Hund dreht bei anderen Hunden völlig ab

  • Ich möchte gern etwas erwähren, vielleicht in weiser Voraussicht..

    Ein Abruch durch Wasser, Rütteldose oder Schellen etc. ist i. d. R. SEHR kontraproduktiv. Wie sagte meine Trainerin so schön, dass ist wie einen Deckel auf die kochenden Kartoffeln zu schmeißen, aber die Platte nicht auszustellen..

    Ein gut trainiertes, verinnerlichtes Abbruchsignal ist etwas anderes, aber falls deine Trainerin vorschlägt irgendetwas nach dem Hund zu schmeißen such bitte schnell das Weite. Ein Hund der so ausrastet braucht eine vernünftige Strategie um sich zu entspannen. Wenn du Schreckreize in eine eh schon aufgeladene Situation einbringst kann das mächtig nach hinten los gehen.

  • Möchte auch nochmal betonen, dass dein Hund wohl kaum agressiv ist, sondern einfach mächtig Frust hat. Er hat gelernt, dass andere Hunde Spaß nd Party bedeuten, durfte wohl auch oft Kontakt aufnehmen - das hat er nun verinnerlicht und findet es jetzt freilich total doof, wenn er nicht zu einem potentiellen Spielkamerad darf.


    Hilfreich ist es da erstmal große Bögen um andere Hunde zu laufen und viel zu bestätigen, wenn der Hund sich dabei ruhig verhält. An der Leine keine Kontakte zulassen (Stichwort Leinenagression) und ihm auch im Freilauf - sofern überhaupt möglich - nicht die Chance geben, in andere Hunde zu brettern.


    Das Buch "Leinenrambo" ist wirklich sehr empfehlenswert, wobei ich auch der Meinung bin, ein kompetenter Trainer vor Ort wäre hier ratsam.

  • Ihr seid eigentlich in der klassischen Falle gelandet ...


    Ihr habt Eurem Hund beigebracht, dass er mit anderen Hunden machen kann, was er will, sobald sie auftauchen. Nun hat er die Erwartung, dass er dahin kann um sich auszuleben. Zu dem ehemaligen Spiel kommen nun andere Interessen des Hundes dazu, warum er unbedingt dem anderen Hund auf die Pelle rücken möchte. Da er das an der Leine nicht kann, ist er frustriert und schreit herum. Frust ist ein ganz ekliges Gefühl und er äußert es massiv. Kennst Du das selbst so richtig übel frustriert zu sein? Da würde man am liebsten jemanden ... aaarggsss ...


    Tja, nun habt Ihr ein Jahr lang geübt!!!, dass Euer Hund sich an anderen Hunden frei entfalten darf. Und plötzlich soll das komplett das Gegenteil werden.


    Sucht Euch einen Trainer, der weiß wie man das in kleinen Schritten übt. Stellt Euch auf viel, viel Training und sehr kleine Schritte ein - die erste Verknüpfung, die ein Hund mit einer Situation gemacht hat, sitzt tief und wird Euch das ganze Hundeleben lang immer wieder daran erinnern, dass Ihr ein Jahr lang falsch trainiert habt. Man kann das üben, aber Ihr dürft keine Lösung erwarten, die innerhalb von ein paar Tagen funktioniert. Rechnet mal mit ungefähr dem selben Zeitraum - also einem Jahr.

  • Jetzt braucht es nur noch eine gute Empfehlung aus der Ecke :nicken:

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