Von heute auf morgen ein Beller

  • Als Nicht-Beteiligte in dieser Unterhaltung liest sich das Thema bisweilen folgendermaßen:


    Du: „Mein Hund bellt was kann ich tun. Unser Tag sieht so und so aus“


    Die anderen antworten daraufhin dass dein Hund zu viel macht/ geben andere Tipps.


    Du: „Nein das denke ich nicht. Eigentlich ist er ja voll toll. Also, was kann ich gegen das Bellen machen?“


    Die anderen wiederholen, dass du dieses/jenes anders machen könntest.

    Deine Antwort ist wieder so etwas in die Art „denke ich nicht“.


    Daher kommen nun auch diese resignierten Antworten...


    Ich denke dass du dir seeeeehr viele Gedanken zu deiner Erziehung gemacht hast.

    Du möchtest einen perfekt Begleiter für jede Situation, dein Hund musste also alles lernen- Begleithund, Hundeplatz, Bahn fahren, Restaurantbesuche, etc. pp.

    Genau darin liegt der Wurm. Denn dein Hund hat nie gelernt sich zu langweilen. Aber genau das ist extrem wichtig dass er das kann.



    Da du ja so motiviert bist, kannst du das ganze ja so definieren dass es nach deinem Geschmack ist- Es ist Training!

    Nehme dir zu Ziel zu trainieren dass dein Hund lernt sich zu langweilen!

    Ich habe mal gelesen, dass Hütehunde bei Schäfern im ersten halben Jahr so wenig machen dass sie sich fast ausschließlich langweilen....


    Du musst das Programm runterschrauben und gleichzeitig lernen wie du dem bellen deines Hundes am besten begegnest.

    Also Ursache und Symptome bekämpfen. Nehme dir doch einfach zum Ziel, dass dein Hund ohne zu Meckern einen Tag mit 3 kleinen Löserunden durchdösen kann. Wenn er das gelernt hat, kannst du wieder mehr machen. Und dabei immer wieder Tage zwischenschalten mit wenig Programm. Schafft er es an diesen Tagen nicht zu entspannen, dann weißt du dass er schon wieder eine Erwartungshaltung aufgebaut hat und du wieder weniger machen solltest.


    Wie du am besten auf das Bellen reagierst musst du selbst herausfinden. Manche sagen dass selbst „Aus“ oder „Nein“ eine Reaktion für den Hund und damit eine Bestätigung ist.

    Ansonsten kannst du probieren ihn zu ignorieren, aus dem Raum zu gehen etc. pp.


    Man kann auch erwarten dass es erstmal schlimmer wird- denn der Frust des Hundes baut sich auf (Stichwort Impulskontrolle/ Frusttoleranz) Ein guter Vergleich den ich gelesen habe war eine kaputte Kreditkarte. Eine Verkäuferin wird nicht nach einem mal aufgeben, sondern die Karte schneller/langsamer/fester durchziehen. Genauso wird dein Hund verschiedene Varianten des Bellens ausprobieren um zu testen ob du wirklich nicht reagierst. Es dauert also eine ganze anstrengende Weile und !jede!Menge! Nerven


    Viele Grüße von jemandem der gerade das selbe durchmacht ;) und auf dem Weg der Besserung ist :)

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