Junghündin macht genau das was sie nicht soll. Wie kann ich mich besser durchsetzen?

  • Gott ist die niedlich! :herzen1:

    das geht locker 50x am Tag so und sie lernt es einfach nicht.

    Ich denke schon, dass sie verstanden hat, was Du von ihr willst. Sie diskutiert mit Dir und Du steigst darauf ein.

    Das Selbe gilt zb. auch für eine Zimmerpflanze die bis gestern noch im Wohnzimmer stand, sie kaut bei jeder Gelegenheit darauf rum, frisst die Blätter und holt die Erde raus und frisst diese auch teilweise.

    Ich könnte Dir jetzt von Horsti, dem Parson, und meinem Birnbaum erzählen.... letztendlich: s.o.

    Langsam bin ich auch an nem Punkt, wo ich merke, dass ich sie grober behandle im Sinne von anschreien oder sie unsaft wegzuschubsen..

    Ich denke, dass genau hier der Hase im Pfeffer liegt.

    Dein Verhalten produziert Stress bei ihr. 50x am Tag vom Stuhl geschmissen zu werden produziert Stress. Dito die Geschichte mit dem Kot und der Zimmerpflanze.

    Führung und damit auch Gehorsam laufen über Bindung, Vertrauen und Gemeinsamkeit. Davon, dass Ihr ein Team seid.

    Das trifft insbesondere bei Rassen zu, die so selbstständig und selbstbewusst sind wie die, die bei Deiner Maus mitgemischt haben. Für die ist Gehorsam ein Bindungs- und Vertrauensbeweis und keine vorinstallierte Selbstverständlichkeit. Wenn sich dieser Typ Hund ungerecht behandelt fühlt, zeigt er Dir die Mittelkralle. Merkste ja gerade.


    Anders: Sie zeigt Dir gerade ganz deutlich, dass sie nicht mit Dir kooperieren muss, wenn Du ihr kein Wohlwollen und Vertrauen entgegenbringst. Du zeigst ihr momentan nur, dass sie Dich nervt und nicht funktioniert. Und daraus resultiert dann auch das quietschig- bellende Melden jeder Bewegung im Haus. Das ist nichts anderes als blank liegende Terrier- Nerven. Der kleinen Maus pfeift der Dampf aus den Ohren.

    Übrigens kann das Kotfressen ebenfalls ein Stresssymptom sein, sofern körperliche Ursachen ausgeschlossen sind.


    Wie sieht denn Euer Tagesablauf aus? Gibt es gemeinsame Beschäftigungen? Unternehmungen, bei denen ihr einfach nur Spaß habt und sie nicht funktionieren muss? Momente, in denen Du Freude an Deinem Hund hast? Bekommt sie genügend Schlaf und Ruhe?

  • Danke!!! Genau so haben wir es in der Hundeschule auch gelernt!!!

  • Vielen Dank schonmal für die ganzen Antworten und dafür, dass ihr so sachlich bleibt. Ich hab damit gerechnet ordentliche Standpauken zu kassieren für den Teil mit dem grob Reagieren. Aber deswegen bin ich ja hier, um zu lernen wie ich es besser machen kann.. Eure Ratschläge haben mir schon sehr geholfen und mir klar gemacht, dass ich mein eigenes Verhalten nochmal gut überdenken muss.

    Werde mir später nochmal die Zeit nehmen und näher auf alle Antworten eingehen.


    Könnte mir noch jemand gute Online Kurse empfehlen?

  • Könnte mir noch jemand gute Online Kurse empfehlen?

    Aus welcher Region kommst du denn? Viele Hundeschulen bieten mittlerweile auch Online-Formate an. Es kann Sinn machen, dass du dir ein Format bei euch aus der Nähe suchst, weil du dann direkt das Präsenztraining dort weitermachen kannst, falls es wieder möglich ist. Zudem helfen die Trainer auch oft gerne bei so kleinen Alltagsproblemen direkt weiter.

  • Hach, die ist ja süss :cuinlove:


    Ich war auch überfordert mit meinem Junghund, der viel Unfug im Kopf hatte (und immer noch hat – Durch Arbeit mit einer Trainerin und sehr vielem Training ist es aber für mich handelbar geworden). Uns hat die Trainerin gezeigt, wie ich es aufbauen kann, dass mein Kleiner auf seinen Platz geht und auch dort bleibt. Hat deine das denn gelernt? Das Kommando «Decke» hilft mir einerseits in vielen Situationen, in denen er zu aufdringlich wird, andererseits hat es ihm auch ein Stück weit verdeutlicht, dass ich den längeren Atem habe.


    Aufgebaut haben wir es so: Leckerli auf die Decke geworfen und sobald er sich darauf zu bewegt, das Kommando «Ab auf die Decke» gesagt. Sobald er sich davon wegbewegt hat, das Kommando «Und frei» hinterher.

    Immer gelobt und belohnt, wenn er dort freiwillig hin ist und ihm auch mal was supertolles zum kauen auf der Decke gegeben.

    Dann haben wir geübt, dass er dort bleiben soll. Verliess er die Decke, wurde er zwei Mal mit dem Kommando und Leckerlie zurückgeführt. Danach Hausleine dran und kommentarlos immer wieder drauf, wenn er wegging. Das hat am Anfang regelmässig eine geschlagene Stunde gedauert, bis er geblieben ist, den Kopf abgelegt hat und weggedöst ist. In diesen Momenten habe ich dann das Kommando mit «Und frei» wieder aufgelöst und ihn mit einem Leckerlie weggelockt.

    Wir haben das täglich geübt, manchmal auch mehrmals. Das hat uns in vielen anderen Dingen was die Erziehung betrifft sehr geholfen.

    Ausserdem würde ich probieren, ihr möglichst ein Alternativverhalten zu geben, also ein Kauholz, ein tolles Spielzeug oder was anderes, mit dem sie sich beschäftigen darf.


    Das alles hilft natürlich nur, wenn der Hund nicht schon so übermässig gestresst ist! Ein Auge auf den Tagesablauf würde ich hier auch unbedingt werfen.

    Ganz liebe Grüsse

  • Hier: https://trainieren-statt-dominieren.de/

    kannst du nach einem passenden Trainer in deiner Region suchen.


    Und schau sich mal in Richtung Clicker-Training oder shapen um.


    Und: nimm dir mal 50 Leckerchen. Und Ziel ist, dass du deinen Hund IMMER lobst, wenn er etwas macht, was ok/gut ist/was er soll. Am Ende vom Tag sollte kein Leckerchen mehr übrig sein.


    LG Anna


    Ps: geht wirklich einfach darum, dir eine andere Sichtweise auf dein Leben mit Hund zu vermitteln. Nicht darauf, was nicht funktioniert, sondern darauf, was klappt.

  • Meine Meinung zu Erziehungsvideos: Gute Trainer und Fachleute teilen ihr hart erarbeitetes Wissen seltens kostenfrei, aufwendig und umfangreich. Auch im Internet ist Wissen nicht gratis zu haben. Fachliteratur und gute Online-Kurse, Webinare und co helfen auf jeden Fall bei der eigenen Weiterbildung. Aber das gibts alles nicht für lau und "nebenbei".

    Kurze Korrektur zum Geschäftskonzept:

    1. Sie bekommen Geld für Videos durch Werbeeinnahmen (damit bezahlt man - Werbung gucken)

    2. Sie verkaufen Leinen und sonstiges Zubehör

    3. Sie werben Kunden, da viele es selbst nicht schaffen


    Es muss garkein Wissen zurückgehalten werden.

    Jegliches Wissen zeigen bedeutet im Gegenteil sogar, dass man die Kompetenz als Zuschauer sieht und dadurch noch mehr Leute zur Hundeschule gehen.

    Schwammig um den heißen Brei reden wird wohl kaum mehr Kunden bringen ;)

    Außerdem sieht man den Hund visuell, was mit Büchern unmöglich ist.



    Man merkt dass du die Vermarktung des Internets überhaupt nicht verstanden hast.

    Ich persönlich finde Internetvideos um Welten besser als Bücher.


    Da kann ich dann auch leichter verschiedene Ansätze vergleichen und das beste rauspicken, ohne erst fünf verschiedene Bücher/Seminare zu bezahlen.


    Diese Videos können niemals Hundeschulen ersetzen, da man selbst nie den Blick von außen auf sich hat und gesehenes oft nicht selbst umsetzen kann. Der Trainer ist da genau das wichtige.

    Das kann kein Buch leisten.


    Im Übrigen sind Youtube Videos schnell viel profitabler als Einzelstunden, weil du viel mehr Leute mit weniger Aufwand erreichst und auch Leute, die wegen der Entfernung eh nicht zu dir kommen würden.

    Hier muss man keine 40€ blechen, weil jeder mit einem Spot einen kleinen Beitrag zahlt. Die Masse machts.

  • Mich stört schon der Titel Deines Threads ... "wie kann ich mich besser durchsetzen?"


    Bei der Hunde-Erziehung geht es nicht darum, sich "durchzusetzen" beim Hund (ich Chef, du untergeordnetes Wesen), sondern wie man im Team zusammen wächst, wie Du dem Hund klarmachen kannst, was Du möchtest und wie Ihr beide gegenseitig Eure Sprache versteht.

    Da hast Du bedeutend viel mehr zu lernen als der Hund, Hunde sind Meister darin, den Menschen zu lesen.


    Du aber scheinst Deinen Hund (noch) nicht zu verstehen.


    Du hast ja schon viele Tipps und Erklärungen erhalten, wie Du vorgehen könntest. An Deiner Einstellung dem Hund gegenüber solltest Du aber auch arbeiten, bzw. Dir von einem Trainer erklären lassen, wie ein Hund tickt. Es macht sehr viel aus, wie die innere Einstellung aussieht, das spiegelt sich dann sofort auch im Umgang mit dem Hund.


    Viel Erfolg!

  • Ich habe einfach eine andere Meinung. Deshalb steht dort auch meine Meinung. Mir ist das Prinzip sehr gut bekannt. Immerhin studiere und arbeite ich in dem Bereich. Ich konsumiere selber auch viele YouTube-Channel und es gibt natürlich gute. Die muss man aber auch erstmal in der Masse an Content finden. Du wirst ja selbst gut wissen wie umkämpft der Markt ist ;) Vielleicht haben wir beide auch einen anderen Maßstab davon, was guter Content ist und beinhaltet. Für den Content den ich als gut bewerte, darf ich bezahlen. Und da kam bislang kein Free-Content dran. Du darfst gerne eine andere Meinung haben oder andere Erfahrungen gemacht haben :smile:

    Die Masse hilft mir nicht bei meinem individuellen Problem. Um mir das Beste rauszupicken brauche ich erstmal genug Wissen um die Qualität bewerten zu können. Es geht auch gar nicht darum eine Hundeschule zu ersetzen - da gilt es genauso die Spreu vom Weizen zu trennen und für die Grundlagen gibt es da ebenfalls gute Online-Kurse.

    Für die Grundlagen, wie Lerntheorien zum Beispiel, ist Fachliteratur meiner Meinung nach die Quelle Nummer Eins. Mit diesen Grundlagen kann man dann die Trillionen Videos auch besser einordnen.

  • Das wird zwar etwas OT, vllt kann man das sonst auslagern -


    Die Grundlagen zum Lernverhalten lernt man hier schon in der Schule (Konditionierung, Aversive und positive Reize etc.)

    Zu den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Versuchen gibt es einige gute Dokus.


    Für den Normalhalter können die spezifischen biologischen Vorgänge (sofern du darauf anspielst) mMn. egal sein, wenn man die Grundlagen des Hundeverhaltens kennt und versteht.


    Zudem gibt es bekanntlich nicht den einen richtigen Weg, sodass ich es auch überbewertet finde, sich nur auf die aktuelle Forschung zu verlassen. Hundeerziehung ist nichts neues, lange erfolgreiche und bewährte Ansätze muss man deswegen nicht komplett wegwerfen.


    Ich finde wie gesagt eine gute Mischung wichtig, die auch zu einem selbst und dem Hund passt.

    Viele verschiedene Ansätze und Meinungen finde ich da die wichtigste Grundlage.

    Dadurch kommt dann auch die eigene Kritikfähigkeit zu Ansatz xy, wenn man zu jedem auch fünf Kritikpunkte kennt (egak ob positiver oder aversiver Ansatz, ein Mittelding, Alternativverhalten o.ä.)


    Zudem würde ich auch auf das eigene Bauchgefühl hören.

    In der heutigen Zeit mit Informationsüberfluss verliert man schnell die eigene Vernunft und das Bauchgefühl.

    Etwas Grundwissen zu Körpersprache ist dazu aber natürlich erforderlich. Dazu braucht man aber keine Fachbücher.

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