Hundesprache übersetzen - Science oder Fiction?

  • Hat wenig mit dem Thema zu tun und auch den Sinn eines solchen Vorwurfs sehe ich nicht, aber ich verstehe mich mit dem Hunden mit denen ich zu tun habe ausreichend gut.

    Ich meinte nicht deine Verständigung mit Hunden, sondern wenn man hier im Forum sich über Hundesprache austauschen will. Dann sollte man sich auf eine Definition einigen, und da redet man einfach aneinander vorbei, wenn 90% die tatsächliche Hundesprache meinen und 10% damit nur Lautäußerungen meinen.

  • Ok, für ein Sprachgesteuertes System wie Alexa und Co sind ja Lautäußerungen vorrangig, aber natürlich kann man da technisch erweitern.

    Sprache ist für die Meisten in erster Linie Akustisch, Kommunikation ist dann mit Mimik und Gestik. Wie ging das noch, man kann nicht nicht kommunizieren, weil selbst Schweigen etwas aussagt?


    Das ist halt teil der Frage, braucht man für den Hund dann ein optisches System, weil ohne die Körpersprache die reine Lautsprache nicht genug Aussagekraft hat? Sind es nur gewisse Einzellaute die eine spezifische Bedeutung haben? Oder sind selbst das nur "Gewohnheiten" die aus der Verbindung HH-Hund entstehen?


    z.B. das "rufen" wenn Dako mich im Freilauf nicht sieht. Für mich ist dieses Bellen eindeutig ein Rufen nach mir "Wo bist du?" oder "Ich bin hier" oder "Sag mal was":ka:, ist das nur aus der Beziehung zwischen Dako und mir entstanden oder wäre dieser spezifische Laut für andere Hunde, oder eben einen Übersetzer, ebenso eindeutig?

  • Sprache ist für die Meisten in erster Linie Akustisch, Kommunikation ist dann mit Mimik und Gestik.

    Okay, dann habe ich das wahrscheinlich falsch im Kopf. "Hundesprache" (also das Wort im Titel) kann für mich niemals in erster Linie akustisch sein. Ich kenne auch niemanden, der das so definieren würde.

    Das ist halt teil der Frage, braucht man für den Hund dann ein optisches System, weil ohne die Körpersprache die reine Lautsprache nicht genug Aussagekraft hat?

    Absolut. Das wurde ja auch gleich am Anfang schon angesprochen mit der Kamera, sodass ich dachte, das wäre klar.

  • Dass Alexa (o.ä) es schafft die Hundesprache richtig zu übersetzen stelle ich mir ehrlich gesagt schwer vor und ist wenn dann ferne Zukunftsmusik. Dafür gibt es zu viele Variablen und wenn man sich mal anschaut wie sehr schon Dialekte auch bei deutlicher Aussprache derzeit noch Probleme machen können...

    Was ich mir aber gut vorstellen kann, falls das mal jemand finanzieren will, ist eine Möglichkeit, dass Tiere auch einen "kindersicheren" Zugang bekommen können und man den Hund darauf trainieren kann.

    Also ich stelle mir das zB so vor *wau* aktiviert Alexa. Und dann zeigt der Hund irgendein erlerntes Verhalten das über einen Sensor erkannt wird (ob das jetzt taktil, akustisch, optisch oder wie auch immer geartet ist ist zweitrangig) und kann damit interagieren und bekommt Futter oder so. Damit ist eine KI nach unserem derzeitigen Stand schon gut ausgelastet.


    Die Frage ist doch eher was das für Vorteile bringen soll?

    Baldur ist ja, ganz männlicher Teeny seiner Zeit, ziemlich technikaffin und -begabt, zu deutsch er macht TV und PC aus, klappt den Laptop zu, kickt einem das Handy aus der Hand und öffnet die Mikrowelle und das mittlerweile viel zu häufig als dass ich noch an reinen Zufall glauben würde. Ich garantiere euch, das ist nichts Positives und in etwa so toll wie ein Hund der (Kühlschrank)türen oder den Mülleimer öffnen kann.

    Dazu kommt, dass es für den Hund zwar gut sein kann zu melden, dass er raus muss oder Hunger hat. Aber ist es wirklich erstrebenswert da Technik zwischenzuschalten damit die Leute sich noch weniger mit ihrem Tier beschäftigen müssen?

  • Aber ist es wirklich erstrebenswert da Technik zwischenzuschalten damit die Leute sich noch weniger mit ihrem Tier beschäftigen müssen?

    Technik muss nicht immer negativ sein/genutzt werden. Das halte ich schon grundlegend für eine sehr negative Einstellung.

    Wenn man ein Gerät hat welches einem die Hundesprache (egal ob nur Lautsprache oder vollständig) übersetzt, wird der Mensch als Nutzer automatisch diese Sprache lernen, der eine schneller der andere langsamer. Das schließt ja nicht aus sich mit seinem Hund zu beschäftigen.


    Die Frage ist doch eher was das für Vorteile bringen soll?

    Im Haus, eher weniger, aber als Uhr oder so, das wäre schon nett. Ich habe schon öfters Situationen gehabt wo ich gerne gewusst hätte was er denn gerade sieht/sucht/hat.

    Und die Unterhaltung zwischen Dako und seinem Lieblingsfeind würde ich auch gerne mal belauschen:D.


    Für mich wäre das in erster Linie Entertainment, aber hin und wieder, wie z.B. gestern, als Dako nicht gefressen hat. Wäre klasse gewesen wenn er mir hätte sagen können das die Feiertage zu viel Köstlichkeiten waren und er mal seinem Bauch ruhe gönnt.

  • Ähm - zum Lernen: Nein. Ein Gerät würde nur den Teil der Kommunikation übersetzen, der kognitiv erkennbar und abstrahierbar abläuft und sich in unser westliches Sprachkonstrukt übersetzen lässt. Der wesentliche Teil, der sich zum Einen nicht nur aus der isolierten Betrachtung des Hunds, sondern aus dem Zusammenspiel ergibt und der auch auf der unbewussten Verarbeitung von Informationen (wie z. B. auch Gerüchen) erfolgt fällt hinten runter.


    Das Gerät könnte lernen, zu erkennen, wann Dein Hund Dir z. B. signalisieren will, dass er Gassi möchte. Aber Kommunikation mit Hund ist doch so viel mehr als das, was sich sprachlich fassen lässt.

  • Wenn das Gerät die "Sprache" übersetzen kann, dann lernt man auch dabei, du gehst davon aus das die Hundesprache nicht bzw. nur teilweise technisch Übersetzbar wäre.

  • Zweitens: Ja. Und erstens: Das Gerät kann das Beobachtbare und Hörbare doch nur auf der Basis der Reaktionen interpretieren, die Du zeigst. Also: Hund zeigt an, dass er muss - Du gehst mit dem Hund raus - aus Deiner Reaktion lernt das Gerät, dass die vom Hund ausgesandten Signale bedeuten, dass er muss. In der ersten Version zumindest. Das heißt, Du lernst nichts, weil: Du konntest die richtige Interpretation ja schon.


    Gut, irgendwann einmal gäbe es genug Vergleichsdaten, dass sich bestimmte einfache oft gleiche Verhaltensmuster als „Grundprogramm“ mitliefern lassen und auf der Einzelinteraktion dann eine genauere Interpretation möglich ist. Aber auch da lebt das „Lernen“ des Algorithmus von der Interaktion beider Kommunikationspartner, also gibts auch da schon die Basis.

  • Das Gerät kann das Beobachtbare und Hörbare doch nur auf der Basis der Reaktionen interpretieren, die Du zeigst.

    Das wäre der letzte Punkt an dem ich ansetzen würde, denn solche Insider entwickeln sich erst mit der Zeit während man zusammenlebt. Einen Übersetzer würde ich erst mal mit der universellen Hundesprache füttern, die Hunde überall auf dem Globus gleich sprechen.

  • Meine Hunde sprechen verbal definitiv nicht universal eine Hundesprache! Und ich hab sehr gesprächige Hunde!


    Narürlich könntest du bedrohlich, angstvoll, fordernd... definieren. Für einen Computer. Aber meine Shelties haben so viele Zwischentöne und so unterschiedliche Dinge, die sie kund tun wollen (und die Aussies steuern zu letzterem auch einiges bei). Man bräuchte immer Gestik und Mimik und Kontext (und einen sehr Hunde-versierten Programmierer) damit da überhaupt was bei rum kommt

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