Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 10
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Hummel -
29. Januar 2020 um 21:23 -
Geschlossen
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Unser Mädel gut 6 Monate alt hat auch grad eine starke Unsicherheitsphase. Gestern Schafe und Kühe wüst angebellt, heute einen Menschen, der im See geschwommen ist und dann einen anderen kleinen Hund, der uns beim Spaziergang entgegen kam. Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Bei festen Objekten (z.B. hatten wir da vor 1-2 Monaten eine Unsicherheitssituation vor Heuballen), da bin ich selbst einfach ruhig hingegangen und sie konnte sich die Objekte in Ruhe anschauen. Bei Lebewesen geht das halt schlecht und mitten im Dorf ist mir das auch sehr unangenehm, und ich bin aus der Situation rausgegangen, damit sich niemand über den kläffenden Hund beschwert. Auf mich umlenken hat nicht funktioniert, ein "Nein" ebensowenig. Nur weggehen hat dazu geführt, dass sie aufgehört hat zu bellen. Aber lernt sie dabei das falsche, wenn wir gehen und uns nicht damit ausernanderstetzten. Wie löst ihr das?
Ich löse das so, in dem ich schon bei kleinsten Anzeichen von Unsicherheit reagiere. Wenn Rica etwas gruslig findet, dann gibt es folgende Phasen:
1. Sie spannt sich an und beobachtet das Objekt aufgeregt; hier orientiert sie sich noch um
2. Zusätzlich stellt sie eine Bürste auf und geht ins starren über; sie ist noch ansprechbar
3. Bellen kommt hinzu; sie ist nicht mehr wirklich ansprechbar
Je nach Objekt versuche ich in Phase 1 oder 2 einzugreifen. Bei festen Objekten wie kürzlich ein Wassertank lasse ich sie gucken und sich selbst rantasten. Rica ist aber auch mutig. Sie darf schnüffeln, gucken, das Objekt untersuchen. Ich lobe maximal stimmlich. Aber viel mehr ignoriere ich das Objekt. Es ist selbstverständlich und es gibt da nichts aufregendes dran.
Bei Tieren geht das natürlich nicht. Pferde, Hunde, Rinder und co sind auch für Rica sehr aufregend. Für große Tiere ist sie auch einfach zu aufdringlich und würde unter Umständen verletzt werden. Ich löse das über gucken aus Entfernung, aber sie darf nicht hin.
Bei Hunden gehen wir einen höflichen Bogen oder drehen um, sodass sie in Phase 1/2 verbleiben kann.
Bei Weidetieren gehe ich ganz langsam weiter, lasse sie gucken, aber wir beobachten nicht gezielt (ich stifte sie auch nicht an sich die Tiere doch uuuunbedingt anzuschauen). Will sie zu nahe an den Zaun begrenze ich einfach mit der Leine.
Sind wir zum Beispiel mit einem Pferd unterwegs - da ist sie dann anfangs zwischen Phase 2 und 3 breche ich das bellen ab und gehe neben oder besser vor dem Tier in einem ausreichenden Abstand. Auch hier mache ich sie nicht auf das Tier aufmerksam oder mache da irgendwie Wind drum. Da geht halt zum Beispiel ein Pferd. Völlig normal, wird bitte nicht verbellt, nicht belästigt sondern ignoriert - gucken erlaubt. Da ist das Thema dann auch ziemlich schnell gegessen.
Ich lobe nur stimmlich, ohne Futter. Mein Ziel ist es nur minimal einwirken zu müssen. Sowohl um sie abzubrechen als auch zu belohnen. Rica ist aber auch ein Hund, der sehr stark auf Futter oder Belohnung anspringt. Sie wird dadurch nicht entspannt, sondern entwickelt Erwartungshaltungen. Das nutze ich gerne für Training oder "Tricks" wie auf Kommando ins Auto springen oder den Sport. Darauf darf sie sich freuen. Aber sie soll sich nicht drauf freuen, dass da Pferde stehen oder ein Hund kommt. Das ist was völlig Neutrales. Und je neutraler und selbstverständlicher ich damit umgehe, desto entspannter bleibt sie. Ich positioniere mich auch ganz oft zwischen Rica und den Reiz, führe sie auf der abgewandten Seite.
Ihr hilft meines Empfinden nach auch, dass sie sich eben nicht damit beschäftigen muss. Weil sie zum Beispiel Futter bekommen will, oder ich sie dazu auffordere. Sie muss bei gruseligen Dingen keine gute Erfahrung machen, sozialisiert werden oder sich dran gewöhnen. Ich achte drauf, dass es keine schlechten Erfahrungen werden oder sie mit unerwünschtem Verhalten durchkommt und dieses verfestigt. Neutrales, ruhiges bishin zu neugierig/aufmerksamen (je nach Situation; interessiert in einen Fahrstuhl schauen wäre sowas) Verhalten belohne ich je nach Situation stimmlich oder durch Körperkontakt.
Futter/Spielzeug nutze ich aber durchaus mal um sie abzulenken, wenn eine Situation wirklich viel zu schwierig wäre und sie sonst völlig überfordert hätte. Beispiel: Über den Parkplatz auf dem Hundeplatz gehen mit lauter pöbelnden Hunden und Enge ist an manchen Tages ziemlich überfordernd für sie.
Dieses Vorgehen hat bei mir selbst zu einem Lerneffekt geführt. Ich muss selbst viel ruhiger und selbstbewusster durch die Welt spazieren um ein gutes Vorbild zu sein.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort
da hab ich jetzt einige Gedankenanstöße, die ich in geeigneten Situationen umgestetzen kann. Öfters geht es nicht so einfach. Die Schafe zum Beispiel sind mitten im Dorf bei uns an der Hauptdurchfahrstraße, da kann man nur am Bürgersteig der direkt an der Weide ist vorbeigehen. Oder heute der Hund der uns entgegenkam auf einem Waldweg, ausweichen ging nicht, da Walddickicht und umdrehen war keine Option, da unser Auto nur noch 30 Meter entfernt war. Irgenwie landen wir meistens in solchen Situationen
Sie hat die Schafe jetzt auch schon oft gesehen, ich frag mich wirklich, ob sie sich künstlich aufgeregt hat oder ob sie gestern wirklich Angst vor Ihnen hatte. - Vor einem Moment
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Hallo,
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Jap. Das war bei Ares aber auch die letzte, wenn ich mich richtig erinnere.
Seither wird sein Ego immer größer - zu groß um Angst zu haben.

Kommt mir bekannt vor. Emils Ego reicht definitiv für ein Rudel Rottweiler. Allerdings in einer angenehmen Art und Weise. Er stolziert an Fremdhunden vorbei, im Allg ohne sie eines Blickes zu würdigen. Eine Hündin bekommt vllt den ein oder anderen huldvollen Blick, aber ansonsten ist er sehr cool inzwischen. Während Fiete in seinem Kielwasser immer etwas unentschlossen herumhampelt, wenn Fremdhunde kommen. Wird aber auch immer besser. Er ist zwar noch immer auf der Hut, aber nicht mehr so schissig.
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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort
da hab ich jetzt einige Gedankenanstöße, die ich in geeigneten Situationen umgestetzen kann. Öfters geht es nicht so einfach. Die Schafe zum Beispiel sind mitten im Dorf bei uns an der Hauptdurchfahrstraße, da kann man nur am Bürgersteig der direkt an der Weide ist vorbeigehen. Oder heute der Hund der uns entgegenkam auf einem Waldweg, ausweichen ging nicht, da Walddickicht und umdrehen war keine Option, da unser Auto nur noch 30 Meter entfernt war. Irgenwie landen wir meistens in solchen Situationen
Sie hat die Schafe jetzt auch schon oft gesehen, ich frag mich wirklich, ob sie sich künstlich aufgeregt hat oder ob sie gestern wirklich Angst vor Ihnen hatte.Für uns passt das Vorgehen so. Bei anderen Hunde muss das nicht die Lösung sein
Rica verbellte zum Beispiel von Anfang an Hunde und wir haben das durch ein paar Fehler noch verstärkt, deshalb handel ich da sehr vorausschauend - das trägt auch schon gut Früchte. Aber es ist eben vor allem in Bezug mit Hunden schon einschränkend. Ich würde zum Beispiel gerne mal wieder mit ihr über den Markt schlendern. Da gibt es aber wenige Ausweichmöglichkeiten und recht viele Hunde. Also lasse ich das aktuell einfach sein. Bei plötzlichen Gruseligkeiten mache ich da weniger Terz drum was Abstände angeht. Aber es kam eben auch noch nicht vor, dass ein Reiter sein Pferd zu uns gelassen hat
Andere Hundhalter sind leider total gut darin einem das Training gründlich zu versauen 
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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort
da hab ich jetzt einige Gedankenanstöße, die ich in geeigneten Situationen umgestetzen kann. Öfters geht es nicht so einfach. Die Schafe zum Beispiel sind mitten im Dorf bei uns an der Hauptdurchfahrstraße, da kann man nur am Bürgersteig der direkt an der Weide ist vorbeigehen. Oder heute der Hund der uns entgegenkam auf einem Waldweg, ausweichen ging nicht, da Walddickicht und umdrehen war keine Option, da unser Auto nur noch 30 Meter entfernt war. Irgenwie landen wir meistens in solchen Situationen
Sie hat die Schafe jetzt auch schon oft gesehen, ich frag mich wirklich, ob sie sich künstlich aufgeregt hat oder ob sie gestern wirklich Angst vor Ihnen hatte.Für uns passt das Vorgehen so. Bei anderen Hunde muss das nicht die Lösung sein
Rica verbellte zum Beispiel von Anfang an Hunde und wir haben das durch ein paar Fehler noch verstärkt, deshalb handel ich da sehr vorausschauend - das trägt auch schon gut Früchte. Aber es ist eben vor allem in Bezug mit Hunden schon einschränkend. Ich würde zum Beispiel gerne mal wieder mit ihr über den Markt schlendern. Da gibt es aber wenige Ausweichmöglichkeiten und recht viele Hunde. Also lasse ich das aktuell einfach sein. Bei plötzlichen Gruseligkeiten mache ich da weniger Terz drum was Abstände angeht. Aber es kam eben auch noch nicht vor, dass ein Reiter sein Pferd zu uns gelassen hat
Andere Hundhalter sind leider total gut darin einem das Training gründlich zu versauen 
Insgeheim hoff ich ja, dass sich das ganze von allaine verwächst mit dem erwachsen werden
also nicht nur die Gruselphasen, sondern auch dass man gesittet an anderen Lebewesen (vor allem Hunden) vorbei gehen kann. -
Ja das verwächst sich - mit Glück so wie du dir das vorstellst... oder eben anders ^^
Nee mal im Ernst, ich würde den Rahmen vorgeben, wie es gewünscht ist, ganz klar schwarz und weiß.
Heute war hier ein absoluter Nichtstutag - kurze Runde, Garten, Planschbecken, gleich nochmal ne kurze Runde... aaaaaber morgen sind wir etwas fleißiger und treffen uns sehr früh mit Schaefchen2310 am See

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Bei Rica hat sich vieles bereits verwachsen. Wir können mittlerweile an Zäunen vorbei hinter denen Hunde bellen. Sie bellt nicht mehr mit wenn der Nachbarshund bellt. Oder wenn generell hörbar ein Hund bellt. Auch bei Begegnungen merke ich, dass sie sicherer wird. Aber sie braucht eben Feedback und ich breche unerwünschtes bellen immer ab. Und lobe sie ruhig wenn sie erwünschtes Verhalten zeigt.
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Ich habe meinen Hund wieder
Sie hat sich so gefreut als wir gestern kamen und wollte sofort ins Auto steigen.Wir haben dann noch ein Weilchen gequatscht und ich glaube besser hätte sie es nicht haben können. Sie durfte mit dem Staubwedel spielen, das ganze Sofa belagern, sie sind extra mit ihr zum See gefahren, waren jeden Tag schwimmen, sie durfte mit in den Biergarten, sie war sogar mit meinem Onkel Gassi. Alles top, sie hat sich gut benommen, am ersten Tag zwar meinen Onkel angebellt und als mein anderer Onkel (den sie vorher sogar besser kannte als die, bei denen sie die Woche war) zu Besuch war hat sie den angebellt. Sonst war sie super artig.
Am Freitag hat sie beiden allerdings einen Schreck eingejagt, weil sie auf einmal nicht mehr laufen wollte. Da hat meine Tante eine fremde Frau angesprochen, weil sie kein Handy mithatte und meinen Onkel angerufen,: dass er sie bitte abholen soll. Sie sind direkt zum Ta, dort ist mein Onkel wieder nach Hause gefahren und hat Maulkorb und Impfpass noch geholt. Die TÄ hat einen Minikleinen Dorn aus der Pfote geholt und der Hund konnte wieder ganz normal laufen
da waren sie froh, dass nichts weiter war. -
Diese Woche ist für mich die Woche der Fragen.
Mich würde interessieren, ob und wie ihr mit euren Junghunden spielt? Insbesondere das Spiel mit etwas grobmotorischen Rassen würde mich interessieren.
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Diese Woche ist für mich die Woche der Fragen.
Mich würde interessieren, ob und wie ihr mit euren Junghunden spielt? Insbesondere das Spiel mit etwas grobmotorischen Rassen würde mich interessieren.
Mein Springer ist schon von klein auf eine Grobmotorikerin gewesen. Gespielt hat sie entweder mit unseren anderen Hunden, denen von Freunden oder mit uns.
Als Junghund und auch jetzt noch blödeln wir mit Spielzeug rum (ziehen, werfen, holen, suchen, verstecken usw), auch mal bissel körperlich rumbalgen aber nicht mit Zähnen beißen. Aber ich denke grade sowas wie rumbalgen muss man zum einen mögen und zum anderen auch selbst für sich entscheiden was einem zu viel ist und was nicht.
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Diese Woche ist für mich die Woche der Fragen.
Mich würde interessieren, ob und wie ihr mit euren Junghunden spielt? Insbesondere das Spiel mit etwas grobmotorischen Rassen würde mich interessieren.
Grobmotorisch? Hat da jemand nach meinem Golden gefragt?

Wir zergeln hauptsächlich, schleichen uns gemeinsam an „Beute“ an (mit körpersprachlichem Stop and Go) oder ich verstecke ein Spielzeug, welches er dann sucht und bringt. Wenn wir ganz albern sind, spielen wir auch mal Fangen.
Am Boden herumkugeln oder raufen bzw. generell körperliches Spielen mit mir ist nicht so meins, ich bin ein riesen Mimimi

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