ist es ihr doch schnell too much. Mit dieser Kombi kommt Bobby überhaupt nicht zurecht. Er braucht ein klares Schwarz und Weiß. Wir unterbinden daher jegliche Dynamik zwischen den beiden. Wenn Bobby Anlauf nehmen möchte, sehe ich das direkt an seiner Körperspannung und es erfolgt ein scharfer verbaler Abbruch. Das klappt gut und es ist immer seltener nötig, inzwischen können sie schon wieder an schleppender Schlepp nebeneinander her gehen.

  • Was ich bei sowas halt immer vor Augen habe: Auch wenns beim Junghund beim penetranten Anspielen und fröhlichem Austesten bleibt, beim Senior muss das nicht so sein. Auch beim nettesten Althund kann ein „geplatzter Kragen“ eine deutlich heftigere Sanktion bedeuten, als dem Halter noch gefällt.


    Der Momofloh mobbt auch ganz gerne mal. Sachen wie Lilly an Türen und am Hoftor Schurigeln steuere ich, da gehe ich davon aus, dass sich das auswächst, wenn die Dame gelernt hat, ihr Erregungsniveau besser zu steuern.


    Aber vor ein paar Tagen hat Momo was Neues ausprobiert. Mein Mann geht nachts getrennt mit den Hunden, während ich meist schon im Bett liegen. Lily schläft meistens auf einem ausgepolstertem Couchhocker zwischen meinem Bett und Wand und geht über mein Bett dahin. Momo schläft im Bett. Der Hocker ist Lillys „sicherer Platz“, der wird ihr nicht streitig gemacht und sie kann sich darauf verlassen, da zur Ruhe zu kommen


    Lilly wollte aufs Bett, um zu ihrem Hocker zu kommen, Momo war auf Habacht und hat sie wie ein Schachtelteufel rüpelnd abgefangen, als sie aufs Bett wollte. War zu schnell, als dass ich da direkt was hätte machen können, Lilly ist auch problemlos dran vorbei gekommen.


    Die Nacht drauf war ich vorbereitet, Momo hat das Spielchen tatsächlich nochmal versucht, sah sich mit einem Schubser vom Bett befördert - und beim verdattertem Blick hoch in das Gesicht eines gar nicht amüsiertes Frauchens. Man sah bei ihr förmlich die Murmeln klickern und wie sie sich neu sortiert hat - und dann hat sie ganz höflich per aufgelegter Pfote darum gebeten, wieder aufs Bett zu dürfen :smile: Das Thema war damit auch durch.


    Nett war das von mit sicher nicht, aber sie war auch nicht wirklich nett. Mir ist es wichtig, solche Spielchen gleich im Ansatz zu unterbinden, auch wenns nur jugendlicher Übermut ist. Unterbinden, nicht steuern. Madame Momo hat sich ja schon sehr zielsicher was ausgesucht, mit dem sie Lilly richtig triggern kann. Da versteht Lilly überhaupt keinen Spaß. Und ich auch nicht.

  • Lilly wollte aufs Bett, um zu ihrem Hocker zu kommen, Momo war auf Habacht und hat sie wie ein Schachtelteufel rüpelnd abgefangen, als sie aufs Bett wollte

    So eine ähnliche Situation hatten wir hier auch, allerdings mit meinem Mann als Gegenpart. :roll: Wenn der nachts aufstand, legte sich Bobby schnurstracks auf seine Seite - und motzte ihn dann an, wenn der wieder auf seinen Platz zurück wollte. Ich hab das eine Weile beobachtet und meinem Mann schließlich den Tipp gegeben, seine Decke auszubreiten, wenn er aufsteht. Hund lag drauf - Decke einmal schwungvoll angehoben - Hund stand ebenso schwungvoll wieder - zack, Thema erledigt. Pudel machen es meist sehr subtil, aber die können echt schon kleine Kackbratzen sein manchmal. :rollsmile:

  • Dem alten Hund muss ja nicht mal zwingend der Kragen platzen. Ich persoenlich finde, das ein alter Hund sowas einfach nicht ertragen muss.

    Pan wehrt sich ja auch nicht wirklich. WENN er mal ausloest, dann ist es richtig aetzend. Aber bis es zu dem Punkt kommt, dauert es eeeeewig.

    Schlimm & Schlimmer wissen natuerlich, das von dem alten Mann im Grunde keine Gegenwehr kommt und wuerden es beide gnadenlos ausnutzen. Ich erlaube das nicht.

    Gilt auch fuer die anderen. Wenn Anansi eine Fou oder einen Kalle beim Gassi nervt, dann lass ich das (zum Grossteil) zu. Ebenso duerfen/duerften die 2 Anansi aergern. Aber keiner nervt Pan. Ausser er will richtigen Stress mit mir bekommen.


    Ob nun mittels Abbruch oder anderen Ritualen - hauptsache der Jungspund lernt es sein zu lassen. Meine Meinung.

  • Ja, doof sind die nicht. Und wegen des Charmes ist es auch schwer, da konsequent zu bleiben :lol: Aber manchmal fällt halt auch was in die Kategorie „geht gar nicht.“ Und wenn sie das eiiigentlich auch weiß, aber trotzdem mal probieren will - dann ist Frauchen halt auch mal ne Kackbratze :p

  • Und wegen des Charmes ist es auch schwer, da konsequent zu bleiben

    Absolut! Der kleine Drecksack kann dir ins Gesicht lachen und hintenrum gepflegt die Mittelkralle zeigen. :lol: So subtil, dass es viele Leute gar nicht mitbekommen. "Was hast du denn nur? Er hat doch gar nix Schlimmes gemacht." Joa, der arme Pudel. Und dann wird im Vorbeigehen touchiert oder der Weg abgeschnitten. Ganz zufällig natürlich. :ironie2:

  • Das kommt dann ja auch noch dazu, wenn der Senior körperlich oder mental nicht mithalten kann. Das haben wir hier ja nur in den wenigen Bereichen, in denen sich Lilly wegen ihrer Angststörung massiv verunsichern lässt.


    Ansonsten ist sie der Kleinen doch noch mehr als gewachsen. Ich mag aber auch nicht haben, dass Momo da jetzt schon etwaige „Lücken“ für später auskundschaftet.

  • Hm, meine beiden sind ja nun fast gleich alt, aber dieses fast macht schon oft einen entscheidenden Unterschied. Potato ist einfach noch viel verspielter und welpiger als Cheese, der oft einfach nicht mehr mitspielen will. Cheese lässt Anspielversuche auch einfach über sich ergehen, und meiner Meinung nach braucht er da keine Unterstützung von mir. Er ist weder unsicher noch irgendwie überfordert, er kommuniziert mit Potato einfach sehr sanftmütig. Manchmal lässt er sich dann sogar doch noch überreden...

    Ich breche das nur ab, wenn Potato ihn "stress-anspielt" oder ich sehe dass Cheese gerade wirklich nicht kann.

    Auch sonst gehen die beiden jeglichem Streit aus dem Weg. Sie haben so "ihre" Plätze, das wird auch respektiert. Wenn jemand mal nen Knochen hat und der andere nicht, wird auch gewartet bis man dran ist. Also ich habe wirklich fast nie das Gefühl, ich müsste in die Dynamik zwischen den beiden irgendwie eingreifen.

  • Mein "Opi" ist zum Glück noch sehr fit, von der Ausdauer und Kraft her sogar dem gleich schweren Pubertier überlegen, weil er einfach mehr Muskeln hat. Er ist einfach das, was man beim Menschen "gutmütig" nennen würde.

    Ressourcenprobleme haben wir auch nicht, also beim Essen zum Beispiel. Spielzeug will der Senior am liebsten alles für sich, der Junior überlässt es ohne Probleme. Aber ich lasse trotzdem keins rumliegen, man muss es ja nicht provozieren.

    Liegeplätze sind zugeteilt: In jedem relevanten Zimmer hat jeder seinen. Trotzdem liegen sie oft - wie auch gerade eben - eng aneinander auf einem Teppich...


    Ich merke jetzt wirklich schon, dass die Konsequenz Früchte trägt, wenn ich alleine in den klassischen Trigger-Situationen viel früher eingreife und die Penetranz im Keim ersticke. Ich denke, das war wirklich ritualisiert und gar keine situative Entscheidung "jetzt ärgere ich den Opi!" mehr.


    Ansonsten ist es zum Glück im Alltag nicht mehr so oft wie früher, abends bekommt Junior halt immer einen Anfall und will "spielen", aber das breche ich eben ab. Ich denke, das wird schon.

    Ich wollte auch schon lange die Trainerin mal draufschauen lassen. Vielleicht hat sie noch Ideen. Sie kennt beide Hunde sehr gut aus der Hundeschule.


    Übrigens: Wenn die beiden alleine sind oder auch im Auto, scheint es das nicht zu geben. Wir haben ja eine Überwachungskamera, und alles, was man darauf sieht, sind schlafende Hunde. Und im Auto ist Ruhe. Ich hatte sie da ja immer extra getrennt, jetzt aber mal beide zusammen in den Kofferraum getan, da hat sich Junior beherrscht.

  • Ich könnt den Pubertanten knutschen, so toll war der heute :herzen1: (ok, hab ich auch xD )


    Eigentlich wollten wir nur eine längere Waldrunde ohne großes Tamtam drehen....lange Leine dran und einfach laufen.

    Aber irgendwie war unsere gesamte Region heute genau in dem einen Waldstück unterwegs :ugly:


    Wir hatten einige Hundebegnungen. u.a. stand plötzlich ein Silber-Labbi mit seinem Halter am Wegesrand. Yari war 5m davor mit schnüffeln beschäftigt, als die beiden mit einem Mal da standen, zum Glück hatte der Mann uns eher gesehen als wir ihn. Solche plötzlichen Begegnungen kann Yari eigentlich noch gar nicht ab....aber heute ist er nach einem kurzem Blick zum anderen Hund weiter gelaufen.

    Später hatten wir noch eine Begegnung mit einem jungen und sehr aufgeregten Hovawart und einem Labrador, der paar Meter im Gebüsch drin lauthals gebellt hat.....bei beiden interessiert geguckt aber anstandslos weiter gelaufen :herzen1:


    Dazu kamen noch Begegnungen mit mindestens 10 Radfahrern, Wanderern und Pilzsuchern, hat er alles ohne Probleme gemeistert :herzen1:


    Ohhhhh wir waren so stolz :herzen1:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!