Hundeschule - komplett verunsichert

  • Mir war einfach wichtig, dass mein Hund im Alltag funktioniert.

    Jap, das war mir auch wichtig, bis ich mit meiner ersten Hündin, die ich ausbilden wollte zu eben solch einer "Hundeschule" ging. Dort haben wird "realitätsnahes Alltagstraining" gemacht.

    Die "Trainerin", nahm meinen Hund, sie liessen ein Auto an ihr vorbeifahren, als mein Hund da hinterherwollte, hat sie an der Leine gerissen (Halsband), der Hund hat sich überschlagen, ist aufs Kreuz gefallen.

    Die "Trainerin" (führte 40 Kilo Hunde, meine Hündin wog 15 KG) meinte dann: "Upps, die is ja leicht."

    So funktioniert Erziehung eben genau nicht.


    Sitz und Platz wirst du ewig jetzt Mühe haben, weil dein Hund damit fest verknüpft hat, dass das blöd ist.

    Das sind leider die Erfahrungen die man mitnehmen muss, wenn man an schlechte "Trainer" gerät.


  • Sitz und Platz wirst du ewig jetzt Mühe haben, weil dein Hund damit fest verknüpft hat, dass das blöd ist.

    Das sind leider die Erfahrungen die man mitnehmen muss, wenn man an schlechte "Trainer" gerät.

    Mal doch den Teufel nicht an die Wand. Immer positv bleiben. Wenn man jetzt do rangeht, wird es sicher so ausgehen

  • ich würd an Deiner Stelle versuchen, mental einen Schlußstrich zu ziehen. Hunde leben im jetzt und denken nicht nach, was gestern war. Das solltest Du auch machen. Die bisherige Art zu "trainieren" war nix, jetzt weißt Du es und kannst es besser machen. Auch ohne Selbstvorwürfe. Ein neuer Start, Dein süßer Knopf wird sich drüber freuen, wenn Du Dich freuen kannst.

  • Was ich dir auch noch sagen möchte:

    Jeder macht Fehler. Manche mehr und manche vielleicht weniger, aber selbst nach dem zehnten Hund wird man immer wieder neue Wege suchen weil der eine eben nicht funktioniert. Wichtig ist einfach, sich selbst möglichst keinen Druck zu machen und locker zu sein, auch wenn mal etwas nicht auf Anhieb klappt (ich weiß, es ist manchmal schwieriger als man will). Solange du deinem Hund nicht ernsthaft geschadet hast (was du nicht hast) wird er dir immer wieder verzeihen und ihr werdet gemeinsam daran wachsen. :streichel:

  • Hi :winken:


    Schlimm, was sich alles Hundeschule nennt. Sehr, sehr schade, für die Hunde, aber auch deren Besitzer, die sich so gleich von Anfang an die Möglichkeit verbauen, eine tiefe, vertrauensvolle Beziehung zu ihrem Hund aufzubauen.


    Ich lese auch ein sehr gutes Bauchgefühl aus deinen Beiträgen heraus, darauf würde ich an deiner Stelle bauen. Auch, wenn du woanders weitertrainierst, hör immer in dich rein, was dein Hund jetzt braucht und ob es sich stimmig anfühlt.


    Das Wort "Platz" würde ich jetzt auch weglassen, kann man später wieder einführen, wenn du zb auf dem Hundeplatz doch noch weiterkommen willst und das brauchst.

    Für die Zwischenzeit könnte man zb "Leg dich" verwenden, ich hatte das bei einem meiner Hunde eingeführt, weil sie immer Sitz und Platz verwechselt hat.


    Was mir noch wichtig wäre, ich würde in ruhigen Momenten mit was Feinem in der Hand den Hund massieren oder kräftig abklopfen (gibt dazu Techniken), um das negative Erlebnis des Heruntergedrückt- werdens sozusagen zu löschen und neu zu überschreiben und dann ein Leckerli verabreichen oder sehr loben. Sowas muss nicht lang dauern, wenige Sekunden.


    Herunterdrücken und Druck auf dem Rücken ist ja nun negativ belegt, aber ich würde versuchen, es positiv zu verknüpfen, man kann es üben, dass ein Tier auf sanften Druck nachgibt, und das dann belohnen. Also ohne Kommando, nur, damit das Drücken nicht mehr negativ konnotiert ist.


    Das fände ich wichtig, falls mal jemand Fremdes deinen Hund dort anfässt oder ein Kind sich aufstützt oder was auch immer, damit der Hund dann nicht überreagiert. Ich könnte mir schon vorstellen, dass das erstmal tief sitzt, was er erlebt hat, aber mit der Zeit und deiner Hilfe wird es sicher verblassen für deinen Süßen.


    Alles Gute für euch :winken:

  • Mal doch den Teufel nicht an die Wand. Immer positv bleiben. Wenn man jetzt do rangeht, wird es sicher so ausgehen

    Es ist zur Zeit so, dass der Hund meidet oder beißen will. Da gibt es nichts schön zu reden.

    Wenn das sorgfältig überschrieben wird, kann der Hund diese Erlebnisse vergessen lernen.

  • Ich würde wahrscheinlich erst mal eine Trainingspause einlegen und ein, zwei Wochen gar nix rumtrainieren (außer halt was im Alltag eh so anfällt, also an der Leine durch die Gegend zerren lassen jetzt natürlich nicht, aber halt erst mal kein Sitz, Platz, Fuß). Und dann frisch und positiv neu ans Werk.

  • Entspann dich mit Kommandos. Lucca kannte mit 7 Monaten noch kein Platz und der hat's auch überlebt:ka: Hunde müssen nicht bis zu einem festen Tag soundso viele Vokabeln lernen :ka:

  • Nix wie weg da! Unfassbar, was sich so alles Hundeschule nennen darf... gar keine Hundeschule zu besuchen ist besser als so eine.

    ich war total verunsichert, als es in der ersten Stunde hieß, dass Levi später total dominant wird und mich beißen wird

    Das Lustige ist, der Trainer (oder die Trainerin) hat in gewisser Weise recht mit dieser Prophezeiung. Natürlich nur, falls du dort bleiben würdest. Gewalt erzeugt Gegengewalt, und mit wachsender Reife wird der mißhandelte Hund ernsthafter zurückbeißen. Natürlich nicht aus Dominanz, sondern aus Notwehr. Eine klassische selbsterfüllende Prophezeiung also.


    Was muß ein Hund mit 5 Monaten können? Noch gar nix.

    Was sollte er in dieser Zeit lernen, ohne den Anspruch, es schon perfekt zu beherrschen? - Alltag, wie hier schon erläutert. Rückruf mit toller Belohnung. Sachen hergeben.

    Spielerisch, mit viel Belohnung und ganz ohne Zwang, kann man auch schon mal Sitz, Platz und Leinenführigkeit anbahnen. Das ist aber nicht Kern der Erziehungstätigkeit, sondern eher Beiwerk.

    Viele ErsthundehalterInnen verwechseln das übliche SitzPlatzFußtraining mit Erziehung, und machen sich Sorgen, wenn es noch nicht klappt. Das ist es aber nicht. Sieh es mehr als Tricks wie Pfötchengeben an. Wenn die Grundlage stimmt, was gegenseitiges Vertrauen und Alltag betrifft, lernt der Hund solche Dinge auch später noch leicht.


    Auch für Dummytraining hast du noch massig Zeit. Fördern kannst du deinen Hund in dieser Zeit, indem du ihm nicht alles aus dem Maul reißt, was er so findet und mit sich rumträgt. Also indem du ein freundliches, auf Tauschen basierendes "Aus" einübst und ihm Sachen nur dann abnimmst, wenn es nötig ist. Ihn auch mal dafür lobst, wenn er was rumträgt.


    Falls du Spielzeuge wirfst und Levi hinterherlaufen darf, nimm alles andere, aber kein Dummy. Das Dummy ist dann fürs spätere Arbeiten reserviert, im Gegensatz zu Spielzeug, mit dem rumgealbert werden darf. Also mit Spielzeug bitte kein korrektes Zurückkommen und Ausgeben erwarten oder trainieren. Sondern Spiel bleibt Spiel, wobei der Hund auch zum Fang-mich-doch auffordern darf.

    Dummytrainig ist dann Arbeit mit ganz bestimmten Gegenständen und vorgegebenen Regeln, aber das kriegen wir später. ;)


    Da du einen Pudelmix mit Pudelfell hat, ist Levi sicher schon daran gewöhnt, daß er oft angefaßt, festgehalten und gebürstet wird. Das ist jetzt dein Vorteil, da er von Anfang an auch an freundlich-sanfte körperliche Manipulation gewöhnt ist. Dadurch wird es ihm leichterfallen, das unfreundliche Runterdrücken zu "vergessen". Zumal du den Ort des Grauens ja nicht mehr betrittst. (Hunde lernen ortsgebunden und verknüpfen Vorgänge mit dem Ort, an dem sie passieren.)


    Dagmar & Cara

  • Mal doch den Teufel nicht an die Wand. Immer positv bleiben. Wenn man jetzt do rangeht, wird es sicher so ausgehen

    Es ist zur Zeit so, dass der Hund meidet oder beißen will. Da gibt es nichts schön zu reden.

    Wenn das sorgfältig überschrieben wird, kann der Hund diese Erlebnisse vergessen lernen.

    mmmh, kann auch ganz schnell gehen, dass es wieder positiv verknüpft wird.

    Ob es ewige Mühe wird, weiß doch keiner. Wem solche Prophezeiungen was bringen sollen, weiß ich auch nicht

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