Erster Hund, komplett verwirrt

  • Gesunder Mittelweg ist eigentlich immer am besten. Kein Extrem ist gut. Daher plädiere ich auch dafür, dass der Welpe sich nicht den ganzen Tag mit der ganzen Wohnung und Familie auseinandersetzen sollen muss - davon drehen die meistens ziemlich schnell am Rad. Kann man hier im Forum immer eindrucksvoll lesen.


    Ansonsten in kleinen Häppchen den Welpen an die Dinge heranführen, die für sein Leben zukünftig eine Rolle spielen sollen.


    Beim Thema Kontakt zu anderen Hunden: Bitte nicht nur unter Retrievern großwerden lassen. Es ist später oft ein sehr großes Problem, dass andere Rassen ein völlig anderes Gefühl zu Individualdistanz und Bedrängt werden als Goldies haben.

  • Guten Morgen,

    bei uns ist vor fast zwei Monaten auch ein Golden Retriever Welpe eingezogen und obwohl wir bereits einen erwachsenen Golden haben, ist es unser erster Welpe. Den Großen haben wir damals "fertig" adoptiert.:smile:


    Wir haben auch mehrere Bücher gelesen, monatelang nach Netz durchforstet. Wir dachten, wir seien damit gut vorbereitet - waren wir rückblickend betrachtet aber nicht. Dafür hat diese ganze Literatur die Erwartungen an den Welpen und das, was er in welchem Alter alles können sollte, finde ich sehr hochgeschraubt, uns unter Druck gesetzt und verunsichert. Manches davon lässt einen dazu neigen, zu vergessen, dass es um ein Lebewesen geht und nicht um eine Maschine - mit eigenem Charakter, individuellen Vorlieben und Ängsten. Wir sind keineswegs Profis und stehen auch noch ganz am Anfang, aber ich würde Euch dazu raten, das neue Leben mit dem Welpen ohne viele Erwartungen und Druck auf Euch zukommen zu lassen.


    Die ersten Wochen bei uns haben wir unseren Hund vor allem eines gelehrt (oder versucht zu lehren:lol::( : Zur Ruhe kommen. Dazu die Gewöhnung an unsere täglichen Rituale und die Arbeit an der Stubenreinheit. Beiläufig hat er durch positive Verstärkung auch da schon erste wichtige Kommandos gelernt. Ansonsten lernt er von Anfang an unseren normalen Alltag kennen, nur eben mit bisher sehr dosierten Reizen, was bspw. Unternehmungen oder Stadtspaziergänge angeht.


    Was die Hundeschule betrifft - für uns kam sie ursprünglich nicht in Frage. Durch unsere anfängliche Unsicherheit mit dem Kleinen haben wir uns dann aber doch nach einer umgesehen und eine für uns gute gefunden, für die wir auch ein paar Kilometer weiter fahren müssen. Wir waren nach etwa einem Monat, den er bei uns war, zum ersten Mal dort. Unser Welpenkurs war zwanglos, locker und durchweg positiv, bestehend einem Trainingsteil mit verschiedenen kurzen Übungen und einem Spielteil, wo die Kleinen toben und die Hundeeltern und Trainer sich austauschen konnten. Auf den Welpenkurs folgt jetzt der für Junghunde. Wir haben bisher das Gefühl, dass die Schule uns allen gut tut. Die Übungen, die wir dort lernen, integrieren wir in unseren Alltag und sie erleichtern uns diesen.


    Ich weiß nicht, ob wir mal richtige Hundesportler werden, aber es beruhigt uns, zu wissen, dass wir, solange wie wir das wollen, ein Mal die Woche Profis an der Seite haben, die uns mit Rat zur Seite stehen und uns dabei helfen, unseren Hund so gut, wie eben möglich, zu erziehen - gerade im Hinblick auf die irgendwann demnächst anstehende Pubertät bisher unbekannten Ausmaßes.:smile:

  • Ich schliess mich den anderen hier an.


    Möchte aber noch zu Aggression was sagen. Per se sollte man kein Problem mit agressivem Verhalten bei einem Hund haben. Das gehört durchaus zum normalen Verhaltensrepertoire eines Hundes. Ob es nun um Fortpflanzung, um Ressourcen, Territorium etc geht ... Nur weil ein Hund mal aggressives Verhalten zeigt ist der weder gestört noch böse noch sonst was. keiner kann dir garantieren dass dein Hund niemals aggressives Vehrhalten zeigen wird. Such dir von Anfang an eine gute Hundeschule (vl kann dir hier ja jemand was für deine Gegend empfehlen) und lerne deinen Hund und andere Hunde kennen, dann hast du auch immer jemanden an der Hand wenn was sein sollte. Hunde sind Individuen, ich hatte/habe 4 Hunde und alle sind sie unterschiedlich, was ihr Verhalten betrifft. Die einen super verträglich mit Hunden , der andere nicht. Eine liebte Menschen, die andere sind da eher reserviert. Einer sehr territorial. Die anderen nicht. Da wächst man auch ein Stück weit rein.


    Ansonsten versuch nicht zu verkopft an die Sache ran zu gehen, geniesst die Welpenzeit, die Zwerge werden zu schnell gross :cuinlove:

  • Ich habe das hier gerade auch.

    9 Wochen alter Welpe, 2 Althunde, ein 2 1/2 jähriges Kind (welches noch nicht in den Kindergarten geht und den ganzen Tag zu Hause ist) und einen Ldw. Betrieb.


    Höre am meisten auf dein Bauchgefühl, weder zu viel noch zu wenig ist der richtige Weg.

    Mein Welpe hat hier auch NIE das ganze Haus zur verfügung.

    Die meisten Zimmer sind zu und sie verbringt viel Zeit im Wohnzimmer oder vorne im kleinen Flur, während ich Haushalt mache, das Kind malt oder sonst was macht.

    Sie pennt so selbst ganz entspannt, obwohl wir hier rumwuseln und das Kind auch mal laut ist etc.

    Zweimal am Tag bekommt sie ihre komplette Auszeit von uns, da muss sie jeweils 2 Std. alleine bleiben und verpennt die Zeit einfach.

    Auch hier ist sie räumlich stark begrenzt.


    Natürlich darf sie dann draußen auch mal Gas geben und sich im Freien so richtig austoben.

    Bis heute kennt sie weder Halsband noch Leine, obwohl sie schon fast eine Woche hier ist und wir haben heute unseren aller ersten Ausflug unternommen.

    Ansonsten war unser Alltag genug Input für so ein kleines Hundehirn;)


    HuSchu...

    Mit meiner gehe ich jetzt tatsächlich nächste Woche mal wieder in eine Welpengruppe, weil ich eine HuSchu gefunden habe, die mir zusagt.

    Mit dem Welpen davor habe ich es nicht gemacht. Da hatten wir aber auch noch eine feste Gassigruppe und ich auch zwei Althunde zu Hause.

    Kontakt zu anderen Hunden ist schon sehr wichtig aber du musst dich in der HuSchu auch wohl fühlen.

    Kommt dir was komisch vor oder du fühlst dich nicht wirklich wohl, dann geh, denn dann ist es nicht die richtige.


    Ansonsten ist ein Welpe auch nur ein Baby und so klein sind deine Kinder ja auch nicht mehr=)

    Nur Mut, das wird schon alles:gut:

  • Antoni


    Da fällt mir ein, bei uns war es anfangs auch Bad und Flur. Vorallem wegen Ersthund 1 und um Ruhe rein zu bringen.

    2 Stunden geht noch nicht, vorallem, weil sie anfangs nicht so lange schlief, da gibt es Geschrei wie abgestochen - außer die Waschmaschine rennt, neben der ging einen Waschgang lang pennen doch, aber grundsätzlich war alleine wo sein, im welpenfester Umgebung ab Tag eins ein Nebenübungseffekt. Fällt bei der TE weg, bei uns is halt der Fokus derzeit auf mehr Gewöhnung der Hunde aneinander. Da gibt es nun mehr Raum. Aber eben auch keine Daueranwesenheit. Und ich lass sie auch schon allein, wenn Zwerg müde ist. Muss aber noch etwas auf das Hundegefüge untereinander achten.


    Ich nehme an, mit Kind und Kegel kann es eh keiner bringen, erst mit 5, 6 Monaten alleine sein aufzubauen. Also gibt es das in verträglichen Portionen von Anfang an.

  • Oh, bei den Kabeln muss hier wohl auch noch einiges gemacht werden. Die Kinderzimmer sind bei uns alle oben, Treppe hat Schutzgitter (schlafwandelndes Kind). Hier unten könnte sie sich frei bewegen, wir begrenzen es aber auch erstmal mit einem Welpengitter. Ich sage auch immer wir bekommen unser 5. Kind und rechne mit entsprechendem Chaos. xD

    Wer schläft beim Welpen ?|)

    Der Welpe schläft im Elternschlafzimmer mit. Schlaflose Nächte bin ich gewohnt und mein Mann trainiert im Weghören halo-dog-face

  • @pinkelpinscher


    Jeder Alltag ist ja auch anders und jeder Welpe ist anders.

    Deswegen gibt es ja auch kein Patentrezept.

    Ich kann sie halt nicht die ganze Zeit mit in den Stall nehmen, dann wäre das Hundehirn schlicht überfordert.

    Deswegen gibt es Stallzeit nur sehr dosiert, damit sie es kennen lernt und auch verarbeiten kann.

    Daraus resultiert aber, dass sie eben auch alleine bleiben muss.

    Sowas fällt natürlich bei den allermeisten weg, die wenigsten müssen trotz Welpe noch knapp 360 Rindviehcher versorgen :lol:

  • @Matjlda

    Kleine Ergänzung: Kinder haben wir noch keine. Der Kleine hat auch noch nicht die gesamte Wohnung zur Verfügung. Er kommt bisher auch schwerer zur Ruhe, wenn alle Türen offen stehen.


    Das Alleinsein bzw. das Daheimbleiben mit unserem Senior und der Katze wollten wir ursprünglich auch nicht zu schnell angehen. Bei mir hatte nach wenigen Tagen allerdings ein dienstlicher Notfall dafür gesorgt, dass ich sie für 25 Minuten (Kamera angestellt, auf die Uhr geschaut und los:lol:) allein lassen musste. Die Alternative - den Welpen im Stress in's Auto zu stecken, ohne je mit ihm gefahren zu sein - war für mich in dem Moment keine gute. Er hat es so entspannt hingenommen, dass wir das Alleinleben seither nahezu täglich trainieren. Die Kamera läuft dabei bisher immer, wir gehen grundsätzlich nach dem Spaziergang mit anschließender Fütterung und sie bekommen besonders tolles Spielzeug, was es nur gibt, wenn wir gehen. Er hat bisher nie gewinselt oder gebellt. Er schläft fast nur, wenn wir weg sind, manchmal spielt er zu Beginn noch etwas. Rückblickend betrachtet sind wir froh, nahezu sofort damit begonnen zu haben.

  • @Matjlda

    Kleine Ergänzung: Kinder haben wir noch keine. Der Kleine hat auch noch nicht die gesamte Wohnung zur Verfügung. Er kommt bisher auch schwerer zur Ruhe, wenn alle Türen offen stehen.


    Das Alleinsein bzw. das Daheimbleiben mit unserem Senior und der Katze wollten wir ursprünglich auch nicht zu schnell angehen. Bei mir hatte nach wenigen Tagen allerdings ein dienstlicher Notfall dafür gesorgt, dass ich sie für 25 Minuten (Kamera angestellt, auf die Uhr geschaut und los:lol:) allein lassen musste. Die Alternative - den Welpen im Stress in's Auto zu stecken, ohne je mit ihm gefahren zu sein - war für mich in dem Moment keine gute. Er hat es so entspannt hingenommen, dass wir das Alleinleben seither nahezu täglich trainieren. Die Kamera läuft dabei bisher immer, wir gehen grundsätzlich nach dem Spaziergang mit anschließender Fütterung und sie bekommen besonders tolles Spielzeug, was es nur gibt, wenn wir gehen. Er hat bisher nie gewinselt oder gebellt. Er schläft fast nur, wenn wir weg sind, manchmal spielt er zu Beginn noch etwas. Rückblickend betrachtet sind wir froh, nahezu sofort damit begonnen zu haben.

    Danke nochmal für den Hinweis, momentan ist alles organisiert - aber es kann auch hier passieren, dass die Schule anruft und Kind x abgeholt werden muss. Kameras wollten wir schon ewig besorgen, nun gibt es einen guten Grund.

    An meinem drei halben Arbeitstagen übernimmt meine Mutter hier die Stellung, mit der klaren Ansage - nur Pipi, ansonsten schlafen lassen. Das können wir dann auch gleich per Kamera überwachen :mrgreen-dance:

  • Als wichtigsten Punkt, der zu beachten ist, möchte ich Dir daher ans Herz legen, dass Du allen Familienmitgliedern erklärst, dass der Welpe ein Baby ist, das sehr viel Schlaf braucht.

    Bitte vermeide, dass es zuviel Trubel gibt um die Kleine, z.B. jedesmal, wenn eines der Kinder nach Hause kommt, wieder ein grosses Hallo und trubelige Begrüssung. Das gilt es absolut zu vermeiden!

    Wenn das Baby schläft, dann darf man es nicht wecken, auch wenn man grad aus der Schule heimkommt und eigentlich mit viel Gequitsche den Welpen begrüssen möchte. Das musst Du Deinen Kindern schon im Voraus klarmachen.


    Ruhe, Ruhe, Ruhe ist in den ersten Wochen das A und O. Dies der ganzen Familie zu erklären und darauf zu achten, dass es auch eingehalten wird, ist die grösste Herausforderung erstmal!

    Du hast hier schon alle passenden Ratschläge bekommen.


    Wir (kinderlos, auch aus Nds) wollen auch nächstes Jahr den ersten eigenen Hund haben.

    Den Sachkundenachweis mache ich und hier liegen auch 2 Bücher.

    Einmal das große Praxishandbuch Hunde,wobei da einiges inzw überholt ist, zB zum Thema Ernährung. Und einmal eines zum Labrador Retriever. Ich nutze es als Zeitvertreib beim Warten und bin beruhigt, dass ich grundsätzlich eine gute Intuition habe.


    Mit dem Fit for Fun Welpenbuch hatte ich auch schon geliebäugelt, ich denke aber, dass wir es auch ohne schaffen. Mir/uns sind fürs erste Bindung und Ruhe halten wichtig, plus das stubenrein werden. Ich habe nicht den Ergeiz, wettzueifern, welche Kommandos mein Welpe schon alles kann. Im Grunde wird der kleine Wuff erst mal eines sein - ein Baby. Die ersten Kommandos werden sicher nebenbei laufen - sitz, Nein, bleib, komm - das wird schon.

    Gesunder Mittelweg ist eigentlich immer am besten. Kein Extrem ist gut. Daher plädiere ich auch dafür, dass der Welpe sich nicht den ganzen Tag mit der ganzen Wohnung und Familie auseinandersetzen sollen muss - davon drehen die meistens ziemlich schnell am Rad. Kann man hier im Forum immer eindrucksvoll lesen.


    Ansonsten in kleinen Häppchen den Welpen an die Dinge heranführen, die für sein Leben zukünftig eine Rolle spielen sollen.

    Genau. Erstmal an kommen im neuen Heim, bei den neuen Menschen, ein sicheres Zuhause finden.


    Und auch sichere Rückzugsorte. Wenn der Hund schläft, schläft er. Dann gehören keine Kinderhände in die Nähe. Das wäre mir in eurer Situation wichtig, dass wirklich alle verstanden haben, dass er kein Spielzeug ist, dass dauerbespaßt wird.


    Hör auf dein Bauchgefühl. Bücher können gute Wegweiser sein, aber dürfen hinterfragt werden. Offene Fragen sollte man gut mit dem Züchter besprechen können.

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