Die grosse Hundeschwemme

  • Die Orga, mit der wir unterstützend zusammenarbeiten (Topi gehört ihnen z.B.), hat weiterhin die übliche Menge an Transporten, sowohl hin (Hilfsgüter, Medikamente) als auch zurück (ausgewählte Hunde, die hier schon ein zugesichertes Zuhause haben). Das klappt reibungslos, aber auch wenn sie könnten, importieren sie mWn nicht mehr als sonst, denn auf ein GUTES Zuhause wird weiterhin Wert gelegt.

  • Wo kommen all diese Welpen her?

    Diese Welpen gab es schon immer, nur wurden sie bis vor wenigen Jahren auf andere Arten entsorgt.

    Trotz Kastrationsaktionen gibt es unzählige unkastrierte Hündinnen.

    Es spricht sich aber immer mehr herum dass es die Möglichkeit gibt ungewollte Tiere im Shelter abzugeben. Und so landen sie im Tierheim. Oft sehr jung, oft krank, meistens ohne die Mutter.

    Ist kein Geld beim Tierschutz für Impfungen da überlebt nur ein sehr kleiner Teil.

  • Jepp! Meine Große ist spätkastriert zu mir gekommen, wurde in ihrer letzten Trächtigkeit vom TS kastriert (sie hatte gleichzeitig einen großen Tumor, die OP war dringend; ob es möglich war die Welpen zu retten und warum man sich dagegen entschieden hatte wollte mir der TS leider nicht sagen). Vorher hatte sie wohl mehrere Würfe, ausgeprägtes Gesäuge etc. Sehr erfahren mit Welpen (hat das bei ihren Adoptivsöhnen hervorragend gezeigt). Und... einen hängenden Bauch. Egal wie schlank sie ist, trotz Wespentaille. Von der Seite sieht man das sehr deutlich, Haut hängt richtig tief am Bauch. Ich frage mich manchmal, ob sie mal in Vermehrerhand war, wegen der Game of Thrones Nachfrage nach exotisch aussehenden Wolfhunden (sie sieht aus wie eine alte, nette Version von Geist, dem weißen Schattenwolf).

  • Wie eine Hündin einen bzw mehrere Würfe verkraftet und danach aussieht, ist nicht nur eine Frage ihrer Wurfzahl, sondern eine Frage wie groß der Wurf war, der Genetik und ihrer allgemeinen Fitness. Es gibt Hunde mit strafferem Bindegewebe, welche mit lockererem Bindegewebe, sehr große Würfe, Hündinnen mit eher schlechter körperlicher Ausstattung und dann wieder welche mit vielen Muskeln. Es ist auch ein Unterschied, ob eine große Hündin 6 oder 12 Welpen bekommt.

    Als wir hier mal eine aussortierte Zuchthündin hatten, weil die Züchterin schwer krank war, hat mich jeder gefragt, ob sie eine Gebärmaschine gewesen ist. Molosser, ganz schlechte Muskulatur, hängendes Gesäuge, giganische abgenudelte Brustwarzen. Die hatte 2 Würfe nach VDH Norm, nicht zu jung. Aber man sah es ihr an und zusätzlich bekam sie schon länger nicht mehr den Auslauf, den sie brauchte, war zu dick, allgemein ziemlich unfit etc.

    Und ich kenne auch Hündinnen, die nach mehreren Würfen aussehen als wäre kaum was gewesen. Das hat naürlich auch was mit Pflege und Bewegung zu tun, aber nicht nur.


    Das ist ein bisschen wie bei uns Frauen, die einen leiden mehr unter einer Schwangerschaft und Geburt als andere (auch hinterher) und das ist abhängig von der Genetik und ob man schon immer sportlich war, ob man ein gutes Bindewegebe hat (Dehnungsstreifen, überschüssige Haut etc) oder ob das Kind vielleicht besonder schwer oder gar Zwillinge oder Drillinge waren. Und manche sehen schon wenige Wochen nach der Geburt genauso aus wie vorher.


    Also das ist ein ganz schlechter Indikator, um zu bestimmen, ob eine Hündin jetzt viele Würfe hatte oder nicht.

  • Nun ja, als Tierärztin bekommt man vielleicht paar mehr Hündinnen verschiedener Rassen zu sehen, als ein Züchter oder Otto-Normal-Hundehalter. Ist zumindest anzunehmen.

  • Ich hab hier 2 Zuchthündinnen - beide bisher mit normal großen bis eher kleinen Würfen.

    Eine der Hündinnen (ist mittlerweile in Rente) hat auch ein hängendes Gesäuge, einfach weil ihr Bindegewebe dort etwas schwächer ist.

    Das hat aber absolut gar nichts mit ihrer Fitness zu tun.

    Sie ist jetzt gute 9 Jahre alt und war tatsächlich noch nie krank, außer 1x einer Bindehautentzündung, an der sie sich bei meinem Rüden ansteckte, der sich die draußen eingefangen hatte.

    Madam ist einfach unkaputtbar und diese Fitness kann durchaus auch genetisch weiter gegeben werden. Das Gesäuge sagt also nichts über ihren Allgemeinzustand aus.

    Auch bei uns Menschen haben manche ein stärkeres oder schwächeres Bindegewebe als andere.

    Wenn ein Hund eine richtige Bindegewebsschwäche besitzt, gehört er natürlich nicht in die Zucht. Aber das erkennt man meist daran, dass das dann auch die Bänder betrifft und häufig im Wachstum schon erkennbar sein kann - Überdehnung der Gelenke und Co.

  • Ich sehe da jetzt irgendwie gar keinen Widerspruch zu dem, was bis jetzt gesagt wurde?!


    Aber vielleicht steh ich auch auf dem Schlauch. :rollsmile:

    Ich denke, es geht hier um die Aussage, dass man anhand des hängenden Gesäuges darauf schließen kann, dass eine Hündin als Wurfmaschine hergehalten hat.

    Und dem ist eben nicht immer so. Da gehören noch andere Faktoren dazu, die stark drauf Einfluss nehmen, zB allgemeine Fitness vor dem Belegen, Bindegewebsdisposition, Rasse, Wurfgröße, Betreuung und Zufütterung während der Welpenzeit usw.


    Deswegen ist ja auch in der Regel in der Zuchtordnung definiert, was ein übergroßer Wurf ist und wann es längere Pausen zum Schutz der Mutter geben muss.

    Ganz unabhängig von den Mindestvorgaben sollte man auch als Züchter ein Auge auf seine Hündin haben und das individuell einschätzen können, ob sie wieder schnell fit ist oder noch eine oder zwei Läufigkeiten braucht.

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