Warum ist es so schwierig, dass Tierschutz und Hundezucht friedlich koexistieren?

  • Ich finde, dass ein Tierschutzhund im Grunde nur dann eine gute Wahl ist, wenn ich einerseits Bock auf genau diesen Hund habe (einen gewissen Egoismus im Sinne der Berücksichtigung eigener Bedürfnisse und Gegebenheiten sollte immer vorhanden sein) und andererseits genug Altruismus, mich auf evtl. Special Effects einlassen zu wollen (die natürlich gar nicht zwangsläufig auftauchen müssen).

    Ich finde weder die Erwartung, ein TS-Hund müsse per se leicht zu händeln und dankbar sein realistisch, noch, dass man seine eigenen Bedürfnisse für den Hund für die nächsten Jahre vergraben sollte, weil man als Gutmensch einen TS-Hund aufgenommen hat.


    Zumindest handhabe ich das mit meinen 2nd (oder was auch immer) Hand Hunden so. Warum? Weil's eine Win-Win- Situation für 2-und 4-Beiner ist.

  • Danke Helfstyna !

    Ich hab gestern abend überlegt, wie ich inhaltlich genau das von dir geschriebene möglichst diplomatisch schreibe, habs aber verworfen.

    Du bringst es klar auf den Punkt.

    Ich hab auch jahrelang mehr oder minder problematische Hunde aus dem TS gehabt. Jetzt sind meine Lebensumstände und mein Alter aber so, dass ich bitte entspannt mit Hunden leben möchte.

    Ich war früher mit den TS Hunden glücklich und ich bin es jetzt mit den Hunden vom Züchter.

  • Und das ist ganz klar eine gute Prävention, denn so gezüchtete Hunde landen in aller Regel kaum mal im Tierschutz. Auch, weil da meist ein gutes Netzwerk dahinter steht, sodaß der Hund im Notfall z.B. zurück zum Züchter geht.

    das geht ja nicht nur darum, ob ein Hund "beim Tierschutz" landet, sondern was passiert ab Geburt bis Tod mit ihm. Und nur weil ein Hund nicht unbedingt im Tierheim landet, heißt das nicht, daß ein VDH-Hund nicht dennoch mehrere Male sein Zuhause verliert

    Das ist Unsinn! Du hast eine merkwürdige Vorstellung von Zuchttieren.

    Sicher gibt es bestimmte Rassen, die vermehrt in den Tierheimen sitzen. Aber beim Airedale z.B. wirst du kaum einen Hund in irgendeinem Tierheim finden und wenn, sind die sofort vermittelt.

    Im Moment stehen auf unserer Notseite drei oder vier Interessenten, die einen erwachsenen Hund suchen, aber nur ein Hund, der abgegeben wird.

    Selbst ältere Tiere, die wegen Todesfall abgegeben werden müssen, sind sofort vermittelt. Es waren schon mehrere elfjährige und noch ältere Hunde dabei.


    Was man aber in den meisten Tierheimen immer findet, sind Hunde aus dem Ausland!

    Vieleicht sollte der Tierschutz mal endlich in den betreffenden Ländern beginnen und vielleicht sollte man endlich aufhören, diese Hunde nach Deutschland zu karren.

    Wenn dieses Problem gelöst wäre, erst dann könnte man von Tierschutz sprechen.

  • Und das ist ganz klar eine gute Prävention, denn so gezüchtete Hunde landen in aller Regel kaum mal im Tierschutz. Auch, weil da meist ein gutes Netzwerk dahinter steht, sodaß der Hund im Notfall z.B. zurück zum Züchter geht.

    das geht ja nicht nur darum, ob ein Hund "beim Tierschutz" landet, sondern was passiert ab Geburt bis Tod mit ihm. Und nur weil ein Hund nicht unbedingt im Tierheim landet, heißt das nicht, daß ein VDH-Hund nicht dennoch mehrere Male sein Zuhause verliert


    Das kann grundsätzlich halt immer mal passieren. So ist das Leben, man kann krank werden oder plötzlich versterben... Also wie sollte man das verhindern können?

    Kann man nicht, auch du kannst es nicht ausschließen, dass dir was passiert, und deine Hunde umziehen müssen.


    Mit Tierschutzhunden oder Zuchthunden hat das nichts zu tun, das kann einfach jeden treffen.


    Abgaben von Hunden, weil es "nicht mehr passt" etc., also die vorgeschobenen Gründe weil Hund nervt oder pflegeintensiv wird, kommen meist wohl bei den unüberlegt angeschafften Hunden vor; vorallem die berühmt-berüchtigten armen Kofferraumwelpen - die ja leider immer noch einen sehr großen Anteil der "Rassehunde" stellen.


    VDH-Welpen sind eher eine Minderheit (da gibt's ja Listen der Versicherungen zu, wieviele angemeldet wurden und dagegen wieviele Hunde der betreffenden Rassen überhaupt gezüchtet wurden, und das fast durchweg bedeutend weniger VDH-Welpen geboren werden, als Hunde neu angemeldet).


    Rassehund ist eben nicht gleich Rassehund :ka:

  • Helfstyna

    Einfach nur Danke


    Wir denken gerade hin und wieder laut über einen Welpen nach, vom Züchter und entsprechender Vorlaufzeit, und bekommen öfters zu hören bzw. zu lesen warum wir denn sowas tun. Schliesslich habe ich das knowhow für einen Tierschutzhund mit der ein oder anderen Baustelle. Wie wir denn einen Hund "kaufen" können wenn so viele hinter Gitter vor sich hin vegetieren. Äh ja, das ist sehr traurig, u.a. deswegen habe ich seit 15Jahren Tierschutzhunde an meiner Seite, aber ich lasse mich bestimmt nicht dafür verantwortlich dafür machen, dass es skrupellose Vermehrer, strunzdumme Abnehmer und verantwortungslose Hundehalter gibt.


    KnowHow. Ja, hab ich bis zu einem gewissen Punkt. Mein Partner hinkt da aber hinterher, und unser derzeitiges Lebensumfeld gibt es auf keinen Fall her, dass wir einem Hund unbekannter Herkunft und Sozialverhalten (insbesondere Kleinkindern gegenüber) ein Zuhause geben. Zudem will ich diesmal egoistisch sein und alle Fehler selbst machen, anstatt immer nur die Fehler anderer ausbaden.


    Es gibt leider viele Menschen unter den Tierschützern, die mir die Freude an Tierschutzhunden vergrätzen mit ihrer kompromisslosen, selbstgerechten Geisteshaltung und in ihrem Ausdruck. Besonders beliebt bei mir ist der Versuch der emotionalen Erpressung, oder Vorwürfe für Dinge die ich nicht beeinflusst habe. Und alleine schon weil ich mich ganz bestimmt nicht von jemand drängen lasse, weil ich Übergriffigkeit in dieser Form schlichtweg unverschämt finde, wird es kein Tierschutzhund.


    Unabhängig von mir. Vielleicht lernt der ein oder andere Tierschützer ja noch, dass er mit einer solchen Haltung dieser eigentlich ehrenwerten und unterstützungswerten Arbeit eher schadet als nutzt. Zu wünschen wäre es den Tieren, denen ja geholfen werden soll.

  • Zitat

    Es gibt leider viele Menschen unter den Tierschützern, die mir die Freude an Tierschutzhunden vergrätzen mit ihrer kompromisslosen, selbstgerechten Geisteshaltung und in ihrem Ausdruck. Besonders beliebt bei mir ist der Versuch der emotionalen Erpressung oder Vorwürfe für Dinge die ich nicht beeinflusst habe.

    Das treibt mich auch immer meterhoch auf die Palme. Hier läuft zum Beispiel eine "Tierschützerin" rum, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Leuten, die gerade glücklich mit ihrem neuen Welpen unterwegs sind, vor möglichst großem Publikum nachzurufen: "Wegen Ihres Züchterhundes muß jetzt wieder ein armer Hund sterben!"


    Da fragt man sich wirklich, ob solche Leute noch ganz frisch sind - Lust auf die Szene macht das jedenfalls nicht.

  • Hier läuft zum Beispiel eine "Tierschützerin" rum, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Leuten, die gerade glücklich mit ihrem neuen Welpen unterwegs sind, vor möglichst großem Publikum nachzurufen: "Wegen Ihres Züchterhundes muß jetzt wieder ein armer Hund sterben!"

    So eine Dame hab ich mal im Wartezimmer des TA erlebt.

    Die hat tatsächlich ein Ehepaar fertig gemacht, weil die es gewagt haben, sich einen Labradorwelpen zu holen.

    Bei mir hat sie sich nicht getraut ihren Blödsinn abzulassen. :barbar:

  • OMG, das ist ja nochmal eine Nummer krasser. Die hätte sich bei unserer TÄ vermutlich einen Platzverweis eingehandelt - obwohl die alle Tierheimhunde behandelt.

  • Hier läuft zum Beispiel eine "Tierschützerin" rum, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Leuten, die gerade glücklich mit ihrem neuen Welpen unterwegs sind, vor möglichst großem Publikum nachzurufen: "Wegen Ihres Züchterhundes muß jetzt wieder ein armer Hund sterben!"

    So eine Dame hab ich mal im Wartezimmer des TA erlebt.

    Die hat tatsächlich ein Ehepaar fertig gemacht, weil die es gewagt haben, sich einen Labradorwelpen zu holen.

    Bei mir hat sie sich nicht getraut ihren Blödsinn abzulassen. :barbar:

    Mit solchen Leuten ist friedliche Koexistenz tatsächlich nicht möglich. Aber sowas ist nicht Tierschutz, das ist missionarischer Eifer. Da ist das Thema egal - vor solchen Leuten kann man nur davonlaufen.


    Abgesehen von solchen Auswüchsen verstehe ich das Problem nicht. Ich sehe in meinem Umfeld sehr viel Koexistenz von Zucht und Tierschutz.

    Ich kenne Menschen, die gleichzeitig Züchter sind und aktiv im Tierschutz engagiert sind.

    Ich kenne Menschen, die im Tierschutz arbeiten und selbst Hunde vom Züchter haben.

    Ich kenne Züchter, die neben ihren Rassehunden auch Tierschutzhunde haben.


    Wenn eine Koexistenz von Tierschutz und Zucht nicht möglich ist, dann sind das wohl alles gespaltene Persönlichkeiten. |)xD

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!