Nach Auszug und Eingewöhnung einen Rottweiler kaufen?

  • Unterschätz das nicht.

    Ich möchte keineswegs was unterschätzen. Jedoch bin ich der Meinung, dass kein Hund als richtiger Kampfhund geboren wird.

    Ein Kampfhund ist zunächst ein Hund, der für Hundekämpfe missbraucht wird.

    Die aus meiner Sicht kranken Subjekte, die ihre Hunde in die Pit schicken, selektieren züchterisch auf gewisse Eigenschaften (Gameness, Unverträglichkeit u.v.m.), die dem "Verwendungszweck" dienen.

    Insofern sollte man die Genetik nicht unterschätzen, denn die verschiedenen Rassen sind auf verschiedene Rassemerkmale hin selektiert. Verträglichkeit mit allem und jedem kommen bei vielen Rassen im "Programm" nicht vor.


    Bei Rottweilern sollte man vorab auch sehr genau wissen, welchen Typ man sucht und welche Linien da sinnvoll wären. Da gibt es meiner Beobachtungen nach inzwischen 2 Extreme in der Zucht - das eine Extrem ist alles andere als leichtführig.:hust:

  • Denn die können dir das Leben unter Umständen so richtig schwer machen, egal wie nett dein Hund tatsächlich ist.

    Da bin ich sehr einsichtig, das Ganze habe ich nämlich auch schon oft mitbekommen.



    Wärst du denn bereit den Hund außer Spazierengehen noch irgendwie auszulasten?

    Natürlich wäre ich das, nur in welche Richtung sollte das bei einem Rottweiler gehen?

    Bitte die Frage jetzt nicht falsch verstehen, natürlich hätte ich mich über so etwas informiert, allerdings wollte ich mich erst mal informieren, ob denn so eine Haltung generell möglich ist. Besser gesagt, ob diese auch angenehm für den Hund ist. Möglich ist natürlich alles...


    gegebenenfalls Alternativen vorschlagen

    Für eine Alternative wäre ich auch bereit, der Rotti war wie gesagt nur schon seit sehr langer Zeit (10-11 Jahre) schon immer mein Traumhund gewesen.

    Den habe ich schon im Kindesalter als sehr schön und als sehr tollen Hund empfunden.

  • wenn deine Mama z.B. mittags einspringt, hört sich das doch nicht so schlecht an.

    Also, da habe ich mich vermutlich nicht ganz stark genug ausgedrückt bzw. nicht richtig.

    Meine Mutter ist als Unterstützung da, allerdings kann sie keine 3-4 Stunden mittags auf den Hund aufpassen.

    Mir geht es lediglich darum, in die Wohnung rein zu schauen und schauen ob beim Hund alles ok ist, begrüßen, zeigen das er nicht alleine ist und ggf. wasser etc. nachfüllen.

    Also, keine 3-4 Stunden aufpassen, aber auch nicht *Wohnungstür auf* "ah hund ist noch da" *Wohnungstür zu*

    Würde denn deine Mutter den Hund wenigstens mal zum Lösen rauslassen? Sonst fände ich die Zeit, die der Hund alleine ist und einhalten muss schon zu lang für regelmäßig.

  • Ich würde auch die Wahl der Rasse nochmal überdenken, wenn es (so klingt es in deinem letzten Beitrag) eher um das Aussehen geht. Keine Ahnung, wie so die Bandbreite bei Rottis ist, aber ich kenne eigentlich nur welche, die ordentlich Schutztrieb mitbringen und zumindest mit gleichgeschlechtlichen Hunden unverträglich sind. Zudem gibt es leider Vorurteile bei gewissen Rassen und man muss sich darauf einstellen, auch wenn es einem nicht gefällt. Auch wenn das alles in der jetzigen Situation OK wäre, bist du in einem Alter, wo sich im Leben doch oft noch vieles ändert und ich persönlich würde schon überlegen, ob man sich das Leben nicht mit einer anderen Rasse einfacher machen kann.


    Meine Erfahrungen mal im Spoiler weil arg OT:


  • Ich hatte früher einen Rottweiler und auch einen Rottweiler Mischling. Tolle Hunde keine Frage, aber wenn du nur einen Hund für Spaziergänge haben willst, dann ist dies die falsche Rasse.


    Diese Hunde wollen wirklich arbeiten und ich persönlich finde, dass bei solch großen und oft wirklich ernsthaften Hunden eine solide Grundausbildung einfach Pflicht ist.


    Es sind aber meiner Meinung nach definitiv keine Hunde, die für Hundebetreuung durch anderes super geeignet sind. Wenn du Pech hast erwischt du einen Kandidaten der sämtliche andere Menschen außer seinem Besitzer für überflüssig hält und dies dann auch evtl dem entsprechend deutlich äußert. Da ist dann nichts damit, dass deine Mutter ihn mittags ausführt.


    Als berufstätiger Ersthundehalter würde ich definitiv auf eine Rasse/Mischung ausweichen, die flexibler im Umgang mit Menschen reagiert wegen der Betreuung

  • Du könntest im IGP aktiv werden, immerhin ist der Rottweiler ein Gebrauchshund.


    Was genau gefällt Dir denn am Rottweiler, wenn Du Dich noch gar nicht wirklich mit der Rasse und deren Eigenschaften/Einsatz beschäftigt hast?

  • Ich dachte auch, wenn ich Unterwegs bin, dann immer draussen. Da kann der Hund ja mit. Nun ja, ist in der Theorie so. Praktisch ist das schwierig. Weil dann ist nichts mit gemütlich chillen sondern ich habe immer ein Auge, ein Ohr auf den Hund. Kommt da ein anderer Hund? Kommt ein Mensch zu nah? Hat er etwas gesehen, was ihn interessiert und ich muss das regeln? Es geht so unglaublich schnell, dass zB jemand mit einem Kleinsthund um die Ecke kommt der schlimmstenfalls jetzt bei mir ein unkastrierter Rüde ist und Pöbelt. Meiner rennt hin und da reicht einfach etwas Unbeholfenheit und das Gewicht und das wird direkt richtig gefährlich für den Kleinhund. Also Hund an der Leine wenn es unübersichtlich oder dunkel ist. Und sonst permanent im Auge. Es ist einfach anders mit Hund dabei. Du musst immer Wachsam sein. Dazu kommt noch, dass dein Hund auch irgendwann müde wird, er sollte etwa 20h schlafen. Du bist aber schon Abends 6h unterwegs mit deinen Freunden und ihm. Nach müde kommt bekanntlich blöd und auch das ist echt nicht immer lustig, gerade bei einer solch schweren und grossen Rasse. Also hast du auch da immer im Auge, wie müde ist der Hund? Kann er sich entspannen und Ruhen? Ist zu viel Input da? Überdreht er langsam? Braucht er eine Auszeit? Etcetcetc.

    Gerade ein Rottweiler bzw jede Gebrauchshunderasse läuft einfach nicht so einfach neben her. Der kommt nicht einfach brav an der Leine mit, legt sich hin wenn du stehen bleibst oder dich hinsetzt und wartest. Wenn ihm langweilig wird, sucht er sich eine Beschäftigung. Und meistens sind die Beschäftigungen die sich die Fellkugeln aussuchen aus unserer Sicht lange nicht so lustig wie auch aus ihrer:mute:


    Wenn es dir um die Optik geht, obwohl ich dir in deiner Lebenssituation wirklich von der Hundehaltung abraten würde (geh lieber deine Familiehunde öfter besuchen und mit denen laufen oder zB ins Tierheim):


    Schau dir doch mal die Old English Bulldog an. ACHTUNG!! Keine English Bulldog, keine American Bulldog und nur aus einer absolut seriösen Zucht die auch das Zuchtziel der freien Atmung verfolgt. Sie sind auch bullig, nicht ganz so gross. Nirgendwo auf der Liste. Sind nicht so Energiebündel. Du kannst gut etwas mit ihnen machen aber sind bei weitem nicht so Anspruchsvoll wie ein Rotti.

  • Also wenn ich unterwegs bin, habe ich immer die Möglichkeit, meinen Hund problemlos mit zu führen. Zumindest was die Sache Eintritt in Geschäfte etc angeht.


    Wenn ich unterwegs bin, bin ich meistens mit Kollegen draußen unterwegs, wo der Hund natürlich auch dabei ist.

    Du kannst dich darauf einstellen, dass das mit Rottweiler eher nicht möglich sein wird.

    Ich weiß jetzt nicht, was "mit Kollegen draußen unterwegs" genau gemeint ist, aber das ist in der Regel kein Mitlaufhund. Sitzt ihr wo rum, beginnt der, die Umgebung zu scannen und entscheidet selbstständig, dass das jetzt seine Wiese ist und die Picknicker da hinten jetzt nicht mehr drauf dürfen.

    Seid ihr zb im Park und ein Fremder kommt angewankt, dann geht der Rottweiler in Abwehrhaltung und zwar so richtig. Abwehrhaltung heißt hier, er stellt sich zum Fremden hin, droht massiv und springt ggf an. Kann genauso auch mit einem rennenden Kind passieren, das auf euch zu rennt. Da mit Kollegen munter rumsitzen und abends ein Feierabendbierchen zischen, während de Hund nett anbei ist, is nich.

    Witzig wird es dann noch mit Artgenossenunverträglichkeit. Kommt der nette Labbi angerannt, ist Party angesagt.

    Außerdem bringt das dem Hund nichts. Das ist immer noch ein Gebrauchshund, der braucht einen Job.

    Ich bin sehr froh, dass die Rottweiler, die ich kenne, entweder sportlich oder als Rettungshunde geführt werden (und auch in letzterem Bereich nur mit Einschränkungen).

  • , wenn es (so klingt es in deinem letzten Beitrag) eher um das Aussehen geht

    Da bin ich auch ehrlich, ich finde Rottis echt wunderschöne Hunde und auch im generellen toll.

    Deshalb wollte ich mich hier über Haltung etc Infos einholen, dass ich mir den Hund nicht einfach kaufe.

    Blöder Vergleich, aber man checkt ja auch erstmal das Auto bevor man es kauft! :D


    Habt ihr eventuell andere Empfehlungen für Hunderassen die meinen Anforderungen / Möglichkeiten entsprechen?


    Weil ich sehe dann, zumindest so wie der Stand jetzt ist, eine sehr sehr starke Änderung in meinem Leben, klar jeder Hund bringt große Änderungen mit, allerdings sind manche Sachen bei einem Rotti / großen Hund wohl doch nicht umzusetzen.

    Eine Frage am Rande: Macht man so etwas eigentlich eher an der Große oder am Gewicht eines Hundes aus? Oder an beidem?

    Leider fehlen mir hier noch die Erfahrungen mit großen Hunden.

  • Welche Charaktereigenschaften sprechen dich denn am Rotti an? Wie stellst du dir einen typischen Tag mit deinem Hund vor? Mal ganz weg vom Aussehen hin zu den „inneren Werten“. Wenn du das beantwortest, können dir sicher viele User besser helfen.


    Ganz spontan könnte ich mir, wenn es ein großer Hund als Alltagsbegleiter sein soll einen Berner Sennenhund vorstellen. Die sind aber gesundheitlich auch ordentlich vorbelastet.

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