Passiv aggressiver Hund macht Hundebegegnungen ingnoranter HundehalterInnen schwer...

  • @Momo und Lotte


    Vielen lieben Dank für diese Zeilen. Es ist gut zu lesen, wie die andere Seite denkt bzw. dachte.

    Es geht mir hier ja in keinster Weise um eine Konfrontation untereinander, welche dekonstruktiv sein soll oder gar zu einem Streitgespräch wird (das war bis hierher ja auch in keinem Post der Fall).

    Ich bin eben der tiefen Überzeugung, dass es total wichtig ist, sich in andere hineinzuversetzen. Und wenn ich verlange, dass andere HundehalterInnen sich in meine missliche Lage hineinversetzen sollen, so möchte ich auch ihre Sicht verstehen.


    Hier kam mehrfach der Tipp einer möglichst unfreundlichen Art gegenüber anderen HundehalterInnen. Und so sehr ich das Argument verstehe und es Situationen gibt, welche machmal die Deutlichkeit braucht, möchte ich dennoch gern freundlich durchs Leben gehen. Und ein Schlüssel dazu könnte sein, das eigene Ego kurz zur Seite zu legen und für andere Platz zu machen.

    Z.B. ich möchte meinen Hund freilaufen lassen, nun kommt mir aber ein angeleinter Hund entgegen, ich werde freundlich gebeten, meinen ebenfalls anzuleinen und das kann ich dann einfach aktzeptieren und machen. Die Freiheit meines Hunde wird ja nur für 30 sek eingegrenzt.

    Wie heißt es so schön:

    Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.

  • Kleiner Nachtrag,

    Ich persönlich akzeptiere auch die Freiheit der FreigängerInnen. Denn ich versuche ihnen aus dem Wege zu gehen.

    Wechsel die Straßenseite oder gehe nicht in Flächen, wo das Ableinen erlaubt ist.

    peace-sign-dog-face

  • Ich bin eben der tiefen Überzeugung, dass es total wichtig ist, sich in andere hineinzuversetzen. Und wenn ich verlange, dass andere HundehalterInnen sich in meine missliche Lage hineinversetzen sollen, so möchte ich auch ihre Sicht verstehen.


    Hier kam mehrfach der Tipp einer möglichst unfreundlichen Art gegenüber anderen HundehalterInnen. Und so sehr ich das Argument verstehe und es Situationen gibt, welche machmal die Deutlichkeit braucht, möchte ich dennoch gern freundlich durchs Leben gehen. Und ein Schlüssel dazu könnte sein, das eigene Ego kurz zur Seite zu legen und für andere Platz zu machen.

    Das kann ich gar nicht genug unterstreichen. In jeder einzelnen Lebenslage ist genau das der Schlüssel: Perspektivübernahme. Macht alle glücklicher und kooperativer.
    Dass die Menschen sich nicht einschränken wollen, wenn sie den Sinn dahinter nicht verstehen, kann ich traurigerweise nachvollziehen. Den Menschen dann den Sinn näherzubringen hat meiner Meinung nach, wenn nicht akut Gefahr in Verzug ist, größere Chancen auf ein wohlgesonneneres und von Verständnis geprägtes Miteinander. Ich finde es super, dass du da so offen das Gespräch suchst!

  • Mein Post war ja doch sehr verurteilend, aber ihr habt beide natürlich total Recht! Ich kenne den Impuls ja auch, wenn ich mit Balu unterwegs bin. Fremde Hunde interessieren ihn 0,0. Und manchmal merke ich da auch, wie ich eigentlich erstmal denke "ach, warum musst du ihn denn schon wieder ranrufen" wenn wir den 10ten Hund in kurzer Zeit treffen. Thema Faulheit, was ich angesprochen hatte: Mehr ist das in dem Moment bei mir auch nicht. Ich gehe dem nicht nach und rufe ihn ran, weil er am Anfang ja Leinenpöbler war und ich deswegen die andere Seite kenne. Aber wenn er so chillig, wie er jetzt ist, bei mir eingezogen wäre... Keine Ahnung, ob ich dann von alleine verstanden hätte, wie doof so Situationen für andere sein können :ka:


    Und ich habe auch bei einem der Tut-Nixe hier erreicht, dass sie ihren Hund ranrufen, indem ich Balus Problem erklärt habe. Unfreundlich wäre ich bei denen kaum weitergekommen.

    Das ist aber vielleicht auch die Frage, wie oft man Menschen trifft. Wenn man jemanden regelmäßig trifft, dann lohnt sich eine Erklärung sicherlich. Wenn man nur eine einzelne Situation mit Fremden klären muss, dann ist unfreundlich sein wahrscheinlich erfolgreicher. Das ist dann Management.

  • "ach, warum musst du ihn denn schon wieder ranrufen" wenn wir den 10ten Hund in kurzer Zeit treffen.

    ...


    Das ist aber vielleicht auch die Frage, wie oft man Menschen trifft. Wenn man jemanden regelmäßig trifft, dann lohnt sich eine Erklärung sicherlich. Wenn man nur eine einzelne Situation mit Fremden klären muss, dann ist unfreundlich sein wahrscheinlich erfolgreicher. Das ist dann Management.

    Verstehe ich beides.
    zum ersten Punkt: Mit meinem Bolle war's auch so, dass ich mir Faulheit gefühlt erlauben durfte. Und da hab ich innerlich manchmal so geflucht über jeden Hund, bei dem ich Bolle rangerufen habe :tropf: weil ich einfach dachte, dass ich dieses Glück einen so netten Hund zu haben, mal auskosten will. Auch nicht ohne ein heimliches unfaires Gefühl von "sollen sich doch alle, die trainieren wollen oder müssen oder sollten bitte nicht hier treffen!"
    Ich glaube, bei meinem Partner hat sich das Gefühl sehr lange gehalten. Wenn er allein mit Bolle unterwegs war, hat er da nicht die Hand drauf gehabt. Bis in so einer Situation mein Ballermann-Tutnix mal unter einem anderen Hund hing, der mit Beschädigungsabsicht an dessen Hals/Nackenbereich hing. Jetzt passt mein Partner da auch besser auf.

    Meine Mädels lehren uns da aber sowieso noch mal mehr, Kontakte zu vermeiden. Eine Pöblerin und eine mit ner kurzen Zündschnur. Und die zu dritt zu managen, das ist schwierig genug - da noch einen vierten fremden Hund zu blocken, quasi unmöglich, dafür bin ich nicht klar genug.

    zum zweiten Punkt: Ich komme just von einem Spaziergang im Hundeauslaufgebiet, wollte nur mit einem meiner Mädels ein bisschen trainieren. Frisch belesen aus diesem Thread ging ich gefühlt gestählt und mit größter Nachsicht in die uns erwartenden Konfrontationen, gewillt, an das Empathievermögen der Menschen zu appellieren und die Lage zu erklären.
    Hatte ich mir leichter vorgestellt. :lol:
    Irgendwie kam doch immer nur "Bitte zurückrufen! Daaaanke!" zwei Sekunden später gefolgt von "HAU AB!" und Schnee auf fremde Hunde werfen. Ich glaube, ich sehe dabei noch viel unsouveräner aus, als ich mir vorstellen kann.
    Und erreicht habe ich auf der Verständnis-Schiene wohl eher niemanden. :???:
    Aber egal, dafür gibt's ja die Zettel: Halter*innen-Erziehung outsourcen!

  • Irgendwie kam doch immer nur "Bitte zurückrufen! Daaaanke!" zwei Sekunden später gefolgt von "HAU AB!" und Schnee auf fremde Hunde werfen. Ich glaube, ich sehe dabei noch viel unsouveräner aus, als ich mir vorstellen kann.
    Und erreicht habe ich auf der Verständnis-Schiene wohl eher niemanden. :???:
    Aber egal, dafür gibt's ja die Zettel: Halter*innen-Erziehung outsourcen!

    Und das ist echt die Krux finde ich. Bis man mit einer Erklärung auch nur annähernd fertig ist, ist der andere Hund ja leider schon da :tropf:

    Die HH, bei denen ich "erfolgreich" war mit meiner Bitte und Erklärung, habe ich mal ohne Hunde getroffen. Da konnten wir ganz entspannt sprechen. Aber in den Situationen selbst? Bleibt es eher schwierig, weil man auch einfach anderes im Kopf hat.


    Die Idee mit dem Zettel finde ich tatsächlich richtig gut! Nicht "nur", weil die Tut-Nix Halter sich dann in Ruhe damit auseinandersetzen können. Sondern auch, weil das vielleicht Gespräche zwischen den beiden "Parteien" anregt. Trotzdem wird man bestimmt nicht alle erreichen, aber einige vielleicht schon.

  • Ich glaube, ich sehe dabei noch viel unsouveräner aus, als ich mir vorstellen kann.

    Das kann ich total nachempfinden, ich sehe auch eher merkwürdig beim Blocken aus. Aber auch weil meine sich nicht blocken lassen möchte. Also kämpfe ich praktisch eine Art zwei Fronten Kampf, um das zu regeln.


    Und hier es auch so, mit Verständnis und Perspektivwechsel erreichte ich 2%. Dafür habe ich damit mehr Probleme geschaffen als gelöst, weil man dem Hund helfen wollte und gerade ihrer der Hund ist der meine jetzt mal sozialisiert.


    Mit unfreundlich und unbequem werden erreiche ich wesentlich mehr.


    Aber jedes Umfeld ist anders, evtl. Erreicht ihr mehr mit freundlich sein.

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