Soforthilfe für liebestollen Rüden

  • Bei uns läuft es genauso wie bei miamaus. Ich kontrolliere gar nicht wieviel er gepinkelt hat.


    Wenn wir draußen sind gilt folgendes es wird nicht alle paar Meter das Bein gehoben, es wird nur an Büsche oder Bäume gepinkelt. Zäune oder sonstige Dinge sind verboten. Mein Abbruch ist dann körpersprachlich mit einem Nein später reicht das Nein aus. Körpersprachlich ist quasi wie wenn man einen Hund blockt und vor allem mit ziemlicher Körperspannung.

    Du merkst ja ob dein Hund anfängt sich reinzusteigern an der Stelle brichst du das dann ab und lässt ihn an der kurzen Leine bis er sich beruhigt hat, dann probierst du es nochmal.


    Und wie gesagt gib ihm die Möglichkeit sich richtig auszupowern, dann fällt es ihm auch leichter.


    Ich hab in der Zeit mal so richtig viel trainiert, so viel mach ich unter normalen Umständen eigentlich nicht. Er war dann richtig platt bereits nach zwei Tagen war es merklich besser.

  • Bei dieser Aussage bin ich fast vom Stuhl gefallen:

    Draussen markiert er wie ein Weltmeister, normales Pieseln (raus, 1-2 Mal Pipi, dann Hund leer) geht nicht mehr; jeder Gassigang dauert Minimum 15-20 Minuten, um die Hundeblase auch nur annähernd zu leeren.

    :shocked: Also sorry - aber: Du hast einen RÜDEN, und die markieren nun mal!

    Mal losgekoppelt von der Läufigkeitsthematik ist es echt völlig hundeweltfremd, zu erwarten dass ein erwachsener Rüde auf einem Spaziergang lebenslang wie ein Welpe seine Blase in ein- bis zwei mal Pinkeln entleert.


    Auch ein Rüde KANN natürlich lernen, dass z. B. das letzte Blase-Entleeren vor dem Schlafengehen bitte in einem Rutsch gemacht wird. Aber ansonsten BRAUCHT ein Rüde die Möglichkeit, mindestens ein Mal am Tag eine ausreichend lange Runde zu haben, wo er dutzende Male (je nach Rundenlänge und Gegend) seine Duftmarke hinterlassen kann.


    Wie kommst du nur darauf, dass dein Rüde seine Blase in 1-2 Mal Pinkeln zu entleeren hat?


    Gassi an der Leine, wenn er nach der normalen Zeit (kA wie lang ihr normal zum Lösen geht) nicht fertg ist, Pech gehabt.

    Ja - aber bei einem Rüden in diesem Alter ist es nicht normal, davon auszugehen dass er nur ein bis zwei mal Pinkelt ...


    Es gibt vereinzelt wirklich hypersexuelle Hunde, aber ja, der Großteil ist meist eine Frage der Erziehung.

    Genau, die wenigsten Hunde, die hypersexuelles Verhalten zeigen, haben tatsächlich eine organische Disposition dafür.

    Sie wurden dazu erzogen, weil sie nicht lernen durften, die normale sexuelle Motivation als normal zu erfahren.

    Da gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie man sich einen hypersexuellen Hund erzieht:


    - mensch geht mit dem jungen Hund, der gerade für sich entdeckt dass es ZWEI Geschlechter gibt, permanent eine Strecke, die mit "Nachrichten läufiger Hündinnen" vollgespickt ist. Das Hirn des Jungspundes wird dadurch dermaßen vernebelt von den Läufigkeitshormonen der Hündinnen, dass er gar nichts mehr anderes in seiner Umwelt wahrnehmen kann. Wenn er dann noch jedes Mal seinen Rüssel da reinstecken darf, gibt das Hirn den Löffel an die Eier ab...

    - dem Hund wird permanent verboten, sich mit so interessanten Hündinnen und deren Nachrichten befassen zu dürfen. Dem Hund wird diese Lernerfahrung vorenthalten.


    Um ein entwicklungsmäßig vorgesehenes Verhalten normal erfahren und erlernen zu können, gehört eben dazu, dies auch zu DÜRFEN. Der MENSCH muss hierbei mit Verstand vorgehen, und dem Hund diese Erfahrungen zugänglich machen in einem Maße, die ihm ein normales Lernen ermöglichen.


    Caro1993 Mein Tipp: Geh mit deinem Hund längere Runden, und zwar in möglichst ruhigen Gegenden mit wenig Hundeaufkommen, gerade jetzt zu dieser Jahreszeit, wo biologisch vorgegeben die Frühlingsgefühle erwachen.

    Da dein Hund sich schon übermäßig in dieses Verhalten reinsteigern KONNTE, solltest du ihn zumindest in dieser Saison davon abhalten, sich mit Pippistellen läufiger Hündinnen und mit läufigen Hündinnen überhaupt zu befassen.

    Er ist schon so "drüber", dass auch dosiertes Lernen momentan keine Erfolge bringt.

    Triffst du bei diesen einsamen Runden dennoch mal auf einen Läufigkeitsreiz (Hündin oder deren Pippistelle), dann geh weiter und lenke ihn mit etwas für IHN Erfreulichem ab (Spiele, Apport, Futtersuche, gemeinsames Rennen), damit er aus seinem Hirn diese Läufigkeitsinfo wieder raus bekommt.


    Ach ja - und freu dich, wenn dein Rüde ganz normal markiert, so wie sich das für Rüden gehört! Sich derzeit an Stellen zu bewegen, wo alle 5m eine Markierstelle ist (und VIELE davon sind derzeit Kontaktanzeigen interessierter Hündinnen!), ist für deinen Hund einfach nur kontraproduktiv.

  • Und achte darauf, dass du frühzeitig abbrichst!


    Nicht erst wenn er wirklich Pipi leckt, sondern schon wenn er anfängt intensiver zu schnüffeln.

    Nicht warten bis er einer Hündin am Hintern klebt sondern schon abbrechen wenn er drauf zu steuert (ich nehme an im Video von flying-paws darf der Rüde so nah hin um den Extremfall zu zeigen und normalerweise wird das nicht so lange laufen gelassen?)

    Nicht aufsteigen lassen sondern schon das Herkommen zu deinem Freund abbrechen.


    Du wirst mit der Zeit lernen wann er sich noch normal verhält und wann er gleich darauf anfängt sich reinzusteigern damit du um Idealfall eingreifen kannst bevor er das Fehlverhalten in voller Ausprägung zeigt.


    Jedes Mal wenn er sich falsch verhält manifestiert sich das weiter, egal ob du es dann abbrichst. Wenn er aber gar keine Chance hat sich falsch zu verhalten weil du schon im Ansatz abbrichst wirst du viel schneller Erfolge sehen.

  • Ich wusste garnicht, dass das Reagieren auf Hündinnen draussen mit mangelnder Erziehung zu tun hat.

    Jain. Natürlich reagiert ein Rüde auf läufige Hündinnen immer irgendwie. Aber leider ist das Leben unfair und er muss damit lernen klarzukommen. Man muss ihn dabei unterstützen, läufige Weiber auszuhalten und sich nicht völlig wegzuschießen. Sprich, bevor der Hund so richtig durchdreht, sollten die hier schon aufgezählten Basics wie Frustrationstoleranz, bisschen Grunderziehung usw bereits angelegt sein. Oder ganz einfach: Ein Rüde kann dazu erzogen werden, diese Momente auszuhalten. Ist natürlich einfacher, wenn man nicht erst in der Pubertät, wo der Hund sich eh gerade hormonell stark entwickelt, damit beginnt.


    Übrigens gilt das auch für Hündinnen. Auch die müssen lernen mit ihrer eigenen Läufigkeit klar zu kommen und auch mit Läufigkeiten vor Geschlechtsgenossinnen (vielleicht sogar bei mehreren unkastrierten Weibern in einem Haushalt). Das dauert auch seine Zeit, bis sich der Körper und das Bewusstsein ein bisschen eingependelt haben - und man selbst unterstützt das eben durch Erziehung, Hilfe und feste Regeln.


    Ausnahme ist natürlich Hypersexualität und richtige Beschwerden bei Läufigkeiten. Aber ehrlich gesagt hab ich das bisher eigentlich selten gesehen, Hypersexualität gerade bei den kleinen begleithunderassen (die auch eh oft nicht richtig erzogen werden und dabei noch "witzig" sind). Und auch Hündinnen leiden ja sooo sehr und werden nach der ersten Läufigkeit direkt kastriert, statt dass man ihnen die Chance gibt sich mit jeder Läufigkeit ein bisschen mehr zu fangen.

  • Ich bin überrascht! Ich wusste garnicht, dass das Reagieren auf Hündinnen draussen mit mangelnder Erziehung zu tun hat.

    Ist das denn in allen Fällen so?


    welche Art von Reaktion meinst du denn genau? Also wie sollte deiner Meinung nach ein Rüde auf eine läufige Hündin reagieren?


    ich habe da bei Ares (3 1/2 Jahre, intakt) zb wirklich von Anfang an drauf geachtet. Also dass er regelmäßig Kontakt zu läufigen Hündinnen hat und dass das eben was Nnormales ist. Kein Grund, weswegen man nicht hören oder trainieren kann.

    Und im Normalfall reagiert der wirklich gar nicht..


    Wir waren am Wochenende auf einem Turnier in einer Hundesporthalle. Da waren mindestens 3 läufige Hündinnen dabei. Im Agi ist es mittlerweile so, dass die Hündin ganz normal im Startfeld mit läuft. Nicht am Ende, sondern einfach mittendrin.

    Sonntag Nachmittag beim letzen Lauf von Ares hatten die Hündinnen zu dem Zeitpunkt jeweils 5 - 6 Läufe auf dem Indoorfeld (mit 'Hundesportboden' ausgelegt) hinter sich. Auf dem Lauffeld liefen also am Samstag und am Sonntag insgesamt mindestens 15 - 18 mal ne läufige Hündin.


    Reaktion? Keine wirklich bemerkbare.. Er hat beim in die Halle kommen einmal kurz in die Luft geschnuppert. Aber ob das den läufigen Hündinnen geschuldet war oder ein schlichtes 'Wer ist denn hier so alles' Schnuppern war, kann ich natürlich nicht sagen..

    Gelaufen ist er wie immer, ohne sich da irgendwie ablenken zu lassen oder so.


    Um die Halle rum gibt es leider nur sehr wenige Lösestellen, die haben natürlich auch die läufigen Hündinnen benutzt.. Auch da konnte ich keine besondere Reaktion feststellen.

    Klar, er schnuppert. Aber da sind halt auch viele fremde Hunde, da finde ich es nicht ungewöhnlich dass ihn da die Gerüche interessieren.

  • Urin lecken ist ein völlig normales Verhalten, der Hund erhält dadurch Informationen über andere Hunde. Der Hund schmeckt über das Vomeronasalorgan oder auch Jacobsonsche Organ die Gerüche, ganz normales hündisches Verhalten.

    Ich würd dem Hund auch nicht die Möglichkeit verwehren seine Blase ordentlich zu entleeren, eine nicht richtig geleerte Blase kann zu Blasenentzündungen führen.

  • Ich würd dem Hund auch nicht die Möglichkeit verwehren seine Blase ordentlich zu entleeren, eine nicht richtig geleerte Blase kann zu Blasenentzündungen führen.


    ich verwehre hier keinem Hund, seine Blase zu entleeren..


    ich habe ja unseren Ablauf beschrieben. Beide Hunde sind frei im Garten, beide Hunde können sich frei bewegen und sich lösen. Beide Hunde lösen sich auch im Garten (es ist also nicht so, dass man nicht in den Garten machen will oder so), beide Hunde, auch der Rüde, löst sich auch im Garten..

    Aber ich messe halt nicht ab, wie viel Urin da jetzt raus gekommen ist und ob das wohl sein gesamter Blaseninhalt war.. Wie auch? :ka:

    Mache ich bei der Hündin (die markiert übrigens auch) aber auch nicht..


    und: er kennt dieses Ritual auch von Welpe an. Er weiß also ganz genau, dass wir nach dem letzten Lösen im Garten ins Bett gehen.


    was sollte ich denn anders machen? Wie lange sollte ich ihn denn draußen lassen, bis er wirklich leer ist?

    Er kommt übrigens selbstständig zur Balkontür, damit man ihn rein lässt, ich rufe ihn also auch nicht rein, wenn er eigentlich noch draußen bleiben wollte (um eventuell noch mehr Urin los zu werden).

  • Ein Rüde kann dazu erzogen werden, diese Momente auszuhalten.

    Wenn ein Rüde dazu erzogen werden muss, das auszuhalten - dann IST schon etwas schief gelaufen im Vorfeld!


    Es gibt nichts AUSZUHALTEN bei läufigen Hündinnen (und deren Hinterlassenschaften), weil es von der Natur bei unseren Hunden so vorgesehen ist, dass der Zyklus einer Hündin völlig normales Leben ist.

    Klar ist das in dem Moment interessant - aber normal ist eben, dass bei einer Absage der Hündin nicht der TRIEB beim Rüden die Oberhand gewinnt, sondern diese Absage hingenommen wird und er sich wieder dem "normalen Alltagsgeschehen" widmen KANN; KÖNNEN tut er das deshalb, weil er so viel lernen durfte, dass diese Lernerfahrungen dazu beitragen, die Hormone nicht die Regie übernehmen zu lassen.


    Das ist genau so wie das Erlernen des Umgangs mit anderen Reizen.


    Nur der Mensch muss die Besonderheiten des hündischen Sexualverhaltens kennen, akzeptieren (dass hier z. B. Konkurrenzverhalten unter Rüden auftreten kann, die eigentlich gute Freunde sind) und damit umgehen lernen.


    Der unnatürliche Umgang des Menschen mit dem Sexualverhalten unserer Hunde führt bei den allermeisten Hunden, die ein solches fehlgeleitetes Sexualverhalten zeigen, zu eben diesem.

  • miamaus2013 Warum beziehst du die Aussage mit dem "Blase nicht entleeren dürfen" denn jetzt ausgerechnet auf DICH???? :bussi::bussi::bussi:


    DEIN BEITRAG beschreibt haargenau, wie völlig normal es für einen Rüden ist, gemeinsam mit läufigen Hündinnen in einer Welt zu leben.


    Ares DURFTE Kontakt haben zu läufigen Hündinnen - und KLAR lässt man den nicht sein "Interesse" schrankenlos ausleben, und unterstützt die Hündin, wenn sie es alleine nicht kann.

    Genau deshalb haut es Ares nicht weg, wenn der Wind ihm die Botschaft "läufige Hündin" zuträgt - eben weil er lernen durfte, dass es NORMAL ist - und genau so normal, NICHT zum Zuge zu kommen.


    Anmerkung: Ich habe hier den Luxus, direkt am Haus einen Fußweg mit Grün/Gebüsch ohne Straßennähe zu haben. Der Nachteil: Er wird viel von anderen Hundehaltern genutzt, und jetzt im Frühjahr natürlich auch von läufigen Hündinnen.

    Wenn ich also merke, meine Jungs inspizieren klappernd und sabbernd alle paar Meter das Grün ... dann weiß ich, dass ich in den nächsten Wochen einen anderen Weg nehme. Ich muss die ja nicht bewusst wahnsinnig werden lassen ... sondern erhalte mir lieber dauerhaft den völlig relaxten Umgang mit läufigen Hündinnen, wenn wir sie mal treffen.

  • Klar muss dem Hund beigebracht werden das auszuhalten.


    Die meisten Hunde leben heute nun Mal nicht mehr im festen Fanilienverband wo sie von klein auf mit Läufigkeiten etc aufwachsen und von den Hündinnen und den Altrüden dazu erzogen werden, die Nase weg zu lassen und sich zu beherrschen.


    Das müssen die Hunde halt vom Menschen lernen, sprich: man muss sie dazu erziehen wie es in einem hündischen Fanilienverband auch passieren würde.

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