Hündin pullert ausschließlich in die Wohnung

  • Das war bei meinem Mädchen (Straßenhund) auch so - hat ein gutes halbes Jahr gedauert und geht auch heute noch ab und an schief.

    Ich denke, sie hat "stubenrein" eben nie gelernt.

    Sie kam als sie ca. ein Jahr alt war kastriert zu mir. Ggf. tut auch die frühe Kastration etwas dazu.


    Sie ging/ geht allerdings ausschließlich auf die Badematte vor der Toilette - also sie geht in ihrem Kopf schon aufs Klo:fear::D


    Bei ihr ist es, dass sie draußen oft vergißt zu pullern und dann später natürlich muss.


    Ich rede wie mit ihr, wie mit einem kleinen Kind.

    Also super loben, wenn sie draußen "pullert".
    Das Wort könnt ihr ja aussuchen.

    Aber es muss eben das eine Signalwort sein, das mit dem "pullern" verbunden wird.


    Wenn ich dann auf dem Spaziergang merke, dass sie noch nicht gemacht hat, sage ich zum Ende hin

    "Du mußt noch pullern, pullern, pullern." "Vielleicht mal noch pullern, pullern, pullern?" Im Singsang|)

    Also keinen Druck aufbauen - nur eben das eine Wort immer wiederholen.

    Und eben nicht während des gesamten Spaziergangs nerven, sondern erst zum Ende hin, wenn sie wirklich nicht gemacht hat und

    dann auch entspannt ist und eben nur "das pullern" noch fehlt


    Das klappt zu 90 % und meist klappt es inzwischen auch so.


    Im Bad liegen nur noch spezielle Handtücher auf dem Boden, die ich leichter im 90° Waschgang waschen kann als so eine Badematte.

    Und für die Fliesen habe ich einen Dampfreiniger.

    So ist es auch schnell gelöst und wieder sauber - so kommt kein Frust auf.


    Bei den Rüden war das nie ein Thema - auch alle Tierschutz.

    Aber ich bin sicher auch bei Euch löst sich das im Laufe der Zeit.

  • Ich habe nochmal genau gelesen.

    Das erste Mal überhaupt draußen hat meine auch erst nach Tagen gemacht.

    Und dann ganz spontan - auf einmal.


    Für Sie war draußen einfach zu aufregend und ist es eben manchmal bis heute.
    Da ist alles andere wichtiger als pullern.
    Das macht Hund dann lieber drin in Ruhe und Sicherheit.


    Das mit dem "wieder rein gehen" nach dem Spaziergang ist was ganz anderes.
    Ich würde es als Schwellen- oder Portal-angst bezeichnen - gibt es beim Menschen auch.

    Hat mit dem Pullern 0 zu tun.

    Die Hunde kennen "Wohnungen" und "zur Tür reinlaufen" einfach nicht.


    Boris habe ich eine Woche durch die Eingangstür getragen.

    Das ist ziemlich übergriffig/ gewalttätig aus Sicht des Hundes.

    Aber weniger stressig für alle, als langes Üben.

    Nach einer Woche kein Thema mehr.

    Aber durch neue Türen ist noch immer schwierig.

    Oft trage ich ihn einmal rein und dann ist ok.


    Ihr braucht alle einfach Zeit - und jeden kleinen Schritt feiern!

  • Moin,


    also die Idee mit der immer gleichen kleinen Runde würde ich auch empfehlen, das hab ich mir all meinen Jungs aus dem Tierschutz so gemacht. Diese Hunde sind Spaziergänge nicht gewohnt und die täglich gleiche Runde ist erst mal aufregend genug und dann ziemlich schnell sichere Routine. Und, sie muss nicht groß oder lang sein.


    Ein Tuch mit dem eigenen Pipigeruch ist ebenfalls sehr hilfreich. Stets der gleiche Ort. Allen meinen Hunden hat das geholfen. Vielfach sind sie Wiese nicht gewohnt, das kann sehr befremdlich sein. Probier andere Untergründe aus, wenn das geht. Waldboden, Erde, Steine?


    Ein ruhiger souveräner Hund in Begleitung kann auch helfen.


    Mein Weasley ist grad 12 Wochen bei mir und auch nicht zuverlässig stubenrein,mer war 2 Jahre im Zwinger, wir brauchten ein bisschen um einander zu lesen. Aber jetzt klappt das gut, er musste halt dort machen, wo er war..... ich meine, man darf auch auch durchaus etwas sagen, wenn der Hund sich vergeht - Klarheit ist oft hilfreich und eine Orientierung.


    Sundri

  • Meine Svenja hat sich in den ersten Wochen nur auf oder neben ihrem Schlafplatz gelöst. Koten ging ganz schnell draußen, gepinkelt wurde ins Hundebett. Nur koten war im Freien schnell sicher.

    Bei einem Hund, der die ersten Monate seines Lebens an der Kette gelebt hat war mir das im nachhinein auch verständlich. Sie musste es schließlich immer am Schlaf- Fress- und Lebensplatz erledigen.

    Ich hab sie immer zur gleichen Zeit auf den immer gleichen Platz gebracht und dort viel Zeit verbracht. Irgendwann wars dann draußen Routine.


    Heute ist sie der sauberste Hund den man sich vorstellen kann.

  • Wahrschenlich pinkelt sie in die Wohnung, weil sie sich dort sicher fühlt.

    Meine Rumänin hat anfangs immer ins Körbchen gepinkelt. Wir waren aber viel im Garten und irgendwann hat sie dort eine Ecke , in der mein Rüde immer markiert, als geeignet angesehen. Vielleicht hilft es ja, wenn du einen anderen Hund als Pipi- Vorbild engagierst?

  • Meine hat nach über zwei Wochen das erste Mal draußen gepinkelt, bis es zuverlässig war hat noch einiges länger gedauert. Lass ihr Zeit und gib nicht auf, das wird schon. Tipps hast du ja schon bekommen.

  • Zunächst mal herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied - und - das wird schon, mit ganz viel Zeit, Geduld, Einfühlungsvermögen (und für die nächste Zeit auch mit vielen Putzlappen :-)


    Bitte vergesst auch den "Protest", so ticken Hunde nicht!


    Wie haben unsere Hündin jetzt seit etwas mehr als 1 Jahr, sie war 6 Jahre (also ihr ganzes bisheriges Leben) in einem italienischen Tierheim.

    Was Franzi nicht kannte war

    1) Wohnung

    2) Interaktion mit Menschen

    Sie hat zwar - im Gegensatz zu Eurer Hündin - durchaus auch draußen Pipi etc gemacht, aber trotzdem ist es zunächst überwiegend in der Wohnung passiert, obwohl sie ständigen Zugang zum Garten hatte, also auch hätte raus gehen können.


    Zunächst war das Wohnzimmer ihre "Pipistelle". Schnell hat sie aber verstanden, dass das nicht okay ist und hat dann den Hausflur dazu auserkoren. Dann war das Schlafzimmer dran, dann das Esszimmer usw.


    Der Durchbruch kam, als WIR verstanden haben, dass der Hund ja gar nicht weiß, dass alle Räume hier "Wohnung" sind und somit bitte pipifreie Zone. Woher sollte sie das auch wissen, im Tierheim gab es ja nur den Zwinger und ein kleines Stück Auslauf. Sie hat also durchaus "stubenrein" gehandelt, indem sie einzelne Räume nicht mehr als "Klo" genutzt hat, musste aber erst verstehen, dass dazu alle Räume gehören.


    Wir haben dann begonnen nach und nach in allen Räumen mit ihr zu spielen, zu trainieren, ihr Leckerchen zu geben, uns einfach mit ihr in den einzelnen Räumen aufzuhalten (dass es großes Kino gab, wenn sie draußen ihr Geschäft verrichtet hat ist ja klar). So hat sie dann verstanden, dass das alles "Wohnung" ist und somit pipifreie Zone. Man hat richtig gesehen, wie bei ihr der Groschen gefallen ist und wie stolz sie war, als sie die ersten Male nach draußen gewackelt ist....


    Lasst Eurer Hündin Zeit, gebt ihr Sicherheit mit ganz viel Geduld, das wird - ganz bestimmt!!

  • (dass es großes Kino gab, wenn sie draußen ihr Geschäft verrichtet hat ist ja klar).

    Bei euch scheint ja der Knoten geplatzt zu sein - trotzdem möchte ich für alle, die das in Zukunft nachlesen auf diesen Punkt noch einmal eingehen.


    Ein ängstlicher Hund "versteht" überschwängliches Lob nicht unbedingt als Lob - sondern findet dieses "große Kino" evtl. bedrohlich.


    Bei unsicheren Hunden, die wenig (positiven) Kontakt zu Menschen bisher hatten - GANZ vorsichtig bestärken und loben.

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