Aggressiver Hund, Rückschlag und eine schwere Entscheidung. Bitte um Hilfe!

  • Das geht bei uns (Bauhaus) auch, habe ich schon ausprobiert und dass ist echt gut organisiert. Bei Bedarf/ gegen Aufpreis wird auch geliefert.

  • Stimmt eh, aber ich muss mich da nach meinem Papa richten. Der ist "Bauleiter" und ich will ihn nicht stressen. Und er möchte warten bis die Baumärkte wieder offen haben, hat er zumindest ursprünglich gesagt, aber ich werde die Tage nochmal nachfragen, möchte nur nicht, dass er denkt ich mache Druck :tropf:


    Momentan läuft es sowieso sehr gut zuhause, da ist der Zwinger jetzt keine soo große Notwendigkeit, dass ich nicht noch ein Monat warten kann.


    Aber ich verstehe schon was du meinst, ich persönlich bin ja Typ "alles wird online bestellt" und ginge es nur nach mir, hätte ich wahrscheinlich schon alle Teile daheim rumliegen :lol:

  • Was mich an der Geste von meiner Mutter so freut ist, dass sie einfach bevor wir das Training gestartet haben nichts mit Nova am Hut haben wollte. Sie hat nie nach dem Hund gefragt, war eher genervt wenn ich zu viel erzählt habe usw. Aber seit ich sie beim Gassi gehen einbinde, sieht sie den Hund irgendwie mit anderen Augen, habe ich das Gefühl. Sie fragt mich jetzt aktiv am Telefon auch mal wie es Nova geht, hat ihr sogar das Bettchen geschenkt, das freut mich richtig :)

    Und bald wird sie anderen Leuten Geschichten über Nova erzählen, was der Hund alles so toll macht, was für lustigen Schabernack Nova angestellt hat. Beim Zuhören könnte man dann meinen, es wäre ihr Hund :D

  • Warum trägt sie Indoor eigentlich keinen Maulkorb mehr. Weißt du jetzt genau den Auslöser, warum sie sich in dir verbissen hat und bist du sicher, dass das jetzt in der nächsten Zeit nicht wieder vorkommt? Zwischen dem ersten und zweiten Biss lagen ja auch mehrere Monate?

  • Warum trägt sie Indoor eigentlich keinen Maulkorb mehr. Weißt du jetzt genau den Auslöser, warum sie sich in dir verbissen hat und bist du sicher, dass das jetzt in der nächsten Zeit nicht wieder vorkommt? Zwischen dem ersten und zweiten Biss lagen ja auch mehrere Monate?

    Sie trägt schon noch in gewissen Situationen Maulkorb. Laut Trainer wird der Auslöser wohl meine eigene Unaufmerksamkeit gewesen sein und nach Absprache mit ihm, kann ich die Maulkorbzeit drinnen langsam abbauen. Sie trägt aber noch MK wenn ich nicht voll dabei bin, wie z.B. nachts, wenn ich koche oder generell meine Aufmerksamkeit nicht komplett bei ihr ist.


    Eine 100%ige Garantie, dass es nie wieder vorkommt gibt es natürlich nicht, das wäre naiv zu denken, aber die Einschätzung ist jetzt auch nicht, dass sie mich einfach jederzeit anfallen wird.

  • Stimmt eh, aber ich muss mich da nach meinem Papa richten. Der ist "Bauleiter" und ich will ihn nicht stressen. Und er möchte warten bis die Baumärkte wieder offen haben, hat er zumindest ursprünglich gesagt, aber ich werde die Tage nochmal nachfragen, möchte nur nicht, dass er denkt ich mache Druck :tropf:


    Momentan läuft es sowieso sehr gut zuhause, da ist der Zwinger jetzt keine soo große Notwendigkeit, dass ich nicht noch ein Monat warten kann.


    Aber ich verstehe schon was du meinst, ich persönlich bin ja Typ "alles wird online bestellt" und ginge es nur nach mir, hätte ich wahrscheinlich schon alle Teile daheim rumliegen :lol:

    Das versteh ich. Wenn ich jemanden brauche der mir hilft, bin ich sehr vorsichtig und zurückhaltend und möchte auf gar keinen Fall Druck machen oder für den Helfer unangenehm sein.


    Wenn es nur um mich geht, bin ich dagegen sehr ungeduldig und zappelig und es kann nicht schnell genug gehen..

    Da fehlt mir ein wenig die Impulskontrolle... :lepra:

  • Noch net fertiggelese, aber einfachste Idee: unterbrechen, wie Du das machst. Hält sie inne, dann lad sie ein. Manchmal. Gib also das Sofa/den Körperkontakt quasi damit explizit frei. Evtl. fängt sie dann irgendwann an, von sich aus vor dem Sofa stehend anzufragen......

  • Hmmmm...... Gar nichts entscheiden ist aber eigentlich nichts als Meideverhalten: kein Problem auftauchen lassen, indem der Hund keine Chance kriegt, was falsch zu entscheiden.

    Was lernt der Hund dabei??? (NIX!)


    Das kann man in bestimmten Situationen machen. Ist der Hund neu, man muß sich kennenlernen, oder man ist in einer außergewöhnlichen Situation (Besuch daheim bei einem derart reaktiven Hund), es muß erstmal Vertrauen aufgebaut werden.


    Aber: irgendwann muß man auch anfangen, erste (kleine!) Entscheidungen den Hund selbst treffen zu lassen, und dann eben Feedback geben. zB durch Entscheidungsspielraum in einem Bereich, in dem nichts passieren kann. Also nicht hier: darf Nova plötzlich Besucher begrüßen gehen, oder sowas *help.... Sondern erstmal Kleinigkeiten. Sie muß zwar liegenbleiben, solang der Halter das möchte, aber darf, wenn sie Freigabe, aufzustehn kriegt, sich dort wieder hinlegen, wo sie möchte. Also Dinge, wo erstmal keine Gefahr besteht, wo der Hund auch eigentlich gar nichts falsch machen kann. Solche Dinge kann man dann auch bestätigen. Schafft Vertrauen. Hund lernt: irgendwo hinlegen ist ok. Entspannen ist ok. Sie möchte rausgehen. OK - ich lasse ihr die Entscheidung, hole die Leine. Aber wenn sie draußen nach links abbiegt automatisch, entscheide ich, daß ich rechts lang möchte. So kann sie kleine Entscheidungen treffen, bei denen aber nix passieren kann, egal, wie sie sich entscheidet, sieht aber trotzdem, in wichtigen Dingen übernimmt Fraule die Entscheidung. Dann hat sie keine Möglichkeit, sich falsch zu entscheiden, man gibt ihr aber trotzdem Entscheidungsfreiheit in gewissem Rahmen. Der Hund ist doch keine Maschine, die man immer "regeln" muß, sie sollte ja im Idealfall zunehmend lernen (nicht heute, nicht morgen, aber künftig halt), wie sie entscheiden kann, und was richtige Entscheidungen sind, und daß andere (sicherheitsrelevante, zB Besuch schon verbellen, wenn er klingelt) nicht akzeptert werden (ich sage absichtlich nicht "falsch sind" aus, denn mit den Erfahrungen des Hundes sind diese Entscheidungen ja vielleicht gar nicht falsch, sonst würde sie das ja nicht tun, eher eben bewährt, aber nunmal für uns Menschen nicht unbedingt die "Lösung der Wahl" *gg) ( --> Frauchen: "Hey, das ist MEINE Zuständigkeit, Mädel!! ICH sorge für die Sicherheit im Haus!").


    Als Ansatz, um erstmal Ruhe reinzubringen und beim Hund anfangs das Treffen falscher Entscheidungen zu verhindern, ist das bestimmt gut und wichtig, eher sehr viele Entscheidungen selbst zu treffen (auch wenns anfangs schwer fällt :winken: ), gern auch demonstrativ, aber ich denke, auf lange Sicht wird man das nach und nach ein wenig zurücknehmen müssen, damit der Hund auch lernt, (im Alltag mit der Halterin!) richtige Entscheidungen zu treffen. Was nicht heißt, daß man z.B. bei Kontakt zu Fremdpersonen, wo auch echte Gefahr besteht, auch die Entscheidung dem Hund überlassen wird. Aber irgendwann sollte das Ziel sein, daß Hundi weiß, wo die Entscheidungen selbst getroffen werden dürfen (wo lege mich mich heute hin? Welches Spieli nehm ich jetzt?), und welche sie besser der Halterin überläßt, weil es sie selbst überfordert, und nicht ihre Zuständigkeit ist.


    Beispiel von mir: Ich fahr zB mit einem Faro derzeit die Masche: wenn er freundlich ist, darf er sich kurz streicheln lassen, bei Menschen, bei denen das mit hoher Wahrscheinlichkeit gut geht (eher Frauen, und da auch eher Personen, die sehr ruhig sind, sich erst beschnuppern lassen, in die Hocke gehen statt sich drüberbeugen etc., wenn der Hund an dem Tag recht entspannt ist, etc.), und das auch nur mit Maulkorb. Oft kann er das schon genießen. Wenn er aber erkt, es wird zu viel, soll er bitteschön nicht hingehen bw bei mir Schutz suchen. Das zeige ich ihm, wenn er dann doch mal nach vorn geht (weil falsch eingeschätzt, oder die Person wird übermütig und dreht ihn hoch), indem ich kurzes knappes Feedback gebe: "Nein! Zu mir!", und er setzt sich dann sofort neben mich. Es kommt langsam immer mal vor, daß er das neben-mir-sitzen schon von sich aus zeigt, was ich sofort bestätige. Eine Freundin von mir ist toll. Die durfte er neulich hier (mit Mauli) begrüßen. Nach ner halben Minute (sie drehte bissel hoch, vor Freude, daß er sie begrüßen kam, also stimmlich und im Tempo!) wurde ihm das zu viel, statt auszuweichen, hat er sie angefahren. Nicht übermäßig heftig, eher aus Gewohnheit, so mein Eindruck, aber er muß lernen, daß er das nicht soll, daß das die falsche Lösung war. Also ein kurzes "Ey!" von mir, ich hab ihn zu mir geholt, er sich hingesetzt. Dann hab ich zwei Worte mit der Freundin gewechselt, sie hat sich bissel runtergefahren, und ihm dann nochmal angeboten, zu ihr zu kommen. Er ging wieder hin und wurde dann superruhig nochmal begrüßt und gestreichelt, nur kurz, und dann war gut. So kann er lernen: nach vorn gehn is doof, wenn ich ruhig bleibe, darf ich hin.

    Wobei man das nicht direkt vergleichen kann von der Situation her, weil ja Faro die Leute sieht, und sich freut, und gerne hingeht, die Streicheleinheiten genießt, es ihm dann aber zu viel wird (Vorgeschichte mit Schlägen etc.). Wenns ihm unangenehm wird, hat er gelernt, mit Nachvorngehen kriegt er seine Ruhe. Und jetzt muß er halt lernen, es gibt die Alternativen ganz wegbleiben oder mittendrin weggehen. Man muß nicht nach vorn gehen. Und es sieht so aus, von der (nicht mehr so wirklich vorhandenen) Vehemenz her, als würde er das Nachvorngehen inzwischen nur noch gewohnheitsmäßig machen. Bei Nova ist ja die Motivation wenn sie zu Leuten hingeht, erstmal nicht wirklich Freude *gg Insofern soll das Beispiel von Faro nur verdeutlichen, daß er hier lernen muß, was für Lösungswege es gibt, und in welchem Rahmen er frei entscheiden darf. Er darf zB dann entscheiden, OB er überhaupt hin möchte, ich entscheide, ob ICH das möchte (bei Männern derzeit gar nicht), aber wenns ihm unheimlich wird bei der Person, und es ihm zu viel wird, darf er NICHT mehr entscheiden, daß er zupackt sondern hat sch zu entscheiden zwischen ausweichen oder bei mir Schutz zu suchen. Das könnte er aber nie lernen, wenn ich grundsätzlich entscheide, daß niemand diesen Hund anfaßt, dann wären wir wieder bei Meideverhalten (der Mensch meidet es, das Problem anzugehen).


    Man darf aber natürlich nie den Schwierigkeitsgrad der Entscheidung (dem Ausbildungsstand entsprechend) außer Acht lassen in der jeweiligen Situation für den Hund. Deswegen bei mir der Kontakt mit ruhigen Frauen, wenn der Hund entspannt ist, ja - Männer oder sehr aufgeregte, oder quietschige Frauen nein. Anfangs durfte er überhaupt keinen Kontakt haben, das habe ich entschieden für ihn. Erst später, seit er entspannter ist (und die Schilddrüse richtig eingestellt medikamentös) und mir zu vertrauen gelernt hat, darf er solche kleineren Entscheidungen trefen, in einem Rahmen, der ihn noch nicht überfordert, und in dem er noch lernen kann.

  • So, heute etwas ausführlicher. Ich war gestern einfach total k.o. nach dem langen Tag.


    Beim Tierarzt lief es nur so semi-gut. Beim Anschauen das Gangbilds hat sie noch toll mitgemacht und auch im Untersuchungsraum selbst war sie am Anfang richtig brav. Also sie sprang problemlos auf den Tisch, hat die Nähe des Tierarztes gut ausgehalten, bis ... naja, bis er sie anfassen wollte.


    Ich habe sie natürlich von vorne festgehalten, beim Kopf. Aber sagen wir mal so, hätte sie keinen Maulkorb oben gehabt, wäre ich jetzt im Krankenhaus.......

    ;-) Das wundert mich jetzt nicht wirklich..... *gg


    Du bist mutiger als ich: mit Faro war ich noch nicht beim Doc..... Der wurde ja im Tierheim im Mai noch komplett gecheckt (unter Narkose, incl. Blutbild etc.), daher wars auch nicht nötig. Und als ich neue Tabletten für die Schilddrüse gebraucht habe, hab ich seine Krankenunterlagen vom Tierheim mitgenommen zu meinem Doc, und gefragt, ob er mir die so geben kann, oder es auf ein persönliches Zusammentreffen mit Faro ankommen lassen möchte. *ggg Er hat dann dankend verzichtet *ggg (hätte auch ins Tierheim gehen können, da kriegte ich die Tabletten und Behandlung umsonst - aber 500 km Fahrt einfach, nur um die Tabletten net zu zahlen, das wär ne Milchmädchenrechnung *ggg)


    Ich hab genau so eine Situation vor Augen gehabt: ich muß den Hund halten wegen Blutabnahme, und dann kommt (auch noch!) ein Mann und will ihn anfassen und tut ihm dabei weh. Und der Hund, der mir bislang vertraut hat, wäre 100% auch (zum ersten Mal überhaupt!) gegen mich gegangen, weil ihm, wenn ich ihn festhalte, nix Andres übrigbleibt, wenn das Vertrauen noch nicht so lang und intensiv da ist. Meine andren Beiden, das ist was Anderes: die vertrauen mir, da kann der Doc auch mal was Blödes machen, finden sie doof, Bibi schnappt auch u.U nach dem Doc, aber die halte ich beide einfach, und gut ist. Die verzeihen mir das auch hinterher, weil da einfach das Vertrauen schon ganz anders ist.


    Aber in der Situation mit Faro war mir klar, das würde genau so enden wie von Dir mit Nova beschrieben, das wollte ich nicht. Fürs nächste Mal: lieber gleich sedieren, als sie in eine Situation zu bringen, in der Du sie Fremden aussetzen mußt, statt sie beschützen zu können...


    Also: denk Dir nix dabei - in der Situation war mit der Reaktion zu rechnen... ;-) Aber sie wird Dir verzeihen. Sie zeigte ja bisher schon die Bereitschaft, mit Dir zu arbeiten, und wenn das das Einzige ist, was doof gelaufen ist, wird Euch das jetzt nichts kaputtgemacht haben. ;-)

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