Kann ein Stresskeks...?
-
-
Nachdem mich mein Mitbewohner ganz süß gestern gefragt hat ob Pixel auch manchmal von sich aus Ruhe einfordert und selbstständig in einen anderen Raum geht um da zu ruhen bin ich etwas ins grübeln gekommen.
Kurz dazu Pixel ist ein Stresskeks und kommt selbst schwer zu Ruhe gerade wenn um sie rum etwas passiert. Draußen schlimmer als drinnen. Mit Futter in erreichbarer Nähe unmöglich.
Sie kontrolliert viel und wenn sie gestresst ist fängt sie an zu wandern, zu schnüffeln und Futter zu suchen. Selbst wenn sie irgendwo liegt, sobald irgendwas passiert ist sie sofort wach und auf den Beinen.
Mich stört es so im Alltag nicht, denn bei uns ist es selten aufregend und sie bleibt perfekt alleine (mehrfach gefilmt) Nach 5-10 Minuten legt sie sich hin und pennt bis ich wieder komme. Und wenn ich ruhe ruht sie auch entspannt.
Allgemein mit beschränken läuft es sehr gut, sei es durch Leine oder Platzzuweisen. Und wenn ich mal wieder aktivere Trainingsphasen habe wo ich sie konsequent begrenze merke ich das auch an andere Stelle das sie sich schneller entspannt.Jetzt kenne ich auch andere Hunde die aktiv ihre Ruhe einfordern und sie sich suchen. Denen nicht lieber im sitzen die Augen zufallen in der Küche, weil man könnte ja etwas verpassen, als die 3m auf ihrem Platz zu liegen.
Kann das ein jeder Hund lernen oder ist es einfach Veranlagung. Also grob gesagt es gibt Hunde die selbst ruhen und welche die man immer darauf aufmerksam machen muss?
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Gute Frage!
Meine erste Hündin war auch so eine, die, wenn wir unterwegs waren, auf Turnieren, stets das Gefühl vermittelt hatte, sie könnte was verpassen. Sie blieb da gerne im Beobachtungsmodus.War ja auch spannend, das Ganze! Und wenn die Leute noch mit einem "oh, wie süß!" ankommen.
Allerdings war sie sehr wohl in der Lage gewesen, auch sehr schnell zur Ruhe zu kommen. Sie hatte nie herumgehampelt. Gerne saß sie dabei auf meinem Schoß. Konnte so natürlich alles viel besser im Blick behalten, aber sie ist mit der Zeit auch müde geworden, hatte sich zusammengerollt und ist dann auch fest eingeschlafen.
Oder, als wir mal zu mehreren, jeder mit einem Hund, bei Jemanden zu Besuch waren, ist Cheyene, weil es ihr wohl zuviel Trubel im Hof war, irgendwann durch die offene Haustür marschiert und hatte sich in das Körbchen, welcher im Flur lag, zurück gezogen und dort gepennt, während wir alle anderen, und die Hunde, draußen waren. Unsere Gastgeberin fand das damals so toll, daß sie herzhaft darüber gelacht hatte.
Ihr Verhalten hatte sich erst verändert, als mein zweiter Sheltie, ein wahrer Ruhepol, die überall und immer pennen kann, egal was los ist, bei uns eingezogen ist. Sie hatte sie so einiges von ihrer Ruhe auch an Cheyene weiter geleitet.
Cheyene hatte gemerkt, daß sie nicht mehr alles im Auge behalten, alles sehen "mußte". Im Gegenteil! Sie zog sich, zusammen mit Sinja, immer mehr vom Geschehen zurück, so eine Stoffbox ist da echt praktisch!, und hatte viel mehr geschlafen!
-
Poco ist ja auch ein Hibbler, dem es bis heute schwer fällt, nicht alles zu kontrollieren, prüfen und zu überwachen. Aber selbst er hat bei meiner ebenfalls sehr hibbeligen, menschlichen Oma kapituliert und geht dann aktiv in mein Schlafzimmer und dort ins Bett, weil die Oma ihn da dann in Ruhe lässt.
Wenn ich da bin, ist er schon sehr viel entspannter als früher.
-
Tolle Frage, die hab ich nämlich auch ganz oft im Kopf.
Nicki (Labbimix) ist Hibbel, sie lebt ständig in Sorge, etwas zu verpassen und kämpft oft mit Müdigkeit und ihrer Erwartungshaltung. Sie kommt gut zur Ruhe, wenn ich den Haushalt mache und am allerbesten, wenn ich selber auf dem Sofa sitze oder schlafe. Und nachts natürlich. Am Hundeplatz klappt es, so denke ich, nur wegen der 8 Jahre Routine. Während ich Stunden halte, pennt bzw. döst sie bei mir im Gras und komischerweise ist es da egal, wie viele andere Hunde oder Menschen um uns rum sind und was die machen. Das gilt aber nur, solange ich in ihrer unmittelbaren Nähe bin oder sie mit Anweisung irgendwo anleine. Aber wenn wir laufen und vor allem wenn sie unbegrenzt, also ohne Leine und ohne Kommandos sich selbst überlassen ist, würde sie nie auf die Idee kommen, sich hinzulegen und zu entspannen. An fremden Orten, im Urlaub oder wenn wir wo zu Besuch sind, ist es ganz schlimm. Ihr fallen die Augen 20x mal zu, aber den Kopf ablegen geht gar nicht
Sie hat auch noch nie von alleine beschlossen, es wäre jetzt Zeit schlafen zu gehen oder sich alleine wohin verzogen. Draußen ist sie mit Augen, Ohren und Nase ständig überall und auch vom Grundtyp eher ein aufgeregter und energiegeladener Hund.
Ich denke, sie wird immer ein Hund bleiben, der in dieser Hinsicht Anweisung und Management braucht. Sich selbst überlassen zu werden bringt sie auch in Stress und Überforderung, dann dreht sie erst richtig durch. Ich find es manchmal mühsam, weil man den schmalen Grad zwischen zu viel und zu wenig ständig erwischen muss und viel Aufmerksamkeit braucht für den Hund. Grade im Urlaub, wo man auch mal selber entspannen oder seinen Fokus mehr auf anderes legen will, zehrt das an den Nerven. In den eigenen 4 Wänden und beim Spaziergang kann ich gut mit ihrer Art leben bzw. habe es einfach akzeptiert. Manchmal hatte ich die Hoffnung, es wird noch, aber jetzt ist sie schon 8 und ich hatte über's Wochnenende ihre 14-jährige Mama da. Was soll ich sagen, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Maja (Terrier) hingegen ist ein Hund, die kann von 0 auf 100 und in der nächsten Sekunde wieder von 100 auf 0 ohne Probleme. Erwaltungshaltung hat sie in wenigen Situationen, die nachvollziehbar sind. Passiert dann aber nix, pennt und ruht sie gleich weiter. Sie stalkt nicht, läuft nicht nach. Wenn ich abends auf dem Balkon sitze, geht sie irgendwann von alleine rein aufs Sofa, weil sie schlafen möchte. Im Auto rollt sie sich ein und schlummert, während Nicki hechelnd im Kofferraum auf und nieder hüpft und gespannt ist, wo's hingeht. Also grundverschieden, obwohl ich beide Hunde von klein an gleich behandelt habe.
-
Kann das ein jeder Hund lernen oder ist es einfach Veranlagung. Also grob gesagt es gibt Hunde die selbst ruhen und welche die man immer darauf aufmerksam machen muss?
Ja, es gibt Hund, die von der Mentalität her in sich selbst ruhen (schon als Zuchtziel) und somit auch für sich selbst eine solche Ruhe einfordern (meine beiden Beaucis wären z.B. solche; überhaupt gerne bei Rassen, die mit ihren Kräften haushalten sollen). Trotzdem muss man auch hier in die richtigen Bahnen lenken.
Und ja, es gibt Hunde, bei denen ist das nicht wirklich automatisch mit
eingebaut. Hier muss man natürlich wesentlich häufiger intervenieren. Wird aber vermutlich im Ergebnis nicht denselben Stand erhalten, braucht es aber auch nicht.
Finde ich jetzt nicht schlimm, weil auch das Ruhebedürfnis als solches unterschiedlich verteilt ist (wie beim Menschen auch, der eine hat lieber Aktion, der nächste mag es lieber was verhaltener). Man bekommt ja sicher ein Gespür für seinen Hund, um das auszuwiegen. Also ab wann zu wenig Ruhe oder genug Ruhe. Das muss mit keinem anderen Hund (oder Rasse) in Konkurrenz treten.
-
-
Meine super gestresste Hündin ist mir unheimlich dankbar, wenn ich ihr zu Beginn den Ort anzeige an dem Sie sicher und entspannt sein kann. Grundsätzlich führe ich sie zu Beginn eines neuen Ortes gezielt aus der Stresssituation und lege dort ihr Handtuch hin. Und von da an geht sie dann alleine rein, wenn sie Ruhe braucht. Gerade wenn irgendwo Kinder sind oder ähnliche Monster.
In unserer Wohnung geht sie auch ins andere Zimmer, wenn es ihr zuviel wird oder zu wenig passiert.
Dabei ist sie da ja definitiv nicht der Typ für. Eigentlich geht sie aggressiv nach vorn, geht in den Hibbelmodus. Aber indoor oder in Gärten konnte sie den Rückwärtsmodus lernen und annehmen sich zurückziehen zu können.
Bin mir also unsicher, ob es nur eine Typ frage ist oder auch antrainiert werden kann.
Wir sind schon sehr unabhängig voneinander.
Erschöpft neben mir hocken und halb einschlafen passiert nur, wenn sie sich nicht sicher genug fühlt, um alleine zu sein. Versuche ich zu vermeiden.
-
SheltiePower aber gerade bei der Geschichte mit dem Körbchen hat sie sich ja ganz aktiv einen Ruheort geschaffen
Aber selbst er hat bei meiner ebenfalls sehr hibbeligen, menschlichen Oma kapituliert und geht dann aktiv in mein Schlafzimmer und dort ins Bett, weil die Oma ihn da dann in Ruhe lässt.
Ne Pixel lässt sich dann nur mehr aufstacheln. Liegt aber wahrscheinlich daran das meine Eltern ihre komplette überdrehtheit mit Futter rein stopfen quittieren.
Also grundverschieden, obwohl ich beide Hunde von klein an gleich behandelt habe.
Hast du vielleicht doch mehr bei ihr drauf geachtet nach der erfahrung? Ich hab ja auch etwas Sorge das der nächste Hund genauso wird weil ich das begünstige.
Was mich halt wundert wie du es auch beschreibst. Dieses total reinstressen wenn man ihr keine Linie vorgibt aber in der gewohnten Situation gar kein Problem. Wie bei dir auf dem Hundeplatz. Bei Pixel ist es das allein bleiben. Sobald ich aus der Wohnungstür raus bin pennt sie tief und fest. Oder wenn ich was entspanntes mache wie Gitarre spielen, Bügeln, aufräumem oder lesen. Überhaupt kein Problem. Aber sobald etwas aufregung rein kommt muss ich ihr vorgeben was sie tun soll
-
Aber sobald etwas aufregung rein kommt muss ich ihr vorgeben was sie tun soll
Hast du ihr mal mit einem Abbruch/Wegschicken klar gemacht, dass du ihre Aufregung in dem Moment nicht willst? Dadurch lernt sie doch, ah bei dem Pegel an Aufregung ziehe ich mich zurück...
-
Ne Pixel lässt sich dann nur mehr aufstacheln. Liegt aber wahrscheinlich daran das meine Eltern ihre komplette überdrehtheit mit Futter rein stopfen quittieren.
Poco ist 14 Jahre alt. Der ist froh, wenn er mal Ruhe hat. Mit 7 hätte er sich auch noch aufstacheln lassen.
-
SheltiePower aber gerade bei der Geschichte mit dem Körbchen hat sie sich ja ganz aktiv einen Ruheort geschaffen
Ja, aber auch erst, nach dem der halbe Tag herum war, und sie langsam müde wurde.
Und wir waren ja quasi mitten im Trubel.
Hätten wir am Rand gesessen, so wie ich es bei einem Turnier stets mache, wäre sie wohl bei mir geblieben, hätte sich hingesetzt und alles weiterhin beobachtet.
Obwohl - sie bevorzugte auch weiche Unterlagen. Keine Ahnung, woher sie wußte, daß es dort einen Korb gab?
Sie ging aber auch immer gerne komplett alleine die Gegend erkundigen, wenn sie wußte, daß ich an einem bestimmten Ort sitzen bleiben würde.
Mit der Zeit wurde sie aber auch etwas ruhiger.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!