Die Achse des Bösen: lebendiger Wald, Pubertät und Jagdtrieb?

  • Ich empfehle noch das Buch 'Wege zur Freundschaft' von Ulli Reichmann. Da bekommt man auch mal einen etwas anderen Blickwinkel auf das Thema Jagdverhalten =)

  • Die Alternative wäre dem Hund absolut alles, was in Richtung jagen geht, zu verbieten. Mein Wege wäre das nicht, weil es zumindest bei meinen beiden eher zu Frust führen würde und das Problem so nur verschlimmern würde.


    Dazu fällt mir ein, dass meine Hündin früher gerne entweder a) Rehe jagen wollte und b) gerne nach Mäusen gebuddelt hat. Problem a) hat sich alleine dadurch drastisch reduziert, dass ich ihren Wunsch nach Beschäftigung b) gefördert habe. Ein Hund mit dem Kopf im Loch interessiert sich für kein Reh.


  • Die Alternative wäre dem Hund absolut alles, was in Richtung jagen geht, zu verbieten. Mein Wege wäre das nicht, weil es zumindest bei meinen beiden eher zu Frust führen würde und das Problem so nur verschlimmern würde.


    Dazu fällt mir ein, dass meine Hündin früher gerne entweder a) Rehe jagen wollte und b) gerne nach Mäusen gebuddelt hat. Problem a) hat sich alleine dadurch drastisch reduziert, dass ich ihren Wunsch nach Beschäftigung b) gefördert habe. Ein Hund mit dem Kopf im Loch interessiert sich für kein Reh.


    Kommt auf den Hund an, ob Beschäftigung bzw. Ablenkung die Lösung ist.


    Bei meinem Pudel wäre das katastrophal. Der ist ein Beschäftigungsjunkie und würde mir gar nicht mehr von der Seite weichen, weil ja IMMER irgendwas Spannendes passieren könnte :roll:

    Meine Hündin interessiert sich maximal 3min für Zusammenarbeit (Mäuse buddeln liebt sie, hält sie aber nicht davon ab nach Wild Ausschau zu halten). Danach beschäftigt sie sich wieder mit der Umwelt. Bei der hilft nur eine Mischung aus gemeinsam jagen und hinterhergehen verbieten.

    Das muss man für jeden Hund extra entscheiden, glaube ich =)

  • Das muss man für jeden Hund extra entscheiden, glaube ich


    Auf jeden Fall. Ich hatte bisher auch nur Sichtjäger, bei einem Hund, der Stunden auf der Spur bleibt, ist das eh alles keine Lösung. Da bleibt nur die Leine. Oder es geht über Gehorsam, weiß ich nicht. Meine Sichtjäger sind nur wenige Minuten weg. Vor allem bei Kaninchen schnallen sie deren Richtungswechsel nicht, wenn der Hase zB den Haken nach links schlägt, läuft mein Hund geradeaus weiter. Und dann wundert er sich, wo denn der Hase nun hin ist. Man sieht ihm die Verwirrung dann richtig an.:???:

  • Das muss man für jeden Hund extra entscheiden, glaube ich


    Auf jeden Fall. Ich hatte bisher auch nur Sichtjäger, bei einem Hund, der Stunden auf der Spur bleibt, ist das eh alles keine Lösung. Da bleibt nur die Leine. Oder es geht über Gehorsam, weiß ich nicht. Meine Sichtjäger sind nur wenige Minuten weg. Vor allem bei Kaninchen schnallen sie deren Richtungswechsel nicht, wenn der Hase zB den Haken nach links schlägt, läuft mein Hund geradeaus weiter. Und dann wundert er sich, wo denn der Hase nun hin ist. Man sieht ihm die Verwirrung dann richtig an.:???:

    So jagt meine Hündin eigentlich auch. Sie hatt nie eine Chance bei den Haken, die Hasen und Kaninchen so schlagen, sie kommt zurück sobald es um Biegungen geht oder tiefer in den Wald, weil sie mich ja dann verlieren könnte. Vor einem Reh stand sie sogar mal direkt, das arme Ding hat den Anschluss an die anderen verpasst. Da war sie ziemlich schockiert und kam direkt zurück. Auf freiem Feld sind es keine 3 Minuten, bis sie abdreht. Typischer Sichtjäger. Das kommt hochgerechnet im Frühjahr vielleicht 5 mal vor, den Rest vom Jahr nicht, da gibt es kaum sichtbares Wild. Aber letztes Jahr hatten wir halt dann die worst case Situation. Junger Feldhase, unbeholfen, nur den Schotterweg geradeaus gerannt. 10 Sekunden hat's gedauert, der Hase ist mir derweil noch zwischen den Beinen durch, ich konnte gar nicht mehr reagieren.... seitdem bleibt auch mein Sichtjäger, der EIGENTLICH gut händelbar ist, im Frühjahr an der Flexi.

  • der Hase ist mir derweil noch zwischen den Beinen durch, ich konnte gar nicht mehr reagieren.... seitdem bleibt auch mein Sichtjäger, der EIGENTLICH gut händelbar ist, im Frühjahr an der Flexi.


    Ja, in so einer Situation hatte ich mal das super seltene Erlebnis mit einem jungen Kaninchen, das meinem angeleinten Hund ins Maul gelaufen ist. Auch Schotterweg, das Kaninchen saß auf dem Weg rel. weil entfernt, dann hat es uns gesehen und ist nicht vor uns weggelaufen, sondern auf uns zu. Direkt ins Maul meines Rüden. Der konnte sein Glück kaum fassen. Ich war selber ganz fassungslos. Und genau in dem Moment wo das junge Hasenkind meinem Rüden ins Maul sprang kam eine Gruppe Senioren auf dem Rad vorbei. Ich wäre am liebsten im Boden versunken, wie ich da am Wegrand stand mit meinem Hund an der Leine, der den Hasen im Maul hatte.:ops: Oh man. Die Radler hatten alles gesehen und ein Mann rief mir im vorbeiradeln nur zu: So ist das Leben.


    Echt, hätte mir das jemand erzählt, ich hätte es wohl kaum glauben wollen.

  • Auf jeden Fall. Ich hatte bisher auch nur Sichtjäger, bei einem Hund, der Stunden auf der Spur bleibt, ist das eh alles keine Lösung. Da bleibt nur die Leine. Oder es geht über Gehorsam, weiß ich nicht. Meine Sichtjäger sind nur wenige Minuten weg. Vor allem bei Kaninchen schnallen sie deren Richtungswechsel nicht, wenn der Hase zB den Haken nach links schlägt, läuft mein Hund geradeaus weiter. Und dann wundert er sich, wo denn der Hase nun hin ist. Man sieht ihm die Verwirrung dann richtig an.:???:

    So jagt meine Hündin eigentlich auch. Sie hatt nie eine Chance bei den Haken, die Hasen und Kaninchen so schlagen, sie kommt zurück sobald es um Biegungen geht oder tiefer in den Wald, weil sie mich ja dann verlieren könnte. Vor einem Reh stand sie sogar mal direkt, das arme Ding hat den Anschluss an die anderen verpasst. Da war sie ziemlich schockiert und kam direkt zurück. Auf freiem Feld sind es keine 3 Minuten, bis sie abdreht. Typischer Sichtjäger. Das kommt hochgerechnet im Frühjahr vielleicht 5 mal vor, den Rest vom Jahr nicht, da gibt es kaum sichtbares Wild. Aber letztes Jahr hatten wir halt dann die worst case Situation. Junger Feldhase, unbeholfen, nur den Schotterweg geradeaus gerannt. 10 Sekunden hat's gedauert, der Hase ist mir derweil noch zwischen den Beinen durch, ich konnte gar nicht mehr reagieren.... seitdem bleibt auch mein Sichtjäger, der EIGENTLICH gut händelbar ist, im Frühjahr an der Flexi.

    Ich bin ziemlich entsetzt darüber, dass es für Euch anscheinend in Ordnung ist, wenn der Hund jagen geht! Das ist ein absolutes NO-GO! Wenn der Hund nicht 100% sofort abrufbar ist, gehört er an die Leine.


    Der Jagdtrieb entwickelt sich meistens während der Pubertät. Was also in den ersten Monaten versäumt worden ist, kann nur schwer aufgeholt werden. Keinerlei (!) Jagderfolg mehr ist eine Sache, Unterordnung eine weitere und artgerechte Beschäftigung noch eine.

  • Ich bin ziemlich entsetzt darüber, dass es für Euch anscheinend in Ordnung ist, wenn der Hund jagen geht!


    Ich nicht, bin da ganz entspannt. Habe die besten Erfahrungen mit Ersatzbeute bzw. Ersatzjagd gemacht. Aber wie gesagt, ich hatte bisher nur Sichtjäger, da funktionieren Ersatzbeutespiele wunderbar. Man muss nur die passende Beute für seinen Hund herausfinden.

  • Ich bin ziemlich entsetzt darüber, dass es für Euch anscheinend in Ordnung ist, wenn der Hund jagen geht! Das ist ein absolutes NO-GO! Wenn der Hund nicht 100% sofort abrufbar ist, gehört er an die Leine.


    Der Jagdtrieb entwickelt sich meistens während der Pubertät. Was also in den ersten Monaten versäumt worden ist, kann nur schwer aufgeholt werden. Keinerlei (!) Jagderfolg mehr ist eine Sache, Unterordnung eine weitere und artgerechte Beschäftigung noch eine.

    Schrieb ich nicht oben, dass meine Hündin zwischenzeitlich in der Jagdsaison nur noch an der Flexi läuft? Heißt, es ist NICHT in Ordnung für mich, sonst würde ich sie ja einfach weiter jagen lassen ;) Vor dieser Situation war ich entspannter ja, sie war immerhin maximal 1 Minute weg und das 5x in 4 Monaten. Unterordnung hat uns beim jagen übrigens nicht wirklich was gebracht, wir sind Unterordnungsprüfungen bis Gold gelaufen und haben Obi gemacht. Sie darf mäuseln und apportieren, fast täglich mit Hundefreunden toben, wir gehen 2x die Woche zum Hundeplatz.. also ausgelastet ist mein Hund :smile:

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