Die grosse Hundeschwemme
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Und genau da liegt für mich der große Denkfehler, der verhindert, dass sich da etwas bewegt.
Es muss nicht von der ersten Sekunde an 1000% akurat und bis in die letzte Eventualität kleinlichst durchdacht sein. Für den Anfang reicht der erste grobe Überblick auf dessen Basis man dann nach und nach aufbauen kann.
Und da muss auch kein Statistiker 40 Wochenstunden zur Auswertung und Bewertung und Verifzierung hingesetzt werden.
Wir haben es früher für unsere Hunde auch gemacht. Da gab es bei der Abgabe einen fragebogen bei dem auch noch ein paar andere wichtige Dinge zu Sachen gesundheit, Erziehung und Co abgefragt wurden. War das 100% wissenschaftlich valide, vertrauuenwürdig und überprüfbar? Natürlich nicht, aber es gab den ersten Überblick und die Aussagen der abgebenden Person sofort mit "was wenn die lügen?" abzutun und damit als nutzlos darzustellen, ist genau die Haltung, von der hier einige sprechen.
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Aus der Sicht einer Soziologin:
Nur mal einen Überblick verschaffen funktioniert leider auch nur mit einem guten Fragebogen und sinnvoll eingegebenen Daten, die von Profis ausgewertet werden.
Sonst kommt da nur Grütze raus und dann kann man es auch lassen.
Und wer sagt, dass es nur vom guten Willen der Orgas abhängt, hat noch nie hinter die Kulissen geblickt - es fehlt an allen Enden Geld & Personal, wie soll da noch "einfach so" an einer Studie mitgemacht werden?
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Erstens ist es mit einem mit der heißen Nadel gestricktem Formular und dem Einstellen von Inhalten nicht getan, die müssen auch gesäubert, verifiziert und ausgewertet werden. Es fängt schon bei den Abgabegründen an. Soll man das einstellen, was der Abgebende erzählt? Das, was man vermutet? Das, was man von Nachbarn/anderen Zeugen hört? Wie sollen „Rückläufer“ erfasst werden? Abgabegrund Fehlvermittlung? Angabe des Abgebenden? … Wie gewährleistet man, das unterschiedliche Vereine nach dem gleichen Schema ausfüllen? Wie geht man mit abgelehnten Abgabeanliegen wegen Platzmangel um, wie vermeidet man hier Doppelerfassungen? … Und das ist ja nur der Anfang, der erste Punkt.
Wenn so etwas auch nur minimal Sinn ergeben soll, dann muss das schon sachkundig aufbereitet werden, das ist nicht mit „machen wir mal so eben“ getan und hat auch nichts mit der „vernünftigen Organisation“ eines Vereins zu tun. Ansonsten bekommt man mit dem Datenmaterial nämlich nichts Anderes als die Sicht des Erfassers.
Was auch immer das „übliche Tränengedrüsel und Gehetze“ sein soll, von dem ich hier im Tierschutz echt wenig erlebe - das kann nicht ohne weiteres durch verifizierten und sorgfältig aufbereiteten Content ersetzt werden.
Man kann auch alles im Vorfeld schlechtreden.......
An der Materie interessierte IT-ler können da bestimmt was möglich machen. Es muss erstmal ja gar nicht perfekt sein und es soll doch auch nicht hochwissenschaftlich ausgewertet werden. Aber einen grundlegenden Überblick gewährleisten - und bei der Masse an Hunden sind 100 falsch zugeordnete Tiere bestimmt nicht das Problem.
Ein Problem ist, dass alleine schon die Idee dazu im Vorfeld als unmöglich dargestellt wird......
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Hier spricht auch keiner von einem Statistiker, der das 40 Wochenstunden auswertet - so etwas nicht Gesagtes als Tatsache zu unterstellen, ist doch auch genau die Haltung, von der hier „Einige“ sprechen.
Jedes Tierheim für sich kann so etwas machen. Klar. Wenn es den Bedarf sieht und Kapazitäten dafür freischaufelt. Für einen kleinen Verein mit so bis zu 50 Tieren ist das aber nicht wirklich nutzbringend.
Das Anliegen, das die Diskussion losgetreten hat, war aber Dieses (Fettung von mir):
Es müsste wirklich mal eine handfeste, aussagekräftige Statistik geben: Welche Hunde (Rassen, Herkunft) werden aus welchen Gründen (bzw. unter ANGABE welcher Gründe) abgegeben, und zwar bundesweit, welche und wie viele vermittelt. So ist vieles nur so ein schwammiges Gefühl von eigenem Eindruck, verschiedensten Aussagen und ein bisschen eigener Erfahrung...
So etwas gibt es nicht, oder doch?Wenn es von vorneherein um eine bundesweite Datensammlung geht, dann sollte das Datenmaterial zumindest vergleichbar erfasst und ausgewertet werden, sonst ist das gesammelte Material schlicht wertlos in Bezug darauf, irgendwelche handfesten Schlussfolgerungen ziehen zu wollen. Und da bedarf es eben schon einer vorbereiteten Planung.
Und wenn das jeder Verein für sich machen soll, ohne konkrete Ziele und Zeitrahmen, wann das Ganze zusammengeführt und ausgewertet werden soll und ohne dass das nachgehalten wird, dann schläft das Ganze über kurz oder lang ein bzw. wird immer schlampiger gehandhabt. Und das hat nichts mit einer grundsätzlichen Haltung gegenüber seinen Mitmenschen zu tun.
Edit: Dächsin
Ich „stelle die Idee nicht als unmöglich dar“, solltest Du jetzt mich meinen. Ich kenne entsprechende Versuche auch. Es bringt nur nichts, wenn es jeder Verein für sich macht. Es muss etwas Greifbares da sein, das es für dIe Mitwirkenden auch attraktiv macht, bei der Stange zu bleiben. Da wird man um eine zentrale Steuerung und das Nachhalten nicht drum herum kommen.
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Und wer sagt, dass es nur vom guten Willen der Orgas abhängt, hat noch nie hinter die Kulissen geblickt
Die meisten die hier mitschreiben sind oder waren jahrelang aktiv in dem Bereich. Ich denke, der Vorwurf greift da nicht so wirklich.
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Aus der Sicht einer Soziologin:
Nur mal einen Überblick verschaffen funktioniert leider auch nur mit einem guten Fragebogen und sinnvoll eingegebenen Daten, die von Profis ausgewertet werden.
Sonst kommt da nur Grütze raus und dann kann man es auch lassen.
Und wer sagt, dass es nur vom guten Willen der Orgas abhängt, hat noch nie hinter die Kulissen geblickt - es fehlt an allen Enden Geld & Personal, wie soll da noch "einfach so" an einer Studie mitgemacht werden?
Da kommen einige in Frage...wir haben die Auswertung mit SPSS gemacht und bereits validierte Fragebögen von Studien zu Abgabegründen verwendet. In einigen Tierheimen sitzen in der Leitung Psychologinnen, die durch ihr Wissen in Methodik/Statistik/Testtheorie Entsprechendes auf die Beine stellen könnten.
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Und gesetzt des Falles, es klappt und das Datenmaterial wäre da: Wer würde die Schlussfolgerungen ziehen und wer würde was mit diesen Schlussfolgerungen machen?
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Und wer sagt, dass es nur vom guten Willen der Orgas abhängt, hat noch nie hinter die Kulissen geblickt
Die meisten die hier mitschreiben sind oder waren jahrelang aktiv in dem Bereich. Ich denke, der Vorwurf greift da nicht so wirklich.
Das kann ich nicht für alle beurteilen, bin noch nicht jahrelang hier - aber helfe zB. selbst aktuell wo aus, wo gar keine Kapazität für sowas wäre
Da kommen einige in Frage...wir haben die Auswertung mit SPSS gemacht und bereits validierte Fragebögen von Studien zu Abgabegründen verwendet. In einigen Tierheimen sitzen in der Leitung Psychologinnen, die durch ihr Wissen in Methodik/Statistik/Testtheorie Entsprechendes auf die Beine stellen könnten.
Ja, es muss nicht zwingend extern wer angestellt werden aber das geht eben nur, wenn es wen gibt, der*die nicht nur die Fähigkeiten, sondern auch die Kapazitäten dafür hat. U.a. deswegen und:
Und gesetzt des Falles, es klappt und das Datenmaterial wäre da: Wer würde die Schlussfolgerungen ziehen und wer würde was mit diesen Schlussfolgerungen machen?
... wäre eine übergeordnete Stelle besser, bei der das in einer zentralen Einheit geplant, durchgeführt und ausgewertet wird.
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Mal kurz aus der Praxis geplaudert: Ich war mal an einer neu geschaffenen Stelle, an der ich Anliegen von Fachabteilungen zur Auswertung von Reklas zu neuen Prozessen bzw. Prozessänderungen geprüft und bearbeitet habe. Also quasi Diejenige, die klären musste:
- Was genau will der betroffene Bereich wissen und wie sorgfältig muss es geclustert sein
- Wofür will der betroffene Bereich es wissen, welche Erkenntnisse will er aus der Auswertung ziehen und was will er in Folge ggf. verändern (diese Frage stellt man spätestens, nachdem man das dritte Mal erlebt hat, dass eine Auswertung mit „schön, dass wir sie haben“ in der Versenkung verschwindet - bzw. erlebt hat, dass man sie genauso aufsetzt, wie vom Fachbereich vorgegeben, der mit dem Ergebnis aber nichts anfangen kann, weil die Ausgangsfrage nicht zielführend war und man ihm ebenso gut 42 hätte zurufen können. Spätestens dann rechnet man auch einen Business Case und präsentiert im Vorfeld die Kosten des Vorhabens).
Und dann habe ich die jeweilige Kategorie durch die IT erstellen lassen, getestet und die erfassenden Mitarbeiter geschult, für welche Geschäftsvorfälle diese Kategorie gewählt werden soll. Mit Remindern, mit Stichprobenprüfungen und Feedback.
Und das waren Minithemen, nicht die großen „Datenwürfe“. Also wirklich ganz basal aufgesetzt. Aber ohne diese Vorbereitung war sogar in diesem Minibereich eine Datensammlung schlicht sinnlos.
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Evaluation ist im Schulsystem ein riesen Thema. Ich habe da mit teils von Ministerien ausgearbeiteten Fragebögen gearbeitet und allzu oft ist genau das passiert, was Phonhaus gerade beschrieben hat.
Ich finde die Idee gar nicht grundsätzlich schlecht, aber es muss vernünftig vorbereitet sein und übergreifend ausgewertet werden.
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