Von heute auf morgen ein Beller

  • Also da im Pass nur “Dezember” steht, und das geschätzt ist, da er auf der Straße gefunden wurde, ist er mittlerweile ca 1 Jahr alt.
    Rasse? Keine Ahnung. Mischling aber da kann wirklich alles drin sein.

    Punkto Überforderung: natürlich schunde ich ihn nicht täglich mit Ausritt, Uni, Weinberge, und was weiß ich was täglich zu. Ich meinte damit, dass er jeden Tag die Möglichkeit hat sich körperlich und geistig auszulasten (unsere Ausreitstrecken haben sich logischerweise von 30 min auf aktuell 50 min gesteigert, nicht dass hier mir jemand unterstellt ich hetze einen Welpen stundenlang mit den Pferden mit)

    Ich vertrete die Meinung, 3x täglich Gassi gehen ne halbe Stunde ist viel zu wenig, darum ist bin ich 1 Stunde wenn nicht länger mit ihm draußen ohne Leine damit er sich bewegen kann. Habe nicht den Eindruck, das es Stressabbau ist, denn er will mich auffordern irgendwas zu tun. Auffordern irgendwas zu tun. Vielleicht habt ihr aber auch recht. Mein Gefühl sagt, er will einfach Aufmerksamkeit, denn er bellt sonst echt nie. Auch nicht wenn jemand in meine Wohnung kommt, anläutet, whatever, er darf auch nicht vor mir zur Tür und begrüßen, hält sich super brav daran. Kann mich ja nicht beklagen, er ist ein wahnsinnig toller, lieber und braver Hund im Großen und Ganzen. Dass er bellt und testet, ob er damit irgendwas erreicht, kann ja durchaus eine PubertätsPhase sein, oder nicht?



    Das Jagdthema haben wir gut im Griff dank Antijagdtraining - habe das Gefühl Jagdinteresse hat sich nicht gesteigert, eher vermindert.

  • Sorry wenn ich jetzt nochmal nachfrag, aber auf wie viel Beschäftigung am Tag kommt ihr da im Schnitt? ( 3x am Tag ne Std, 50 Min insgesamt?) Hab das nicht rauslesen können. Wenn du das Gefühl hast er will Aufmerksamkeit, könnt es vl doch Überforderung sein, nach müde kommt ja bekanntlich blöd.


    Und aus reiner Neugier, wie sieht euer Anti-Jagd-Training denn aus?

  • ich bin um die drei Stunden mit meinen Hunden draußen.

    Gerne und sehr bewusst.
    Aber, wenn dann einer anfängt „zu fordern“, dann ist’s Zuviel.

    Ich hab das früher auch nicht erkannt, und dachte, dass ich der Hund mehr benötigt.


    Das Problem ist dann, dass der Hund überfordert wird. Und dass man sich so auch den Hund dazu erzieht, der lernt zu fordern.


    Und zwar unkontrollierten störend. So wie bei dir jetzt. Du hast den Hund dazu erzogen und musst das jetzt umtrainieren.


    Jedenfalls beschreibst du ein Verhalten beim Hund, dass du nicht steuern kannst und weswegen du den Hund nicht mehr mit zur Uni nehmen kannst.


    Gegen draußen sein spricht gar nichts und 3 mal 30 Min. Gassie um den Block finde ich auch blöd. Dafür braucht s keinen Hund.

  • Gegen draußen sein spricht gar nichts und 3 mal 30 Min. Gassie um den Block finde ich auch blöd. Dafür braucht s keinen Hund.

    Das möchte ich gerne ganz oft liken!

    Ist ja auch immer die Frage, wie und womit man die Zeit draussen verbringt.

  • Wann genau tritt denn das Bellen auf?

    Und, das habe ich noch nicht ganz rauslesen können, wielange bist du denn dann tatsächlich täglich unterwegs? Was macht ihr, während ihr unterwegs seid, und was kommt sonst noch hinzu? (Training, Uni, ...)

  • Ich glaub niemand hier "vertritt die Meinung", dass 3x30 Minuten um den Block Gassi gehen reicht oder gar Spaß macht.


    Aber wenn der Hund dir ein Überforderungszeichen zeigt - und danach klingt es - dann ist recht egal, welche Meinung man vertritt, dann ists für diesen Hund zu viel was du mit ihm tust. Gerade das vermeintliche Fordern deuten viele gern als "dann hat er ja noch nicht genug" - dabei ist es meistens das Zeichen für "nach müde kommt blöd".

  • Zur Uni hab/hatte ich ihn recht selten mit, vielleicht 1x im Monat. Das hat auch immer super gut funktioniert. Aber jetzt im Moment will ich ihn nicht mitnehmen, denn wenn er mich 2 min anbellt, weil ihm die Situation gerade nicht passt, will ich das meinen Kollegen nicht antun, vor allem, weil ich es ja aktuell ignoriere.


    Warum und wann er bellt?
    Zuhause, einfach “grundlos“. Wenn er spielen will, ihm langweilig ist (jedenfalls deute ich das so) da ist dann das klassische mich-frech-anschauen, in-die-luft-schnappen, und Sachen durch die Gegend tragen auch dabei.
    Heute zum Beispiel hat er es nach dem 30minütigen Morgen-Gassi gemacht. (Das hat ihn glaube ich nicht überfordert)


    Ein, zwei mal hat er dieses auffordernde, freche Bellen schon im Stall gemacht, während ich gesattelt habe, das habe ich als “beeil dich, ich will endlich ausreiten” gedeutet. (er rennt im Stall immer frei herum und hätte sich auch anders beschäftigen können)


    also noch mal zur Auslastung:
    in der früh 30 min Morgen-Gassi, dann kommt er an 3 Tagen die Woche ( immer wenn ich 9Stunden im Büro bin) zum Opi der mit ihm und seinen Hunden zu Mittag ca 1,5h spazieren geht im Wald oder Weinberge, dann hole ich ihn ab und fahre in den Stall, wo er im Sommer noch mal eine Abendrunde von ca 35 min mitgeht, und im Winter wenn es dunkel ist schaut er mir beim reiten zu.
    An den Tagen wo ich nicht arbeite ist “nur” Stall am Programm und die Morgen/Abend-Gassi bzw sonstige Ereignisse wie zb ich besuche meine beste Freundin und er kommt mit o.Ä.



    Jagd Training, weil das wen interessiert hat - Mit Reizangel, Abbruchsignal, Marker, alles nach Anleitung einer Trainerin bzw mit ihr, aber das haben wir auch ca 1x im Monat.
    1x die Woche üben wir für die Begleithundeprüfung, zu der wir bald antreten werden.


    Am Hundeplatz bellt er mich übrigens auch an. Wenn der Trainer mal länger spricht und er still neben mir sitzen sollte, bellt er auch richtig frech, so auf die Art „gib mir endlich ein Kommando, ich will die Wurst in deiner Hand“ oder so.


    Aber nicht falsch verstehen, er ist kein krankhafter Beller. Er tut es nur sehr plötzlich da er wie gesagt vorher sogut wie Stumm war.

  • Ich schließe mich der These Überforderung an bzw. dem Weg zum Beschäftigungsfreak. Beim jagdlichen Interesse würde ich erstmal abwarten, bevor ich so optimistisch bin, wenn er wirklich erst ein Jahr ist. Die Reizangel ist so ne Sache, das kann schnell den gegenteiligen Effekt haben, auch unter Anleitung. Und insgesamt ists, finde ich, auch recht viel Verschiedenes auf einmal, sehr ambitioniert.


    Ich hab mal Deine Threads quergelesen: Ich glaube tatsächlich, dass Du sehr hohe Erwartungen hast. Auch an Dich selbst. Was an sich sehr lobenswert ist, aber ich denke, ein bisschen weniger Druck könnte jetzt ganz gut tun :smile:

  • Ich glaube echt, Du ziehst Dir da einen Junkie heran.

    Ihn einfach zu ignorieren, wenn er so um Aufmerksamkeit buhlt, ist vielleicht für den Moment eine Lösung, ändert ja aber nichts am grundsätzlichen Problem.

    Du beschreibst selbst, dass er es aus Langeweile macht, um Dich aufzufordern, wenn er "Action" will.

    Dein Hund hat gelernt, dass er viel bespaßt wird, dass er Party hat, wann immer er will.

    Das hat hier schon jemand beschrieben: das kann ganz schnell kippen in "nach müde kommt blöd".


    Kann Dein Hund denn überhaupt zur Ruhe finden? Also nach dem Gassi einfach rein kommen, was trinken und dann pennen?

    Wenn meine Hunde den ganzen Tag bei den Großeltern wären, würden sie nicht zur Ruhe kommen, denn da ist es immer spannend. Vor allem, wenn noch andere Hunde da sind. Dazu noch recht lange Spaziergänge.

    Ich mutmaße, dass Dein Hund überhaupt keine Langeweile kennt und jetzt natürlich gefrustet ist, wenn das mal doch passiert.


    Aber ihn beim Bellen zu ignorieren hilft da nicht, denn das, was er dabei "lernt" machst Du Dir mit der nächsten Action-Tour (nenn ich mal so) wieder kaputt.

    Ich würde es wirklich mal mit ein paar stinklangweiligen Tagen versuchen. Ihm klarmachen, dass eben nicht jeden Tag Party ist.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!