Hund bellt wenn die Nachbarn an der Wohnung vorbei gehen - großes Problem

  • Hallo liebe Community.


    Wir haben unsere Kiwi jetzt erst seit 3 Wochen. Sie ist ein kleiner Mischling aus dem Tierschutz, 8 Monate halt, hat die letzten 2 Monate bei einer Pflegestelle gelebt.


    Sehr vieles klappt total super, sie liebt das Training, ist sehr leicht mit Leckerlis zu motivieren, ist tagsüber recht ruhig. Das grösste Problem, das wir haben ist, dass sie anschlägt, wenn Nachbarn am Gang an unserer Wohnung vorbei gehen. Jeder Nachbar. Von 5:30 morgens weg. Und neben dem Home-Office ist das eine Katastrophe für mich.


    Wir haben eine Tier-Trainerin, mit welcher wir bis jetzt 1 Mal gearbeitet haben; aber hauptsächlich Grundgehorsam. Sie gab uns den Rat, dass wir ihr Melden ernst nehmen sollen, sie neutral ansprechen und mit ihr "nachschauen gehen" dass da eh keine Bedrohung ist. Seitdem ist ihr Bellen aber intensiver geworden, und sie springt jetzt auch vom Sofa auf und läuft zur Tür... also schlimmer als vorher.


    Ich würde mich über eure Ideen freuen, wie wir das, idealerweise, sehr schnell in den Griff kriegen können.


    LG!

  • Zusatzinfos:
    Direkt vor unserer Wohnungstür ist ein Sicherheitsgitter mit Schließmechanismus, der unüberhörbar ist. Wir haben auch keine Möglichkeit, die Geräusche zu antizipieren, weil die Nachbarn eben kommen und gehen.

    Alle heilige Zeiten mal, wenn wir entspannt am Sofa sitzen und nix machen, gelingt es uns, sie anzusprechen bevor sie reagiert, dann grummelt sie ein bisschen; aber das ist eben unmöglich in den normalen Alltag zu integrieren.

  • Na ja, neue Umgebung, neue Bezugspersonen, neue Geräuschkulisse - daran muß Hund sich auch erst noch einmal gewöhnen!

    Hinzu kommt noch das Alter. Rein theoretisch könnte sie sich noch in der sogenannten Unsicherheitsphase befinden, wo eh alles Altbekannte schon "unheimlich" ist. Nun ist bei ihr halt eben alles total neu.


    Ich kenne es auch so, daß man mit einem "Danke, habe es vernommen, ist alles okay, kannst wieder die Klappe halten" schon weit kommen kann.



    Du schreibst, daß Ihr mit dem Hund "nachschauen" gehst. Wie ist sie dabei drauf? Unsicher(er)?

    Dann könnte es sein, daß Du ihr nicht wirklich mit dieser Aktion hilfst, sondern ihr erst Recht das Gefühl gibst, daß sie sich der unheimlichen Situation ausgesetzt fühlt, ohne "Schutz und Hilfe" durch Euch.


    Oder ist sie eher im "juchuh, jetzt gibt es Action" Modus? Dann belohnst Du sie ja für ihr Gebelle, was Du ja auch nicht haben willst.




    Was ist, wenn Du ihr einfach nur sagst, daß sie die Klappe halten soll? Ohne Aufstehen, ohne Kontrolle an der Tür.

  • Moin,


    nachsehen gehen? Das verstärkt das Melden noch, würde ich meinen.... Ich habe einen Hund, der anschlägt und so, wie ich wohne (Alleinlage) schätze ich das sehr.


    Trotzdem darf er nicht kläffen, dauerbellen oder sonstwas. Anschlagen, melden oder so - ist für mich okay, er darf auch nie als erstes an die Tür, das ist mein Part. Er bekommt, ein "gut - und schluß damit", das klappt ganz gut.


    Ich würde das vorsichtig massregeln, "nein" sagen und ihn ggfs. auf seinen Platz schicken. Aber ganz sicher nicht zur Tür gehen und so noch trainieren.


    Sollte es eine Angstreaktion sein, einfach beruhigen oder ignorieren zeigen, dass das normale Alltagsgeräusche sind. Was für ein Mix ist sie?


    Bevor sie ganz ankommt wird noch eine Weile Zeit ins Land gehen, das dauert....


    Sundri

  • .

    Du schreibst, daß Ihr mit dem Hund "nachschauen" gehst. Wie ist sie dabei drauf? Unsicher(er)?

    Dann könnte es sein, daß Du ihr nicht wirklich mit dieser Aktion hilfst, sondern ihr erst Recht das Gefühl gibst, daß sie sich der unheimlichen Situation ausgesetzt fühlt, ohne "Schutz und Hilfe" durch Euch.


    Oder ist sie eher im "juchuh, jetzt gibt es Action" Modus? Dann belohnst Du sie ja für ihr Gebelle, was Du ja auch nicht haben willst.

    Sie ist dann meistens, so wie sonst auch, neugierig aber vorsichtig. Wir haben halt die Befürchtung, dass wir das gebelle eher verstärkt haben.

  • Also bei uns hat das Nachschauen den Erfolg gebracht. Zuerst wurde beim Melden der Hund ruhig an seinen Platz gebracht. Da sie unsicher war eine Art Schutzhöhle. Und ich bin kurz Richtung Tür und habe „alles Gut“ gesagt.

    Mittlerweile geht sie selbst auf ihren Platz falls etwas zu hören ist und ich brauche nur gelegentlich alles gut zu sagen, wenn sie leise fiept.


    Das hat vielleicht zwei Wochen gedauert, dann war das drin. Haben allerdings auch erstmal nur auf wichtige Sachen den Trainingsfokus gelegt. (sicher in der Wohnung/bei mir fühlen)

  • Wo im Raum und in welcher Position zur Tür hat sie ihren Liegeplatz?


    Ist der ungünstig gewählt, kann das Unruhe und kläffen/aufmerksam sein sehr verstärken, meiner Meinung nach.


    Neuer Hund, neue Umgebung, alles neu. Das verunsichert.


    Ich behaupte: ein Großteil der Hunde in Mietwohnungen gewöhnt sich an die Geräuschkulisse und lernt zb Hausbewohner und Hausfremde zu unterscheiden und je nach Wachsamkeitsveranlagung kann auch mancher Kläffer einfach so zu kläffen aufhören, wenn man dem Trubel am Gang und dem Verhalten keine allzu große Bedeutung beimisst. Ob das hier die richtige Herangehensweise wäre, trau ich mich nicht zu sagen. Nur dass "Unsichetheitsmelden" bei denen, von meinen, die es zeigten, wieder aufhörte.


    Für ausgewachsenes Territorial- und Wachverhalten käme sie mir noch zu jung vor. Ich tippe mehr auf "Aufregungsunsicherheit" und noch kein Gehör für was alles zum Haus gehört und hier normal ist.

  • Wie sagt man so schön: Da musst Du durch.


    1. Bis ein Hund sich vollständig in seiner neuen Umgebung zurechtgefunden hat, dauert das eine ganze Weile. Das kann Wochen oder auch Monate dauern. Je nach Vorgeschichte, Wohnlage und der


    2. Sicherheit, die der Hund sowohl in seiner Umgebung, als auch mit Dir gewonnen hat.


    Einfach mach versuchen, sich in den Hund hinein zu versetzen. Der ist in einer ihn noch ungewohnten, bzw. relativ neuen Umgebung. Seine (Schutz)Sinne sind allein auf sein Gehör reduziert. Evtl. kann er seinen Geruch noch ein wenig einsetzen, aber aufgrund der Masse an (unbekannten) Geruchseindrücken in so einem Haus eben nur bedingt. Damit (und hier kommt es auch auf die Vorgeschichte an), ist alles was sich vor der Tür bewegt, erst mal potentielle Gefahr.


    Das Hingehen und "zeigen" hat 2 Funktionen. 1. Sollst Du dem Hund das Vertrauen geben, dass DU alles im Griff hast und er nicht aktiv werden muss und 2. ist eine "Gefahr" die man kennt wesentlich weniger gefährlich, als eine völlig unbekannte (auch wenn ich das selbst blöd finde: Da kommt Zeigen und Benennen so richtig zur Geltung) . Die meisten Hunde lernen nach und nach, Geräusche wie Schritte, Bewegen von Mülleimern, Klappern mit Geschirr, evtl. lautes Reden außerhalb ihres Sichtbereichs als ungefährlich anzusehen.


    Wenn der Hund durch das "Zeigen" aktuell noch lauter wird, dann ist das evtl. auf verstärkendes Rudelverhalten zurück zu führen. Zwei sind stärker als einer und das pusht wein wenig (ist das Gleiche Vehralten, dass sich öfters bei Mehrhundehaltung zeigt, bzw. wenn man mit mehreren Hunden unterwegs ist). Ich persönlich (zumindest handhabe ICH das so) nehme den Hund in solchen Situationen NICHT mit, sondern kläre ohne ihn. Nehme ihm also die Arbeit ab. Ich achte aber darauf, dass er sieht, mit was, bzw. wem ich es zu tun habe. Was meiner Meinung nach auch geht ist: Selber die Klärung herbeiführen, während der Hund z.B auf seiner Decke oder wenigstens in Abstand auf seinem Platz ist und ihn dann heranrufe, wenn er kein besonders aufgeregtes Verhalten zeigt. Bin ansonsten ziemlich der gleichen Meinung wie @pinkelpinscher

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