Passiv aggressiver Hund macht Hundebegegnungen ingnoranter HundehalterInnen schwer...

  • Liebe Alle,


    mein Hund (männlich, kastriert, Dackel/Terrier Mix und 8 Jahre) hat viele schlechte Erfahrungen sammeln müssen.

    Diese Erfahrungen sahen meist so aus. Ich gehe mit meinem Hund z.B. die Straße entlang und um die Ecke kommt ein/e HalterIn mit unangeleintem Hund. Dieser sieht meinen und rennt auf ihn zu, um ihn anzugreifen. Meiner schreit, ist an der Leine, riesiges Chaos, Autos, Straße und Verletzung.

    Wir hatten auch schon Situationen, wo selbst angeleinte Hunde sich losrissen. Wohlbemerkt sei, dass meiner im Vorwege nicht aggressiv war, sondern offensichtlich etwas in den Hunden auslöste bzw. etwas ausstrahlt. Nicht selten hören wir tatsächlich dann den Satz, dass dies ja zuvor noch nie passiert sei. Völlige Verwunderung auf der anderen Seite.

    Nun ist es so, dass mein Hund fast gänzlich skeptisch anderen Hunden gegenüber geworden ist und hier und da auch mal - insbesondere im Dunkeln - den Macker macht. Sprich, bellen oder knurren. Immer an der Leine in Stadtgebiet. Klar. Doch leider wohne ich auf einer Ecke, wo andere HalterInnen die Hunde frei lassen - auch gern mal da, wo absolut verboten - und ich dann Sorge haben muss, dass deren Hund zu uns rüber sprintet. Ist ja auch schon mehrfach passiert.

    Leider habe ich nach der letzten Aktion eine Panikattacke (erst Zuhause) bekommen und nun so richtig Bammel vor Hundebegegnungen. Wenn andere Hunde angeleint sind, ist es kein Problem. Alles easy soweit - sofern sie sich nicht doch losreißen.

    Was kann ich also tun?

    Warum wird mein Hund so unvermittelt und relativ häufig angegriffen?

    Ich las einmal etwas vom "Opferhund", das kann ja wohl nicht die Antwort sein?!


    All das ist ziemlich komplex und ich kann auch noch auf Fragen viel detaillierter eingehen, wenn erwünscht.

    Training haben wir gehabt. Erfolglos wie man sieht.


    Beste Dank und beste Grüße

  • Mein Hund ist recht ähnlich, allerdings nicht kastriert und dadurch denke ich noch eher „provokant“ für andere Hunde. Ich beobachte meine Umgebung ganz genau, blocke andere Hunde und nehme meinen zur Not hoch, damit da keiner rankommt. Deiner klingt ja von der Mischung her auch als könnte man ihn leicht tragen. Hast du die Möglichkeit vielleicht ab und an zumindest zum Gassi in abgelegenere Gebiete zu fahren?

    Vielleicht kannst du auch mal ein paar Stunden bei einem Trainer nehmen, der euch zeigt wie man sich effektiv aggressive Hunde vom Leib hält. Hat mir sehr geholfen nachdem ich mal von so einem Vieh gebissen wurde. Hatte dann zeitweise auch echt Panik draußen.

  • Hej Eddy09


    genau, ich beobachte auch alles. Ist er mal ohne Leine, so lasse ich ihn immer in meinem Handlungsspielraum. Kommen Kurven, so gehe ich voran, er bleibt und geht erst wieder auf mein Kommando. Ich musste ihn auch schon mehrfach hochnehmen, da es Situationen gab, wo dann ein Hund auf uns zurannte in einem abgefahrenem Tempo. Das hat allerdings den Nachteil, dass ich dann Angst um mich haben muss, da der Hund dann an mir rumspringt und herumfletscht. Ist also keine weitere Option, auch des Rückens wegen...

    Wir haben auch schon Hunde durch unsere Körpersprache abgehalten. Doch es gibt ja einfach nicht DIE eine Lösung und ich verzweifle halt enorm an den HalterInnen. Wenn ich wüsste, dass es Rücksicht und Einsicht gäbe und auch das Einhalten der Leinenpflicht, wäre es so viel entspannter. Wenn mein Hund ohne Leine läuft und es kommt uns ein angeleinter Hund entgegen, dann nehme ich ihn immer ran. Ausnahmslos. Doch mir wiederum passiert dies dann eher selten. Oft rufe ich den HalterInnen dann entgegen, dass meiner Zwingerhusten hat, dann nehmen sie ihren ganz schnell ran. Frage ich allerdings nur nett, so widerfährt mir oftmals bloße Ignoranz. Und dann kommt es eben dazu, dass sie mir nach der Kappelei sagen, dass soetwas ja bisher noch nie passiert sei. Es ist zum Verzweifeln.

  • Du musst deinen Ton eher in „Hund weg, jetzt sofort!!!“ ändern. Krankheiten jucken die meisten eh nicht. Es gibt zur Abschreckung auch so Wurfschellen, Druckgasspray (kein Pfeffer!) etc, vielleicht wäre das noch was, hab ich allerdings keine Erfahrungen mit. Das ist einfach der Fluch mit einem kleinen Hund. Mit Rottweiler oder Schäferhund dabei hatte ich nie blöde Begegnungen... Ich glaube ich würde dir am ehesten wirklich zur Übung mit einem Trainer raten. Da könnt ihr auch Begegnungen üben.

  • Ist vielleicht nicht die nette Art, aber nimm eine Flasche Wasser mit. Sollte der Hund angerannt kommen. Spritz ihn nass. Der schleicht sich dann schon.


    Ich hab das hier auch vorzugsweise mit einer Jungen Dame und ihrem Dobermann. Dem ist letztens die Leine vor die Füße geflogen da er schon in drohstellung war. Ich hab meinen absitzen lassen und bin auf ihn zu, als er nicht gehen wollte ist die Leine geflogen.


    Ich hab’s auch satt. Meiner ist eigentlich freundlich, aber bei Fremdhunden sehr nervös. Ich will den Kontakt einfach nicht und mein Hund erst recht nicht.

  • Das selbe ist bei meiner Dackel Dame. Als Welpe wurde sie angegriffen und seid dem ist sie total nervös und zeigt passive Aggression gegenüber anderen Hunden. Zuhause ist sie einfach nur ein Engel.

    Abgesehen von ihrem 3 Freunden sind alle Hunde für sie "Gefährlich".

    Auch gegenüber Menschen ist die manchmal unsicher.

    Sie braucht eine Sehr souveräne Führung.


    Wir haben einen Hund in der Nachbarschaft, der schon mehrfach gebissen hat. Die Besitzerin lernt nichts daraus. Immer ohne Leine.

    Die Frau hat ihn nicht unter Kontrolle.

    Der ist eine totale Gefahr, und angeleint wird nicht.

    "Tut ja nichts."


    Liebe Grüße^^

  • Noch eine Stimme für die Wasserflasche. Die hat meinem Hund schon so manche Prügelei erspart. Am besten eine Active O2-Flasche, da ist ordentlich Druck dahinter.

  • Wir leben auf´m Dorf und wenn man aus unserem Gartentor raus get ist man gleich auf einem kleinen Damm. Eine beliebte Gassistrecke für das gefühlte Umland.

    Den großen lasse ich grundsätzlich ohne Leine laufen, er ist zu 99 % abrufbar (das obligatorische 1 % weil Hunde ja keine Maschinen sind etc.). Wenn mir ein anderer HH entgegenkommt leine ich immer an weil er gerne mal ein Problem mit Hund hat die zu stürmisch sind oder ihn bedrängen. An der Leine pöbelt er dafür gerne mal.

    Da ich immer etwas "nervös" bin wenn mir unangeleinte Hunde entgegenkommen und ich nicht wirklich bedrohlich wirke habe ich ein kleines Druckluftspray dabei welches einen ekligen pfffft Ton von sich gibt (ählich dem Druckluftspray fürs Tastatur reinigen).

    Musste er bisher noch nicht benutzen aber es gibt ein klein wenig Sicherheit was sich letztendlich auch auf den Hund überträgt.


    Wasserflasche finde ich auch gut, mir aber zu unhandlich.

  • Ich erkenne mich in euch wieder... Baxter ist kastriert und hat aber schon seit Welpen an so viele schlechte Erfahrungen sammeln müssen... Ich habe seit vielen Monaten Druckgasspray und auch Tierabwehrspray dabei. Damit fühle ich mich etwas sicherer.....


    Das stimmt schon, ein freundliches "Könnten sie bitte ihren Hund anleinen?" wird hier auch oft ignoriert oder kommentiert mit "der/die Macht nichts" und wenn man etwas dagegen sagt ist es meist schon zu spät....


    Meist zieht hier aber ein "Meiner hat Flöhe" oder "Meiner hat eine sehr ansteckende Krankheit" oder "hatte vor ein zwei Tagen eine OP" oder dergleichen.

  • Liebe Alle,


    habt Dank für die Tipps. Wasserflasche liest sich gut. Nur nehme ich immer schon Klicker und Leckerlis mit, wenn ich nun auch noch Weiteres mitnehme, muss ich ne Angelweste tragen ;) Nun gut, wenn es aber hilft. Ich probiere es auch.

    Ich dachte auch schon an Tierabwehrspray für den absoluten Notfall. Es gab bei uns nämlich auch schon Situationen, in welchen ich dachte, nun ist es vorbei. Das überlebt er nicht. Da würde ich dann eingreifen wollen.


    Wahnsinn, dass es einigen HalterInnen ähnlich geht und traurig, dass es soviel Ignoranz, Unverständnis und Antipathie gibt. Das Hineinversetzen in andere Lagen fällt überraschend vielen Menschen wahrlich schwer.

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