Mist... nun habe ich leider auch ein Hunde-Problem und würde mich sehr über euren Input freuen.
Vielleicht vorneweg kurz zu Lucy:
Lucy ist ein Parson Russell Terrier, 2,5 Jahre alt, arbeitet gerne mit uns, reagiert stark auf Reize, kommt dabei aber mit dem normalen Alltag und allen damit verbundenen Reizen sehr gut klar (Babygeschrei, Geschepper in der Küche usw. sind absolut kein Problem)
Seit 9 Monaten haben wir ein Baby - und Lucy verhält sich in diesem Bezug von vorneherein ganz vorbildlich.
Wir könnten uns in diesem Punkt wirklich kein besseres Verhalten wünschen - da läuft es wirklich bilderbuchmäßig.
Nun aber zu unserem Problem:
Es war wahrscheinlich ein schleichender Prozess - aber innerhalb der letzten Tage fällt uns ganz extrem auf, dass Lucy unser "nein" immer öfter völlig ignoriert.
Es scheint, als hätte "nein" keinerlei Bedeutung mehr für Lucy.
Beispiel:
Lucy möchte nun plötzlich ständig Kinderspielzeug, dass z.B. auf dem Boden liegt "klauen" (Spielzeug, das unser Baby hat, nimmt Lucy nicht - nur Spielzeug, das gerade niemand "beansprucht")
Kommt von uns ein "nein", reagiert Lucy nicht darauf, sondern nimmt das Spielzeug trotzdem.
Wir haben leider den Fehler gemacht, dass wir dann ein 2. "nein" hinterhergeschickt haben (weil... eigentlich hört sie ja... also haben wir das Kommando automatisch wiederholt...)
Das hat anfangs auch gewirkt - mittlerweile allerdings nicht mehr... Es ist ihr einfach schlicht und ergreifend egal...
Auch wenn ich direkt neben ihr stehe, reagiert Lucy nicht auf das "nein".
Heute wollte Lucy - zum wiederholtem Male - ein Kuscheltier aus dem Laufgitter ziehen.
Nach dem dritten "nein" war ich dann sauer, bin hingegangen und wollte Lucy wegheben.
Mit dem Hochheben hat Lucy absolut kein Problem und es war auch nicht als Strafe oder ähnliches gedacht - sondern nur dazu, die Situation aufzulösen, ohne das "nein - mir egal - nein - mir egal" weiter fortführen zu müssen.
Als ich Lucy hochgehoben habe, hat sie mich angeknurrt.
Ich hatte zwar keine Sekunde Angst, dass sie mich beißt oder schnappt und ich bin mir auch sehr sicher, dass es nicht so weit eskalieren würde.
Aber es war definitiv auch kein "oh-hab mich erschrocken - sorry", sondern schon eine deutliche Unmutsbekundung.
(Das Hochheben ist das, was ich in der Überschrift mit "Korrektur" gemeint habe)
Ja... und nun fühle ich mich wie ein absoluter Hundeanfänger, weil ich nicht weiß, wo ich jetzt am besten ansetzen soll
Ich will doch nicht, dass es so eskaliert, dass ich sauer werde - und Lucy ebenfalls so hochgepuscht ist, dass sie sogar knurrt
Bisher war das "nein" so aufgebaut, dass es sich einfach aus unserem Zusammenleben so ergeben hat.
Wenn Lucy als Welpe etwas nicht machen sollte, gab es ein "nein" und wir haben sie bestätigt, wenn sie darauf hin inne gehalten hat und sich zu uns umorientiert hat.
Sofort im Anschluss haben wir ihr eine Alternative für das "verbotene" Verhalten angeboten (z.B. Kauholz zum Kauen statt des Stuhlbeins)
Lucy hatte dann schnell gelernt, dass "nein" bedeutet, dass sie etwas nicht machen sollte, so dass das Thema dann für uns recht schnell abgeschlossen war.
Bis jetzt...
Und nun stehe ich komplett am Schlauch - irgendwie ist es jetzt so verfahren - und ich weiß nicht, wie ich das nun am besten auflöse...
Und das am besten so, dass weder Lucy noch ich dabei auf 180 sind...