8 Monate alte Jack Russel Dame wird immer ängstlicher

  • Wenn du sagst, sie ist draußen ein Flummi - möglicherweise hat sie draußen genauso Stress, reagiert nur anders drauf, weil sie da andere Möglichkeiten hat, zum Beispiel, sich den Stress abzulaufen.


    Wobei, wenn sie in anderen Wohnungen „normal“ ist und angenommen, draußen auch, würde das ja eher darauf hindeuten, dass irgendetwas in eurer Wohnung das Problem ist.


    Aber das sind alles nur reine Denkanstöße von mir, keine Ahnung, was es schlussendlich tatsächlich ist.


    Hast du mal einen Trainer draufschauen lassen, wie er sie einschätzt?

  • Ich schrieb es ja schon im vorigen Thread: Meine Parson-Hündin hat auch sowas, wenn auch lange nicht so krass. Die hört im Dunkeln ein Geräusch von der nahen Hauptstraße, das ich oft nicht höre, und fängt an zu hecheln und zu schlottern. Seit hier coronabedingt alles still ist, ist der Hund rund um die Uhr tiefentspannt - die hört also tatsächlich was, auf das sie reagiert, auch wenn meine schwächeren Sinne das nicht mitkriegen.


    Worauf ich hinauswill: bei uns hat das angefangen ,als der bis dahin unbekümmerte Hund plötzlich anfing, sich scheinbar ohne Grund vor allem möglichen zu fürchten. Als Ursache stellte sich dann eine schwere Schilddrüsenunterfunktion raus (übrigens mußte auch meine Hündin viel zu früh kastriert werden). Als die eingestellt war, verschwand die Angst ebenso schnell, wie sie gekommen war, nur dieses "Gespensterhören" im Dunkeln blieb zurück.


    Insofern: Ich würde an eurer Stelle auch ganz dringend und ganz gründlich die Schilddrüse untersuchen lassen - sollte da was sein ,könnt ihr sie vielleicht noch abfangen ,bevor sich die Angst, wie bei uns, verselbständigt.


    Und dann: Kann es in eurer Wohnung irgendwelche winzigen Auslöser geben - etwas ,das sich in Hörweite des Hundes verändert hat, das ihr aber nicht wahrnehmt? ´


    Da hab ich schon irre Geschichten gehört. Zum Beispiel von dem Russell, der im Herbst regelmäßig die leeren Wände anbellte. Bis die Besitzer darauf kamen, dass dahinter (Holzhaus) Mäuse saßen. Oder meine frühere Hündin, die sich plötzlich weigerte, mit in die Küche zu kommen - da war es der neue Dunstabzug. Meine jetzige, die stutzt und knurrt, wenn die Heizungspumpe anders klingt als sonst.


    Irgendwas im Haus oder draußen, was für uns total normal ist, einem supersensiblen Hund aber unheimlich sein kann?

  • Also ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber mein Pudelrüde hatte mit etwa 1,5 Jahren so eine Phase. Bei ihm war es allerdings nur draußen. Auch bei ihm gab es keinen Auslöser, es ist einfach immer schlimmer geworden. Ich weiß nicht, was letztlich geholfen hat - Training komplett zurück geschraubt, alles was ihm Angst gemacht hat extrem positiv belegt, ihn in Schutz genommen, zur Not getragen, aus den Situationen rausgenommen, aber nach ungefähr einem halben Jahr (es ging bei ihm von Herbst bis Frühlingsanfang) war der Spuk vorbei.

    Frodo war auch danach kein selbstbewusster, entspannter Hund, sondern immer noch super hibbelig und gestresst, aber es war nicht mal mehr annähernd so schlimm. Vielleicht aber auch nur, weil ich irgendwann gelernt habe, wie ich ihn führen muss. Keine Ahnung.

    Dieses Jahr wurde bei ihm eine subklinische SDU und eine extrem gestörte Darmflora (er hatte als Junghund über ein halbes Jahr immer wieder mit Giardien zu kämpfen) festgestellt. Seit der seine SD Medis bekommt und der Darm saniert ist, ist er fast ein neuer Hund. Inzwischen sind die Auslöser, die ihm Angst machen oder ihn hochdrehen lassen an einer Hand abzählbar bzw. eher an zwei Fingern. Früher konnte es alles und nichts sein, was ihn zum Austicken bringt.


    Ich ärgere mich immer noch schwarz, dass ich nicht viel früher auf eine genaue Abklärung bestanden habe. Mir wurde von Tierärzten und Trainern immer nur gesagt, dass er halt so ist oder ich mir das nur einbilde.

    Wenn ihr also irgendeinen Verdacht habt - geht dem auf jeden Fall nach!

  • Meiner Meinung nach beginnt der Hund jetzt (das Alter passt) Ungewohntes zu melden und ist dabei unsicher weil er die Geräusche nicht einordnen kann.

  • Und dann: Kann es in eurer Wohnung irgendwelche winzigen Auslöser geben - etwas ,das sich in Hörweite des Hundes verändert hat, das ihr aber nicht wahrnehmt? ´

    Klar kann es das, nur wissen wir nicht was, und hören es auch nicht.

    alles was ihm Angst gemacht hat extrem positiv belegt

    Da habe ich allerdings Angst, sie in ihrer Angst zu bestärken.

    Meiner Meinung nach beginnt der Hund jetzt (das Alter passt) Ungewohntes zu melden und ist dabei unsicher weil er die Geräusche nicht einordnen kann.

    Aber es sind doch ihr von klein auf bekannte Geräusche.

  • alles was ihm Angst gemacht hat extrem positiv belegt

    Da habe ich allerdings Angst, sie in ihrer Angst zu bestärken.

    Du bestätigst ja nicht ihre Angst, sondern gibst ihr Sicherheit.

    Das ist veraltet, dass man Angst durch Zuwendung verstärkt.

    Google mal danach, da gibt es mittlerweile sehr viele Artikel zu.

  • Da habe ich allerdings Angst, sie in ihrer Angst zu bestärken.

    Das ist kalter Kaffee, hat sich überholt.

    Und wenn Du in Richtung Menschenkinderses denkst, dann erschliesst sich Dir das auch flott. Nicht die getrösteten, beruhigten und beschützten Kinder dieser Welt sind die Bangbüxen ;) ... ganz im Gegenteil. :gut:

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