Hundesprache übersetzen - Science oder Fiction?

  • @Dakosmitbewohner


    Die Kurzform: Möglicherweise - auch wenn ich dran zweifle. Aber ich würde mich mit einem derartigen Analysegerät in meiner Umgebung nicht wohlfühlen und hätte Angst, dass es mehr schadet als nutzt. Bin kein Digital Native.


    Die Langform würde hier definitiv viel zu weit ins OT und Laienphilosophische gehen, läuft aber darauf hinaus, dass ich unsere westliche Sprache für zu sehr einschränkend und eingeschränkt halte, als dass sich Mensch-Hund-Kommunikation gut darin übersetzen ließe.


    Ich finds gerade toll an Hunden, dass sie kommunizieren, aber nicht redundant schwätzen - und ich mich da anpassen muss.

  • Natürlich nicht. Hier gibt es nur absolute Profis, die ihre Hunde (und alle anderen) blind verstehen und nur auf ihr Bauchgefühl hören müssen, um alles richtig zu machen. Alle, die das nicht können, sollten keine Hunde halten, weil sie nicht würdig sind.

    Auch wenn man das Gefühl hier manchmal bekommt hoffe ich doch sehr das da ein Smilie fehlt;)

  • Technik muss nicht immer negativ sein/genutzt werden. Das halte ich schon grundlegend für eine sehr negative Einstellung.

    Wenn man ein Gerät hat welches einem die Hundesprache (egal ob nur Lautsprache oder vollständig) übersetzt, wird der Mensch als Nutzer automatisch diese Sprache lernen, der eine schneller der andere langsamer. Das schließt ja nicht aus sich mit seinem Hund zu beschäftigen.

    Ich habe auch Technik nicht generell kritisiert, sondern in diesem speziellen Fall.

    Ich glaube nämlich, im Gegenteil, dass Menschen dann erst recht nicht mehr versuchen diese Sprache zu lernen und sich komplett auf das Hilfsmittel verlassen. Oder kennst du jemanden den ein Taschenrechner motiviert hätte sich mehr mit Mathematik zu beschäftigen oder wie viele von den PC Nutzern haben auch nur ein minimales Verständnis von der Hard- und Software, die sie täglich nutzen?

    Mir machen dabei nicht die Leute wie der Standard-DF-Fori Sorgen, sondern die, ähm..., nicht so engagierten (um es mal vorsichtig auszudrücken).

    Oder anders gedacht, stell dir vor es gäbe eine Erkennungsapp die dir sagt "Dein Baby hat Hunger/Durst/usw", klar kann das super hilfreich sein, aber da die Eltern das a) nicht mehr selbst lernen müssen und b) nicht mehr selbst auf das Baby achten müssen, birgt es die Gefahr, dass sie allgemein weniger mit dem Baby interagieren. Du hast glaube ich Kinder, ich nehme also an du kannst dir den potentiellen Schaden vorstellen. Bei Hunden ist das natürlich nicht soo wichtig, aber auch diese leben von der Interaktion mit uns Menschen und wollen nicht nur ihre primitivsten Grundbedürfnisse erfüllt.


    Im Haus, eher weniger, aber als Uhr oder so, das wäre schon nett. Ich habe schon öfters Situationen gehabt wo ich gerne gewusst hätte was er denn gerade sieht/sucht/hat.

    Und die Unterhaltung zwischen Dako und seinem Lieblingsfeind würde ich auch gerne mal belauschen:D.


    Für mich wäre das in erster Linie Entertainment, aber hin und wieder, wie z.B. gestern, als Dako nicht gefressen hat. Wäre klasse gewesen wenn er mir hätte sagen können das die Feiertage zu viel Köstlichkeiten waren und er mal seinem Bauch ruhe gönnt.

    Ich kann deine Phantasie absolut verstehen, ich würde mich gerne mit meinen Hunden richtig unterhalten können oder zumindest, dass sie mich komplett verstehen können. Stell dir mal vor wie praktisch das bei der Hundeerziehung wäre, das komplette Training für eine BH-Prüfung würde selbst bei einem strunzdummen Hund nur vielleicht 30 Minuten dauern, solange der Wille bei diesem da ist. Verlässlicher Rückruf zumindest in ernsten Situationen? Kein Problem...

    Dass ich die Hunde besser verstehen kann finde ich tatsächlich weniger interessant, weil ich mir einbilde das recht gut zu schaffen (früher oder später...) zumindest bei meinen eigenen, aber wer weiß, vielleicht würde ich in so einem Fall auch ziemlich deutlich eines Besseren belehrt werden.:ka:


    Der Punkt ist aber, ich denke, dass die Technik es nicht so weit bringen kann, da einen großen Mehrwert zu bringen. Zumindest nicht innerhalb unserer beider Lebensspannen.


    Um mal beim Beispiel überfressener Hund zu bleiben. Solange er keine Schmerzen hat gibt er ja keine entsprechende Körpersprache von sich die interpretiert werden könnte. Es ist ja eben dieser unerwartete Mangel an Interaktion (mit dem Futter), der hier die Informationen kommuniziert. Und ob die Aussage "Ich habe keinen Hunger" ist oder "was du mir da vorsetzt ist mir nicht mehr gut genug" erkennt man ja auch schnell selbst. Damit eine Maschine aber die Möglichkeit hat das richtig zu interpretieren ist eine komplette Überwachung des Hundes notwendig, damit sie weiß ob er wirklich nicht gefressen hat und v.a. braucht sie Informationen darüber was er in letzter Zeit so gefressen hat zusammen mit einer Information wie dieser Hund welches Futter wertet. (Salami ist leckerer als Pedigree, Leberwurst leckerer als Salami, der Hund hat jetzt eine Woche lang regelmäßig echten Seranoschinken vom Stück bekommen, ergo....? Außerdem kann ein Mangel an Nährstoff X (wie wird das erkannt?) dazu führen, dass sichdiese Liste ändert und das ungeliebte Y plötzlich sehr gerne gefressen wird. Programmier das mal oder versuche das einer KI vollständig beizubringen)

    Der einzig interessante Hinweis den einem die Technik also bei derzeitigem Stand geben könnte wäre "Keine Schmerzsignale erkannt" und dann ist die Frage wie verlässlich das ist... und wie sie lernt verschiedene Schmerzsignale von diesem Hund zu erkennen ist wieder eine andere Frage.


    Denn, wie beim Menschen, ist jeder Hund etwas anders oder auch gerade Mimik bei einem ungeschorenen Puli zu erkennen ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Dazu bräuchte man schon wirklich gute KIs... und dann wäre noch die Frage wie man ihnen das beim jeweiligen Hund beibringt...


    Kurz die Phantasie finde ich toll, darüber grüble ich auch öfter nach, stelle mir vor wie praktisch das für beide Seiten vor und überlege was mir meine Hunde wohl sagen würden. Aber ich sehe, zumindest beim derzeitigen Stand der Technik keine Möglichkeit der Realisierung und, soweit es damit auch nur theoretisch denkbar wäre, keinen Mehrwert sondern potentiell eher Schaden.

  • Aber wie meine Hunde so insgesamt drauf sind, weiß ich üblicherweise auch schon morgens im Dunkeln ohne Kontaktlinsen. Und die riechen total unterschiedlich.

    Echt? Das finde ich total interessant.

    Dass meine Hunde an manchen Tagen besser riechen als an anderen ist mir nichts Neues. Dass sie unter starkem und anhaltendem Stress, sowie Krankheit anfangen zu stinken habe ich auch schon beobachtet, aber so fein ihre Launen zu erriechen? Wo sind denn da so die Grenzen bei dir?

    Ich glaube ich schnuppere die ab jetzt auch mal täglich von Schnauze bis Hinterteil ab und schaue ob ich da noch was lernen kann.:ugly:

  • Gott bewahre :emoticons_look:

    Ich hoffe, dass es niemals so weit kommen wird.

    Es würde den ganzen Zauber zerstören. Wenn mein Hund wüsste, was ich ihm mit lieb säuselnder Stimme teilweise so erzähle, würde sie eh nicht mehr mit mir reden xD

    Und umgekehrt habe ich die Vorstellung, dass mein Hund gut von mir denkt....


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine vom Menschen programmierte Maschine einen Hund in seiner komplexen Art zu kommunizieren lesen bzw. übersetzen könnte. Zumal viele Dinge, die mein Hund mir sagen will, von mir oft nicht richtig interpretiert werden ( meist kommt die Erleuchtung dann später) oder ich da stehe und ich es erst herausfinden muss

  • Javik


    Ich schnupper sie nicht ab :drgreen: - aber ich merke es, ob etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Und dann gucke ich natürlich genauer hin. So ganz genau kann ich es nicht beschreiben, weil es sehr unbewusst ist, aber meine Nase funktioniert sehr ausgeprägt. Was nicht immer angenehm ist :ugly:


    Ich habs bei meinen Nagern früher auch sofort gerochen, wenn eins gestorben ist, noch bevor ich es gesehen habe. Oder wenn meine Katze hinter mir saß und miese Laune hatte. Und im Pflegeheim wusste ich es auch sofort, das jemand gestorben ist, wenn ich den ersten Schritt ins Zimmer getan habe.


    An Auren oder sowas glaube ich nicht, also behaupte ich mal, es ist die Nase :D

  • Oder kennst du jemanden den ein Taschenrechner motiviert hätte sich mehr mit Mathematik zu beschäftigen

    Ja, meinen Sohn... aber der ist eh nicht ganz normal:pfeif::D


    wie viele von den PC Nutzern haben auch nur ein minimales Verständnis von der Hard- und Software, die sie täglich nutzen?

    Wie viele Leute fahren Auto und können dennoch keinen Moter reparieren? Ich habe keine Ahnung von Hard oder Software am PC, aber die Simulationsprogramme die ich nutze, die verstehe ich, ich könnte das sogar von Hand machen, dauert nur ein paar Wochen länger...

    Auch bei Hunden, ich habe keine Ahnung von medizinischen Dingen (Hardware), brauche ich auch nicht, dafür gibt es Tierärzte, aber als "Anwender" bin ich denke ich ganz ok.;)


    Oder anders gedacht, stell dir vor es gäbe eine Erkennungsapp die dir sagt "Dein Baby hat Hunger/Durst/usw", klar kann das super hilfreich sein, aber da die Eltern das a) nicht mehr selbst lernen müssen und b) nicht mehr selbst auf das Baby achten müssen, birgt es die Gefahr, dass sie allgemein weniger mit dem Baby interagieren.

    Natürlich birgt das die Gefahr, aber es birgt auch Möglichkeiten. Du gehtst davon aus das es für weniger Interaktion sorgt, ich sehe eher die Option für mehr Interaktion.

    Es gibt Eltern die an ihren Kindern verzweifeln, weil sie ohne Hilfe nicht lernen wie ihre Kinder "funktionieren", gerade bei Baby-Blues oder auch aus völlig anderen Gründen. Eine Hebamme begleitet die Eltern nach der Geburt um zu unterstützen, warum sollte eine App da schaden? Wir hatten so Situationen wo wir mitten in der Nacht die Hebamme angerufen haben, warum sollte da nicht eine App die Antwort, oder wenigstens einen Hinweis geben dürfen?


    2 Seiten einer Münze, ich bin halt eher Technik-affin und sehe das was du beschreibst als Fehler des Menschen, nicht der Technik. Beides wird vorkommen, keine Frage.

  • Technisch gesehen ist deine Vorstellung ja gerade eine der aktuellsten Herausforderungen in der IT. Stichwort Künstliche Intelligenz, artificial intelligence und machine learning. Theoretisch wäre es mit Sicherheit zumindest rudimentär umsetzbar, je mehr „Stimmungen“ für den jeweiligen Hund hinterlegt werden, umso besser wird das System funktionieren. Inwieweit das realistisch ist, jede einzelne winzige Ausdrucksweise des jeweiligen Hundes zu hinterlegen, lasse ich mal dahingestellt. Wo ich auch Grenzen sehe, ist, dass die Umwelt (zumindest derzeit) nicht berücksichtigt werden kann. Meines Erachtens ist es aber in den meisten Fällen wichtig, die gesamte Situation zu erfassen. Beispielsweise bei Hundekontakt: Dass das System beide Hunde in der Kommunikation zueinander, die Umwelt und das Verhalten der HH analysieren kann, halte ich derzeit für nicht möglich.


    Es wird rudimentär funktionieren, aber mE nicht so, dass man sich tatsächlich darauf verlassen kann.

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