Hat der Tierschutz einen schlechten Ruf?

  • Es gibt ueberall Idioten. Ich kenne Zuechter, da wuerd ich keinen Hund wollen selbst wenn man mich bezahlt. Und ich kenne Orgas/TH, da sieht es nicht anders aus.

    Deswegen sind bei mir weder alle Zuechter, noch alle Orgas/TH das Letzte :ka: Man muss halt genau hinschauen, sich umhoeren und sein Hirn nutzen.

    Wer grundsaetzlich verallgemeinert, den nehm ich eh ned ernst.

  • Dass man eben nicht durchleuchtet wird.

    Natürlich wird man "durchleuchtet", es bekommt nicht Hinz und Kunz einen Hund vom Züchter, jedenfalls nicht wenn dieser seriös ist und sich mit den Bewerbern auseinandersetzt. Aber bisher kenne ich es nicht, dass man bis auf die Unterhose begutachtet wird. Das kenne ich nur von einigen TS-Vereinen. :ka: Da gruselt es einen oft, was die alles wissen wollen...was Niemanden etwas anzugehen hat und meiner Meinung nach mit der Hundehaltung nichts mehr zu tun hat.

  • Aber bisher kenne ich es nicht, dass man bis auf die Unterhose begutachtet wird. Das kenne ich nur von einigen TS-Vereinen.

    Daraus folgt doch, dass der unten (von mir) hervorgehobene Satz nicht stimmt? Denn man bekommt beim seriösen Züchter leichter einen Hund als im Tierschutz?

    Das ist falsch, denn nicht Jeder bekommt bei einem seriösen Züchter einen Hund. Eben genauso wie Viele auch keinen vom TS oder TH bekommen.

  • Das ist in der Tat gruselig. Abholparty. Hunde küssen, antatschen, hochheben, drüber beugen (und sich dann noch 5x fotografieren lassen dabei), bei Hunden, die grad mehrere tausend Kilometer in einem dunklen Transporter zusammengepfercht mit fremden Artgenossen waren und Stunden bis Tage keinen Plan hatten, was mit ihnen passiert (Etliche werden stundenlang gekotzt und gespeichelt haben, weil Autofahrten nicht gewöhnt, die, die nicht mehr einhalten konnten sich auch in die Transportboxen entleert haben) und die womöglich noch nie im Leben von Menschenwesen so derartig bedrängt wurden, aber einfach zu fertig, gestresst und neben der Spur sind, irgendwas anderes zu machen, als es zu erdulden. Eigentlich ja erstaunlich. Man könnt nämlich meinen, dass relativ viele Beißvorfälle bei so Übergaben passieren.. Scheinbar aber nicht, die Hunde sind zu geplättet.

  • Da kommts halt auch auf den einzelnen Zuechter und das einzelne TH an.

    Ich kenn TH, die geben keinen Hund an Raucher ab. Ob die nur draussen rauchen, ist egal. Da geht kein Hund hin.

    Ich kenne TH, da wird kein Hund an Leute gegeben, die nicht unterschreiben, dass der Hund niemals Sport abc macht.

    Im Gegenzug kenne ich Zuechter, die die Fuetterung vertraglich festlegen wollen oder aber keinen Hund an Leute abgeben, die arbeiten - egal wie lang, weil Hundi darf niemals alleine bleiben. Oder bei meiner Rasse: Keine Abgabe an Anfaenger.



    Wie gesagt: Es gibt nicht den TS und nicht den Zuechter!

  • Willst du ein bisschen mehr über die Erfahrungen sagen und warum du dort keinen Hund holen würdest?

    Erfahrung 1:

    Als ich auf der Suche nach meinem ersten eigenen Hund war (im Endeffekt Newton also), habe ich auch mal beim örtlichen Tierheim angefragt. Labbis bzw. Labbi-Mixe gibt es ja im Tierheim wirklich zuhauf. Weit bin ich nicht gekommen... Kein Garten, Wohnung im 2. OG (allerdings barrierefrei), sechs Stunden außer Haus wäre (für einen erwachsenen Hund!) zu lang und Ausbildung zum Schulhund ginge sowieso nicht, weil das zu stressig für den Hund wäre... Nun, ich habe dann im LCD und DRC geschaut, da hatte komischerweise kein einziger Züchter Bedenken, mir einen Welpen zu geben... Und zwar ohne, dass ich mehrseitige Formulare ausfüllen sollte oder sie mich gar zuhause hätten besuchen wollen um zu überprüfen, ob ich auch ehrlich war beim Gespräch...


    (Das finde ich sowieso den Oberhammer... Da kommen fremde Leute in den höchst-persönlichen, privaten Bereich und maßen sich dann an, zu beurteilen, ob ich, ein erwachsener Mensch, einen Hund halten darf oder nicht... Bzw. es wird einem einfach mal pauschal unterstellt, dass man lügt und es kommt jemand vorbei um zu gucken, ob auch alles stimmt, was ich gesagt habe... Finde ich schon ein starkes Stück!)


    Erfahrung 2:

    Eine Schülerin von mir (17 Jahre alt, eher klein und zierlich) war auf der Suche nach einem Hund für sich und ihre insgesamt siebenköpfige Familie. Die Kinder sind im Alter von 2 bis 17 Jahren. Ich habe sie bei der Suche etwas unterstützt. Ihr wollten sie einen ausgewachsenen, unverträglichen Rottweiler-Rüden vermitteln... Er ist echt ein ganz Lieber, und ja so dankbar, und er sitzt halt schon sooo lange da... Und er hatte echt ein schlimmes Schicksal, blablabla... Sie haben uns dann auch echt mit der 50kg-Maschine (ohne Maulkorb) zum Gassi los geschickt... Ich führe ja selber zwei Rüden und bin weiß Gott nicht unerfahren... Meine Hunde sind beide ausgebildet... So war der Hund überraschenderweise recht leinenführig aber schon bei der ersten Sichtung eines anderen Hundes musste ich die Leine übernehmen. Das Mädel hätte das erstens nicht verhalten und zweitens nicht gemanagt bekommen. Damit der Hund einigermaßen ruhig geblieben ist, mussten wir riesige Bögen laufen und standen mehrfach mitten in irgendeinem Feld. Gott sei Dank war es da so weitläufig... Eine side-by-side-Begegnung wäre glaube ich schief gegangen... Ich war heilfroh, als wir wieder beim Tierheim waren...


    Erfahrung 3:

    Newtons beste Freundin ist aus dem Auslandstierschutz (Spanien). Ja, sie wäre stubenrein und könne gut alleine bleiben. Nein, ein Angsthund sei sie nicht... Ja, sie wäre verträglich mit anderen Hunden. Das letzte hat gestimmt; alles Andere leider nicht. Die Besitzerin hat sich damit mittlerweile arrangiert, bzw. hat ihr Leben teilweise komplett umgekrempelt. Die Hündin ist heute auch weniger ängstlich. Aber das war eine Heidenarbeit!


    Ein einziges positives Beispiel kenne ich. Ein einziges. Wobei der Hund nicht von einem Tierheim kam sondern von einer privaten Pflegestelle.


    Naja, und vor diesem Hintergrund wird bei mir eben nie ein Tierheimhund einziehen. Und wer mich nach meinen Rat fragt, dem rate ich in der Regel ab. Bzw. empfehle dann lieber eine private Pflegestelle oder einen Rückläufer von einem Züchter.

  • (Das finde ich sowieso den Oberhammer... Da kommen fremde Leute in den höchst-persönlichen, privaten Bereich und maßen sich dann an, zu beurteilen, ob ich einen Hund halten darf oder nicht... Bzw. es wird einem einfach mal pauschal unterstellt, dass man lügt und es kommt jemand vorbei um zu gucken, ob auch alles stimmt, was ich gesagt habe... Finde ich schon ein starkes Stück!)

    Wie kommst du darauf, dass Vorkontrolle = unterstellte Lügerei bedeutet? :???:

    Hier kam eine total nette Frau vom Tierheim vorbei, die vielleicht 20 Minuten mit uns geplaudert hat und uns dabei auch noch etwas mehr Infos über den Hund geben konnte, weil sie die Zusammenarbeit mit dem anderen Verein koordiniert und selbst öfters mit nach Rumänien fährt. Das einzige, was sie sich angeguckt hat, war, ob der Garten umzäunt ist. Damals fehlte noch der Zaun zum Nachbarn hin, das hat sie aber nicht gestört. Den Fragebogen hatte sie nicht mal dabei. Von dem Gespräch hatten im Grunde wir mehr als sie.


    Und so intim ist es doch nicht, kurz jemanden ins Wohnzimmer zu lassen. Handwerker lässt man ja auch "einfach" rein.

  • (Das finde ich sowieso den Oberhammer... Da kommen fremde Leute in den höchst-persönlichen, privaten Bereich und maßen sich dann an, zu beurteilen, ob ich einen Hund halten darf oder nicht... Bzw. es wird einem einfach mal pauschal unterstellt, dass man lügt und es kommt jemand vorbei um zu gucken, ob auch alles stimmt, was ich gesagt habe... Finde ich schon ein starkes Stück!)

    Wie kommst du darauf, dass Vorkontrolle = unterstellte Lügerei bedeutet? :???:

    Hier kam eine total nette Frau vom Tierheim vorbei, die vielleicht 20 Minuten mit uns geplaudert hat und uns dabei auch noch etwas mehr Infos über den Hund geben konnte, weil sie die Zusammenarbeit mit dem anderen Verein koordiniert und selbst öfters mit nach Rumänien fährt. Das einzige, was sie sich angeguckt hat, war, ob der Garten umzäunt ist. Damals fehlte noch der Zaun zum Nachbarn hin, das hat sie aber nicht gestört. Den Fragebogen hatte sie nicht mal dabei. Von dem Gespräch hatten im Grunde wir mehr als sie.


    Und so intim ist es doch nicht, kurz jemanden ins Wohnzimmer zu lassen. Handwerker lässt man ja auch "einfach" rein.

    Schön, dass es bei dir so gelaufen ist, aber es gibt eben leider auch genügend andere...


    Ich habe in meiner aktiven Zeit auch Vorkontrollen gemacht. Für meinen eigenen Verein lief es in der Regel so ab, dass wir uns auf nen Kaffee hingesetzt haben, noch ein wenig über den Hund geplaudert haben und Fragen wie "welche Hundeschule kann ich empfehlen", "bei welchem TA ist der Hund aktuell in der Patientenkartei" oder "glaubst du, der Zaun ist hochgenug oder weißt du ob Strauch X giftig sein könnte" diskutiert.


    Ich hab aber auch Anfragen von auswärtigen Vereinen bekommen, die Fragebögen für den Prüfer mitschickten und dass die teilweise nicht wissen wollten, welche Farbe die Unterwäsche in der Kommode hat, war schon das einzige. Das war teilweise furchtbar übergriffig, was da abgefragt wurde. Manchen wäre es am Liebsten gewesen, ich hätte heimlich die Schubladen durchwühlt, Fotos von den Nachbarn gemacht und die Kontoauszüge gestohlen.


    Bei einer Kontrolle war ich bei einer Freundin anwesend, sehr erfahren im Umgang mit der Rasse und auch Erfahrung mit der Krankheit die der Hund hatte und dann kam jemand zur Kontrolle der beurteilen sollte, ob sie geeignet ist, der nicht einmal den Namen der Krankheit richtig aussprechen konnte geschweige denn - wie sich im Gespräch herausstellte - wusste, was es mit der Erkrankung auf sich hatte und was ein betroffener Hund benötigt.


    Wer halt zuerst (oder nur) an Kategorie zwei oder drei gerät, wird eine andere Meinung haben, als du nach deiner positiven Erfahrung.

  • Wie kommst du darauf, dass Vorkontrolle = unterstellte Lügerei bedeutet?

    Weil ich ihm Gespräch bereits umfangreich, ehrlich und offen Auskunft gebe. Warum sollte da noch jemand vorbeikommen müssen um das zu überprüfen? Genau, weil ich könnte ja gelogen haben. Voilà, unterstellte Lügerei.

  • Und so intim ist es doch nicht, kurz jemanden ins Wohnzimmer zu lassen. Handwerker lässt man ja auch "einfach" rein.

    Nur mit dem Unterschied, dass der Handwerker seine Arbeit macht und nicht meine Wohnung und Lebensverhältnisse auskundschaften muss. Er widmet sich dem was er zu reparieren hat und gut ist. :pfeif:

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