Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10

  • Wobei mich interessieren würde, in HH von sehr futterfixierten Hunden eigentlich auch Mal in das Stadium kommen, wo sie ohne (Super)Leckerlis spazieren gehen?

    Emil ist unfassbar fressgeil, was mir bei der Erziehung ungemein geholfen hat. Ich habe immer den Futterbeutel dabei, nutze ihn zu Emils Leidwesen aber sehr selten. Wenn die Jungs losschottern, weil nen Wildschwein im Busch steht, dann gibt es ein "Kehrt" und dafür gibt es auch nen Keks. Dafür wird es auch von beiden Jungs mega prompt ausgeführt.

    Ich gebe zwischendurch mal ganz gerne nen Keks für einfach gechillt durch den Wald trotten. Das ist für Emil ja die absolute Königsdisziplin. Auf Kommandos hören ist kein Ding. Aber ruhig und entspannt sein, absolut. Käme ich da dauernd mit Keksen wäre das kontraproduktiv, aber alle paar Tage gibt’s für solche Momente mal nen Keks.

  • NalasLeben

    Soweit ich weiß gibt es bei der Konditionierung das Phänomen dass das Interesse für die Belohnung sehr stark steigt, wenn es nicht bei jedem Mal eine gibt.

    Ich meine den Versuch bei Tauben gesehen zu haben, da waren sie viel motivierter, wenn es nur ab und zu was gab.


    Ich würd mal ausprobieren bei Art und Häufigkeit etwas zu variieren, dauerhaft immer das gleiche könnte nach ner Zeit langweilig werden. Also mal ein anderes Superleckerli, mal garnix (oder z.B. nur über Sprache belohnen), dann wieder schon etc.

    Eventuell ist damit der Erfolg noch größer und der Abruf sicherer.

    Kannst ja mal ausprobieren.

  • Wobei mich interessieren würde, in HH von sehr futterfixierten Hunden eigentlich auch Mal in das Stadium kommen, wo sie ohne (Super)Leckerlis spazieren gehen?

    Zugegebenermaßen hab ich meist kein Futter dabei.

    Auch keinen Ball oder andere Beute.


    Mit Welpen mach ich viel mit Futter, aber so brauch ich es nicht. Den Rückruf nutz ich fast nie - eher ne Ansprache die bedeutet "Lass das, an was du da grad denkst, bleiben". Reicht mir meist. Und irgendein nettes Geräusch und eine einladende Geste bringt die Hunde zu mir und dann freu ich mich drüber.

    Irgendwie hat sich der Rückruf darauf reduziert und es ist recht einfach - wer den nicht befolgt, bekommt nen Anschiss. Da bin ich relativ pragmatisch.


    Manchmal hab ich Futter dabei, dann streu ich das mal in die Wiese und freu mich, wenn sie suchen oder ich schnippe es weg und freu mich wenn sie fangen.

  • Wobei mich interessieren würde, in HH von sehr futterfixierten Hunden eigentlich auch Mal in das Stadium kommen, wo sie ohne (Super)Leckerlis spazieren gehen?

    Franz darf ja seit Wochen nix mehr anderes als sein Allergiefutter und das TroFu findet er sterbenslangweilig, dient also nicht als Futterbelohnung. Joa, gibts halt keine.

    Ich würde ihn schon sehr als futterfixiert bezeichnen, aber nicht (mehr) futterbelohnungsfixiert. Meistens freut er sich einfach mit, wenn ich mich freue, dass er was richtig macht (und ich freu mich ganz arg doll :D). Beim Rückruf habe ich nun einen Anker etabliert und feuer ihn unterwegs an, damit er gerade bei weiteren Strecken den Fokus nicht verliert und gehe noch zusätzlich in die Hocke mit ausgebreiteten Armen und da stürmt er dann rein und darf mich umwerfen und das ist für uns beiden sowieso das allerschönste dann zusammen über den Boden zu kugeln.


    Ich hab immer in allen Hosentaschen irgendwelche TroFu Brocken (genauso wie Kackibeutel und anderes Hundegedöns), wenn ichs ihm dann mal anbiete krieg ich meistens nur einen gelangweilten Blick. Funktioniert auch so, ist halt anders.


    Spielzeug vergesse ich allermeistens zu Hause mitzunehmen und hab eh wieder was unpraktisches an mit zu wenig Taschen oder oder...

  • Ich hab nur kleine, schöde Trockenfutterstücke dabei für ein paar Dinge die ich verstärken oder Aufbauen möchte (Leinenführigkeit, Kommando um hinter mir zu gehen, ... ) Ansonsten gibt es kaum Belohnung für das was ich verlange. Ich mache da viel mit Körpersprache, verbalem Lob oder verbiete Dinge schlicht. Den Rückruf brauche ich tatsächlich auch sehr wenig - hier ist aber auch nichts los. Wenn ich sie weiterschicke oder ihr was verbiete, dann gibt es da nichts für fürs sein lassen. Rica ist sehr futterfixiert, das ist ganz hilfreich im Aufbau und wenn ich was wirklich verstärken will - oder beim Training. Aber bei viele Dingen unterwegs macht es die Sache nur schwieriger. Sie würde dann eben forcieren, dass ich sie wo rausschicke oder würde trödeln wenn es dafür auch noch Futter gäbe. Und ich möchte nicht, dass Spaziergänge zu aufregend und "was machen wir als nächstes, was kann ich jetzt tun, krieg ich da nen Keks für?" werden.



    Diese Woche hab ich mit Rica ein richtig tolles Lob für meine aktuelle Aufbauarbeit in der UO bekommen :smile: Da habe ich mich sehr drüber gefreut. Wir haben beide enorm Spaß gemeinsam.

  • Meinem Hund wird kein Leckerlie langweilig. Die kommt teilweise nur wegen dem Leckerlie. Ist mir egal solange sie kommt. Ich werde definitiv nicht die Belohnung streichen, weil ich dann genau das Gegenteil habe. Nämlich dass sie nicht kommt, weil es sich nicht lohnt. Habe ich erst letztens ausprobieren müssen. Keine Fleischwurst, Pfeife trotzdem mitgenommen.Gepfiffen, gekommen, Keks rein, war eben nicht das erwartete, aber Futter, also egal. Nächstes Mal gepfiffen, geguckt, reagiert, dort noch geschnüffelt, da noch geschnüffelt, danach gekommen.

    Heute Pfeife und Fleischwurst. Pfiff während sie im Mauseloch hängt, wehende Ohren und sofort kam sie.

    Ich werde den Teufel tun und sie nicht belohnen. Warum auch? Sie ist ein Jagdhund der durchaus jagen geht, wenn man nicht aufpasst oder sie rechtzeitig rannimmt. Wenn ich ein Mittel habe, wie sie zurückkommt, dann setze ich das wenn nötig ein. Egal ob sie 2,4, 8 oder 12 ist. Sie wird Fleischwurst bekommen, wenn ich pfeife.


    Mittlerweile gibt es aber fast ausschließlich nur noch Leckerlies beim Rückruf. Das passiert in der Regel so 2 - 5x beim Gassi gehen, manchmal auch gar nicht.

  • Wolfsschnauze Du schreibst, dass du noch eine Runde mit deiner Hündin rausgehst und sie dann allein lässt. Wie lang ist die Zeit dazwischen?

    Uns hat zu Anfang wirklich sehr geholfen nicht unmittelbar vor dem verlassen des Hauses nochmal raus zu gehen, sondern abzuwarten bis der Hund komplett zur Ruhe gekommen ist und sich wieder irgendwo ablegt und dann erst rausgehen.


    Bei uns gibt es dafür ein Ritual, ich weiß aber, dass es auch Leute gibt, die das nicht gut finden. Ich lege Jumi immer auf ihr Kissen im Flur (dort liegt sie immer, wenn sie allein ist), streichle ihr nochmal über den Rücken, sage "Bis gleich" (da fällt dann der Kopf schon runter :lol:) und dann gehe ich.


    Zusätzlich nehme ich ihr durch heruntergelassene Jalousien die Sicht in den Garten damit sie nicht wacht.

  • Bei uns gibt es dafür ein Ritual, ich weiß aber, dass es auch Leute gibt, die das nicht gut finden. Ich lege Jumi immer auf ihr Kissen im Flur (dort liegt sie immer, wenn sie allein ist), streichle ihr nochmal über den Rücken, sage "Bis gleich" (da fällt dann der Kopf schon runter :lol:) und dann gehe ich.

    Ist hier ähnlich. Räumlich begrenze ich die Hunde nicht. Aber wenn ich gehe, dann wird jedem einmal der Kopf gewuschelt, noch ein "Ihr bleibt hier" und dann gehen Rute und Ohren runter, weil sie kapiert haben, dass sie nicht mitkommen. Naja, die Alte hört kaum noch was und rafft es nicht immer.

    Generell sehr praktisch, da Emil ja zum Hochfahren neigt, wenn es ausser Haus geht. Wenn ich also nur mit Fiete raus gehe, dann sage ich zb "Emil bleibt hier" und das kapiert er auch und trollt sich (dezent beleidigt)

  • Ist hier ähnlich. Räumlich begrenze ich die Hunde nicht.

    Also ich begrenze auch nicht räumlich, falls das falsch rüber kam. Aber Jumi legt sich immer in den Flur und deshalb lege ich sie dann direkt schon dort hin, wenn sie nicht schon irgendwo liegt und schläft.

  • Ne meinte ich eher allgemein, weil viele ja die Hunde ausschließlich in einem Raum lassen, wenn sie weggehen.

    Hier haben alle drei eigene Ideen von alleine chillen.

    Komme ich nachhause, kommt Emil von oben runter, der liegt nämlich auf unserem Bett und pennt, wenn wir weg sind. Chica liegt viel im Flur, weil sie ja gerne kontrolliert und aufgrund von Taubheit auf Nummer sicher gehen will (wobei sie dann oft so tief schläft, wenn wir kommen, dass sie nicht mal aufwacht, wenn wir über sie steigen), Fiete liegt meist im Arbeitszimmer meines Mannes.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!